Jagged Alliance 2 Basis Logo

General
  latest News
  News archive
  Suche
  Shop
  Biographien
  War Stories
  Chat
  Forum
  Best of Forum
  Gästebuch
  Interviews
  Links
  Teds
  Impressum
  Contact


JA2:UB
  About
  Downloads
  FAQ
  Maps
  Söldner
  Tutorials
  Waffen
  Walkthrough

JA2
  About
  BSE Test
  Cheats
  Demo
  Downloads
  FAQ
  Pics
  Söldner
  Taktiken
  Training
  Waffen
  Walkthrough
  Werkstatt

JA:DG
  Downloads






Paladin - Zyklus 1: Das Erwachen
1-->2-->3-->4-->5-->[6]-->7-->8

Teil 6 - Sackgassen und Einbahnstraßen

"Dead End; na hoffentlich ist das nicht wörtlich gemeint..."

Mit einer Mischung aus Verwunderung und Erwartung identifizierte Mark die Gestalt als Sharon; es schien ihm wie im falschen Film, hier zusammen mit ihr hinter einer Säule zu hocken und vor ein paar einfachen Terroristen Deckung zu nehmen. Unter dem Krach der in der Säule einschlagenden Kugeln ergriff Mark das Wort. "Bei 3 springst du zur Seite und erwiderst das Feuer. Zusammen kriegen wir die klein." "Hast du so etwas schon mal gemacht ?" Mark erwiderte die Frage mit einem vielsagenden Lächeln, dann zählte er an. "Und drei !" Mit diesem Kommando stürmten die beiden zur Seite und feuerten auf die Terroristen, die offenbar noch unschlüssig waren, wer denn nun ihre Aufmerksamkeit erhalten sollte. Sharon traf 4 Terroristen in den Kopf und warf sich dann hinter die nächste Säule, während Mark siedendheiß einfiel, das sein Plan einen Fehler hatte. Auf seiner Seite war eine Wand. "Ob..?" Mark stieß sich vom Boden ab und betete, das er sich auch dieses Mal an der Wand halten würde. Die Schuhsohlen fanden übernatürlichen Halt, und Mark ergriff die Gelegenheit, von der Wand den Beschuß fortzusetzen. Auf Höhe der Gegner stieß er sich von der Wand ab und schmetterte in die Reihen der Bewaffneten.

Von den neun Terroristen waren 3 dem Kreuzfeuer entgangen. Einer mit schwarzem Haar und stark asiatischen Gesichtszügen befand sich genau in Marks Flugbahn und wurde vom Paladin regelrecht mitgerissen. Marks Sturz auf den harten Betonboden wurde entsprechend von dem Mann in schwarz abgebremst, der dafür mit doppelter Masse auf den Boden aufschlug und mit ein paar angeknacksten Rippen aus dem weiteren Kampfverlauf ausschied. Mark rollte ab und preschte auf die nächste Wand zu. Mit einem schnellen Tritt stieß er sich ab und bewältigte die Flugstrecke rückwärts mit einem gewaltigen Backflip. Der abschließende Tritt verursachte beim zweitem Terroristen mit blonden, kurzen Haaren und dem von einer Gasmaske verdeckten Gesicht heftige Kopfschmerzen. Der letzte Terrorist, offensichtlich begeisterte Kinogänger, warf seine Waffe zur Seite und nahm Grundstellung an. Wollte sich der Typ etwa auf den unbewaffneten Nahkampf mit einem Paladin messen. Wo sein Gegenüber doch über himmlische Unterstützung verfügte ? Mark fand es nicht heraus; mit einem lauten Knall sank der Terrorist auf seine Knie, Blut tropfte aus seinem vor Überraschung geöffneten Mund. Hinter dem Terroristen stand Sharon mit einem rauchenden Colt-Browning Modell 1911A1. "Bruce Lee ist tot, und ich kann nicht behaupten, das es mir leid tut."

