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         Kapitel 8 : ...und Tote werden unseren Weg säumen... 
        Karboda 09.05.01 07:14 Uhr 
Langsam erhob Scully seinen schweren Körper, streckte die angespannten 
  Muskeln und schaute nach seinem Bein. Die Verletzung sah glücklicherweise 
  nicht allzu schlimm aus. Er rief nach einem Sani, befahl dann seinen Männern 
  die Leichen nach Lebenszeichen zu untersuchen. Die Rebellen schwärmten 
  wie befohlen aus, aber was sie hier sahen, darauf konnte sie keine Ausbildung 
  vorbereiten, die Grausamkeit des Schlachtfeldes machte sie nüchtern, brachte 
  sie von ihrem Adrenalinschub runter. Auf das Kampfhoch kam das Kampftief. Ein 
  Soldat, vorher noch ein gnadenloser Killer, setze sich auf den Boden, fing an 
  bitterlich zu weinen, seine Nerven verkrafteten das nicht. Überall auf 
  dem Boden war Blut, der Boden wie die Blätter und Bäume war rot. Zerfetzte, 
  verbrannte Leichen. Die Rebellen bekamen Körperteile zu Gesicht die dem 
  menschlichen Auge normalerweise verborgen bleiben sollten.  
Schweigend schritten die Scharfschützen den Hang hinunter, niemand schnitt 
  Kerben in seinen Gürtel oder ritzte Schnitte in den Lauf seiner Waffe, 
  ein Klischee aus billigen Hollywoodfilmen, aber das hier war anders, sie hatten 
  getötet, sie hatten Menschenleben geraubt, und jeder musste selbst damit 
  fertig werden. Töten war das Schwierigste was ein Mensch tun kann, doch 
  leider wurde es immer leichter, sie stumpften immer mehr ab. Beim ersten Mal 
  fühlte man sich immer sauschlecht, doch dieses Gefühl wurde von Leiche 
  zu Leiche schwächer, bis es anfing ein gutes Gefühl zu werden, und 
  dann war es bereits zu spät, bei Einigen kam dieses Gefühl früher, 
  bei anderen kam es nie, diese blieben immer in ihrer Lethargie. 
Mattscho sicherte die Waffe vorsichtig, und legte sie dann zur Seite. Er erhob 
  sich und trat aus dem Sandsackbunker ins Freie. Der Söldner atmete tief 
  ein, aber es war keine gute Luft, sie war stickig, und roch nach Blut, dieser 
  schwere Gestank gemischt mit dem Geruch von Schwarzpulver ließ ihn aufstoßen. 
  Er bewegte sich langsam in Richtung Schlucht, mit vorsichtigen, langsamen Schritten. 
  Er ging nicht vorsichtig aus Furcht, dass noch Gegner leben würde. Nein, 
  er fürchtete sich vor dem was er sehen würde. Er ging langsam weiter, 
  wie in Trance, sein Gehirn schien abgeschaltet zu sein. Ein Fuß vor den 
  anderen, plötzlich trat er auf etwas Weiches, Glitschiges aber sein Gehirn 
  überlegte nicht weiter was das gewesen war. Vor ihm öffnete sich eine 
  Schlucht des Todes, langsam jedes Detail sehend und einprägend überblickte 
  er den Boden. Rechts ein Gegner, Herzschuss. Links, zwei Leichen, einer Kopfschuss, 
  der andere mehrere Brustschüsse. Vor ihm, wieder Kopfschuss, die Pistole 
  hielt er noch in der Hand, die Pistole steckte in seinem Mund. Mattschos Blick 
  ging etwas nach unten, mehrere Unterleibschüsse, Erklärung für 
  den Selbstmord. So ging es weiter, Bauchschüsse, Kopfschüsse, Brustschüsse, 
  Streifschüsse, Unterleibsschüsse, abgeschossenen Gliedmaßen, 
  zerfetzte Körper, zersplitterte Knochen, zerrissene Gedärme, und Blut. 
   
  Dann ein Stöhnen, sofort war der Söldner hellwach, wieder das Geräusch, 
  diesmal war es deutlicher, einige Meter links vorne musste es gewesen sein. 
  Mattscho zog seine Pistole aus dem Halfter, entsicherte die Mark 23 und ging 
  vorsichtig weiter. Dann erblickte er ihn, der Soldat lag ohnmächtig auf 
  dem Boden, die linke Hand umklammerte den Stamm eines kleinen zerfetzten Baumes. 
