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Mother
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Big Apple


Big Apple (verflucht groß und mindestens genauso gefährlich)

12. September

Heute ist der letzte Tag, wo ich mein Tagebuch schreiben darf.
Scheiß CIA! Ich fühle mich echt beschissen.

13. September

Die Sonnenstrahlen brachen durch die Wolkendecke, fielen in das Fenster und erzeugten ein gespenstiges Licht.
Der Aschenbecher war randvoll.
Mothers Augen waren verquollen und sie hatte Augenringe groß wie Karosseriescheiben.
Es stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben wie beschissen sie sich fühlte und wie schlecht ihr Schlaf war.
Mother richtete sich stöhnend auf und suchte nach ihrer Zigarettenschachtel.
Seit dem 9. September rauchte sie wieder stärker.
Der Wecker zeigte 10.34 Uhr.
Wie jeden Morgen fragte sie sich, wo sie eigentlich war. Nach zwei Minuten dämmerte es ihr wieder und sie wusste, dass sie in einer billigen Absteige in New York hockte, vor ihrer Tür zwei CIA Agenten auf Stühlen saßen und sie sich nur so schnell wie möglich nach Kroatien in ihr Haus wünschte.
Heute stand ihr erster Termin an. Shadow würde auch dabei sein. Die Sanitäter hatten nicht viel zu tun gehabt, abgesehen von einem Druckverband und etwas Desinfektionsmittel. Sie war wie üblich gut weggekommen.
Irgendjemand hatte mal zu ihr gesagt: "Du hast so ein verdammtes Schwein, du musst einen Schutzengel haben!" Sie hatte darauf genervt geantwortet: "Ich habe mein Hirn und das reicht zum Überleben!"
Mit Religionen hatte sie nie viel am Hut gehabt. Obwohl es in ihrem Leben genug Situationen gegeben hatte,
in denen ihr ein bisschen "göttlicher" Beistand ganz gut getan hätte. Aber sie war nicht christlich und würde es wahrscheinlich auch so schnell nicht werden.
Mother lief schlürfend zu dem kleinen Tisch, neben dem Bett und einem klapprigen alten Stuhl, das einzige Möbelstück im Zimmer, und zündete sich eine Zigarette an - sofort wurde das Dröhnen im Kopf durch die angenehme Dröhnung des Nikotins verdrängt.
Mother setzte sich auf den Stuhl und blickte ins Leere.
"Was zur Hölle, war auf dem Laster?"
Sie nahm einen tiefen Zug und blies dann den blauen Rauch steil nach oben Richtung Zimmerdecke.

Peeeeeeeeeep, Peeeeeeeeep , Peeep.
"Ja?"
"Sir, Richard Edinburgh von MI5 ist am Telefon! Er will sie sofort sprechen!"
Korben Simmons schnaubte genervt.
"Ja, stellen sie durch."
Langsam aber sicher gingen ihm diese Tommies auf die Nerven! Er hatte die Sache im Griff! Die beiden Söldner hatte er unter Polizeischutz gestellt und lies sie von seinen besten Männern an zwei verschiedenen Orten bewachen.
"Mister Simmons?"
"Ja am Apparat."
"Gut! Ich möchte sie im Namen des MI5 bitten, dass sie mit den beiden Söldnern nach London kommen! Es ist wichtig für uns, dass sie beim SAS ein kurzes Training durchführen und endlich ihren Aufenthaltsort ändern!" "Lieber Mr. Edinburgh, ich versichere ihnen, dass der CIA alles in seiner Macht stehende tut, um die beiden zu beschützen."
"Leider ist das oft nicht genug!"
"Wollen sie damit etwa unseren Sicherheitsstandard kritisieren?"
"Oh nein keineswegs! Ich möchte ihnen nur ein paar gut gemeinte Hinweise geben! Sie sollten sich meine Bitten noch einmal durch den Kopf gehen lassen, Sie wissen selber, wie ernst die Lage ist! Auf Wiederhören!"
Peeep, peeep, peeep.
"Arschloch!"
Simmons knallte den Hörer auf das Telefon, lehnte sich zurück und fing an Bleistifte zu zerbrechen - ein sehr schlechtes Zeichen.

