Teil 4 - Halbfinale
"Was soll das heißen, es gibt keine Silbermedaille?"
Ein Schwall halbverdauten Frühstücks ergoss sich in die stürmische
See, und Avenger wurde auf einmal schmerzlich bewusst, dass man sich für
seine erste Seefahrt ruhiges Wetter aussuchen sollte.
"Ist es noch weit?"
"Sagen wir mal so, wenn du dir so weiter die Zeit vertreiben willst, müsste
dich jemand zum Brunch einladen, mit massig Hühnerschenkeln und Pasta."
"Sprich bitte nicht vom Essen
"
Marks sadistische Ader übernahm für einen Moment die Kontrolle seines
Mundwerks und ließ ihn lächeln.
"Wo liegt das Problem? Das Wasser wird dir schon nicht wehtun."
"Hast du ne Ahnung."
"Und dabei kreuzen wir nur etwas. Stell dir mal vor, wir würden volle
Fahrt machen und über die Wellen hüpfen, während uns die Gicht
ins Gesicht spritzt."
Dem Frühstück folgte der Mitternachtsimbiss.
"Jetzt reiß dich mal von der Reling weg. Da vorne wartet Ärger
auf uns."
"Wie meinen?"
"Dort vorne lauert ein Schiff der Küstenwache. Die werden uns garantiert
früher oder später sehen. Wenn die unsere Position durchgeben, haben
uns die Köter auf die Stiefel gepisst."
"Du meinst, dann gibt es Ärger?"
"Exakt."
"Also, was machen wir? Umdrehen?"
"Bloß nicht. Wir fahren ganz ruhig auf sie zu. Wenn ich es schaffe,
deren Antenne mit der CAWS wegzupusten, sollte der Rest der Angelegenheit einfach
sein."
"Du willst das ganze Schiff entern?"
"Nein. Wir knallen ihnen den Funk weg, dann geben wir Bleifuss und machen
uns aus dem Staub."
"Und was ist, wenn der Schuss nicht sitzt?"
"Sobald die unsere Position durchgeben, haben sie uns bei den Eiern. Also
müssen wir sie davon abhalten. Aber ich glaube nicht, dass ich Zeit für
mehr als einen Schuss habe. Im Zweifelsfall müssen wir das ganze Boot abfackeln."
Würden Mark und Avenger in einem U-Boot sitzen, so würde sich selbiges
jetzt mit Schleichfahrt bewegen. Quälend langsam bewegten sich die beiden
Schiffe aufeinander zu, und Mark erschauderte beim Anblick des Polizeibootes.
"Los, setz die die Schirmmütze da auf!"
In Avengers Gehirn suchte das Wort Schirmmütze noch ein passendes Neuron
zur Erkennung des referenzierten Objekts, als Mark bereits damit begann, sich
seiner Kleidung zu entledigen. Als Avenger endlich wieder einfiel, wie eine
Schirmmütze aussieht, wanderte ihr suchender Blick hinüber zu Mark,
der sich bereits in einen Taucheranzug zwängte.
"Was soll das denn werden?"
"Das Boot hat drei Antennen. Keine Ahnung, welche für die Funkanlage
verantwortlich ist. Also gehe ich rüber und schaue mir das ganze aus der
Nähe an."
"Bist du jetzt vollkommen durchgedreht? Du willst in tiefster Nacht zu
einem Boot voller bewaffneter Menschen schwimmen, die Wachen ausschalten und
dann ihr Funkgerät sabotieren?"
"Tja, ich bin halt ein echter Himmelfahrts-Kommando."
"Und was soll ich machen, großer Führer?"
"Lenk sie ab."
Ohne weitere Worte ließ sich Mark in das eisige Wasser gleiten, ein Kampfmesser
in den Zähnen und ein sehr, sehr mieses Gefühl im Bauch. Es war schon
einige Jahre her, seit er solche Scherze hinter sich hatte. Wenn man es genauer
bedachte, waren eigentlich alle von Marks Fähigkeiten schon seit mehreren
Jahren nicht zum Einsatz gekommen. Sicher, es hatte seine Vorteile, dass er
zusammen mit Ex-Marines gearbeitet hatte - aber am Ende hatte er doch nur jahrelang
Türen eingetreten und Leute erschossen. In dieser Hinsicht schien ihm sein
Leben vor dem Tod wie ein einziger fieser Albtraum, gefangen in einer Schleife
von Alkohol und Blutvergießen. Irgendwie wie ein surreales, verschwommenes
Bild. Oder war das nur ein Anfall von retrospektivem Zynismus?
Während Mark seine tiefen philosophischen Rückblenden ein paar Zentimeter
entfernt von einer schweren Titanstahlklinge sortierte und sich so leise wie
möglich auf das Polizeiboot zu bewegte, richtete sich ein Suchscheinwerfer
auf den kleinen Forschungstrawler. Ein paar Polizisten richteten kleinkalibrige
Handfeuerwaffen in die grobe Richtung der einzigen Person im Lichtkegel, die
innerlich einen hier nicht näher genannten Paladin verfluchte.