  Eine breite Blutspur zeigte, dass der junge Soldat noch mehrere Meter gekrochen 
  und hier am Baum ohnmächtig geworden war. Mattscho kniete sich neben ihn 
  und wollte ihn umdrehen als der Soldat fürchterlich zu schreien anfing. 
  Jetzt erst bemerkte Mattscho dass die rechte Hand den Bauch des Mannes umschloss 
  und verzweifelt versuchte die Innereien an Ort und Stelle zu halten. Er lag 
  in einer großen Pfütze aus dickflüssigem, dunkelroten Sirup, 
  die immer größer wurde. Mattscho konnte Körperteile sehen, die 
  nicht an die Stellen gehörten wo sie waren. Ein erneuter Schrei des jungen 
  Soldaten brachte Mattschos Gehirn endgültig wieder auf Trab, er brüllte 
  nach einem Sanitäter und drehte den Soldaten vorsichtig auf den Rücken. 
  Der Söldner blickte der schreienden Gestalt ins Gesicht und sah das Gesicht 
  eines Kindes, die Person vor ihm war nicht älter als 16 Jahre, reines Kanonenfutter. 
  Ein Opfer des Krieges würde man später sagen, aber war das eine Erklärung 
  weshalb dieses Kind hier verbluten sollte, da eine Patrone ihm die Gedärme 
  zerfetzt hatte? War das eine Erklärung weshalb das Kind hier mit einer 
  Waffe in den Krieg geschickt wurde? Keine Ausbildung und dann wurden sie gegen 
  eine Gruppe Topsöldner geschickt. Reines Kanonenfutter, mehr war er nicht. 
  Mattscho presste dem jetzt wimmernden Jungen seine Jacke auf die pochende, blutspritzende 
  Wunde, aber bereits Sekunden später war das Kleidungsstück vom Blut 
  durchtränkt, das Gesicht des Soldaten wurde immer bleicher, die Schreie 
  immer leiser und seltener, aber Mattscho konnte ihm nicht mehr helfen. Er nahm 
  die Hand des Jungen und hielt sie fest. Diese Haut die normalerweise eine dunkle 
  Tönung hatte war jetzt bleich. Diese Lippen die normalerweise fast schwarz 
  waren, waren jetzt zwei bleiche zusammengepresste Striche. Das Gesicht war eingefallen, 
  verzerrt, von einem Schweißfilm bedeckt, aber Mattscho war hilflos. Ein 
  Kind lag im Sterben, durch seine Hand, und er würde niemals sagen können, 
  dass es ungewollt geschehen war. Er hatte bewusst und gewollt den Abzug gedrückt. 
  Er war schuld, seine Menschlichkeit war daran ihn in diesem Augenblick zu zerstören. 
  Jetzt gab es keine Freunde oder Feinde mehr, das Kind war im Sterben, für 
  einen unnötigen Krieg den es nie verstehen würde, den es nicht verstehen 
  konnte. Kein Arzt schien zu kommen, Mattscho brüllte wieder, aber es gab 
  überall Verwundete, nicht bloß das Kind vor ihm, und sie mussten 
  die Opfer retten die noch zu retten waren. Mattscho blickte dem Jungen in die 
  Augen, diese waren jetzt klar und blickten ihn ängstlich an, er war kein 
  Arzt, aber hier konnte jeder sehen was los war.  
  "Ich....sterbe..." flüsterte der Junge leise. Mattscho erwiderte 
  nichts, bloß sein Händedruck wurde stärker. Eine Antwort war 
  überflüssig, da der Junge keine Frage gestellt hatte, es war eine 
  Feststellung gewesen, die einmal gesagt alles andere sinnlos machte.  
  "Hilf... mir, bi...bitte,... gib mir... einen... schnellen Tod, ich... 
  will hier... nicht verbluten..." die letzten Worte waren bloß noch 
  ein Flüstern. Langsam wie in Zeitlupe nahm Mattscho seine Pistole wieder 
  aus dem Halfter, er nahm ein Stück Tuch und legte es dem Jungen über 
  den Kopf, dann atmete er tief durch, er spürte wie der Junge unter ihm 
  zitterte, war es Angst oder Schmerz? Dann plötzlich wurde der Händedruck 
  des Soldaten fester, eine letzte Bitte, ein Befehl endlich zu schießen. 
