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Paladin - Zyklus 2: Existenz und Metamorphose
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Teil 4 - Treibgut

"Rettung ist subjektiv."

Die Kälte umarmte Marks leblosen Körper.

Er befand sich jetzt schon seit Stunden in einem gefährlichen Dämmerzustand; seine Körpertemperatur war bedenklich gesunken, und seine Finger hielten sich krampfhaft an einem größeren Stück Treibholz fest. Er hatte sich mit letzter Kraft daran geklammert und war dann, solange es ging, blind vorwärts geschwommen. Der einsetzende Nebel hatte ihn vor dem FBI geschützt, aber auf lange Sicht würde er sich hier nicht halten können. Die Kleidung war völlig durchnäßt, die Tasche mit Marks Waffen stand triumphierend auf dem großen Holzstück. Mark fühlte seine Beine kaum noch, trotzdem versuchte er, weiterzuschwimmen. Er bewegte sich noch ein paar Meter; dann gab er auf. Er fühlte seine Arme kaum noch; nur die Krämpfe hielten ihn überhaupt noch am Holzstück fest. Alles, was er fühlte, war sein Herz. Es schlug langsam und ruhig. Zu ruhig. Mark versuchte, sich irgendwie zu bewegen, aber sein Körper war starr wie das Holz, an dass er sich klammerte.

Stockend, aber unaufhaltsam schlossen sich seine Augen.

Unendlich langsam kam Mark wieder zu sich. Seine Umgebung war...weiß. Er blinzelte; nein, er war nicht tot, er befand sich in einer Art Raum. Mit dem Einsatz seiner gesamten Willenskraft richtete er sich auf und schaute um sich. Er lag in einem Bett auf einer spartanisch eingerichteten Krankenstation und schaute in die versteinerten Gesichter von zwei Männern, beide in Uniform.

"Wo bin ich ?" Einer der Männer mit einem grauen, struppigen Schnurrbart und einem stark gefurchtem Gesicht erhob seine Stimme.
"An Bord der USS Valiant. Wir haben sie aus der See gerettet; eventuell könnten sie mir erklären, was sie mit dieser Tasche dort zu tun haben ?"
Mark erkannte die Sporttasche; sie sah mitgenommen aus, war aber ansonsten intakt.
"Warum sollte ich ihnen das erzählen ? Sie glauben mir ja doch nicht."
"In diesem Punkt haben sie Recht. Nehmen sie es nicht persönlich, aber ich vertraue Schwerverbrechern allgemein nicht."
Mark antwortete mit einem Schweigen. Seine Identität war offensichtlich kein Geheimnis mehr.
"Lt., führen sie ihn zur Arrestzelle. Er wird im nächsten Hafen ausgeliefert."

Im Hinblick auf seinen Zustand und die Waffe des Soldaten entschied sich Mark gegen einen Fluchtversuch und folgte den Anweisungen des ansonsten schmächtigen Offiziers.

Mit einem dumpfen Knall schloß sich die Zellentür hinter ihm. Mark durchsuchte seine Kleidung; nein, sie hatten seine gesamte Ausrüstung konfisziert. Wie würde er sich aus dieser Situation befreien ? Die Zelle um ihn herum bestand eigentlich nur aus Gitterstäben und zwei Wänden; damit war jede seiner Aktionen sichtbar. Mit einem Geistesblitz veränderte sich sein Gesichtsausdruck zu einem leisen Lächeln. Nur eine Wache. Es müßte funktionieren. Mark bewegte sich auf die Gitterstäbe zu und umfaßte sie mit einer Hand. Seine Einschätzung der Wache erwies sich als richtig; der kräftig gebaute Mann zog einen Schlagstock aus seiner Gürtelhalterung und holte aus. Der Stock wirbelte durch die Luft; auf dem Weg, Marks Finger zu brechen. In letzter Sekunde zog Mark seine Finger vom Stab und packte mit seiner anderen Hand den Arm des Soldaten; mit einer schnellen Bewegung zog er die Wache gegen die Gitterstäbe. Der Aufprall raubte dem Mann sowohl Bewußtsein als auch Lächeln. Ohne größeren Aufwand fischte er die Schlüssel aus der Hosentasche des Uniformierten und öffnete die Zellentür. Der Soldat hatte keine Waffen bei sich, und seine Uniform war für Mark zu groß. Frustriert schleppte er den nutzlosen Körper in die Zelle und verriegelte die Tür. Wenigstens hatten sie ihm die Sonnenbrille gelassen.

Um das Leben als das zu begreifen, was es ist, braucht man ´ne verdammte Sonnenbrille.

Mark bewegte sich so leise wie möglich durch die Gänge. Er brauchte seine Ausrüstung. Verflucht, er brauchte irgend etwas zum Kämpfen. Ein Kampfmesser. Ein Schlagring. Oder das Schwert... Auf einmal beschlich Mark ein schlechtes Gefühl. Es war zu ruhig hier.

Die Vögel hören auf zu singen, wenn der Tiger durch den Busch schleicht.