"Wer sind sie?"
"Ich bin
"
Denk nach. Lass dir was einfallen. Führ sie an der Nase herum. Lüge.
Sei kreativ. Verschaff ihm Zeit.
"
Doktor Lindbaum vom Institut für maritime Biologie. Ich beobachte
die Oberflächennahen Paarungsrituale der, äh, Salzwasserforellen."
"Ah. Schaltet das Licht aus, ist nur eins von diesen Forschungsschiffen."
Der Scheinwerfer wurde auf eine niedrigere Stufe geschaltet und sorgte nun
für eine etwas schummrige Beleuchtung, nur etwas heller als eine Vollmondnacht
in einem Luftschutzkeller.
"Können wir ihnen helfen?"
"Eigentlich
"
Mark braucht mehr Zeit.
"
ja, etwas Hilfe könnte ich schon gebrauchen. Der zweite Motor
ist ausgefallen, und ich verstehe von der Technik nicht viel. Vielleicht könnte
mir jemand bei der Reparatur helfen, dann bin ich wieder rechtzeitig zur Auswertung
zurück."
"Sicher. Bringen sie ihr Boot etwas näher ran, dann schicken wir ihnen
ein paar von unseren Jungs. Wir haben nämlich kein Beiboot, sonst würden
wir einfach zu ihnen übersetzen."
"Wieso haben sie kein Beiboot?"
Dumme Frage.
"Eh, Budgetkürzungen."
Eigentlich war besagtes Beiboot letzte Woche zerstört wurden, als sich
eine alte U-Boot-Mine aus dem 2. Weltkrieg überraschend von ihrem Halteseil
gelöst hatte und gegen das Beiboot gedriftet war, welches sich dann samt
eines Technikers mit einem lauten Knall und einer riesigen Sauerei aus der Welt
verabschiedete. Aber das hörte sich natürlich etwas eigenwillig an,
und so war man denn auch nicht dazu inspiriert, den Vorfall an die große
Glocke zu hängen. Auf jeden Fall lächelte Avenger etwas, ließ
den Motor an und hoffte, dass sie das Boot nicht rammen würde.
Während dessen zog sich Mark an der anderen Seite des Polizeibootes an
einem Tau hoch und rollte mehr oder weniger leise über die Reling. Mit
gekonnter Lässigkeit entfernte er das Messer aus seiner Mundhöhle
und schlich sich an die nächste Wache heran.
Der Polizist - nennen wir ihn Carlos - starrte mit betrübtem Blick auf
die weite See. Er wollte schon als kleiner Junge Scharfschütze werden,
und er liebte die alten Folgen von A-Team. Er liebte sie so sehr, dass er sie
alle auf Video hatte. Natürlich sowohl auf spanisch synchronisiert als
auch im Original. Er konnte alle Sprüche von Hannibal aus dem FF aufsagen.
Er kannte Murdoch besser als jeder Psychiater in der Serie. Er fühlte einen
Anfall von Euphorie, und zwar immer, wenn B.A. böse Buben verkloppte. Und
Carlos liebte Facemans Kreativität. Der Typ war wirklich klasse! Also wollte
er als kleiner Junge zum Militär, aber als er dann groß genug war,
wollte ihn keiner. Irgendwie hatte er es geschafft, in die Polizei einzusteigen
und sich zur Küstenwache versetzen zu lassen. Ja, Carlos hatte es nie einfach
gehabt, sich gegen die ganzen Muskelpakete durchzusetzen, aber irgendwie hatte
er sie alle überlebt.
Und all das nur, um sich jetzt von Mark Simmons ein Messer an die Kehle halten
zu lassen.
"Hör zu, Kleiner, ich will dir nicht wehtun, und du willst nicht
sterben. Also gibst du mir jetzt deine Knarre und bist ruhig. Verstehst du,
was ich sage?"
"Ja."
In der Hinsicht hatte Mark Glück, einen Spanier zu überrumpeln, der
fließend Englisch sprach - obwohl das natürlich für Mark keine
Grenze darstellte, war es doch angenehm, zur Abwechslung mal wieder etwas ohne
übernatürliche Hilfe verstehen zu können.
"Dann kommst du jetzt mal kurz mit und übersetzt für deine Kollegen."
Während Mark sich der Pistole aus Carlos Hüftholster bemächtigte,
fühlte sich Carlos einfach nur elend. Carlos brauchte einen Plan. Und zwar
fix. Er überlegte panisch. Was würde Hannibal tun?
Nun ja, vielleicht würde Hannibal einfach ein paar Schuss in die Luft
abgeben, so wie Mark das jetzt tat.
Am anderen Ende des Bootes drehten sich alle Polizisten in Schussrichtung.
