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Merkwürdige Menschen in einem merkwürdigen Land
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Kapitel 5

12. Juli 1999, 7:00 Uhr, Alma

'Lassen Sie Ihre Zuversicht nicht sinken. Die Situation ist nur vorübergehend. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich Deidrannas Streitkräfte der Lage anpassen würden.
Ich habe Vertrauen zu Ihnen und Ihrem Team.
Hochachtungsvoll,
Enrico Chivaldori'
"Dafür kann ich mir auch nichts kaufen, wie wär's wenn seine Hoheit mal seinen Arsch hierher bewegen würde. Vielleicht würde das die Leute motivieren." schimpfte Ira.
In der letzten Nacht waren Deidrannas Männer zum Gefängnis vorgedrungen, hatten ein Loch in die Mauer gesprengt und die gefangenen Soldaten befreit. Man hätte die Gefangenen gleich umlegen sollen, doch auf Ira hörte ja keiner. Jedenfalls waren jetzt drei weitere Milizionäre tot und die anderen sahen demoralisiert zu wie ein paar hundert Meter entfernt in Alma ihre Häuser brannten.


'Endlich können wir's den Schweinen heimzahlen.' freute sich Sergeant Caruso. Nach einem Monat im Hospital von Cambria war er wieder im Dienst.
Duvalls Sondereinheit war, nachdem sie die Gefangenen befreit hatte, abgezogen. Sie hatten wohl schon eine neue Aufgabe.
Neuer Stadtkommandant von Alma wurde Benjamin Romero, der ehemalige Adjutant des ehemaligen Obersten Brennan. Die Mine arbeitete jetzt wieder für die Herrin. Keiner wagte aufzumucken, immerhin lagen die Leichen der Milizionäre als abschreckendes Beispiel auf der Straße. Die Schwerverwundeten hatte man verbluten lassen und die beiden Gefangenen waren rechts und links vom Mineneingang aufgeknüpft worden. Und von den Häusern der Milizionäre existierten nur noch rauchende Trümmer.
Die Besatzung von Alma bestand aus sechsundzwanzig Soldaten, von denen allerdings drei nicht einsatzfähig waren, da die Rebellen ihre Verwundungen im Gefängnis nur notdürftig versorgt hatten. Daneben gab es drei Minenaufseher, neben dem einzigen verbliebenen aus Alma, dem ständig betrunkenen George, waren das ein ehemaliger Flugplatzwachmann und ein Minenaufseher aus Drassen, die zusammen mit Caruso aus dem Hospital gekommen waren. Weitere Kräfte würden sicher heute oder morgen folgen.


12. Juli 1999, 8:30 Uhr, Alma

"Sie sind wieder da, wir sind gerettet." freute sich Flo.
Endlich waren die anderen acht Söldner zurück, abgerissen, blutend, hinkend - doch am Leben und vollzählig.
"Was ist passiert, wo habt ihr gesteckt?" wollte Ira wissen.
"Sie haben uns in eine Falle gelockt und mit großer Übermacht angegriffen. Wir konnten uns nur in die Wüste zurückziehen." erzählte Jane. "Erst als es dunkel war konnten wir zurück. Zum Glück hatten wir Nachtsichtgeräte und Schalldämpfer, so konnten wir unbemerkt fünf von denen ausschalten und im Sand vergraben. Damit war der Weg zurück endlich frei. Nachher hatten wir noch eine Begegnung mit einigen Bloodcats, doch schließlich haben wir es hierher geschafft."
"Wir hatten weniger Glück im Unglück. Deidrannas Soldaten haben die Stadt zurückerobert und die Gefangenen befreit. Sechzehn Milizionäre sind tot und in der Stadt haben sie gewütet wie die Vandalen. Ich schätze, sie werden uns auch hier angreifen."
"Scheiße, aber nicht mehr zu ändern. Für eine Rückeroberung sind wir im Moment zu schwach. Auf jeden Fall müssen Scharfschützen auf die Dächer. Die Milizionäre sollen sich die besten Waffen aus dem Lager holen, Kevlarwesten, alles was sie brauchen. Mit etwas Glück müßten wir die Soldaten abwehren können."


12. Juli 1999, 18:00 Uhr, Alma

Kommandant Romero hatte ein fünfzehnköpfiges Angriffsteam zusammengestellt, die momentane Schwäche der Rebellen mußte ausgenutzt werden. Er selbst würde es führen, das Kommando über die verbliebenen Soldaten erhielt Fähnrich Gomez.
Der Plan war einfach, zehn Männer würden durch den beschädigten Zaun eindringen, fünf machten einen Bogen und näherten sich dem Tor um den Rebellen, wenn die Schießerei im Gange war, in den Rücken zu fallen.


Der Milizionär glaubte seinen Augen nicht, als er plötzlich den Soldaten erblickte der um die Ecke des südlichen Lagerhauses kam. Er zog seine Pistole und schoß, doch der Soldat war bereits wieder verschwunden. Sofort rannten die Milizionäre los und wurden von den neben dem südlichen Lagerhaus wartenden Soldaten unter Feuer genommen, einer sank tot zu Boden. Doch die Verteidiger schossen sofort zurück auch ein Soldat wurde getroffen.


"Sie laufen uns direkt vor die Flinte." freute sich Soldat Thompson. Todesmutig rannten die Milizionäre den Soldaten entgegen. Einer warf sogar eine Handgranate, doch nicht sehr zielsicher. Thompson wurde zwar durch die Druckwelle zu Boden geworfen, doch nur leicht verletzt. Ein anderer Soldat hatte weniger Glück und wurde tödlich getroffen. Gleich darauf bekam auch sein Corporal eine Kugel mitten ins Gesicht.


"Okay, gleich wird das Blut bis in den Himmel spritzen!" Meltdown, die zusammen mit Dimitri, Conrad Gillitt und Ice Williams auf dem südlichen Dach Position bezogen hatte, sah die Soldaten durch das Loch im Zaun eindringen. Sie feuerte so schnell sie konnte, und die C7 schoß sehr schnell, auf die Eindringlinge.

"Wir müssen hier raus." rief MD. Das südliche Gebäude, in dem er mit Flo und Ira war, war voller Gasflaschen. Ein verirrter Schuß konnte alles zur Explosion bringen.
Aus dem nördlichen Haus rannten Grizzly und Hitman. Sie folgten allerdings nicht den Milizionären sondern richteten ihre Waffen in Richtung des Eingangs zum Gelände im Osten. Man mußte damit rechnen, daß der Angriff von zwei Seiten erfolgte.


Mit dem Mut der Verzweiflung stürmten die Rebellen auf die Soldaten zu. Plötzlich standen gleich drei vor Thompson. Er schoß, doch zu spät. Von Kugeln durchsiebt sank er in den Staub. Einer der Milizionäre warf eine Rauchgranate und deckte damit den Rückzug der drei.


