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Paladin - Zyklus 2: Existenz und Metamorphose
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Teil 7 - Untergrund

"Ich will gar nicht wissen, was ich sehen werde, wenn hier das Licht angeht..."

Marks Weg führte ihn in die Grube; sicherheitshalber entsicherte er die CAWS. Nach eigener Schätzung befand er sich etwa fünfzig Meter unter der Erdoberfläche. Die Hitze wurde langsam unerträglicher, und der Blutgeruch in der Luft trug auch nicht besonders zur Luftgüte dieses Schachtes bei. Sorgfältig bahnte sich Mark einen Weg durch den schlammigen Boden.

Ein Schrei.

Mark beschleunigte seine Schritte und gelangte in eine größere Höhle, in dem sich ihm ein Bild des Schreckens offenbarte. Der Hohlraum wurde erleuchtet von Hunderten weißer Kerzen, die in offenbar zufälliger Ordnung auf den nicht wenig vorhandenen Steinen und Felsen aufgepflanzt waren. Etwa ein Dutzend Menschen (oder zumindest menschenähnliche Geschöpfe) hatte sich in dem Raum verteilt und kniete in Richtung Raummitte, wo sich eine Spalte nach unten auftat - dem Leuchten nach bis zum flüssigen Erdmantel. Davon überzeugt, daß bei solch einem Schauspiel wohl alle Bedingungen auf seiner vom Fernsehen geprägten Checkliste für teufelsanbeterische Zeremonien erfüllt waren, machte sich Mark daran, die Hauptrolle bei diesem Schauspiel persönlich von der Crewliste zu streichen.

Nur, wie unterbricht man so eine Zeremonie eigentlich ?

Die Frage reduzierte sich vor Marks Augen auf rein akademischen Stellenwert, als sein rechter Fuß gegen einen Stein stieß, welcher dann sofort in Richtung Spalte segelte und lärmerzeugend nach unten fiel. Nun weiß jeder, daß Steine nicht von alleine durch die Luft fliegen (zumindest hat es keiner je beobachtet); leider traf das auch auf die nette Kaffeegesellschaft in der Höhle zu, die ihre Blicke auf den Nebeneingang der Höhle wandte. Der Nebeneingang, wo Mark sich gerade fragte, wie er diese Situation wohl am besten lösen könnte.

"Wer wagt es, unsere Zeremonie zu stören ?"
"Zeremonie ? Das nennt ihr eine Zeremonie ? Genauso gut könntet ihr ein Küchenmesser als Langschwert bezeichnen !"
"Du, Todgeweihter, solltest deine Fragen mit etwas mehr Anstand stellen, sonst wirst du ewige Qualen erleiden !"
"Danke, Mr. Freizeit-Dämonenbeschwörer, aber ich hab mir schon in Koreas Sümpfen Fußpilz geholt."
Nach dieser Zurschaustellung seines diplomatischen Feingefühls erhob Mark seine Waffe.
"Und wenn ihr euch jetzt nicht verzieht, erleidet ihr den Fluch der Bleivergiftung !"
Diese Aussage wurde sekundiert von einer Erschütterung der Erde; das aus der Spalte dringende Licht wurde intensiver, und der Schrei von vorhin ertönte wieder.
"Soll sich doch Ka-Zur um dich kümmern !"; mehr hörte Mark nicht mehr, bevor die anderen die Höhle verließen.

Eine mit Krallen bestückte Hand erhob sich aus der Spalte und suchte Halt auf dem felsigen Untergrund; Mark machte sich eine geistige Notiz auf seiner "Dumme Aktionen" - Liste: Verärgere niemals okkulte Zauberer.

Nun wusste Mark aus Erfahrung, daß Dämonen nur selten eine Hand hatten; wie auf Kommando erschein auch prompt eine zweite Krallenhand, und das - in Worten kaum beschreibbare - Ungetüm kletterte aus der Spalte. Das heißt, bei näherer Betrachtung, ein in Worten wahrscheinlich gut beschreibbares - aber im Kerzenlicht schlecht zu identifizierendes - Ungetüm kletterte aus der Spalte. Marks Desinteresse an anthropologischen Beobachtungen machte jede weitere Betrachtung des Monsters unnötig; Mark setzte an und verpasste der Gestalt eine Schönheitsoperation mit Wolfram-Schrot. Jene stolperte etwas nach hinten, zeigte sich jedoch ansonsten von der Operation unbeeindruckt und setzte zur Reklamation beim Chefchirurgen an.

Grund genug für eben jenen, langsam sein heiliges Skalpell auszupacken.