Sie fluchte kurz, als ihre Zigarette aufgeraucht war und zündete sich die Nächste an.
Von ihrer Schachtel waren nur noch zwei übrig. Ein weiterer triftiger Grund nach Europa zurückzukehren.
Die amerikanischen Zigaretten waren nicht ihr Fall, daher wollte sie keine. Ausserdem hatte sie sich an ihre Peter Heinrichs` gewöhnt und wollte von Chesterfields (liebevoll auch Knastlunten genannt) und Kool nichts wissen.
"Hey meine Hübschen!"
"Was gibt`s?" (Mother konnte den Hass in der Stimme des CIA Agenten hören)
"Ich will ein ordentliches Frühstück und irgendeine Zigarettenschachtel!"
"OK! Nachher macht sich jemand auf den Weg."
Plötzlich meldete sich eine andere Stimme vor der Tür.
"Guten Tag meine Herren."
"Entschuldigen sie bitte, ich muss sie bitten diesen Ort zu verlassen."
"Sofort!"
Eisige Stille.
Mother zog die Stirn kraus und wartete.
Es passierte immernoch nichts.
Plötzlich klopfte jemand energisch an die Tür.
"Aufmachen CIA! Öffnen sie sofort die Tür!"
Mother stand auf und lief lautlos, wie sie es gewöhnt war, etwas seitlich zur Tür versetzt auf diese zu.
"Ich öffne gleich die Tür.

Irgend etwas stimmte hier nicht! Sie hatte so ein Gefühl im Bauch. Dieses Gefühl hatte sie das letzte mal, als ihr Fremdenführer in Uganda schnurstracks in ein Minenfeld gelaufen war.

"Warten sie einen Moment!"
Mother stellte sich neben die Seite des Türknaufs und zog ihren Schuh aus.
Jetzt war sie angespannt wie eine Bogensehne.
Sie rüttelte mit dem Schuh an dem Türknauf.
Es trat das Erwartete ein (trotzdem erschrak sie): Kurz hintereinander durchschlugen neun Geschosse die Tür.
Mother wartete kurz was passieren würde.
"Glaubst... tot?"
".... sehen... Nummer...gehen"
Mother konnte nicht alles verstehen, aber die beiden (jetzt wusste sie genau, dass es mindestens zwei waren) unterhielten sich über ihr weiteres Vorgehen.
Mother wechselte vorsichtig die Seite und stellte sich an die Wand. Durch die Tür drang das Kratzen eines Dittrichs.
Jetzt kam es auf Reaktionen an. Die Tür öffnete sich langsam einen Spalt breit, dann noch ein Stück.
Mother sprang vor und trat mit voller Wucht gegen die Tür.
Die Wirkung war äußerst effektiv. Von draussen ertönte ein Schmerzensschrei.
"Scheiße! Meine Nase ist gebrochen!"
"Jetzt reichts los rein!"
Der Erste trat die Tür ein, der Zweite gab Feuerschutz. Niemand war zu sehen.
"Verflucht!"
Das Appartement hatte nur zwei Zimmer: Wohnzimmer mit Bett, und ein Badezimmer.
Mother stand neben der geschlossenen Badezimmertür. In der einen Hand hatte sie eine billige Blumenvase, in der Anderen die in Eile abgedrehte Duschbrause.
Schritte! Sie kamen langsam näher. Einer der Beiden öffnete die Tür und trat hinein. Mother schlug ihm die Blumenvase über den Schädel. Die Vase aus Glas zerplatzte in lauter Scherben und er brach vor ihr zusammen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, schlug sie ihm die Duschbrause ins Genick. Mother hob die Waffe auf:
Eine Israeli Military Industries UZI mit Schalldämpfer.
Der Zweite hatte den Aufschlag gehört und rannte zur Tür Mother drückte sofort ab und schoss einen ganzen Feuerstoß, der sich auf seiner ganzen Brust verteilte. Er flog nach hinten und blieb liegen. Mother warf die UZI in die Dusche und lies Wasser darüber laufen. Beim Tisch nahm sie die Schachtel mit den letzten zwei verbliebenen europäischen Zigaretten und lief zur zerschossen und eingetretenen Eingangstür. Die beiden CIA Agenten saßen auf ihren Stühlen als wären sie eingeschlafen. Nur die offenen Augen und die roten Flecken auf ihren Anzügen verrieten, dass sie tot waren.
"Tja, die Kippen werde ich mir wohl selber holen müssen!" Mother seufzte und rannte zur Treppe.