Auf dem Dach des nördlichen Haus waren Grunty, Jane, Buns und Steroid in Stellung gegangen. Etwas zu weit vom aktuellen Gegner, doch mußte man ja mit Angriffen von allen Seiten rechnen. Trotz der großen Entfernung konnte Grunty aber einem der Angreifer das Lebenslicht ausblasen. Ein weiterer, ein junger Rekrut, wurde von den Milizionären ins Jenseits befördert.


'Wann kommt endlich der Angriff vom Osten?' fragte sich Romero. Gerade wurde der Führer der Balimer Patrouilleneinheit vom Dach aus erschossen. Immerhin schien auch einer der Scharfschützen auf dem Dach getroffen zu sein, doch gute Schützen, die zielsicher auf Dächer hinauf schießen konnten, waren in der regulären Truppe Mangelware.


Tatsächlich drangen jetzt die anderen Soldaten aus östlicher Richten ein. Grizzly entdeckte sie zuerst und nahm den ersten unter Feuer. Auch MD und Flo jagten ihnen mehrere Salven entgegen, ohne großen Erfolg.
Erfolg hatte hingegen Hitman, ein Hohlspitzgeschoß aus seiner H&K PSG1 tötete den ersten Angreifer. Ein anderer versuchte, innerhalb des südlichen Lagerhauses voranzukommen. Doch ein Schuß in den Arm überzeugte ihn, davon Abstand zu nehmen. Ein dritter versuchte es mitten auf der Straße und wurde für seine Dummheit von MD erschossen.


"Wenn du ins Gras beißt, Ice... wer gibt dann dem Hund zu fressen?" fragte sich Ice. Nach Meltdown war auch Conrad verwundet worden. Um die Feinde zwischen den Bäumen zu treffen mußten sich die Söldner aufrichten oder nahe an die Kante kriechen, beides war extrem gefährlich. Trotzdem nahmen er und Dimitri die Angreifer weiter unter Sperrfeuer, sonst wären weitere Milizionäre getötet worden.
Den Angriff im Osten hatten die Soldaten offenbar abgebrochen, auch diese Männer kamen jetzt am Zaun entlang gerannt.


"Rückzug, wir schaffen's nicht!" rief Romero. Als er aufstand traf ihn eine tödliche Salve aus Ice Williams' Waffe. Daß seine Männer zwei weitere Milizionäre töten konnten sah er nicht mehr.


"Scheiße." Gerade hatte Buns einen Soldaten in Visier ihres Baretts, der einzigen Waffe die über die große Entfernung Erfolg versprach. Da stand ein Milizionär plötzlich auf und sank gleich darauf zu Boden.
Hatte sie ihn versehentlich erwischt? Vermutlich, und nach einem Barettschuß kam gewöhnlich jeder Sanitäter zu spät.
Jane hatte mehr Erfolg, eine Kugel ihrer Dragunov tötete einen weiteren Soldaten.
Den letzten, die anderen flohen zurück in die Stadt.

"Du kannst nichts dafür, Monica." sagte Jane.
"Aber jetzt haben Deidrannas Männer erhebliche Verluste erlitten, jetzt haben vielleicht eine Chance zum Gegenangriff. Wir brauchen ein Angriffsteam: Ich, du, Grunty, Ice, Dimitri und Steroid. Wir sind die fittesten. Sobald es dunkel besuchen wir die Schweine in der Stadt. Die anderen kümmern sich um die Verletzten und die Miliz."


12. Juli 1999, 21:00 Uhr, San Mona

Zwei Wochen waren seit dem brutalen Verbrechen an Greg Duncans Familie vergangen, genug Zeit um sich einige Gedanken zu machen.
Gedanken über die Vergangenheit.
Gedanken über die Zukunft.
Objektiv betrachtet war das Abschlachten der Familie nichts besonderes, dergleichen passierte in Arulco sehr oft.
Jeder wußte es, denn jeder sollte es wissen.
Mancher verdrängte es, kassierte sein Geld und versuchte, sich die Finger nur dreckig, aber nicht allzu blutig zu machen. Doch wer ein in Stücke gehacktes Kind vor sich sah wurde schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Deidrannas Herrschaft ging auf ihr Ende zu. Die Menschen hatten gesehen, daß sie zu schlagen war. Jetzt hatten sie etwas zu gewinnen und nichts zu verlieren. Deidranna würde untergehen, da konnten ihr auch all ihre Soldaten nicht helfen.

Was kam danach?
Darüber hatte sich Josie früher nie besonders viele Gedanken gemacht. Gut, sie verdiente als Elitesoldatin nicht schlecht. Auch machte es ihr Spaß, Macht auszuüben, Leute zu drangsalieren. Doch das war ja kein Lebensinhalt. Als Arulcanerin wünschte sie Deidranna zur Hölle, lieber heute als morgen.
Bis vor vierzehn Tagen hatte sie sich das ungefähr so vorgestellt: Wenn die Regierung gewechselt hatte würde sie ihren Schulabschluß nachholen und etwas vernünftiges lernen. Der Krieg ist vorbei, die Soldaten kehren ins Zivilleben zurück. Ganz einfach.
Ziemlich naiv.
Wenn Deidranna zur Hölle fuhr, fuhren andere mit ihr.
Leute, die die schwarze Uniform ihrer Killertruppe trugen.
Leute, die Deidrannas Schreckensherrschaft jahrelang gestützt hatten.
Leute, die von dem der geschundenen Bevölkerung abgepreßten Geld einen guten Sold kassierten.
Leute, die die Menschen drangsalierten und mit ihrer großen Klappe auch noch überall auffielen.
Leute wie die Elitesoldatin Josie Lee.

Sie hatte sich nach der Auseinandersetzung mit Greg Duncan von Dr. Beaumont in Cambria eine Kehlkopfquetschung und eine leichte Gehirnerschütterung bescheinigen lassen. Vincent Beaumont war immer bemüht, eingelieferte Soldaten möglichst lange 'stillzulegen'. Und Josie drückte sich ja schon immer gern vor gefährlichen Einsätzen. Doch das änderte eigentlich nichts, vermutlich hatten Eileen, Cutter und die anderen in den letzten Tagen dutzende Menschen abgeschlachtet. Menschen, die verdächtig waren, mit den Rebellen zu sympathisieren. Und das war ja praktisch jeder in Arulco, einschließlich Josie.