Ohne weitere Verschwendung von Munition erschien Mark am Heck des Bootes, mit
Carlos im Schlepptau. Angespanntes Schweigen fiel über das ganze Boot -
etwa die Art von Ruhe, die in billigen Western einen Kampf ankündigen würde.
Alle klassischen Elemente waren vertreten - außer der über die Straße
wehende Strauch, aber das hätte in dieser Situation wohl auch etwas absurd
gewirkt. Jedenfalls wusste Avenger, wie man solche Situationen ausnutzte; blitzschnell
öffnete sie eine der Taschen auf dem Trawler, fischte eine Flinte aus selbiger
und lud mit einem großherzig dimensionierten Pumpgeräusch durch.
Dann folgte der Schlussstrich unter der Szene - Mark und Avenger setzten simultan
zum Kampfschrei an.
"Waffen fallen lassen!"
Nach etwa einer halben Minute legte sich das Klingeln der mit dem Boden kollidierenden
Waffen.
Ohne weitere Gespräche wurden Taschen voller Waffen sowie ein Tauchanzug
auf das Polizeiboot geladen; die komplette Mannschaft der Küstenwache zwängte
sich auf den kleinen Trawler, während Avenger ihr möglichstes tat,
um das Funkgerät des Forschungsschiffs unbrauchbar zu machen. Nach etwas
einer halben Stunde war der Transfer beendet, und pünktlich zu Mitternacht
war das dynamische Duo bereit zur Weiterfahrt. Mark zögerte noch kurz,
entschloss sich dann aber, den armen Gerechtigkeitshütern noch einen schönen
Tag zu wünschen. Als er mit CAWS in der Hand auf dem Deck aufkreuzte, schrie
ihn Carlos an.
"Ich hoffe, sie schmoren in der Hölle!"
"Und ich hoffe, ihr Jungs könnt schwimmen."
Sprach es und jagte zwei Kugeln durch die beiden Motoren des Trawlers. Unter
den wüsten Beschimpfungen der Polizisten kehrte Mark zurück auf die
Brücke des Polizeiboots und ließ die Motoren an, womit selbiges dröhnend
weiter in Richtung Azoren pflügte und schließlich hinter einem Schwall
Wasser und einem entfernten Summen in die Nacht verschwand.
"Du kannst auch nichts und niemanden in Ruhe lassen, oder?"
"Hey, manchmal muss man halt kurzfristig umdisponieren."
"Hat ja auch geklappt."
"Genau. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert."
Man könnte es dem Autor der Geschichte ankreiden, das danach schon wieder
nichts Spannendes passierte. Aber seien wir mal ehrlich, in der Geschichte der
abendländischen Literatur sind die meisten Geschichten nun einmal entweder
so stark komprimiert, dass man gar keine Leerstellen einbauen könnte -
wenn man denn wollte -, oder der Autor entschied sich dafür, einfach die
langweiligen Stellen herauszulassen. Ist das ehrlich? Ist das künstlerisch
integer? Ist das realistisch? Wohl kaum, und deshalb wurden auch sie Opfer eines
weiteren Füllmaterialparagraphen, der ihnen die Zeit zwischen dieser fatalen
Mitternachtsbegegnung und der Ankunft auf den sonnigen Azoren versüßen
soll. Wir freuen uns über ihr anhaltendes Interesse und wünschen ihnen
noch einige vergnügliche Stunden.
Chrome wachte auf. Sie konnte nicht genau bestimmen, worüber sie eingeschlafen
war, oder was sie aufgeweckt hatte. Nach ein paar Sekunden stiller Reflektion
stellte sie fest, dass ihr beide Fragen mehr als egal waren. Als vorbeugende
Maßnahme gegen Hexenschüsse erhob sie sich aus dem harten Stuhl ihrer
Träume und richtete sich auf, womit ihr das Sonnenlicht genau in die Augen
stach. Sie hängte den Kauf einer guten Sonnenbrille an das Ende ihrer "Dinge,
die ich tun sollte, wenn ich diesen Trip überlebe" - Liste an, dann
drehte sie sich um, suchte und fand eine Tür nach draußen und schaute
dann nach Mark. Dieser vergriff sich gerade an einem Taucheranzug und schien
sich darüber Sorgen zu machen, ab welcher Tiefe er eine kostenlose Seebestattung
Marke Konservendose erhalten würde.
"Na, fertig für den Unterwasserspaziergang?"
"Ziemlich. Ich hoffe einfach mal, dass ich jetzt alles richtig eingestellt
habe. Mal ernsthaft, könnte man da nicht einfach ne kurze Gebrauchsanweisung
auf den Sauerstofftank drucken?"
"Vorschlag von meiner Seite: Du gehst jetzt da runter und suchst das Siegel,
und ich schreibe eine Beschwerde an den Hersteller. Beeilen wir uns etwas, das
Wetter gefällt mir nicht."
"Kunststück, die Sonne scheint."
"Noch ein Witz darüber und ich mache ne radikale Entwässerung
deiner Arterien."