"Sagen Sie, James, gibt es eine Akte von dieser Winter?"
"Yes Mr. Edinburgh, warten sie kurz."
"Legen sie sie in mein Büro, Danke!"
"Sally!"
"Ja?"
"Ich hätte gerne noch eine Tasse Tee!"
"Sofort Mr. Edinburgh!"
Edinburgh suchte auf seinem Schreibtisch nach ein paar Akten. Nach zehn Minuten kam James herein und legte eine Aktenmappe auf den Tisch.
"Danke."
"Bitteschön."

Edinburgh fing sofort an die Akte zu studieren.

Name: Tatjana Winter
Rufname: Mother
Geboren: 22.07. 1974 in Karl Marx Stadt (jetzt Chemnitz) (DDR)
Momentaner Wohnsitz: Umgebung Umag (Kroatien)

Gesammeltes Wissen:
1992 Gymnasialabschluss Studium
1995 Beginn mit Polizeischule und Polizeiarbeit
1998 Aufnahme bei SEK
Ausgezeichnet für besondere Treffsicherheit - Scharfschützenausbildung folgt
1998 Schnellkurs Sprengstoff, erweiterter Kurs Sprengstoff, Spezialausbildung für Sprengstoffe
1999 Ärger mit Vorgesetzten (neigte zur Kaltblütigkeit, war immer mit zwei Waffen unterwegs)
2000 (1.1.) offizielle Entlassung
2000 (6.1.)Tatjana Winter verschwindet spurlos (keine Vermisstenmeldung aufgegeben)
2000 (6.4.) In der Nähe von Umag entsteht eine Villa - Bauherr: Tatjana Winter
2000 (7.7.) Hinweise deuten darauf hin, das Winter als Söldner in Südafrika dient.
2000 (9.7.) Winter taucht auf Baustelle auf, verschwindet dann wieder
2001 (1.1.) Winter feiert Silvester in Umag. Das Haus ist fast fertig. (hohe Bauarbeiterzahl)
2001 (3.1.) Winter verschwindet wieder (wahrscheinlich) Uganda.
2001 (9.6.) Winter zieht in Villa ein (allein)
2001 Winter verbringt längere Zeit in Umag, bekommt oft Besuch von: Thomas Stein
2001 (23.8-2.9) Winter wohnt in Chemnitz in ihrem alten Haus (Kyle Simmons taucht auf)
2001 (2.9) Abflug nach Kanada
Momentaner Aufenthaltsort: USA
Keine neueren Informationen vorhanden
INFO: Thomas Stein: Weggefährte von Winter

Edinburgh stutzte.
"Hm, eine recht interessante Frau, die ich da auf meinen Stützpunkt lassen will."
"James!"
"Ja?"
"Ich hätte gerne noch die Akte von einem gewissen Thomas Stein!"
"Sofort."
Es raschelte im Büro Nebenan, dann knallte ein Aktenschrank. Kurz darauf lag die Akte auf Edeinburghs Tisch.