Jetzt war sie wieder im Dienst, es ging darum, den Rebellen den Geldhahn abzudrehen. Ein irischer Söldner namens John Peters gewann in Darren Van Haussens Kampfturnier zehntausende Dollar pro Woche. Geld, das zur Finanzierung der Rebellion diente. Er war kaum zu schlagen und hatte bereits mehrere Männer im Ring getötet, zuletzt Rick Warren.
Josie kannte das Turnier, natürlich. Kurz vor dem Sturm auf Omerta hatte sie daran teilgenommen. Sie hatte eine hervorragende Nahkampfausbildung und konnte Männer schlagen die sehr viel größer als sie waren. Rücksichtslos und unsportlich, schließlich kämpften Soldaten ja um ihr Leben und nicht um die Ehre. Das hatte eben jener Rick Warren sehr schmerzhaft erfahren müssen, Josie hatte ihn beinahe entmannt.

Maurice Duvall hatte ihr diesen Auftrag verschafft und sie war froh darüber. Hauptsache, sie mußte nicht zurück in Eileen Harrows' Einheit, zu Bestien wie Cutter und Pike.
Konnte sie diesen Mann besiegen, töten oder mindestens dauerhaft kampfunfähig machen?


'Was soll denn das?' fragte sich John 'Bull' Peters. Nach all den Muskelköpfen und Karateheinis schickten sie ihm so eine halbe Portion. Er hatte heute schon zwei Kraftprotze zusammengeschlagen, da lief die Kleine wahrscheinlich unter dem Oberbegriff Karate.
Bull betrachtete seine Gegnerin. Sie wog höchstens halb soviel wie er, machte aber einen sehr durchtrainierten Eindruck. Sie trug ein ärmelloses schwarzes Hemd, ihre Armmuskulatur verriet regelmäßiges Training. Ihre Hosen waren ebenso schwarz, die Schnürstiefel hatte sie ausgezogen. Sicher kämpfte sie barfuß. Sie hatte ein recht hübsches Gesicht, die dunklen Haare zum Zopf geflochten.
Nur das Totenkopfemblem der Elitetruppe an der Mütze zerstörte den netten Eindruck.


Darren Van Haussen war der Kampfausgang eigentlich egal. Einerseits hatten die meisten Zuschauer größere Summen auf Bull gesetzt. Abgesehen davon, daß Josie seit längerem die erste weibliche Teilnehmerin am Turnier war erwarteten sie wohl nicht viel von ihr. Wenn sie siegte war es also gut für die Kasse des zur Zeit wieder etwas defizitären Kampfturniers.
Andererseits hatte ihn diese Josie viel Geld gekostet als sie Rick Warren besiegte und damit seinen Rückzug aus dem Turnier veranlaßte. Danach mußte sie mit ihrer Einheit zum Angriff auf Omerta, ohne einen Rückkampf zu bestreiten. Bis zum Auftauchen dieser Söldner hatte das Turnier kaum noch Profit abgeworfen. Darren konnte durchaus nachtragend sein und heute abend würde er mit Freude Josies Zähne aus dem Ring kehren.
Wen würde Duvall wohl als nächstes schicken, vielleicht Sergeant Slater. Der Ausbilder war auf jeden Fall ein harter Hund. Oder würde er jemanden im Ausland anwerben?
Aber erstmal stand dieser Kampf an: "Aus Irland: John 'The Bull' Peters.
...
Aus Drassen, Arulco: 'Lightning' Josie Lee."


"Weißt du, Mädchen," raunte Bull seiner Gegnerin zu, "ich bin richtig froh, daß du zu Deidrannas Elitetruppe gehörst. Da kann ich deine Visage zu Matsch verarbeiten, ohne etwas zu beschädigen was irgendeinen Wert hat."
Josie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, sie ließ den schweren Mann angreifen und wich ihm immer wieder aus. Ihre eigenen Schläge und Tritte verpufften aber nahezu wirkungslos. Immerhin konnte sie ihn ein bis zwei Minuten hinhalten. Bull war zwar kein Konditionswunder, doch so schnell ermüdete er auch nicht. Er wartete seine Chance ab, dann schickte er eine rechte Gerade zu linken Schulter der Soldatin. Als sie sich wegdrehte folgte ein Schlag mit der flachen linken Hand auf den Hinterkopf. Sie taumelte in die Seile.
Als sie zurückkam verpaßte er ihr eine klatschende Ohrfeige. Es folgte ein Schlag in die Rippen, nicht zu stark, er spielte jetzt nur noch mit ihr. Nach einer weiteren Ohrfeige fiel sie vor ihm auf die Knie.
Sie blickte ihn angstvoll an, Bull überlegte ob er seine Drohung wahrmachen oder ob er mit einem Schlag auf den Kopf das Trauerspiel schnell beenden sollte. Doch er überlegte einen Moment zu lange.

Josie kniete vor dem breitbeinig dastehenden Söldner, genau so hatte sie sich das vorgestellt. Genau so hatte Rick Warren reagiert als er sich schon für den Sieger hielt.
Rick Warren hatte kein Suspensorium getragen ...
Josie legte alle Kraft in diesen einen Schlag nach oben.
... Gott sei Dank, John Peters trug auch keines.

Bull hörte die Engel singen, seine Knie wurden weich. Während er langsam niedersank sprang sie auf die Füße und rammte ihm ihr Knie zwischen die Beine. Zum Glück hielt er jetzt die Hände schützend vor sein bestes Stück. Hände, die zur Abwehr weiterer Schläge fehlten. Nochmals legte Josie alle Kraft in einen Schlag nach oben, diesmal wurde es ein gewaltiger Kinnhaken. Wie in Zeitlupe fiel der große Mann nach hinten und landete auf dem Rücken. Er sah, daß sie mit einem weiteren Tritt nachsetzen wollte, schnell rollte er sich aus dem Ring. Diesen Kampf hatte er verloren, aber noch mehr wollte er heute Abend nicht verlieren.
Er hatte die 'Kleine' unterschätzt.


12. Juli 1999, 23:30 Uhr, Alma

Fähnrich Gomez war sich sicher, daß die Rebellen noch in dieser Nacht zurückschlagen würden. Seine Vorgesetzten hatten den Sieg der Spezialeinheit verspielt. Statt die geplünderten Lagerhäuser anzugreifen hätten sie auf Verstärkung warten müssen. Nun waren von den fünfzehn Angreifern nur sechs zurückgekommen, davon auch noch zwei verwundet. Sowohl Kommandant Romero als auch der Anführer der Patrouilleneinheit waren tot und Gomez hatte mal wieder das Amt des Stadtkommandanten geerbt. Er hatte seine Männer in der Stadt und am Zaun zum Militärgelände verteilt, saß im Wachgebäude und hoffte die Nacht zu überstehen.


"Da ist der erste bad boy." Das Team hatte einen Umweg gemacht und drang aus östlicher Richtung in die Stadt ein. Ice hatte den Soldaten zuerst gesehen, einen schnurrbärtigen Mann der im typischen roten Unterhemd der Schergen der Herrin. Janes Dragunov war leiser als sein H&K 21. Für den Soldaten war sie genauso tödlich.
Gleich darauf erschien ein weiterer Posten. Diesen erschoß allerdings Ice.
'Das war verdammt laut.' dachten alle.
Natürlich tauchte zwei Sekunden später ein dritter Soldat auf, ein muskulöser Kerl mit kahlgeschorenem Kopf. Er wurde von Dimitris Steyr AUG mit 5.56er Projektilen gefüllt.


