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Paladin - Zyklus 2: Existenz und Metamorphose
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Teil 5 - Die Insel

"Robinson ? Mach keine Scherze. Der Typ hatte es EINFACH."

Haushaltskürzungen beim Militär; Mark erinnerte sich daran, daß er noch vor wenigen Monaten dagegen gewettert hatte. Nun war er doch erfreut, daß der Regierung ein paar Obdachlose offenbar wichtiger waren als das Militär. Sparte man also an Ausrüstung oder Ausbildung ? Jedenfalls konnte sich die Granate nicht recht zur Detonation entscheiden, aus welchem Grund auch immer. Überzeugt davon, daß sie ihre Meinung jederzeit ändern könnte, warf sich Mark neben den Irritationssprengsatz und beförderte ihn mit einem kräftigen Wurf in den nächsten Raum. Er fand sich selbst bestätigt, als ein grelles Licht aus eben jenem erstrahlte. Ohne weitere Zeitverschwendung griff er nach der MP5 und richtete sich auf.

Gerade noch mal gutgegangen.

Nach schneller Passage der Treppen über 2 Decks (was natürlich nur einem Helden wie Mark in einer Rekordzeit von 2 Minuten gelingen konnte) befand sich unser Held vor der alles entscheidenden "Tür nach draußen", die er - wohl dank traumatischen Erlebnissen mit Zahnpasta - durch einen Fußtritt öffnete. Auch hier entschlossen sich spontan sämtliche anwesenden Soldaten für ein Feuergefecht, offensichtlich in völliger Ignoranz der Etiquette. Nun ist es einerlei, zu feuern - treffen jedoch ist, wie jeder Sofarambo bestätigen könnte, eine Herausforderung ganz anderen Kalibers - im wahrsten Sinne des Wortes. Während sich also um Mark herum die Bleisalven munter in die gesamte Wand hinter ihm bohrten, wirbelte er mit bewunderswerter Beweglichkeit zur Seite.

Nur die nächste Wand vermochte, seinen Tanz zu stoppen.

Der Feststellung, dass sich eine MP5 auch mit einer Hand halten läßt, folgte nahezu unmittelbar ein Griff an das nächste Geländer. Behende schwang sich Mark darüber und stürzte sich auf das circa 5 Meter tiefer liegende Deck; sein von Ausrüstung beschwerter Mantel bewegte sich durch die Luft mit der Eleganz eines in Flüssigbeton ertrinkenden Blauwals. Trotz des Höhenunterschieds (nicht zu vergessen des Gewichts eines ganzen Waffenarsenals) landete Mark relativ unbeschadet auf dem Boden; schon geduckt eröffnete er das Feuer. Dem Stakkato der Feuerstöße folgten kurze Schreie, solange er die in seinen Händen schüttelnde Waffe in einem gewaltigen Bogen schwenkte. Die darauf folgende Stille brachte Gewißheit...niemand in der Nähe war mehr in der Lage dazu, seinen artistischen Einlagen zu applaudieren. So schnell wie möglich warf Mark die Waffe zur Seite und sprintete zum nächsten Rettungsboot; ohne auch nur abzubremsen erhob er sich dank konzentrierter Sprungkraft in die Luft und landete in jenem Vehikel. Instinktiv - wobei etwas Überlegung hier jedoch eventuell angebracht gewesen wäre - fuhr Mark herum; in der Bewegung zog er sein Schwert und - traf die Aufhängung eines Seils. Nun ist es durchaus nicht verkehrt, wenn man beide Seile durchtrennt; leider jedoch löste sich durch den ungezielten Schlag nur eines.

Den Gesetzen der Schwerkraft folgend änderte das Rettungsboot seine Lage zur Vertikalen.

Mark verdankte es seinen Reflexen - sowie temporären Geistesgegenwart -, dass er sich mit seiner linken Hand am Boot festhielt. Entsprechend dumm war es natürlich, dass er nun sein gesamtes Gewicht nur auf einer Hand ausruhte und nicht in der Lage war, mit seinem Schwert das zweite Seil ebenfalls zu durchtrennen. Unter immenser Kraftanstrengung sicherte er sein Schwert wieder in der Scheide auf seinem Rücken und erfasste das Rettungsboot mit seiner zweiten Hand. So schnell, wie es seine Hände und Füße erlaubten, bahnte er sich einen Weg nach oben zur Halterung des zweiten Seils. Erneut stellte er seine Beweglichkeit unter Beweis, indem er seinen rechten Fuß auf den Rücken hob und mit der rechten Hand eines seiner Kampfmesser aus der Scheide zog. Spätestens jetzt mußte der Anblick sehr skuril wirken; mindestens eine halbe Minute lang säbelte Mark an dem Seil herum.

Nach besagter Zeit verlor das Seil die Lust am Mitspielen und entließ das Boot samt Mark in die Fluten des Ozeans.

Glücklicherweise - für Mark, nicht für den schadenfrohen objektiven Beobachter - wies das Boot zwei Eigenschaften auf. Zunächst war es wohl stark buglastig, was die Neigung während des Falls quasi ausglich. Zweitens behielt es trotz der mehr als unglücklichen Umstände die Balance bei; im Endeffekt saß - oder besser, lag - Mark nun in einem halbwegs seetüchtigen Fahrzeug, um Erfahrung und ein halbes Dutzend blauer Flecken reicher. Ohne weitere Umschweife startete Mark den Motor des Bootes und entfernte sich von dem - bereits seit mehreren Minuten sehr ruhigen - Schlachtschiff.