Name: Thomas Stein
Geboren: 21.05.1974 in Karl Marx Stadt (jetzt Chemnitz) (DDR)
Momentaner Wohnsitz: ???
1992 Gymnasialabschluss Beginn mit Wehrdienst
1995 Beginn mit Polizeischule und Polizeiarbeit
1998 Aufnahme bei SEK
1998 Schnellkurs Sprengstoff, schnellkurs Mechanik, erweiterter Kurs Mechanik
1999 Spezialkurs Mechanik und lautloses Aufbrechen von Türen
2000 (1.1.) Bittet um Entlassung
2000 (6.1.) Stein verschwindet spurlos
2000 (5.7.) Hinweise deuten darauf hin, dass er als Söldner in Südafrika dient (Parallelen zu Winter sind zu
ziehen!)
2001 (1.1.) Feiert mit Winter in Umag
2001 (4.1.) Verschwindet von Deutschland aus (wahrscheinlich) Uganda
Momentaner Aufenthaltsort: ???)
Keine neueren Informationen vorhanden
INFO: Tatjana Winter: Weggefährte von Stein
INFO: Es ist die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass Thomas Stein in Uganda gefallen ist.

Das Treppenhaus war schäbig. So schäbig wie der Rest des Hotels. In den Ecken roch es nach Urin und überall lag Dreck. Mother rümpfte die Nase und lief auf die Straße.
Sie stand in einem dieser Gebiete, die man nur mit Messer bewaffnet betreten sollte. Sie stellte aber schnell fest, dass es bis zur nächsten größeren Straße nicht mehr weit war.
"Taxi!"
Das Dritte hielt an und der Fahrer fragte mit kratziger Stimme ob es sie störe, wenn er Raucht. Sie verneinte dies und steckte sich selbst eine an.
"Wo solls denn hingehn` , Lady?"
"Da, wo sich in dieser Stadt der CIA niedergelassen hat!"
Der Taxifahrer blickte skeptisch zu Mother
"Na los!"
Der Fahrer hob eine Augenbraue und fuhr los. Während der Fahrt wechselten sie kein Wort miteinander.

"Guten Tag, kann ich etwas für sie tun?"
"Oh ja, allerdings, dass können Sie! Bringen Sie mich zu Korben Simmons.
Wenn es geht, noch in diesem Jahrtausend!"
"Warten sie bitte, da muss ich erstmal nachfragen."
"Ja, und? Immernoch nicht nicht fertig?"
Die Frau am Empfang lächelte pflichtbewusst und drückte auf die Schnellwahltaste.
"Hier ist Mrs. Lee von der Rezeption."
...
"Hier ist eine Frau mit Namen... Äh Mrs. Wie heißen..."
Mother hatte die kurze Zeit, während Mrs. Lee auf das Telefon geschaut hatte, genutzt und war Richtung Fahrstuhl gelaufen.
"Sie ist weg. Sie hat mir keinen Namen gesagt!"
...
"Sie ist vielleicht eins achtzig groß, schwarze, kurze Haare und sie wollte Agent Simmons sprechen."
...
"Ok! Dann geht alles klar."
Sie hatte also als erste die "Mother" kennengelernt. Diese Frau, über die alle nur spekulierten. Aber was wollte die hier? Lee griff sich an den Kopf und schimpfte mit sich selbst. Sie hatte hier einen Job zu machen und keine dummen Fragen zu stellen.

Mother sprang im letzten Moment noch in eine der drei Fahrstuhlkabinen und blickte sich kurz um.
Neben ihr stand ein untersetzter Mann in einem dunkelgrauen, äußerst akkurat sitzenden, Anzug.
Der ist bestimmt nicht im Aussendienst. Mother musste bei diesem Gedanken unweigerlich grinsen.
"Entschuldigen Sie bitte, könnten sie mir sagen, wo ich Agent Simmons finde?"
"Ja, folgen Sie mir einfach, ich habe mein Büro gegenüber."
"Danke."