"Hättest du die Typen bei der Ankunft erledigt, wäre uns 'ne Menge Ärger erspart geblieben, Caruso."
"Sicher, Udo, aber ihr Supersoldaten habt ja gleich ganz Drassen an sie verloren." antwortete der Sergeant.
Die fünf Soldaten rannten zu der Stelle, woher die Schüsse kamen. Aber wo waren diese Rebellen? Irgendwo hier in der dunklen Nacht. Sie hatten vermutlich Nachtsichtgeräte, die Soldaten hatten keine. Aber wenigstens waren sie ja zu fünft, oder?
"Wo ist der Kleine?" fragte ein Corporal, dessen Raketenstellung jetzt auch in Rebellenhand war. Robbie, der junge Rekrut war verschwunden, hatten sie ihn schon erwischt? Da schlug auch schon die Kugel einer Waffe mit Schalldämpfer in seiner Kehle ein.
Gleich darauf wurden die verbliebenen drei Männer gleich von mehreren Stellen aus beschossen. Ein Soldat wurde die Schulter getroffen, Udo erwischte es im linken Knie.
Sergeant Caruso half dem ersten Verwundeten auf die Beine. "Komm wir hauen ab!"
"Helft mir!" stöhnte Udo.
"Du kannst nicht laufen. Pech."


"Zum Zaun! Wir machen den Weg für die Milizionäre frei."
Die Söldner arbeiteten sich in nördliche Richtung vor.
Am Zaun wachte ein Soldat, gleich darauf war er tot. "Bye, bye, dude." Gleich darauf lief Ice ein weiterer vor die Waffe, auch er überlebte es nicht.
Zwei andere zogen es vor, sich zu ergeben. Der Weg für die Milizionäre war frei, fünf Minuten später war Alma wieder befreit.

Fähnrich Gomez und die wenigen verbliebenen Soldaten suchten das Weite, der ewig besoffene Minenaufseher George blieb zurück.

Die Bürger Almas hatten ihre Stadt zurück, doch zu welchem Preis. Der Schmerz verwandelte sich in Wut und die gefangenen Soldaten bekamen diese Wut zu spüren. Keiner von ihnen überlebte die Nacht.


14. Juli 1999, 23:30 Uhr, Cambria

Bisher hatte sich Frank 'Hitman' Hennessy nie viele Gedanken über Bobby Gontarski. Sie waren auch ziemlich verschieden. Hitman war dreiundvierzig Jahre alt, Steroid achtundzwanzig. Steroid war ein Athlet, Hitman eher übergewichtig und konnte nicht mal schwimmen. Steroid war ein Draufgänger, Hitman war vorsichtig.
Hitman lebte noch.
Steroid nicht.

Etwa 21:30 Uhr waren die zwölf Angreifer (Flo war in Alma geblieben und würde das Land bald wieder verlassen) in einen Wohnbezirk von Cambria eingedrungen. Sofort wurden sie entdeckt, konnten aber zwei der Soldaten töten und drei weitere verwunden.
Sie drangen in ein Militärgebäude ein, welches sich als Gefängnis entpuppte. Die Besatzung war abwesend, nur ein einziger Gefangener war da. Dem fliehenden Schließer jagte Grizzly noch eine Kugel hinterher, die ihn davonhinken ließ.
Doch dann war Bobby Gontarski einen Moment unvorsichtig, hinter der Ecke eines kleinen Ladens wartete ein Soldat. Auf die kurze Entfernung nützte die Guardian-Weste nichts, die 7.62-Projektile beendeten das Leben des polnischen Söldners auf der Stelle.
Den Schützen tötete Grizzly wenig später mit einer Handgranate, doch es war zu spät.

Das Wohngebiet bot den Rebellen genügend Möglichkeiten, sich vor den Soldaten zu verstecken. Doch zur aktiven Unterstützung war keiner der Einwohner bereit.
"Jane, wir brauchen Verstärkung. Die Stadt ist verdammt groß und wir sind nur elf." sagte Hitman zur Anführerin, "Und mit Steroid haben wir unseren besten Elektriker und Schloßknacker verloren."
"Ich werde sofort Barry Unger verpflichten, der ist in technischen Dingen ein As."
"Aber er ist kein besonders starker Kämpfer."
"Speck hat da einen Burschen namens Tim Sutton."
"Nie gehört!"
"Er nennt sich Numb, ist ein guter Schütze und Nahkämpfer. Und wenn wir dabei sind, ich denke, Haywire müßte wieder fit sein."
"Was wollen wir denn mit dem?"
"Na ja, wenn wieder mal einer als erster um eine gefährliche Ecke gehen muß..."
"Kann der Helikopter die drei gleich hierher bringen?"
"Nein, hier gibt's noch Luftabwehrraketen."
"Dann brauchen sie ja Tage, bis sie hier sind!"
"Nicht unbedingt. Ich lasse sie in Drassen absetzen. Da holen sie die Munition von Bobby Rays letzter Lieferung ab und dann fliegt Skyrider sie direkt hierher. Wenn er ein so guter Pilot ist wie er behauptet ist das kein Problem."
"Hoffen wir's."

15. Juli 1999, 12:00 Uhr, Cambria

"Vom Erdboden verschluckt? Wie kann es sein daß Ihre Leute diese verdammten Rebellen nicht finden?" Captain Gordon, der Kommandant von Cambria, konnte es nicht fassen. Da durchsuchte jeder verfügbare Soldat unter direkter Aufsicht des Hauptfeldwebels die Stadt, und die Kerle waren unauffindbar.
"Wir haben lediglich einen Toten gefunden, offenbar ein ausländischer Söldner namens Bobby ... Irgendwaspolnisches."
Plötzlich kam Fähnrich Juarez herein. "Eilmeldung vom Hauptquartier: Die Luftabwehr hat in direkter Nähe von Cambria einen Hubschrauber unter Beschuß genommen. Er ist irgendwo in der Wüste östlich von uns runtergegangen."
"Was denn für ein Hubschrauber?"
"Sie vermuten, daß es dieser James Bullock aus Drassen ist. Die Herrin kocht vor Wut, wir sollen sofort ein Kommando losschicken und den Kerl zur Strecke bringen."
"Kommando, wie stellen die sich das vor, nachdem sie schon pausenlos die dezimierten Patrouillen aus der Besatzung der Stadt auffüllen. Also, wenn's sein muß: Leutnant Murphy nimmt sich die Soldaten aus dem Hospital, die in den nächsten Tagen gesund geschrieben würden. Dieser Dr. Beaumont schreibt die Leute ohnehin viel länger krank als nötig. Mit denen geht er in die Wüste und sucht den Hubschrauber und den Piloten, das dürfte ja nicht zu viel verlangt sein. Die anderen durchsuchen weiter die Stadt nach den Rebellen!"