"Schon gut, hilf mir mal kurz
"
Trotz seiner typischen blinden Ignoranz gegenüber den etablierten Gesetzen
der Physik sah Mark nach einigen Minuten ein, dass viele der Schrauben am Anzug
durchaus ihren Sinn hatten; entsprechend gekränkt ließ er sich von
Chrome zwischen die Panzerplatten zwängen und war mit jeder Sekunde glücklicher
ob der Tatsache, das er nicht unter Klaustrophobie litt. Noch nicht ernsthaft,
jedenfalls, denn der Anzug lieferte ein paar wirkliche gute Gründe, sich
solch einer Glaubensrichtung zu verschreiben.
Als Mark sein Bewusstsein wieder auf die bevorstehende Aufgabe konzentrierte,
bemerkte er nicht ganz ohne Verwunderung, dass er sich bereits im Wasser befand.
Nach der üblichen Schrecksekunde setzte er zu einem innerlichen Schulterzucken
an, schaltete ein paar der Scheinwerfer zu und machte sich per Elektromotor
auf den Weg in die Tiefe.
Das Wasser war ruhig. Mark nicht.
Die Stille fraß sich in seinen Verstand, nährte die Zweifel und
Ängste. Jeden anderen Menschen hätte das Gefühl einer unheimlichen
Fremdartigkeit in diesem Element zu schaffen gemacht; die Realisation also,
nur ein Besucher und Eindringling in einer feindlichen Welt zu sein, nur wenige
Zentimeter entfernt vom sicheren Tod. Mark hingegen hatte weit mehr zu fürchten,
und die Erkenntnis war mehr als grausam, auch wenn sie sich bereits seit Beginn
seines Lebens in ihn hineingefressen hatte. Das Gefühl war ihm vertraut,
wie eine Art weißes Rauschen über seiner Realität. Er fühlte
sich bereits seit Anbeginn seiner Zeit so, mal mehr, mal weniger, aber immer
deutlich.
Er war in einer falschen Welt gestrandet, unter Fremden.
Mark konnte es nicht in Worte kleiden, wie er sich fühlte, oder warum
er es tat. War er deshalb dazu in der Lage, zu töten? Wenn ja, was hatte
sich während seines Todes geändert? Was hatte man ihm gegeben? Was
hatte man ihm genommen?
Unter dem Einfluss der Einsamkeit hätte es Mark beinahe geschafft, Tagträumenderweise
mit einem U-Boot zu kollidieren. Gerade noch rechtzeitig bremste er die Motoren
und stoppte knapp vor der stählernen Hülle des Fahrzeugs; eingeschüchtert
führte er die brennenden Lichtkegel über die metallene Wand vor ihm
und entdeckte kein Zeichen von Markierungen oder Öffnungen. Es kostete
ihn einiges an Überwindung, etwas höher zu steigen, aber Mark schaffte
es schließlich und fand sich in der Nähe des Turmes wieder. Etwa
zu diesem Zeitpunkt kam ihm der Gedanke, auf ein Wrack gestoßen zu sein,
aber den Gedanken verwarf er schnell. Das Boot sah dafür viel zu neu aus,
war fast ohne Rost, und vor allem setzte es sich in Bewegung, als Mark sich
gerade an der Reling festhielt. Nun hatte der Paladin ein ausgewachsenes Problem;
er hatte ernste Zweifel an seiner Fähigkeit, sich langfristig dort zu halten,
und andererseits an der Geschwindigkeit, mit der er den rasch folgenden Schiffsschrauben
ausweichen könnte. Also entschied er sich für das einzig vernünftige
- er hangelte sich zu einer der äußeren Überwachungskameras
und winkte mit einem der Greifarme hinein. Er war sich nicht sicher, ob man
das von innen sehen konnte, aber er versuchte per Zeichensprache zu signalisieren,
dass das Boot doch bitte auftauchen oder zumindest abbremsen sollte. Zu seiner
eigenen Überraschung hörte er kurz danach das Ächzen der Tiefenruder
- es ging wieder aufwärts.
An der Oberfläche bewegte sich das Wasser nicht. Nun gut, absolut gesehen
war es für das Wasser nicht möglich, sich nicht zu bewegen, solange
es sich auf der Erde befand, aber ignorieren wir das für einen Moment.
Auf jeden Fall schien sich das Wasser aus Chromes Sicht nicht zu bewegen, und
das machte es noch um eine ganze Dimension unheimlicher. Irgendwie schien sie
das Wasser zu verstehen, wenn es sich im Sturm auftürmte, wenn es riesige
Wellen schlug und die volle Wut der Natur zeigte. Aber wenn es ruhig war, verbarg
es alle feindlichen Intentionen, wog einen in Sicherheit, schluckte das Licht
in seiner unergründlichen Tiefe.