Mother stieg mit dem Mann, der sich als Agent Pow vorgestellt hatte, aus dem Fahrstuhl.
"Sagen Sie, wer sind sie eigentlich?"
"Nennen Sie mich Mother."
Mother lächelte kurz und klopfte an die Tür von Korbens Büro.
"Herein."
Mother öffnete die Tür und trat ein.
Agent Pow stand immernoch auf dem Gang und schaute irritiert.
"Was zur Hölle machen sie hier? Sie sollten doch unter dem Schutz von zwei Special Agents im Hotel bleiben!
Wie kommen sie hierher und warum haben sie das "sichere Haus" verla..."
"Schnauze! Ihre zwei Special Agents können sie in Plastiksäcken verpackt nach Hause schaffen."
Mother lief auf Korbens Schreibtisch zu und schlug mit der Faust auf die Tischplatte.
"Entweder Sie erzählen mir sofort wer hinter mir her ist und was in dem verfluchten LKW war, oder ich baue ihr Büro um."
"Haben sie die Güte und erklären mir erst einmal was passiert ist?"
"Ihre zwei Agents wurden erschossen und ich beinahe. Den einen der beiden Killer habe ich niedergeschlagen und den Anderen angeschossen. Da er aber vermutlich eine kugelsichere Weste trug, wird er sich wohl auch aus dem Staub gemacht haben!"
Simmons schlief das Gesicht ein.
"Ihre Fragen beantworten wir ihnen nachher bei dem Treffen, falls sie sich noch daran erinnern können."
"Oh ja, dass kann ich! Mehr als nur gut. Ich will jetzt sofort zu Shadow oder ich krempele sie um!"
"Nur mit der Ruhe!"
Das musste er gerade sagen. Er war total am Ende. Sie hatte recht. Sie mussten sofort zu Shadow, wahrscheinlich hatte dieser schon ähnliche Probleme.
"Ok, los zum Krankenhaus!"
"Er ist im Krankenhaus? Sind sie wahnsinnig? Das ist bestimmt genauso sicher wie das verfluchte Hotel. Wenn ich das nächste mal so was mache, will ich in ein Luxushotel, dort kann ich genauso auf einen Anschlag warten, aber die Zimmer sind besser!"
"Halten sie endlich die Klappe und kommen sie mit!"
"Nerven sie mich ja nicht oder ich raste aus."
Die beiden waren bereits im Fahrstuhl.