16. Juli 1999, 20:00 Uhr, San Mona

"Na, tut's noch weh?" Josie war es verboten worden, außerdienstliche Kämpfe zu bestreiten, also setzte sie sich zu Bull an den Tisch. Bull war noch längst nicht wieder kampffähig, darum kämpften heute nur Darrens Männer gegeneinander. Das Publikumsinteresse war dementsprechend schwach.
"Mach dir lieber Sorgen um dich!" antwortete Bull. Natürlich hatte er Schmerzen, doch das würde er nicht zugeben. Eine gute Seite hatte die Verletzung allerdings, gestern war Cynthia 'Fox' Guzzman für einen Tag nach San Mona gekommen, hatte Medizin gebracht. Ein großer Bluterguß an einer besonders empfindlichen Stelle konnte durchaus gefährlich sein. Cynthias sonstige Vorzüge konnte Bull im Moment natürlich nicht nutzen, genauso wenig wie die Vorzüge von Madame Laylas Mädchen. Fox hatte ihm die medizinischen Dinge erklärt und anschließend die Heimreise angetreten.
"In ein paar Tagen bin ich wieder fit, und dann wirst du dir wünschen du hättest nie einen Fuß in den Ring gesetzt."
"Abwarten! Du hast mich schon einmal unterschätzt. Aber ich habe da eine Idee..."
"Behalt' sie für dich!"
"...du hast doch hier einen ruhigen Posten, bist der einzige Rebell der nicht in akuter Lebensgefahr schwebt - es sei denn ich töte dich im nächsten Kampf."
"Träum weiter!"
"Und mir geht's eigentlich genauso. Also, wenn ich dich töte schicken deine Auftraggeber einen neuen Kämpfer. Falls du mich tötest schickt die Armeeführung einen anderen Kämpfer, und schlägst du ihn werden sie dich einfach erschießen. Wenn wir natürlich abwechselnd gewinnen, ohne uns groß zu verletzen..."
"Ich weiß was du meinst, Soldatin, und die Antwort ist Nein. Genieße die wenigen Tage die dir noch bleiben, sobald ich in den Ring zurückkehre bist du so gut wie tot!"


17. Juli 1999, 4:15 Uhr, Cambria

'Hoffentlich ist die Verstärkung bald da.' dachte Godfrey Cox, der Chef des Wachpersonals der Mine von Cambria. Die Suchtrupps rund um die Stadt waren immer noch erfolglos, doch letzte Nacht waren die Rebellen wieder in den Wohnbezirken aufgetaucht. Ihre Heckenschützen hatten mit weitreichenden oder schallgedämpften Waffen die patrouillierenden Soldaten wie die Hasen abgeknallt, sechs Tote und ein Verwundeter waren zu beklagen. Danach hatten sich zahlreiche Einwohner auf ihre Seite gestellt, mit dem Ergebnis daß die Soldaten nicht mal mehr ohne Gefahr vom Krankenhaus zur Mine kamen.
Cox verfügte über fünf Aufseher, darunter einen aus Chitzena den er vom Krankenbett weg verpflichtet hatte. Schließlich brauchte er jeden Mann, es gab ja gerade mal drei Soldaten hier unten.
Vor wenigen Stunden hatte man bemerkt, daß die Einwohner eine bewaffnete Miliz gebildet hatten, alles deutete auf einen weiteren Angriff hin. Nach aller Erfahrung würde das Ziel die Mine sein.
Die Verstärkung kam vom Hospital und mußte einen Umweg machen um nicht von der Miliz entdeckt zu werden. Immerhin war ja dadurch das Krankenhaus nicht mehr sehr gut bewacht, Cambria hatte in den letzten Wochen einfach zu viele Soldaten für andere Aufgaben abstellen müssen. Wie man es auch drehte, wenn Deidranna nicht neue Soldaten auftrieb war hier nicht mehr viel zu halten.


MD, Ira und Barry waren bei den Milizionären geblieben um die Stadt gegen einen eventuellen Angriff aus nördlicher Richtung zu schützen.
Die anderen elf rückten im Schutze der Dunkelheit zur Mine vor.
Einen der Minenaufseher konnten sie problemlos überwältigen, seinen Kameraden mußte Buns allerdings erschießen. Sie verwendete die UMP mit dem Schalldämpfer anstelle des lauten Baretts, so blieben die Eindringlinge weiterhin unbemerkt.
Allerdings nicht lange, ein dritter Aufseher war unentdeckt geblieben und schoß sofort. Numb schoß mit seinem M14 zurück, jetzt war mit Sicherheit jeder hier wach.
Auch die anderen Söldner schossen Salven in seine Richtung, verwundeten ihn und gleich noch einen anderen.

Als Corporal Ferguson mit seinen beiden Männern den Angreifern entgegeneilte sah er bereits die blutenden Wachleute zurückkommen. Irgendwo dort im Dunkeln waren diese verdammten Rebellen.
Da krachte eine Salve und einer der Soldaten sackte tot zusammen. Ferguson und der andere Soldat gingen sofort in Deckung, da bemerkten sie links von sich eine weitere Person. Es war dieser dicke schwarze Minenaufseher, der aus Chitzena gekommen war. 'Wenn er so unvorsichtig ist wird er gleich wieder verletzt.' dachte der Corporal und wollte ihn noch warnen. Zu spät, eine weitere Salve des gleichen Schützen tötete ihn.
"Zurück zum Haus!" befahl Ferguson, doch als er zurückschleichen wollte traf auch ihn eine Kugel. Er verspürte einen stechenden Schmerz im Oberschenkel und fiel zu Boden.
Sein Kamerad suchte das Weite und ließ ihn zurück.


"Wir müssen uns im Haus verschanzen!" rief Cox und zog sich ins Gebäude der Minenverwaltung zurück.
Doch es folgte ihm niemand, der Soldat und die beiden verwundeten Wachmänner suchte ihr Heil lieber in der Flucht.
"Es wird wohl das beste sein, du ergibst dich." schlug Oswald, der Vorarbeiter der Mine vor.
Und Godfrey Cox sah es genauso.