Trotzdem überraschte es sie, als ein metallener Turm mit Mark auf der
Spitze aus dem Wasser stieg und sich bald zu einem ausgewachsenen U-Boot musterte.
Mit seltener Geistesgegenwart witterte sie die Notwendigkeit subtilen Vorgehens
und machte sich daran, alle Taschen mit Waffen aus dem Sichtfeld zu schaffen
und dafür etwas von der Tauchausrüstung auf dem Deck zu verteilen.
Am Rande ihres Sichtfeldes nahm sie gerade noch wahr, wie eine Frau in Uniform
die Hand von Marks Anzug schüttelte und sich dann zu ihr drehte.
"Wer sind sie?"
"Ich bin Doktor Angström, das ist Professor Rutledge. Wir sind vom
Institut für Marinebiologie. Wir forschen nach Tiefseeschwämmen. Und
wer sind sie?"
"Geht sie nichts an."
"Ich denke schon. Sie stören unsere Forschungen."
"Sie forschen von einem Polizeiboot aus?"
Denk nach.
"Eh, Budgetkürzungen."
Chrome wusste zwar nicht genau, was das Wort bedeutete, aber aus dem Mund der
ehemaligen Besitzer hatte es sich gut angehört.
"Was hat Geldmangel damit zu tun?"
Ah, Geld. Das Konzept kam ihr bekannter vor. Sie entschied sich für eine
Teilnahme an den Meisterschaften zur semiprofessionellen Realitätsverdrehung.
"Wir haben das Boot vor kurzem von der Küstenwache erstanden und hatten
noch keine Zeit, es umzuspritzen."
"Wirklich."
"Ja. Glauben sie, uns gefällt das? Überhaupt, was machen sie
hier?"
"Ich sagte bereits, unser Aufenthalt geht sie nichts an."
Mark hatte es inzwischen geschafft, sich vom Helm befreien zu lassen, und stieg
quer in die Diskussion ein.
"Was soll das werden? Ein nicht angekündigtes Manöver? Sie gefährden
die zivile Schifffahrt. Man hätte uns wenigstens eine Warnung zustellen
können."
"Diese Aktion unterliegt strengster Geheimhaltung. Wir konnten niemanden
warnen. Ich hoffe, sie haben Verständnis, aber wir haben den ganzen Tag
da unten gesucht, und wir sind alle ein wenig angespannt. Bitte akzeptieren
sie meine Entschuldigung, Professor."
Mark entspannte sich innerlich. Endlich mal ein Bluff, der richtig funktioniert
hatte.
"Ist ja nichts passiert. Können wir ihnen irgendwie helfen?"
"Ich weiß nicht, ob ich sie da hineinziehen sollte."
"Seien wir mal realistisch. Wenn ihr Unternehmen wirklich so geheim ist,
werden wir sowieso eine Schweigeverpflichtung unterschreiben müssen. Also
können wir ihnen doch helfen, wenn wir schon einmal hier sind. Wir liegen
eh vor dem Zeitplan."
"Also gut. Wir haben seit einiger Zeit geringe radioaktive Belastung in
hiesigen Fischen festgestellt. Wir wissen nicht, was die Strahlung verursacht,
und sie ist noch nicht gefährlich, aber wenn da unten ein Atom-U-Boot liegt
und der Reaktor weiter destabilisiert wird, könnte es zu einer ökologischen
Katastrophe werden."
"Und wo liegt ihr Problem?"
"Unsere Strahlungsmessgeräte sind nicht empfindlich genug, um die
Quelle zu lokalisieren. Eigentlich müsste man bei der Ausbreitung der Verseuchung
ein Leck orten können, aber für unsere Instrumente sieht da unten
alles gleich aus."
"Hm, ich glaube, ich kann ihnen helfen."
"Haben sie Spezialgerät?"
"Nein, aber ich werde die Quelle finden. Sie müssen mir nur vertrauen
und mich arbeiten lassen. Ach, Doktor, holen sie mir bitte das Schwert."
"Ein Schwert ?"
"Vertrauen sie mir."
Nach einer langen Minute erschien Chrome wieder auf Deck und schleuderte ein
längeres Bündel in Richtung U-Boot, wo es der inzwischen befreite
Arm von Mark auffing.
"Haben sie zufällig einen etwas vorteilhaften Anzug - also mit Fingern?"
"Ich wiederhole meine Frage, was wollen sie mit einem Schwert?"
"Und ich wiederhole, vertrauen sie mir. Sobald ich wieder oben bin, wird
die Strahlung kein Problem mehr sein."
"Also, nein. Unsere Anzüge sind nicht für Fechtduelle ausgelegt."
"Das ist ein Schwert, kein Degen."
"Wo ist der Unterschied?"