Mark drückte sich gegen die Wand und reduzierte sein Atmen auf ein Minimum. Hinter dieser Ecke war jemand, und er wartete auf Mark. Irgendwie hatte die Wache wohl stillen Alarm gegeben. Mark schmiegte sich noch enger an die Wand und wartete eine Minute. Ohne Vorwarnung hielt jemand eine H&K MP5 um die Ecke und gab Sperrfeuer. Mark hielt sich nahe der Wand und entging so einem vollen Magazin 9mm Parabellum. Nach ein paar Sekunden war der Spuk vorbei. Jetzt oder nie. Mark griff nach der Schußwaffe und zog mit einem Ruck daran; der überraschte Schütze stolperte um die Ecke. Mark zog noch einmal und hatte dann die Maschinenpistole in der Hand; ohne weitere Überlegung warf er sie zur Seite und versetzte dem vor Überraschung gelähmten Soldaten einen schnellen Tritt in die Magengrube. Der Luft beraubt, stürzte jener zu Boden; Mark setzte noch mit einem Handkantenschlag auf den Hals nach, dann regte sich der Soldat nicht mehr. Der Paladin suchte nach nützlicher Ausrüstung und fischte vier volle Magazine für die Waffe aus der Weste des Überwältigten. Mit einem Lächeln steckte er sie ein und trat dann ein paar Schritte zur Seite, um die Waffe aufzuheben.

Wohin nun ? Er würde unmöglich alle Soldaten ausschalten können; und er würde dieses Schiff wohl kaum unter seine Kontrolle bringen können. Unschlüssig schlich Mark einige Minuten durch die Gänge. Aus einem der Räume drangen Stimmen; Mark näherte sich der schweren Stahltür und betrachtete das Schild.

"Waffenkammer - Zutritt nur mit Sondergenehmigung".

Der Paladin lächelte, während seine Hand langsam der Türklinke auf ihrem Weg nach unten Gesellschaft leistete. Mit einem Ruck öffnete jemand von innen die Tür; Mark stolperte förmlich in den Raum hinein und schaute mit Verwunderung in 3 ebenfalls von Überraschung gezeichnete Gesichter. Dummerweise hält Überraschung niemals mehr als ein paar Sekunden an. Mit schnellem Griff langte ein Soldat nach seiner Pistole und erreichte ihren Griff; kurz davor, sie zu entsichern und zu ziehen. Ein grober Fehler seinerseits, bedenkt man die Tatsache, das Mark seine Waffe bereits im Anschlag hatte. Reflexartig überwand Mark den Abzugswiderstand der Maschinenpistole und sättigte die Luft mit 9mm - Geschossen. Ein paar Sekunden später hörte die Waffe von selbst auf zu feuern; das trockene Magazin hatte seine Aufgabe bestens erfüllt und ohne Ladehemmung 30 Schuß geliefert. Der Schlagbolzen hatte 30 Schuß verfeuert. Und die drei Soldaten - oder was von ihnen übrig war - hatten alle 30 Schuß abgefangen.

Soviel dazu.

Die Schränke hielten Marks Argumenten nicht lange stand, obwohl sie mit einer durchschnittlichen Ausdauer von drei 9mm-Kugel einen guten Kampf lieferten. Endlich wieder um seine ursprüngliche Ausrüstung reicher - und um eine Viertelstunde zwecks ordnungsgemäßem Anlegen ärmer - konnte Mark seinen Weg fortsetzen. Endlich wieder mit Trenchcoat, kugelsicherer Weste und Langschwert vereint zu sein stärkte seine Moral enorm; allerdings half es kaum bei der Formulierung eines Fluchtplanes. Er mußte irgendwie von diesem Schiff herunter und seinen Weg fortsetzen. Aber wie kann man auf hoher See ein Schiff verlassen und eine mehrere Tage dauernde Seereise fortsetzen - noch zumal mit schwerem Gepäck ?

Rettungsboote.

Mark bewunderte seine eigene Genialität für einen Augenblick, dann machte er sich an die konkrete Ausführung des Plans. Wobei Plan hier ein sehr frei verwendeter Begriff ist; in diesem Falle wäre die Bezeichnung "Primitive Kampftaktik" wohl passender. Auch auf dem nächsten Deck bewieß sich, dass da, wo Flankieren, Schleichen oder gezielte Einzelschüsse Fremdwörter sind, automatische Waffen dennoch zu einem Teilerfolg führen können. Marks Gegner waren offensichtlich nicht ganz mit dem Konzept der bewaffneten Kriegsführung vertraut - wimmernd in Deckung gehen und um Gnade winseln war noch nie eine gute Taktik, besonders nicht, wenn man einem mutmaßlichen Massenmörder gegenüberstand. Zu ihrem Glück kam die Wachtruppe dieses Decks mit dem Leben und ein paar "KO durch Kolbenschlag auf Hinterkopf" davon.

Das Schicksal kann grausam sein; um genau zu sein, war es das auch in diesem Moment. Offensichtlich enthielt dieses Schlachtschiff auch ein paar Soldaten, die keine taktischen Spätzünder waren. Deren Einfallsreichtum mußte man durchaus bewundern; leider war Mark nicht in der Lage dies zu tun. Ihn trafen immerhin die Konsequenzen dieser Aktionen.

Und eine Blendgranate, die zwei Meter vor einem zum Liegen kommt, hatte bisher noch jedem die Stimmung verdorben.


Von Gatac


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[ Druckerfreundliche Version ] Letze Änderung: 17.06.2001