  Mattscho hob die Waffe und drückte ab, der Schuss hallte hundertmal in 
  dem schmalen Tal wieder. Aufgeregte Stimmen kamen aus dem Funkgerät aber 
  Mattscho stellte es einfach ab. Er blieb neben dem Jungen sitzen, noch immer 
  die Hand in der seinen. Aber die Hand war jetzt kalt, tot.  
General Fandal stand noch immer im Lager, aber jetzt kommandierte er die Männer 
  nicht mehr, er blickte schweigend in die Ferne, auch er war schockiert, was 
  war passiert? Wer hatte sie verraten? Wie hatten die Gegner gewusst wo die Rebellen 
  waren? Aber Antworten fand er nicht, würde er auch nicht finden. Er wollte 
  gerade die Söldner für eine Besprechung zusammenrufen als der Schuss 
  ertönte, ein kurzes Aufpeitschen, ein schlechtgezielter Schuss, er traf 
  in den Bauch, nicht in den Kopf oder in die Brust. Aber er traf! Der General 
  würde durch die Kugel auf den Boden gedrückt, schaffte es zwar wieder 
  sich auf die Knie aufzurichten aber weiter kam er nicht. Es war als wäre 
  die Zeit stehen geblieben, jeder schaute ungläubig auf den zusammengesunkenen 
  Körper, unfähig zu reagieren, unfähig zu handeln. Master war 
  der Erste der es schaffte seine Ungläubigkeit zu überwinden. Er schrie 
  wütend auf und rannte zu dem Getroffenen. Dies war der4 Startschuss für 
  die anderen Rebellen. Einige rannten in den Wald um den Heckenschützen 
  zu finden, andere rannten ebenfalls zu dem General, allen voran Thor der gerade 
  Scully verbunden hatte. Er drückte alle anderen zur Seite, sah sich den 
  Verletzten zwei Sekunden lang an, dann befahl er Master des Generals Füße 
  zu nehmen, er selbst griff ihn unter die Schultern. Stöhnend schleppten 
  sie den neunzig Kilo schweren Mann in das Lazarett, eine Wohnung die leer geräumt 
  worden war. Dort wurde der Schwerverletzte auf einen Tisch gelegt, während 
  Thor seinen Arztkoffer aufriss. Er nahm eine Schere und schnitt das blutdurchtränkte 
  Hemd vorsichtig auf. Die Kugel hatte sich von oben links in den Magen gebohrt, 
  diesen glatt durchschlagen, die Leber gestreift und war dann am Becken hängen 
  geblieben. Skye kam weinend ins Zimmer gestürzt, aber Thor schrie Master 
  an sie sofort rauszuschaffen. Er nahm mehrere sterile Spritzen aus seinem Koffer 
  und gab dem General etwas gegen die Schmerzen und um ihn zu betäuben. Dann 
  bereitete er ihn für eine Operation vor, sie hatten zwar hier nur die allernötigsten 
  Krankenhausgegenstände, aber falls er überleben sollte, mussten sie 
  jetzt operieren.  
  Er zwangsrekrutierte Phoenix und Mattscho als seine Helfer. Die beiden nahmen 
  ebenfalls sterile Handschuhe aus dem Koffer und zogen sie mitsamt einer sauberen 
  Schürze an. Thor gab den Beiden kurze Befehle die so exakt und schnell 
  wie möglich auszuführen waren. Die drei wussten, dass die Chancen 
  des Generals bei unter fünf Prozent lagen aber wenn sie nicht operierten, 
  lagen sie bei null. Dann endlich schien Thor und der Patient bereit zu sein, 
  er nahm ein Skalpell und fing an den ersten Schnitt zu führen. 