Mark ersparte sich die Antwort und bat stattdessen ein paar herbeigeeilte Matrosen,
ihm bei Einstieg in den Anzug zu assistieren. Nach ein paar Minuten wurde er
wieder ins Wasser gelassen; Scheinwerfer leuchteten durch das Wasser hindurch
und suchten verzweifelt nach dem Boden dieses Gewässers, obwohl sich Mark
immer weiter nach unten bewegte. Nach einer halben Ewigkeit fand sich Mark schließlich
auf festem Boden stehend vor; seinem Gefühl folgend tapste er durch die
Landschaft.
Irgendetwas sagte ihm, dass er nahe am Siegel dran war.
Nachdem sich Mark schon fast auf eine etwas einfachere Vorgehensweise gefreut
hatte, führte ihn sein Siebter Sinn bis zu einem bedrohlich dreinblickenden
Spalt im Fels der Variante Höhleneingang. Mark stellte sich kurz vor, wie
ein Maulwurf mit Kiemen aussehen würde, kam zu dem Schluss, dass es ein
absolut lächerlicher Anblick wäre, und bewegte sich dann durch das
Wunder des elektrischen Antriebs in die Höhle hinein. Sofort begann der
Fels damit, das Licht seiner Scheinwerfer zu verschlucken, und die Partybeleuchtung
der freien See hatte sich innerhalb von einer Minute in eine schmale, tunnelartige
Leuchtspur verengt. Nichtsdestotrotz bewegte sich Mark weiter und war überrascht,
als der Boden anstieg. Mit langen, bedächtigen Schritten schlürfte
er über den Boden und stand schließlich wieder auf dem Trockenen
in einer Unterwasserhöhle.
Es bleibt festzuhalten, dass in der Mehrzahl dieser Höhlen eine toxische
Atmosphäre herrscht, die, wenn sie auch manchmal geatmet werden kann, doch
oft für den unerfahrenen Spelunker durchaus ziemlich tödlich sein
kann. Auch wenn sich Mark immer gerne als Vorbild gegenüber der Jugend
darstellen wollte, muss hiermit auf Anraten der internationalen Höhlenforschungsvereinigung
darauf hingewiesen werden, dass es von Mark sehr dumm war, durch den Versuch
der Öffnung seines Anzugs Ersticken zu riskieren. Kinder, ihr wurdet gewarnt.
Wenn ihr mal in einer Unterwasserhöhle steht, macht das bitte nicht nach.
Glücklicherweise befand sich diese Höhle etwas tiefer unter Wasser,
was zu einem entsprechend hohen Luftdruck führte. Oder, um das klarer auszudrücken,
Mark schaffte es nicht, gegen den Außendruck den Helm zu entfernen oder
auch nur die Halterungen zu lösen. Im Anbetracht der toxischen Atmosphäre
und der ungünstigen Druckverhältnisse ist dies natürlich positiv
einzustufen, auch wenn dies Mark in diesem Moment nicht so recht einleuchten
wollte.
Wie dem auch sei, vor ihm erhob sich eine Art Steinaltar, und mit einer gewissen
charmanten Routine nahm Mark sein Schwert zur Hand und meißelte kryptische
Runen in den Stein. Das heißt, er hockte eine halbe Stunde vor dem Siegel
und dirigierte seine Klinge mit Hilfe der Greifarme ungefähr so präzise
wie ein Grundschüler bei den ersten Schreibversuchen. Nach vollbrachter
Arbeit - wobei hier festzuhalten ist, dass Worte der schieren Komik der Situation
nicht gerecht werden können - wankte Mark zurück ins Wasser, tauchte
wieder ab und nach kurzer Zeit erneut auf, allerdings an einem etwas anderen
Ort, der hier namentlich nur als Wasseroberfläche auf Meeresspiegel bezeichnet
werden wollte.
Im Vergleich zur Situation vor etwa einer halben Stunde war die Situation dahingehend
modifiziert, dass nun fünf der Besatzungsmitglieder mit Faustfeuerwaffen
auf ihn zielten.
"Keine Bewegung, Simmons! Eh, das heißt, kommen sie an Bord und
steigen sie aus dem Anzug!"
Also doch Bewegung.
Mit geringfügig versteinertem Gesichtsausdruck ließ sich Mark an
Bord des größeren U-Schiffs hieven und aus dem Anzug schälen,
was ihm etwas Zeit für eine taktische Analyse verschaffte. Er kam bereits
nach wenigen Sekunden zu dem Schluss, dass die Leute um ihn herum bis auf eine
Grundausbildung keine Ahnung von der Handhabung von Feuerwaffen hatten, und
erst recht nichts von offensichtlichen taktischen Schwachpunkten in ihrer relativen
Positionierung zueinander und zu Mark bemerkten. Kürzer ausgedrückt
wäre es eine tiefe Beleidigung für jede Streitmacht, anzunehmen, dass
diese Männer einen repräsentativen Durchschnitt darstellten. Dummerweise
finden auch blinde Hühner Körner, und auf diese Distanz war die Situation
selbst bei Annahme totaler taktische Inkompetenz von Seiten der Matrosen mehrere
Treffer nicht auszuschließen - besonders ungünstig im Angesicht der
Tatsache, dass Mark bis auf das Schwert keine Waffen dabeihatte und seine kugelsichere
Weste trocken und sicher auf dem Polizeiboot in einem Schrank lag.