17. Juli 1999, 6:00 Uhr, Farm westlich von Cambria

'Die werden ihr blaues Wunder erleben!' dachte Tim Sutton, genannt Numb. Dieser blöde Minenaufseher hatte gedroht, daß gleich Verstärkung eintreffen würde. Also waren ihnen die elf Söldner und Rebellen etwas entgegen gegangen. Sie lagen in breiter Front vor der kleinen Farm, hier mußten die Soldaten vorbeikommen.
Und richtig, da kam schon der erste. Numb lag ganz links, durch das UV-Sichtgerät sah er den dicken Mann genau. Er war scheinbar noch ziemlich unerfahren, obwohl er die Vorhut bildete achtete nur auf den Weg direkt vor sich.
Zwar hatte Numb nur seine M14 und keine Waffe mit Schalldämpfer, doch es war möglicherweise sogar von Vorteil wenn die anderen Gegner alarmiert herbeigerannt kämen. Sie rechneten sicher nicht mit elf Rebellen.
Fünf 7.62er Projektile durchschlugen die Splitterschutzweste des Soldaten, er war tot bevor er bemerkte, daß er angegriffen wurde.


"Achtung, ein Heckenschütze!" rief Sergeant Jackson, ein eher kleiner Mann von siebenundzwanzig Jahren. Er war mit vier Soldaten den Verteidigern der Mine zu Hilfe geschickt worden, zu spät, wie er vor wenigen Minuten erfahren mußte. Da waren die Soldaten hier an der Farm auf die drei Flüchtlinge gestoßen. Eigentlich wollten sie noch auf die Patrouilleneinheit aus Grumm warten, die neuerdings von Leutnant Johnston geführt wurde.
Doch dieser Heckenschütze, Jackson hoffte daß es nur einer war, machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Offenbar waren es mehrere, auch von der anderen Seite pfiffen Kugeln. Leider hatten die Angreifer Schalldämpfer und waren im Dunkeln nicht auszumachen. Ein weiterer Soldat, ein gewisser Paredes aus Alma der für seine Brutalität bekannt war, sackte tot zusammen. ein Minenaufseher, der in Cambria nur einen Streifschuß erlitten hatte, wurde in den Arm getroffen. In größerer Entfernung war ein Schuß zu hören, die Kugel streifte einen Soldaten.
Jetzt wurden die Gegner sicherer, Salven aus schwereren Waffen schlugen den Soldaten entgegen. Der zweite Minenwachmann wurde getroffen, ein Soldat knapp verfehlt. Auch Jackson streifte eine Kugel, es wurde eng.
"Rückzug!" Hier war alles zu spät, die Soldaten hatten noch nicht einen Treffer gelandet.


"Ich denke, wir sollten sie gleich verfolgen." schlug Hitman Hennessy vor nachdem die Farm gesichert war. Die Soldaten waren wie blind durch die Dunkelheit geirrt, hatten also keine Nachtausrüstung.
"Nein, in einer halben Stunde wird's hell. Dann ist unser Vorteil dahin."


19. Juli 1999, 6:30 Uhr, Cambria

A-Team hin, B-Team her, mit einem Schlag war höchste Eile geboten.
Was war geschehen?
Nach der Eroberung der Mine war Jane Doherty zu der Erkenntnis gekommen, daß die Zeit noch nicht zur Eroberung des Krankenhauses und des Universitätsgeländes reif war. Rund um die Stadt waren zahlreiche Patrouillen unterwegs und die Miliz war noch zu schwach um alles zu bewachen. Keinesfalls wollte sie aber eine eroberte Stadt wieder in die Hände des Militärs fallen lassen.
Also hatte Jane ein sogenanntes A-Team gebildet, bestehend aus ihr selbst, Grunty, Ice, Numb, Haywire und Meltdown. Dieses machte mit schallgedämpften Waffen Jagd auf die Jäger, während die in Cambria verbliebenen die Verteidigung organisierten.

Vergangene Nacht hatte das A-Team in der Wüste südlich der Stadt gesucht. Sie waren auf einen Suchtrupp gestoßen der immer noch nach dem notgelandeten Hubschrauber suchte. Daß Skyrider ihn soweit flott gekriegt hatte, daß er ihn zurück nach Drassen bringen konnte, hatte Deidrannas Armee nicht gemerkt. Die Taktik ging auf, ohne selbst einen Kratzer abzubekommen hatten sie sieben Soldaten getötet und drei weitere gefangen genommen. Unter den Gefangenen war Leutnant Murphy, der stellvertretende Kommandant von Cambria. Auf die Drohung hin, ihn eine Weile mit Haywire allein zu lassen sagte er alles was er wußte und mit diesen Informationen war das Team in der heutigen Nacht westlich von Cambria unterwegs. Wenn alles klar ging würden die Söldner gleich noch bis San Mona marschieren und die Munition abholen, die Bull in den letzten Wochen bei Tony gekauft hatte.

Doch dann kam es knüppeldick: Zuerst kam eine Meldung des Minenvorarbeiters von Drassen. Die Arbeiter weigerten sich, weiterzuarbeiten. Es wären riesige Käfer in der Mine. Nach dem Hinweis eines Einwohners von Cambria, der früher mal in der Universität gearbeitet hatte, stießen sie auf einen Kerl der sich Rat nannte. Von ihm erfuhren die in Cambria verbliebenen Söldner wie riesig die Käfer waren. Sie waren offenbar in Deidrannas Labor gezüchtet worden, wurden mehrere Meter hoch und ernährten sich von Menschen. Normalerweise wurden sie mit Leichen gefüttert, doch jetzt nicht mehr.
Vor einer Stunde waren die Monster das erste Mal aus der Mine in Drassen herausgekommen. Zwar konnten die Milizionäre sie zunächst zurückhalten, doch wenn nicht bald etwas passierte war die Bevölkerung in höchster Gefahr. Das war ja vermutlich auch Deidrannas Plan.

Ira hatte vorgeschlagen, sofort mit der Eroberung Cambrias fortzufahren. Sie hatte an den Stolz der Söldner appelliert, besonders Conrad war beleidigt, nicht zum A-Team zu gehören.
Also war das B-Team aufgebrochen, um die Reste der Universität zu erobern.
Buns hatte diesmal statt des Baretts eine Dragunov ausgewählt und mit einem Schalldämpfer ausgerüstet, mittlerweile stand ja eine große Auswahl an Waffen zur Verfügung.
Am Eingang zum Universitätsgelände versuchte sie den ersten Soldaten leise auszuschalten, doch sie verfehlte ihn. Damit war eine unbemerktes Eindringen nicht mehr möglich.
Es kam zur Schießerei, bei der zwei Soldaten getötet wurden und sich die anderen weiter ins Gelände zurückzogen.
Die Angreifer teilten sich, Hitman, Conrad und Dimitri versuchten, das Universitätsgelände im Norden zu umgehen während die anderen versuchten, durch den Eingang einzudringen.

Im Norden stieß man zuerst auf Widerstand, ein weiterer Soldat starb durch Dimitris Steyr AUG, ein zweiter wurde von Conrad verwundet. Doch ein dritter, der hinter einer Mauer versteckt war, wurde zu spät entdeckt. Er schoß Hitman in den Arm, dann jagte ihm Conrad eine Kugel in den Kopf.