Shadow hing durch. Er hasste Krankenhäuser. Der stechende Geruch von Desinfektionsmittel. Die vielen Menschen und ständig ging ihm irgend so ein bekloppter Weißkittel auf die Nerven.
Shadow drehte sich zur Seite und wollte seine Ruhe haben. Vor seiner Tür saßen zwei Special Agents, auffälliger ging es gar nicht!
Wieder ging die Tür auf.
"Und wie geht´s uns denn heute?"
"Genauso beschissen wie vorhins, als ihr Kollege gefragt hat!"
Shadow drehte sich um. Den Arzt kannte er noch nicht.
Shadow wurde misstrauisch, irgendetwas konnte hier nicht stimmen!
"Ich werde trotzdem mal schauen."
Plötzlich zog der vermeintliche Arzt eine Glock 21 mit Schalldämpfer aus der Jacke.
Shadow rollte sich seitlich vom Bett und schlug hart auf dem Boden auf. Seine gebrochene Rippe schmerzte.
Der Killer sprang auf das Bett und Shadow rollte sich darunter durch. Shadow griff nach dem Wasserglas, welches auf dem kleinen Schrank neben seinem Bett stand, und sprang hoch.
Das Wasserglas zersprang beim Aufprall auf das Gesicht und die Scherben verursachten echt hässliche Schnittwunden. Der Killer schrie und krümmte sich vor Schmerzen.
Mit zwei Sätzen sprang Shadow über das Bett und fing an auf den Killer einzutreten. Dieser schaffte es die Tritte halbwegs zu parieren.
Plötzlich tauchte in der Tür eine Krankenschwester auf.
"Was zur Hölle ist denn hier los?"
Die Krankenschwester lies alles, was Sie in den Händen hielt, fallen und kreischte los.
Shadow versuchte an die Glock 21 heranzukommen, doch der Killer klammerte sich an seinem Bein fest.
Jeder Versuch ihn abzuschütteln schlug fehl und Shadow begann wieder auf ihn einzutreten, diesmal jedoch mit dem anderen Bein. Der Killer schaffte es ihm beide wegzuziehen. Im letzten Moment konnte Shadow sich noch abfangen und der Aufschlag kam nicht ganz so hart. Die Krankenschwester war inzwischen weggerannt und kreischte die ganze Etage zusammen. Dem Killer trübte sich langsam die Sicht, da ihm Blut über die Augen lief.
Shadow krallte sich am Bettpfosten fest und zog sich langsam vorwärts, den Killer zog er über den Linoleumboden hinter sich her. Sein Ziel war ein Metallstuhl, der in einer Ecke des Zimmers stand. Die Pistole war unerreichbar weit entfernt - ungefähr 2m - am anderen Ende des Bettes.
Keuchend und schweißtriefend erreichte er den Stuhl. Der Killer blutete im Gesicht aus mehreren Schnittwunden. Shadow packte den Stuhl und holte aus.
"Stop!"
Shadow drehte sich um, sah den Chefarzt und blickte wieder zu dem Killer.
Nach einem kurzen Zögern legte er den Stuhl beiseite.
Der Chefarzt atmete sichtlich erleichtert auf.

Mother rannte fast die Tür ein.
"Wo finde ich Kyle Simmons?"
"2er Stock, Zimmer 210."
Mother rannte sofort mit Korben im Schlepptau Richtung Treppe.
Mother rannte ohne Rücksicht auf Verluste über den Gang. Der Chefarzt kam sofort auf sie zu.
"Es geht ihm gut, sie sind doch vom CIA, oder?"
"Sie nicht... Aber ich."
Korben holte seinen Ausweis aus der Tasche. Seine Kondition war um einiges schlechter, als die von Mother.
"Was zur Hölle ist passiert? Warum war hier keine Bewachung?"
"Ein gewisser Agent Lower hat angerufen und gesagt, dass die Bewachung beendet sei und die beiden Agents sich wieder bei der Leitung melden sollen, also sind sie gegangen."
"Lower? Den Saftsack mach ich fertig!"
"Bitte nicht hier Mrs. ich werde das später klären."
"Ich bekomme langsam aber sicher das Gefühl, dass ich hier irgendjemanden mörderisch den Arsch aufreißen muss!"
"Bitte beruhigen Sie sich, wir sind hier in einem Krankenhaus. Wo liegt Simmons jetzt?"
"Zimmer 311. Drittes Stockwerk."
"Dankeschön. Kommen sie Mrs."
Mother tat nichts der gleichen und lief einfach in das Zimmer.
Der Killer saß auf dem Stuhl, dem Shadow ihm beinahe übergezogen hätte.
Irgendwie eine Ironie des Schicksals.
Neben ihm stand ein NYPD Officer.
"Sie dürfen hier nicht rein. Erst wenn die Spurensicherung da war!"
"Wer hat dich geschickt?"
"Gehen sie sofort."
"Wer zur Hölle hat dich geschickt? Spucks aus oder ich zerstreue dich in alle Windrichtungen!"
"Mrs. gehen sie sofort!"
Mother zeigte keine Reaktion auf die Worte des Officers.
"Ich reiße dir den Arsch auf du Wichser!"
"Entweder sie gehen, oder ich bin verpflichtet sie zu verhaften!"
"Sie können mich mal!"
Mother trat dem Killer gegen das Schienbein und lief aus dem Zimmer.
Korben Simmons war kurz davor wahnsinnig zu werden.
Achtung vor anderen Menschen zu haben, schien nicht gerade Mothers Spezialgebiet zu sein.
Aber sonst war sie echt herausragend, wenn man ihrer Akte glauben konnte. Besonders ihre Körpermaße hatten es ihm angetan.
Die beiden liefen jetzt nebeneinander relativ gelassen den Gang entlang zur nächsten Treppe.