Eine Blendgranate. Ein Königreich für eine Blendgranate.
Während um ihn herum die Diskussion aufflammte, wer denn nun eigentlich
den Ruhm für die Verhaftung einstreichen sollte, versank Mark weiter in
Gedanken. Wenn er es schaffte, Hitze, Kälte und Elektrizität zu kontrollieren,
dann dürfte sich doch bei Licht auch etwas machen lassen, oder? Er ging
weiter in sich, suchte nach einem Bild, woran er sich halten konnte, und fand
seinen ersten Eindruck vom Himmel wieder. Er fokussierte seine Gedanken darauf,
aber der gewünschte Erfolg schien sich nicht einzustellen. Das Bild musste
stärker werden, und Mark dirigierte seine gesamte mentale Energie dahin.
"Simmons! Was machen sie da?"
Mark hielt seine Augen geschlossen und murmelte etwas vor sich hin.
"Simmons! Was ist los?"
Ohne weitere Diskussion öffneten sich Marks Augen schlagartig; der Matrose
starrte in einen weißen Abgrund ohne Iris oder Pupille, dann erhob sich
Marks Stimme zu einem lauten Dröhnen.
"Fiat Lux!"
Und es ward Licht.
Ausgehend von Marks Körper erhob sich eine regelrechte Schockwelle von
blendender Helligkeit, die das gesamte Gebiet im Umkreis von etwa zehn Kilometern
in ein erstaunlich gutes Faksimile einer nuklearen Explosion transformierte,
nur halt ohne die Strahlung, die Hitze oder die Druckwelle - also, einfacher
ausgedrückt, war es nur der Lichtblitz einer typischen atomaren Detonation.
Aber was für ein Lichtblitz !
Mark nutzte die Gelegenheit und ließ sich zu Boden fallen; seine Entscheidungsfreudigkeit
wurde von dem ohrenbetäubenden Dröhnen über ihm quittiert, welches
ihm nach einem Lob für gute Arbeit aber auch dringend nahe legte, sich
schnellstmöglich ein trockenes Plätzchen zu suchen, bis er wieder
etwas sehen könne. Dies dauerte glücklicherweise nicht all zu lange,
kam aber trotzdem zu spät - denn als er sein Augenlicht wiedergewann, war
der Lärm schon längst vorbei. Neugier und Verwunderung hießen
ihm, sich auf seinen Rücken zu drehen, wobei der Anblick der folgenden
Szene in ihm den Wunsch weckte, wieder zu erblinden.
Die Matrosen hatten sich gegenseitig beigebracht, was man unter dem Terminus
Kreuzfeuer versteht.
Zu Seiten Marks lagen vier der Seeleute, jeder mit einer oder mehrerer Schussverletzungen.
Einer schien gerade seinen letzten Atemzug zu tätigen, die anderen Drei
hatte wohl ein noch schnellerer Tod ereilt. Nur der Fünfte stand noch auf
seinen beiden Beinen, seine Waffe auf Mark gerichtet. Dieser musterte seinen
Gegner - auch er hatte eine Kugel abgekriegt, hielt sich aber durch irgendein
Wunder noch auf den Beinen. Nach kurzer taktischer Analyse folgerte Mark, dass
sich seine Situation nur unwesentlich gebessert hatte. Während er sein
Großhirn damit beauftragte, eine Lösung für das triviale Problem
des Überlebens zu finden, stimmte er einen Dialog an.
"Du weißt, dass wir das beide hier überleben können."
Der Soldat zielte weiter auf ihn.
"Ich will dir nichts tun. Nein, hör zu, ich *werde* dir nichts tun.
Ist das ein Deal? Du senkst deine Knarre, ich mache keinen Blödsinn. Dann
lässt du dir die Wunde verarzten, und wir schütteln uns die Hand und
lassen es gut sein."
In den Augen des Matrosen spiegelte sich blanke Angst, so, als hätte Mark
ihn im Visier. Er wusste nicht, woher dieser Gedanke kam, aber in seinem zunehmend
fiebrigen Verstand schien es keine Rolle mehr zu spielen.
"Also? Willst du leben?"
Endlich senkte der Seemann seine Waffe und öffnete seinen Mund, um zu
sprechen; allerdings verließen seinen Rachen weder Konsonanten noch Vokale,
sondern ein kleiner Schwall Blut. Nun war es an Mark, dass sich Angst in seinen
Pupillen spiegelte; er hatte schon viele Menschen mit Lungendurchschüssen
sterben sehen, aber das machte es nicht einfacher. Endlich, wie von höherer
Gnade, knickte der Matrose ein; nur, um rücklings über Bord zu gehen
und mit einem lauten Aufprall im Wasser zu landen. Mark zögerte eine Sekunde,
dann konnte er wieder sprechen.