Mark zog das Schwert aus der Scheide und ließ sich gleichzeitig nach hinten fallen; ein schneller Schwung seinerseits parierte den ersten Angriff, während er auf dem Rücken landete und im Anschluss dem unvorbereiteten Dämon seinen Kampfstiefel zwischen die Beine jagte. Damit klärte Mark gleich eine wichtige wissenschaftliche Frage: Verfügen Dämonen über primäre Geschlechtsmerkmale ? Dieser offensichtlich schon; jedenfalls fiel das Ungetüm nach hinten und stieß einen markerschütternden (im wahrsten Sinne des Wortes) Schrei aus, offensichtlich erfüllt von Schmerz und verlassen von der Aussicht auf Nachwuchs. Mark nutze die Gelegenheit für seine berühmte Gleichgewichtsverlagerung und richtete sich vom Boden auf; er wirbelte das Schwert in seiner Hand wieder in Position, holte zum Schlag aus und ließ die Klinge durch die schwere Luft sausen. Die heilige Klinge fraß sich tief in das Fleisch des Dämonen; der Schmerzensschrei vom Tritt ging direkt in einen noch Lauteren über.

Das Schwert jedoch wollte weiter.

Mark erkannte die Situation rechtzeitig; er konnte die Klinge zwar nicht abbremsen, behielt sie jedoch dank festem Griff in der Hand. Durch den Schwung der Waffe wurde Mark regelrecht gedreht; er steuerte entgegen und führte das Schwert auf einer Kreisbahn um sich und traf den Bruchteil einer Sekunde später den Dämon erneut, der wieder zurückwich. Allerdings hatte Mark sich erneut verkalkuliert; die Waffe bremste nicht ab. Mark hatte damit offensichtlich nicht gerechnet, denn sein Griff am Schwert hatte sich zu stark gelockert. Das Resultat war erwartungsgemäß, daß Mark die Klinge loslassen musste; das Schwert flog durch die Luft und beendete seinen Ausflug in der Felswand, wo es sich erst einmal von den Strapazen und seinem inkompetenten Besitzer erholte.

Ergebnis dieser Aktion ? Ein entwaffneter Mark and ein sehr, sehr wütender Dämon.

Die heldenhafte Variante zur Problembewältigung wäre in diesem Fall natürlich ein unbewaffneter Angriff seitens Mark gewesen; dieser jedoch - in weiser Voraussicht angesichts steigender Krankenkassenbeiträge - behielt seine Position bei. Allerdings schien der Dämon auch keine besonders konkrete Vorstellung bezüglich seiner Angriffstaktik zu haben und blieb ebenfalls stehen. Wenige Sekunden herrschte der Frieden der Ohnmacht. In einem überwältigenden Beispiel extremer Präzision, höchster Geschwindigkeit und panischer Angst griffen Marks Hände in seinen Mantel; innerhalb weniger Sekunden hatte Mark die (noch jungfräulichen) FN P90 - Maschinenpistolen auf sein Ziel gerichtet und drückte ab.

Ein enormes Brüllen hallte durch die Tunnel unter London; die beiden doch recht kleinen Waffen gaben sich redliche Mühe und leerten ihre Magazine in den von den komplexen technischen Nuancen des 20. Jahrhundert überforderten Dämon. Mark öffnete seine Augen langsam wieder und erblickte den Raum in neuem - dämonengrünem - Dekor. Der Dämon - oder passender, das was von ihm übriggeblieben war - lag regungslos in einer Lache aus seinem eigenen Blut, die Läufe der Feuerwaffen rauchten heftigst, und Marks Zeigefinger ruhten verkrampft auf den Abzügen. Es schien, dass sich wieder mal eine alte Weisheit in etwas abgeänderter Form bewahrheitet hatte: Eine Kugel ist nichts, aber 100 Kugeln sind ein Feuerstoß, der selbst die größten Monster vom Platz stellt.

Nach der fachgemäßen Sicherung seiner Bleispritzen bemühte sich Mark, die Umgebung genauer zu betrachten. Kerzen. Gesangsbücher. Blutspritzer. Patronenhülsen. Seltsamer Steinaltar. Stalagmit...Moment, seltsamer Steinaltar ? Mark näherte sich der Konstruktion und wischte kurz über den mit einer zentimeterdicken Staubschicht besetzten Altar. Der Anblick zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht, das sich dann stetig in ein sehr breites Grinsen verwandelte.

"Bye Ka-Zur, hallo Siegel Nr. 3 !"


Von Gatac


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[ Druckerfreundliche Version ] Letze Änderung: 17.06.2001