Shadow wollte einfach nur seine Ruhe haben. Heute ging ihm alles und jeder auf die Nerven.
Gott! Was machten die eigentlich hier für einen Aufruhr? Wenn man ihn im Einsatz erwischt hatte, dann hatte sich irgendein verfluchter Sanitäter drum gekümmert. Wenn gerade keiner da war, dann hatte er es eben selbst getan. Wozu brauchte er da ein Krankenhaus?
"Na Shadow, wie geht´s uns denn heute?"
"Oh nein, wenn du jetzt auch noch mit der Scheiße anfängst, rede ich nie mehr ein Wort mit dir!"
"Sag niemals nie!"
"Oh! Sie an! Eine kleine 007!"
"Du wirst lachen, wir werden zu den Bonds gehen."
"Was wollen wir bei und mit den Bonds?"
"Töten, wie immer!"
"Stop! Wir sollen mit dem MI5 zusammenarbeiten?"
"Nicht ganz, eher mit dem SAS."
"Das kannst du vergessen! Verflucht! Glaubst du etwa, dass es mir gefällt, dass dieser verfluchte CIA meine Identität kennt? Soll ich die auch noch dem MI5 geben? Wie sieht es denn bei dir aus? Hä? Wenn der MI5 dann alles hat, dann kannst du dich doch gleich erschießen, dann weis es ein paar Tage später auch der BND und der MAD und wie die ganzen Geheimdienstarschlöcher bei euch heißen. Ich scheiß auf das Geld. Ich breche den Auftrag ab. Arbeite mit sonstwem zusammen, aber ohne mich!"
Mother blieb ruhig stehen. Ihre Miene war kühl wie eh und je. Kein Zucken fuhr durch ihr Gesicht.
"Gut, dann bist du halt draussen, ich mach weiter."
"Deine Entscheidung."
Das Gespräch war für Shadow beendet und er drehte sich um.
"Machs gut Alter."
Mother machte auf dem Absatz kehrt und warf Korben einen giftigen Blick zu, weil dieser die Tür blockierte.

Der Raum war abgedunkelt. Es existierten nur eine Handvoll Stühle, eine Leinwand und ein Projektor.
"Halten wir uns nicht lange auf Mrs. Winter, hier sind alle Informationen, die Sie benötigen."
"Na dann schießen Sie mal los."