"Scheiße!"
Mark raffte sich endlich auf und war kurz davor, dem Mann hinterher zu springen,
bis ihn ein lautes Geräusch hinter ihm daran erinnerte, dass er mit weiterem
Widerstand zu rechnen hatte. Ungünstigerweise nahm ihm dieser Umstand jedes
Entscheidungsfenster für einen Rettungsversuch, und zähneknirschend
wirbelte er herum, auf der Suche nach seinem Schwert. Dieses - ja, wo befand
es sich eigentlich? Mark rätselte einen Augenblick, dann gesellte sich
ein dumpfes Klingeln zu der Stille in seinen Ohrmuscheln. Er näherte sich
dem Turm und lauschte.
Um die Situation im folgenden Verlauf korrekt zu beschreiben, ist ein kurzer
Zeitsprung nötig. Knapp 20 Minuten vor den aktuellen Ereignissen war sich
die Besatzung des Unterseeboots endgültig darüber klar geworden, welche
falsche Forelle sie gerade wieder ins Wasser geworfen hatten. Ohne großes
Aufhebens hatte man Chrome den guten Rat erteilt, sich doch bitte ins Innere
des Schiffes zu begeben; eine Aufforderung, der sie im Angesicht mehrerer fieser
Feuerwaffen mehr als hastig nachkam. Nachdem sie nun eine kleine Ewigkeit damit
verbracht hatte, unter Deck die Geisel zu spielen, hörte sie das kurze
Feuergefecht oben auf Deck und war zumindest teilweise erleichtert, dass sie
keinen Schrei von Mark gehört hatte - entweder hatte er überlebt,
oder er war wenigstens schnell und würdig gestorben. Beides durchaus lohnenswerte
Ausgänge, obwohl sie zugeben musste, dass ihr die erste Möglichkeit
doch mehr zusagte. Auch im weiteren Verlauf der Geschehnisse hielt das Glück
vor; der Kapitän befahl, die Ausstiegsluke zu schließen. Die einsetzende
Dunkelheit verbarg ihr kleines, fieses Lächeln.
Während sich Mark seelisch und moralisch darauf vorbereitete, auf einem
plötzlich tauchenden U-Boot verdächtig belämmert aus der Wäsche
zu gucken, fiel ihm auf, dass sich das Schiff unter ihm noch nicht ganz mit
diesem Gedanken abgefunden hatte, und wohl aus purer Menschenfreundlichkeit
Gewissensbisse dabei hatte, den Paladin einfach absaufen zu lassen. Im weitergehenden
Verlauf der Beschallung durch die klingende Außenwand wurde Mark jedoch
bewusst, dass er nicht durch den Altruismus unbeseelter Tauchmaschinen, sondern
durch die Hartnäckigkeit eines doch recht lauten Kampfes innerhalb des
Bootes gerettet wurden war. In aller Ruhe sammelte er sein Schwert auf, nahm
dann jedoch Haltung an und bereitete sich vor, dem ersten der wiedereröffneten
Luke entsteigenden Lebewesen eine Kurzhaarfrisur zu verpassen. Zu seiner Überraschung
war es Chrome, die sich mit sichtlich guter Stimmung aus der Blechschale hievte.
Mark fielen zu besagtem Thema sofort mehrere Tausend dumme Fragen ein, aber
es gelang ihm, seine gesamten Sorgen und Bedenken (inklusive Anerkennung im
Vorschuss) in eine Formulierung zu komprimieren:
"Und? Wie ist es gelaufen?"
"Keine Ahnung, wie du das geschafft hast, die Leute hier umzubügeln;
auf jeden Fall hat die kommandierende Trine befohlen, sofort auf Tiefe zu gehen.
Von da an war es einfach nur noch Klappe zu, Affe tot' - die Mädels
konnten ja nicht wissen, wie stinkig meine Wenigkeit ohne Sonnenlicht werden
kann."
"Wieso passiert dir so was sonst nicht?"
"Weil sonst überall noch Sonnenlicht reinkommt, durch winzige Spalten.
Aber das Boot war absolut dicht. Na ja, das haben sie jetzt davon, uns aufzuhalten."
"Wie hast du sie eigentlich entsorgt? War es schlimm genug für eine
Beichte?"
"Beichte? Pah, ich hab denen zwar ordentlich was vor die Bretter gehämmert,
aber keine Toten oder ernsthaft Verletzte."
"Dann hattest du mehr Erfolg als ich. Die Idioten hier haben sich gegenseitig
abgeknallt."
"Dummheit tut halt weh. Was ist mit dem Siegel?"
"Gefunden und geritzt, auch wenn's etwas umständlich war."
"Also, großer Führer? Stehen wir im Finale?"
"Unsere Chancen haben sich zumindest verbessert. Hoffen wir nur, dass unsere
Freunde keinen Mist bauen."
Von Gatac
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