Inzwischen konnten die restlichen fünf Angreifer auf das Gelände vordringen. Grizzly erschoß die nächsten beiden Soldaten, doch der letzte der kleinen Gruppe, die die zerstörte Universität bewachte, konnte ihn an der Hüfte verwunden. Er lag versteckt im Dunkeln, doch MD konnte einen Leuchtstab werfen. Gleich darauf war auch dieser Soldat tot.

Damit war das, was von Arulcos Universität übrig geblieben war, in der Hand der Rebellen.


21. Juli 1999, 06:00 Uhr, Farm nördlich von Cambria

Mal wieder war höchste Eile geboten, das derzeitige A-Team näherte sich der Farm.

Vorletzte Nacht war das Team aus San Mona zurückgekommen, der Ausflug war ein voller Erfolg.
In der Nacht davor hatten sie Deidrannas Schergen gleich zweimal besiegen können.
Zuerst trafen sie im Wald auf eine Patrouilleneinheit aus Grumm, zu der die Reste der Besatzung der Mine Cambrias geflohen waren. Sie konnten sechs Soldaten töten, darunter den Anführer der Einheit, der Rest floh, teilweise verwundet, zurück nach Grumm.
Einige Stunden später traf das Team in den Hügeln südlich von San Mona auf eine weitere Einheit. Hier starben vier Soldaten, zwei gerieten in Gefangenschaft. Die Gefangenen mußten die erbeuteten Waffen zu Tony nach San Mona und die gekaufte Munition zurück nach Cambria tragen. Vielleicht wäre es vernünftiger gewesen, sie zu erschießen, doch das war wider Janes Natur. Einer erzählte von seiner Familie, zuhause in Jamaica, und daß er nur hier wäre da er sie anders nicht ernähren konnte - gut, daß war wahrscheinlich gelogen, aber vielleicht auch nicht.
Auf dem Rückweg gingen sie feindlichen Patrouillen aus dem Weg.
In Cambria warteten bereits beunruhigende Nachrichten auf die Anführerin.
Nachdem die Riesenkäfer angegriffen hatten hatte Ira sofort, ohne auf Jane zu warten, Biff und Flo nach Drassen beordert. In der vergangenen Nacht hatten die beiden einen weiteren Monsterangriff beobachten können. Es war also höchste Zeit, etwas dagegen zu unternehmen, trotzdem mußte zuerst Cambria befreit werden.


Seit letzter Nacht war Cambria nun aber unter vollständiger Kontrolle.
Eigentlich hatten die Söldner ihre Gegner mit einem Angriff bei Tageslicht überraschen wollen, je fünf Angreifer hatten sich gestern Abend Hospital aus südlicher und östlicher Richtung genähert.
Dummerweise wurde das südliche Team von einem aufmerksamen Posten überrascht, der Conrad mit einem Schuß in die Schulter außer Gefecht setzen konnte.
Zwar war es der letzte Schuß den dieser Soldat in seinem Leben abgab, doch mit der Überraschung wurde es nichts und die Angreifer zogen sich zunächst zurück.

Als sie nach Einbruch der Dunkelheit zurückkehrten mußten sie erstaunt feststellen daß die Armee das Krankenhaus geräumt hatte. Die Besatzung hatte sich offenbar mit den Verwundeten und den Medikamentenvorräten in Richtung Grumm verabschiedet.
Lediglich drei Unglücksraben waren als Wachposten zurückgeblieben. Zwei wurden verwundet gefangengenommen, der dritte entkam.
Der verwundete Conrad konnte also in einem richtigen Krankenhaus behandelt werden.

Allerdings erfuhren die Söldner, daß die Patrouilleneinheit aus Grumm die bereits mehrfach umkämpfte Farm im Westen Cambrias erneut besetzt hatte. Kein sehr cleverer Schachzug, kurz nach Mitternacht erreichte das aus Jane, Grunty, Grizzly, Meltdown, Ice und Numb bestehende A-Team die Farm, wenig später waren vier Soldaten und die beiden zur dieser Einheit geflohenen Minenaufseher tot.
Nach Aussage des Bauern waren lediglich vier Mann entwischt, davon mindestens einer verwundet.

Doch als die Söldner in die Stadt zurückkamen erwartete sie die Nachricht, ihr im Norden eine Farm in Flammen stand. Möglicherweise war die besonders brutale Eliteeinheit, die Greg Duncans Familie ermordet hatte und seitdem mordend und brandschatzend durchs Land zog, dort am Werke und konnte endlich zur Strecke gebracht werden.
Es war also immer noch keine Zeit Auszuruhen.

...

Eigentlich war dieser Auftrag nicht nach Captain Irwins Geschmack, doch Befehl war Befehl, also was sollte sich der Berufssoldat Gedanken machen. Major Brennan hatte die Evakuierung des Krankenhauses angewiesen, doch einen Denkzettel sollten die Rebellen noch bekommen.
Also hatte er Irwin mit zehn weiteren Soldaten losgeschickt um eine Farm, deren Bewohner verdächtig waren, mit den Rebellen zu sympathisieren, dem Erdboden gleichzumachen. Die elf Männer waren knapp die Hälfte von Brennans Angriffstruppe, die vergeblich versuchte, Chitzena und die Raketenbasis zurückzuerobern. In letzter Zeit beschränkte sich die Truppe aber darauf, die Rebellen aus der Ferne zu beschießen.

Irwin hatte alle Bewohner erschießen lassen, inzwischen war die Farm fast vollständig niedergebrannt. Zeit zu verschwinden...


Es war zu spät, doch die Täter waren noch da.
Ein auf Wache stehender Soldat wurde von den Kugeln der schallgedämpften Waffen durchsiebt bevor er die ankommenden Söldner bemerkte. Seinem vor dem zerstörten Farmhaus stehenden Kameraden erging es nicht besser.


"Horace, wo steckst du?" hörte Captain Irwin einen seiner Soldaten rufen.
Horace antwortete nicht, das bedeutete nichts gutes.
"Bereithalten!" befahl er, "Wir kriegen Besuch."

Da wurde auch schon geschossen, der Soldat, der Horace gerufen hatte, schrie auf. Er schoß nicht zurück, vermutlich konnte er es nicht mehr.
"Schleicht ums Haus, nehmt sie in die Zange!" befahl er. Von zwei Seiten näherten sich seine Männer den Angreifern, die südwestlich des zerstörten Hauses lagen.

Die Rebellen nahmen beide Gruppen unter Beschuß.
Direkt neben dem Captain brach Corporal Ordonez tot zusammen.
'Verdammt.' dachte Irwin noch, dann traf auch ihn eine tödliche Kugel.