Mark hatte nicht vor, sich wieder in die Schlange einzureihen wenn er nicht jetzt den Flughafen verließ, würde er wohl Korea niemals verlassen. Mit einem schnellen Handgriff zerrte er Sharon aus dem Gebäude und sprintete auf das Parkhaus zu. In Gedanken ließ er sein Motorrad schon an, und als er die Schranke erreichte, bog es bereits um eine dunkle Ecke und stand heulend hinter Krähenfüßen, die den Weg nach außen blockierten. Mark sprang, ohne sein Tempo zu verlangsamen, und stürmte auf sein Fahrzeug zu. Während er noch überlegte, hatte Sharon bereits aus dem Kofferraum eines schwarzen Pick-ups eine leichte Panzerabwehrwaffe Marke MBB "Armbrust" organisiert. Mark konnte seine Überraschung kaum verbergen. "Woher kriegst du solch schwere Waffen ?" "Familiengeheimnis." Mit diesen abschließenden Worten lenkte sie den Flugkörper in eine Wand neben der Ausfahrt; die, wenn sie beseelt gewesen wäre, sicherlich erstaunt festgestellt hätte, das Waffen, die sechs Einlagen Panzerstahl durchschlagen, bei 10 cm dicken Wänden noch verheerender wirken. Mark kommentierte die Situation mit einem lässigen "Tja, moderne Architektur...", dann ließ er sich im Sattel seines Schlachtrosses nieder und gab dem 4-Takter die Sporen. Das letzte Aufheulen erschallte, dann sprang die Maschine auf die Straße und sprühte bei einer scharfen Rechtskurve Funken, ehe sie aus dem Sichtbereich der gerade eintreffenden Polizisten verschwand, gefolgt von einem schwarzen Pick-up, der es verstand, mit seinem schwer gepanzerten Kühlergrill große Löcher noch größer zu machen.

Auf einer kleinen Landstraße beendete Mark die wilde Verfolgung. Die Dunkelheit legte sich um den Dschungel, der ihn umgab; kurz, er sah keinen Grund, ohne Gefahrenzulage auch noch Überstunden aufschreiben zu lassen. Aus den Seitentaschen an seinem Motorrad fischte Mark einen Schlafsack im obligatorischen Tarnmuster Look und rollte sie vor sich auf dem Boden aus. Ein paar Minuten später näherte sich der Pick-up langsam und unbemerkt der Lagerstätte; ein paar Augen verfolgten den Paladin bei der Abendgymnastik, bestehend aus dem Reißen des Dosendeckels, dem Heben der Dose und dem Schlucken des eisigen Biers irgendeiner amerikanischen Marke mit einem dicken "Import" - Stempel. Alkohol in seiner Wirkung als Bote sanften Schlafes und harten Katers am nächsten Morgen verfehlte anscheinend auch hier seinen Einfluß nicht. Mark sank nach wenigen Minuten in das, was für die Dauerbewohner der Ausnüchterungszelle Lebensinhalt ist: ein tiefer, ruhiger Schlaf. Selbiges Schicksal überkam auch den Besitzer des Augenpaares im Pick-up. Die Gestalt mit braunen, schulterlangen Haaren wachte erst wieder auf, als kalter Stahl ihre Schläfe berührte. Erschreckt fuhr die Gestalt, in der jetzt eingeschalteten Innenbeleuchtung des Wagens deutlich als Sharon erkennbar, aus ihrem Sitz hoch und blickte nun direkt in den dunklen Lauf einer schweren Pistole. Ihr Blick wanderte über das Visier langsam am Auswurffenster bis zum Hahn an der Pistole entlang und folgte dem Arm bis hoch zum Gesicht ihres Gegenübers. Das Gesicht war auch im Zwielicht deutlich zu erkennen; das sonst so freundliche Gesicht hatte sich jetzt jedoch in eine Art Maske verwandelt; und diesem Geschöpf waren die Begriffe Verständnis oder Respekt für Leben offenbar ein Fremdwort.

Das Wesen war wirklich perfekt, dachte sich Sharon, selbst die Stimme von Mark imitierte es trefflich. "Wer bist du ?" fragte das Wesen. "Sharon." "Falsche Antwort." Das Wesen zögerte nicht, es drückte den Abzug voll durch. Die Windschutzscheibe bedeckte sich mit grünem Blut, während eine unidentifizierbare Leiche fortfuhr, den Fahrersitz zu besudeln. Marks Lächeln kehrte zurück; er hatte richtig vermutet. Mit einer schnellen Handbewegung zog er den Schlüsselbund aus dem Schloß und schlenderte zum Kofferraum. Nach kurzem Probieren war der richtige Schlüssel hier gefunden; Mark drehte den Schlüssel im Schloß nach rechts und öffnete die Klappe, die in seiner Einbildung unter dem Gewicht unsichtbaren Staubs ächzte. Mark fand genau, was er erwartet hatte.

Unter einer Decke lag Sharon, Arme auf den Rücken gebunden und mit einem häßlich grauen Streifen Paketklebeband geknebelt. Mark befreite seine Mitstreiterin aus der mißlichen Lage und konzentrierte seine Heilkräfte, um sie aus der von einem Schlag auf den Hinterkopf ausgelösten Bewußtlosigkeit zu befreien.