 
  Karboda 09.05.2001 09:21 Uhr  
Sie saß allein auf dem Holzstamm, ihre Augen getrübt von Tränen, 
  auf den schmutzverkrusteten Wangen waren helle Streifen zu sehen. Sie saß 
  da, seit zwei Stunden, den Blick auf die Tür gerichtet. Zwei Stunden lang 
  und hatte sich kein einziges Mal bewegt, nur geweint. Ihr Körper blieb 
  an der gleichen Stelle, aber ihre Gedanken waren frei, in ihrem Kopf kamen immer 
  wieder die gleichen Bilder, ihr Onkel der mit ihrem Vater bei einem kühlen 
  Bier auf der Terrasse saß und sie, das kleine Mädchen auf seinen 
  Knien hüpfen ließ. Ihr Onkel wie er ihr ein riesengroßes Paket 
  zu ihrem Geburtstag schenkte. Ihr Onkel der trauernd am Bett seiner toten Frau 
  saß und sich dann an der Schulter seiner Nichte ausweinte. Ihr Onkel der 
  jeden Tag mit ihr zum Grab der Tante gegangen war. Ihr Onkel der von Tag zu 
  Tag älter wurde, und immer trauriger im Dienste der Diktators. Ihr Onkel 
  der sich den Rebellen anschloss und wieder glücklich wurde. Ihr Onkel wie 
  er half die Verwundeten zu trösten, und dabei weiter den Kampf befahl. 
  Ihr Onkel wie er an vorderster Front mitkämpfte. Ihr Onkel wie er einen 
  Schwerverwundeten fünfzehn Kilometer bis zum nächsten Arzt brachte. 
  Ihr Onkel wie er erstaunt auf die spritzende Wunde in seinem Bauch blickte und 
  dann umfiel. Immer wieder die gleichen Bilder, glückliche Momente in ihrem 
  Leben, aber auch traurige. Sie waren sich immer nahe gewesen, sie konnte ihrem 
  Onkel alles erzählen, und jetzt... Sie wollte nicht weiter denken, sie 
  konnte nicht weiter denken, wie lange operierten sie schon, zwei Stunden? Ein 
  gutes oder ein schlechtes Zeichen? Ihr Verstand sagte ihr, dass ihr Onkel zu 
  fünfundneunzig Prozent die Verletzung nicht überleben würde. 
  Sie klammerte sich mit aller Kraft an die restlichen fünf Prozent, ließ 
  die Realität nicht an ihre Gedanken herankommen, glaubte an das Unmögliche. 
Longrifle humpelte auf seine Waffe gestützt durch das Lager, überall 
  sah er traurige, nachdenkliche Gesichter. Die Rebellen waren trotz ihres Sieges 
  bestürzt, man hatte den gegnerischen Heckenschützen nicht gefunden, 
  er war so unbemerkt verschwunden wie er gekommen war. Dann sah er Skye die alleine 
  auf dem Holzstamm vor dem Lazarett saß, die tränenverschmierten Augen 
  blickten noch immer auf die Tür. Niemand wagte es sie anzublicken oder 
  hatte die nötige Kraft sie zu stützen. Longrifle atmete tief ein und 
  humpelte dann auf sie zu. Er hatte keinerlei Erfahrung wie er zu handeln hatte, 
  normalerweise bedeutete der Tod für ihn, dass er weiter lebte. Er setzte 
  sich stöhnend auf den Stamm neben sie und legte die Waffe neben sich, Krücken 
  schienen hier nicht zu finden zu sein, also musste man improvisieren. Skye sah 
  ihn nicht an, sie hatte bemerkt, dass jemand neben ihr war, aber es interessierte 
  sie nicht, sie ließ sich nicht aus ihrer Traumwelt reißen. Longrifle 
  blickte sie schweigend mehrere Minuten an, dann legte er ihr den Arm um die 
  Schulter und drückte sie vorsichtig an sich. Diese Bewegung brachte Skye 
  endlich dazu richtig zu weinen. Sie lehnte sich an ihn und weinte sich an seiner 
  Schulter aus, bis das Weinen nur noch ein Schluchzen war. So stützte sie 
  sich mehrere Minuten an ihn, die Minuten wurden zu einer Viertelstunde, die 
  Viertelstunde zu einer halben und immer noch lag sie an seiner Schulter. 
Thor blickte seine Helfer enttäuscht an, keiner rührte sich. Langsam 
  drehte sich Mattscho und blickte zum Fenster hinaus, wo Skye und Longrifle saßen. 
  Sein Blick wanderte zurück zu den Andern, auch sie hatten die beiden bemerkt, 
  Phoenix schüttelte resigniert den Kopf und trat einen Schritt Richtung 
  Tür. 