Direkt hinein in das offene Meer.

Nachdem Mark nun eine für sein Gewissen ausreichende Distanz zwischen sich und seine Häscher gebracht hatte, stellte er den monoton röhrenden Motor ab und beäugte seine Umgebung. Wasser, Wasser ... und, nicht zu vergessen, Wasser. Nachdem sich also eine Waldwanderung oder ein Stadtbummel nicht gerade anboten, entschied sich Mark dafür, den Tag so zu beenden, wie er angefangen hatte - in völliger Bewußtlosigkeit. Allerdings konnte er nicht recht schlafen; höchstwahrscheinlich, weil seine letzte Mahlzeit schon etwas länger zurück lag. Ohne Respekt vor dem Eigentum anderer Leute bediente sich Mark aus den Notvorräten des Bootes und hatte sich bald mit wasserdicht verpacktem Toastbrot, versiegelten Salamischeiben und überlebenskampftauglichem Käse ein Sandwich zusammengestellt, daß er auch schleunigst und unter völliger Missachtung von Tischmanieren verspeiste. Derart gestärkt sank er bald in einen ruhigen, wenn auch nicht besonders bequemen Schlaf. Eventuell hätte ihm jedoch jemand erzählen sollen, dass er sich mit seiner Flucht geradewegs in den jahreszeitlich recht starken Golfstrom manövriert hatte.

Und ohne Motor in einem Strom zu sein ist wie auf einem Fließband parken.

Entsprechend überrascht war Mark dann auch, als er am nächsten Tag - oder besser gesagt, in der nächsten Nacht - inmitten eines Nebelfeldes aufwachte. Obwohl die Standortbestimmung sich bei einer Sicht unter 100 Metern schwieriger als sonst erwies, folgerte Mark, daß ihn die Strömung weiter nach Osten getrieben hatte. Auch ohne Kompaß, Sextant oder Satellitennavigation konnte er sich dessen sicher sein; denn inmitten des Nebels ragte vor ihm eine gewaltige Ölbohrplattform aus dem Meer. Aus der Ferne schallte ein Dröhnen, wie es nur ein Hubschrauber erzeugen konnte.

Ihm blieben also höchstens ein paar Minuten, um den Flug zu erwischen.

Der Motor seines Bootes heulte wieder auf; er steuerte direkt auf einen der gigantischen Pfeiler des Konstrukts zu und stoppte an einer kleinen Plattform, von welcher aus eine Leiter nach oben führte. Schnell entschlossen begab sich Mark von Bord des Bootes und begann mit der Sommererstbesteigung der Bohrinsel. Die Minuten schienen ihm endlos, ebenso wie die Leiter nach oben; aber schließlich hatte er sich nach oben gequält und bewunderte seine Leistung mit einer - sein Ego sanft streichelnden - Selbstüberschätzung, wie man sie heutzutage nur selten findet.

"Na, Sir Edwards, wer ist jetzt der Bergsteiger ?"

Mark fühlte sich kaum überrascht, als er einen Blick auf seinem Rücken spürte. Wieso ausgerechnet in solchen Situation immer jemand hinter ihm stand ? Er wußte keine Antwort auf diese Frage; weitere Überlegungen mußte er jedoch als akademisch einstufen, als sich hinter ihm eine Stimme erhob.
"Wer zum Teufel sind Sie ?"
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt verlor Mark sein letztes Fünkchen Geduld. Er stand nun in seinem schwarzen Trenchcoat auf der Plattform, sein Schwert hing deutlich sichtbar in der Scheide auf seinem Rücken - und irgendein Idiot hinter ihm fragte doch tatsächlich, wer er sei ! Besagter Idiot, hörte nur noch "Der Weihnachtsmann !", bevor ihm Mark mit einem gezielten Tritt in den Solar Plexus das Bewußtsein raubte. Er versetzte dem kampfunfähigen Mann noch einen Handkantenschlag auf sein Genick, dann schlich er weiter.

"Wenn das hier alles solche Idioten sind, dann wird das ein Spaziergang."

Nun waren die folgenden Sekunden tatsächlich ein Spaziergang; allerdings wohl eher aus dem Grund, das die restlichen Bewohner der Bohrinsel schlau genug waren, einen Mann mit einer automatischen Schrotflinte nicht zu widersprechen. Entsprechend ruhig verhielten sich die Männer auch bei der Landung des Hubschraubers, dessen Pilot leichtsinnigerweise sofort seinen Sitz verließ, um seine Kollegen zu begrüßen. Dummerweise starrte er schon nach wenigen Sekunden in den verchromten Lauf von Marks Waffe. Dieses Argument überzeugte ihn dann auch in wenigen Sekunden, das man Männern mit Sonnenbrillen aufmerksam zuhört, immer schön nickt und am besten alle paar Sekunden "Wie sie wollen", "Kein Problem" oder "Mach ich" sagt. Nachdem sich die Zwei auf ein Geschäft geeinigt hatten - Freiflug nach England gegen die Garantie, abends lebend zu Hause anzukommen - , erhob sich der Hubschrauber wieder in die Lüfte und begann seine Reise zum Vereinigten Königreich.

Als die Arbeiter den Vorfall meldeten, waren sich die zuständigen Behörden einig, welcher Mann mit Trenchcoat, Breitschwert und schweren Waffen gerade einen Freiflug in die Europäische Union gewonnen hatte.


Von Gatac


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[ Druckerfreundliche Version ] Letze Änderung: 17.06.2001