 

Nach der Verarztung von Sharon, deren Doppelgänger wohl eher mit roher Gewalt als mit Talent zugeschlagen hatte, diskutierten die beiden Verbündeten die Lage. "Die Angelegenheit am Flughafen war echt der größte Mist, der passieren konnte." "Und ? Glaubst du etwa, daß das Zufall war ?" Sharon zwang sich mit diesen Worten ein kleines Lächeln ab. "Was mich eher interessiert, ist die Frage, wie wir jetzt nach London kommen." Sharon stand auf, trotz des brummenden Schädels, und wanderte ziellos um das kleine Lager herum. "Das müssen wir klarstellen. DU mußt nach London. Ich muß allerhöchstens in Urlaub." "Moment mal. Ehe wir hier irgendwelchen tollen und überheiligen Aktionen abziehen, hätte ich gern mal die Fronten geklärt. Also, wer bist du genau, woher weißt du von dem Unternehmen und warum kennt Azuriel dich nicht ?" Sharon seufzte. "Er kann mich nicht kennen. Ich bin kein echter Paladin. Ich hab meine Fähigkeiten und Kraft von einem sterbenden Paladin erhalten. Genau wie du hatte ich wohl kaum eine Wahl. Wir lagen sterbend nebeneinander, und dann sagt der Typ, er würde mein Leben retten, aber gleichzeitig würde er mich töten. Als ich wieder zu mir kam, war ich so gekleidet. Um ehrlich zu sein, habe ich absolut keine Ahnung, wer ich vorher war. Alles, was ich weiß, ist das ich dich suchen soll, weil du derjenige bist, in dem die letzte Weisheit liegt." "Das einzige, was in mir liegt, ist momentan der Wunsch, den Mist hinter mich zu bringen. Schätze, wenn ich irgendwann mal die Weisheit erlangen und dir helfen soll, muß ich erst mal die Welt retten." Vom Rand der Sonnenbrille tropfte eine einsame Träne. "Du weißt gar nicht, wie gerne ich einfach tot auf der Straße liegen geblieben wäre." Mark stand auf, zückte seine Pistole und lud durch. "Wenn ich meinen Job mache, werde ich vielleicht wegen guter Führung entlassen." Das Team wider Willen entschied sich gegen die Fortführung der Diskussion. Nach solchem Tag hatte selbst ein Paladin mit Adrenalinpegel kurz vorm Anschlag keine Probleme damit, einzuschlafen.

Am nächsten Tag erfüllte frische Seeluft Marks Lunge, während er an der Reling des kleinen gecharterten Hochseekatamarans dem Spiel der Wellen zusah und darüber nachdachte, wie es von San Francisco aus weiter nach London gehen sollte. Das koreanische Festland war bereits vor Stunden hinter dem Horizont verschwunden; das Steuer mußte Mark keine Sorgen bereiten, dank des fortschrittlichen Satellitenortungs - und Navigationssystems. Am liebsten würde er sich selbst ohrfeigen, bis seine alten Verhaltensmuster wieder die Vorherrschaft hätten. Früher, ja, früher. Da war der Alkohol so reichlich wie billiger Sex; da wurden Spielschulden schon mal mit einer Bleikugel im Kopf des Konkurrenten bezahlt. Mark fühlte sich komisch; ihn überkam fast der Zwang, auf die Knie zu fallen und Gott um die Vergebung seiner Sünden zu bitten. "Nein." Mark mußte lachen. Die Gedanken vorhin einfach nur lächerlich. Die Hitze machte ihn fast wahnsinnig. Da hier wohl kaum Reporter von National Enquirer zu erwarten waren, landeten Sweatshirt und Unterhemd bald auf einem Plastikstuhl neben Mark, unter ihnen begraben seine Waffen. Irgend etwas hielt ihn davon ab, das Kreuz ebenfalls zur Seite zu legen; so strahlte die Sonne auf Marks unvermutet blassen Oberkörper, und über den Abend prägten sich die Umrisse des Kreuzes auf der ansonsten gebräunten Haut ein.


Von Gatac


<-- zurück zur Auswahl
<--Teil 5 - Die Erleuchtung Teil 7 - Stadt der Liebe-->

[ Kommentare zu dieser Warstory ]

 

 

Hey! Hier fehlt doch was!
- Dann Mach mit! und schicks uns!

© 1999-2002 by jaggedalliance.de

[ Druckerfreundliche Version ] Letze Änderung: 16.06.2001