Vorsichtig öffnete sich die Tür, blitzschnell war Skye auf den Beinen, 
  ihr tränenverschmierter Blick war sofort aufmerksam. Mit einem Ruck wurde 
  die Tür ganz aufgedrückt und heraus trat der junge Söldner. Das 
  Gesicht zeigte keine Regung, er blickte bloß Skye an. Sie schaute ihm 
  tief in die Augen, unfähig zu reagieren, sie wusste was los war. Langsam 
  trat der junge Söldner nach vorne, das Licht der Mittagssonne umspielte 
  sein bleiches Gesicht, tiefe Ringe lagen unter den Augen, die Mundwinkel waren 
  leicht nach unten gebogen, seine Augen waren kalt, keine Regung, keine Gefühle, 
  nichts war darin zu sehen, nicht einmal Kälte, oder Wut. Und das war das 
  Schlimme, dies bestätigte alle Befürchtungen. Skye reagierte noch 
  immer nicht, Phoenix trat zwei weitere Schritte nach vorne, noch vier Meter 
  von ihr entfernt, noch immer in ihre Augen blickend. Endlich begann Skyes Gehirn 
  die Information, die grausame Realität zu verarbeiten, und dann kam die 
  Reaktion. Sie schrie auf, ein schreckliches, quälendes Stöhnen, stürzte 
  sich nach vorne, rannte gegen Phoenix, schlug ihm mit den Fäusten auf die 
  Brust, hämmerte wie wild auf ihn ein. Dabei schrie sie ihn mit Tränen 
  in den Augen an: 
  "Nein, sag es nicht! Es ist nicht wahr, du lügst, es ist nicht wahr!" 
  Phoenix blieb reglos stehen, blickte in die grelle Sonne, noch immer keine Reaktion 
  auf seinem Gesicht. Skyes Schläge wurden immer schwächer, bis sie 
  schluchzend an seine Brust fiel, Phoenix umschloss sie mit seinen Armen, drückte 
  sie fest an sich. Noch immer keine Reaktion, kein Wort kam über seine Lippen, 
  kein Wort dass sie noch mehr verletzt hätte. Sein Blick wanderte langsam 
  zu Longrifle, nickte ihm kurz resigniert zu, und diese Nicken bedeutete mehr 
  als andere Menschen mit tausend Worten hätten sagen können. Dieses 
  Nicken beinhaltete Trauer, Schmerz, Mitleid, Verzweiflung es war ehrlicher als 
  tausend Worte je sein konnten. Es drückte seine Gefühle für Fandal 
  aus, mehr Gefühle würde niemand von Phoenix sehen, außer er 
  selbst, falls er überhaupt noch wusste was das war. Skye schluchzte noch 
  immer an seiner Brust, sie hatte keine Energie mehr, für jegliche andere 
  Handlung. Komplette Verzweiflung hatte die Angst um den Onkel verdrängt, 
  nichts war mehr zu ändern, die grausame Vorahnung war wahr geworden. Longrifle 
  erhob sich schweigend und humpelte ins Lazarett. Zwei Minuten später kam 
  Thor herausgeschritten, Skye und Phoenix standen noch immer an der gleichen 
  Stelle. Der Sanitäter wischte sich die blutigen Hände an einem Tuch 
  ab, auch ihm war der Schmerz und die Trauer anzusehen. Er nahm eine kleine Spritze 
  hervor klopfte mehrmals leicht gegen den Plastikbehälter und drückte 
  die Luft heraus, er schritt langsam zu Skye, nahm ihren Arm in seine Hand, sie 
  würdigte ihn keines Blickes, auch den kurzen Schmerz als die Nadel die 
  Haut durchstach bemerkte sie nicht. Nach einigen Sekunden wurde sie schwerer 
  und schwerer in Phoenix Armen, bis sie in seinen Armen eingeschlafen war. Er 
  hob sie hoch und trug sie schweigend in ihr Zimmer, wo er sie aufs Bett legte. 
  Der Söldner zog ihr die schweren Stiefel aus, nahm ihr den Gürtel 
  und die Schutzweste ab und warf die Ausrüstung achtlos auf einen Stuhl. 
  Der Söldner entledigte sich auch seiner Ausrüstung und legte sich 
  dann neben die Schlafende. Er nahm Skye fest in den Arm, und schlief ein, zuerst 
  die kurze Nacht, dann der anstrengende Kampf, sowie die langwierige Operation 
  die der General nicht überlebt hatte, hatten ihn erschöpft.  
  Fandal hatte nie eine Chance gehabt und jetzt war er tot, das Leben war vorüber 
  für ihn, keine Fortsetzung mehr...  
         
        Von Phoenix 
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