Endlich die Stunde der Wahrheit! Jetzt bekam Sie eine Antwort auf die Fragen, die sie hatte.
Eigentlich durfte sie ja nicht neugierig sein. Sie durfte nicht nach Motiven fragen. Ihre Aufgabe bestand darin, ihren Auftrag so zu erledigen, dass ihr Auftraggeber zu frieden war. Auf gut Deutsch, dass sich etwas mehr Knete auf ihrem Konto in Liechtenstein stapelte. Wenn sie nur daran dachte! Sie war jetzt 27 und hatte die letzten anderthalb Jahre nicht mit Feiern und "Arbeiten im herkömmlichen Sinne" verbracht, sondern war irgendwo rumgerannt, hatte Leute erschossen und erstochen uns das ohne nachzufragen wer sie waren und was sie wollten. Sie hatte in einer Männergesellschaft gelebt und gearbeitet und musste so manches Nasenbein brechen um sich Respekt zu verschaffen. Jetzt wollte sie Freelancer werden und ihr erster Einsatz endet beim CIA. "Tja, Arschkarte gezogen!" Würde Stein wahrscheinlich sagen. Sie vermisste ihn von Allem am meisten.
"Ihre erste Frage: Was war auf dem LKW. Eigentlich sind diese Informationen geheim und ich möchte sie bitten, damit nicht an die Öffentlichkeit zu gehen, sonst sind wir gezwungen sie mundtot zu machen. Ich hoffe wir verstehen uns nicht falsch."
"Nein, Mann, nun komm endlich zum Punkt!"
"Auf dem LKW befanden sich zwei russische SS 20 Sprengköpfe. Allerdings keine für einen Thermonuklearschlag, sondern umgebaute. Es befand sich Senfgas in beiden. Die beiden Sprengköpfe waren für New York City und Washington DC gedacht. Beide Ziele waren bereits einprogrammiert."
"Oh, wow, da haben wir es ja mit ganz netten Menschen zu tun."
Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie Amerikaner nicht sonderlich leiden konnte, Shadow war eine Ausnahme. Das hier war zwar eine große Sauerei, aber sie hatte sie so ziemlich verhindert.
"Ich würde sie um etwas mehr Sachlichkeit bitten!"
"Jaja, bitte machen sie weiter."
"Nun zu dem Rest:
Ich war von Anfang an ihr Auftraggeber. Sie sollten die Vorhut bilden. Wir mussten sie irgendwie hinhalten, daher haben wir sie erst informiert, als es kein Zurück mehr gab."
"Sie gottverfluchtes Arschloch! Ich will für ihre Gesundheit hoffen, dass ich ordentlich Knete für diese Scheiße bekomme!"
Korben Simmons stockte kurz, dann fuhr er fort.
"Den, den sie gejagt haben, haben sie leider verfehlt, aber wir werden ihn noch bekommen.
Sein Name ist General Al Amu. Er ist einer der ehemaligen Sicherheitsberater Saddams und hat sich selbst entlassen. Seiner Meinung nach war Saddam nicht radikal genug. Al Amu hat sich dann nach Syrien verzogen, wo er ein Camp zum Ausbilden von Terroristen übernahm. Diese Camps wurden von der Sowjetunion während des kalten Krieges "gesponsort"."
"In wie fern?"
"AKM Gewehre, Fachpersonal, Munition. Die ganze Palette. Von hier aus nahm er dann 1992 Kontakt mit ehemaligen Speznaz Soldaten auf. Diese Leute, absolute Spezialisten, waren recht demoralisiert. Ihnen war seit Monaten kein Lohn mehr gezahlt worden, daher waren sie bereit für Geld alles zu tun."
"Unter anderem auch das Vergasen von zwei US-Metropolen."
"Nicht ganz, vielleicht wissen die beiden nichts davon."
"Sagten sie eben, die beiden?"
"Ja es sind nur zwei Speznaz."
"Und wer waren die restlichen 29?"
"Die beiden im Tunnel, waren Ex US-Marines. Die restlichen 27 waren Abschaum. Sie rekrutierten sich aus Schwachsinnigen, Kleinkriminellen und Ähnlichem. Kurzum, dass was die Gesellschaft nicht mehr haben wollte. Den einzigen Unterschied machten die drei Scharfschützen, die laut neuesten Erkenntnissen ehemalige Police Sniper waren, die aus verschiedenen Gründen unehrenhaft entlassen wurden.
Alle miteinander lockte das große Geld."
"Daraus ist wohl nix geworden. Ach, noch eine Frage."
"Ja?"
"Wofür waren die Magnetkarten, die wir gefunden haben?"
"Die waren zum Öffnen der Barackentüren und daher jetzt wertlos."
"Kann man wohl so sagen, gut wie geht´s jetzt weiter?"


Von DarkStalinz


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[ Druckerfreundliche Version ] Letze Änderung: 08.08.2001