Als die Schießerei vorüber war zählten die Söldner sieben tote Soldaten, darunter einen Hauptmann. Ein paar waren anscheinend entkommen, doch die zu verfolgen war keine Zeit.
Die Söldner begruben die ermordete Bauernfamilie und kehrten nach Cambria zurück.
Bald würden sie sich auf den Weg nach Drassen machen, nur Haywire würde die Heimreise antreten. Er wurde ja nur nach Bedarf geheuert und gefeuert.


21. Juli 1999, 19:00 Uhr, San Mona

Die Schonzeit für Josie war vorbei, John 'Bull' Peters war wieder bereit zu kämpfen.
Die Elitesoldatin hatte schon einige Kerle seiner Größe zusammengeschlagen, hatte die Nahkampftechniken angewandt die Sergeant Slater in sie hineingeprügelt hatte. Slater hatte es sich zur besonderen Aufgabe gemacht, aus der 'halben Portion' eine knallharte Kämpferin zu machen. Doch die Leute, an die sie die Brutalität des Ausbilders weitergereicht hatte, waren keine ausgebildeten Kämpfer und sie hatten Angst.
Dieser Bull hatte keine Angst, nur Wut.
Josie Lee hatte Angst.
Was tat sie hier überhaupt? Den Rebellen den Geldhahn etwas zudrehen, wo sie doch eigentlich hoffte, sie würden Deidranna möglichst schnell zum Teufel jagen. Wahrscheinlich würde es so oder so nicht mehr lange dauern, sie standen ja schon in Cambria.
Wie auch immer, sie mußte diesen Bull schlagen.

"... John 'The Bull' Peters ... 'Lightning' Josie Lee ..."
Es ging los.


Eine gute, oder besser, schlechte Woche hatte Bull auf diesen Tag gewartet, nun war diese verdammte Eliteschlampe fällig!
Seit sie ihm vorgeschlagen hatte, die weiteren Kämpfe abzusprechen wußte er daß sie ihn fürchtete, und das zu recht.
Er ließ sie kommen, ließ sie ihre Tritte und Schläge versuchen.
Dann schickte er seine Faust in ihre Magengrube, es folgten Schläge rechts und links ins Gesicht. Ihre Deckung war längst dahin, die Arme hingen schlapp am Körper herunter. Josie trug im Ring keine Schutzweste, unter ihrem Hemd zeichneten sich deutlich ihre Brüste ab. Bull war nicht gerade ein Gentleman und hierauf hatte er gewartet. Er schlug mit beiden Fäusten gleichzeitig zu, und legte alle Kraft in diese Schläge. Anschließend schickte er die Soldatin mit einem Kinnhaken zu Boden.
Es passierte das, womit Bull gerechnet hatte. Mit letzter Kraft versucht die am Boden Liegende ihm nochmals zwischen die Beine zu treten. Ihr Fuß schoß nach oben und Bull griff zu. Er packte Fuß und Unterschenkel, ein Knirschen war zu hören, gefolgt von einem Schmerzensschrei.

Bull überlegte, ob er diesem jämmerlichen Häufchen Elend, das gerade noch eine stolze Elitesoldatin gewesen war und jetzt wimmernd vor ihm lag, den Garaus machen sollte, doch Darren Van Haussen brach den Kampf ab. Bull hatte gesiegt.


22. Juli 1999, 15:00 Uhr, Lichtung im Wald südwestlich von Drassen

"Was war das, Sergeant?" fragte Nicholas Wilcox, der Leiter der Drassener Raketenstellung. Seit fast einem Monat wartete er mit seinen vier Assistenten und fünf Wachsoldaten darauf, daß die Basis zurückerobert wurde. Bis dahin bewachten sie die Baracken im Wald, die den Belagerern der Stadt Drassen als Basislager diente.
"Diese verdammten Bloodcats." antwortete Sergeant Brady, "Vielleicht sollten wir auf die Jagd gehen."
"Tun Sie das! Und falls dieser Micky O'Brien mal wieder in der Gegend ist können wir ein paar Dollar extra verdienen." Seit dem Verlust der Raketen bezahlte Deidranna das Bedienpersonal nur noch wie normale Soldaten.


"Haben wir alle?" fragte Wilcox ein paar Minuten später.
"Scheint so." antwortete Brady. Drei tote Bloodcats lagen südlich des Schuppens.
"Wer schießt den da noch?" Aus dem Nordwesten waren mehrere Schüsse zu hören.
"Das kann nur Collins sein. Der hat wohl noch eine entdeckt." Der Raketenassistent Collins war begeisterter Jäger, doch ohne Rückendeckung eine Bloodcat zu verfolgen war äußerst gefährlich.
Sofort rannten die anderen Männer los.

"He, Collins, hast du sie erwischt?" rief Wilcox.
"Da liegt sie." antwortete Brady, "und da noch eine."
"Aber wo steckt er?"
"Da liegt er." rief einer der Soldaten.
"Verdammt, er ist tot." stellte der Sergeant fest, "Scheiße... DECKUNG!!!"
Es war keine Bloodcat, Collins war erschossen worden.


"Gut, daß sie beschäftigt waren." sagte Hitman Hennessy.
"Stimmt, am Tage schaffen wir die nicht." bestätigte Conrad Gillitt.
Gemeinsam mit MD, Ira, Dimitri und Buns hatten sie die nördliche Route nach Drassen genommen, das A-Team nahm die südliche durch die Wüste.
Der Mann, der sich Rat nannte, hatte behauptet, irgendwo verstecke sich ein Mann der über ein geheimes Elixier verfügte, das es ermöglichte die Monster im Bergwerk zu besiegen. Immerhin hatten die Riesenkäfer auch in der letzten Nacht wieder zugeschlagen, zum Glück paßte die Miliz auf.
Die Söldner hatten gehofft, der Mann würde in diesen alten Schuppen hausen, doch hier waren überraschend Soldaten. Zum Glück waren die Bloodcats im richtigen Moment aufgetaucht.
"Warum versuchen wir es nicht in der Nacht noch mal? Vielleicht haben sie ja nützliche Dinge gebunkert?" schlug Ira vor.


22. Juli 1999, 15:00 Uhr, Drassen

'Habe ich nicht schon genug Probleme?' fragte sich Fred Morris. Der Vorarbeiter der Mine war zur Zeit mit der Organisation des Verkaufs des Erzes aus den Minen von Alma und Cambria beschäftigt. Hier in Drassen traute sich keiner mehr unter Tage und die kleine Mine in Chitzena lag schon lange still. Sie war einem Sabotageakt zum Opfer gefallen und Fred war sich ziemlich sicher, wessen Werk das war.
Sein eigener Sohn arbeitete für Deidranna, hatte vermutlich schon einige Menschen umgebracht.

Die Einwohner der Stadt wußten davon, zumindest ahnten sie es. Wenn die Rebellen siegten, und Fred Morris tat alles um das zu erreichen, würde Ralph mit Sicherheit außer Landes fliehen müssen. Hoffentlich war er wenigstens so vernünftig, sich rechtzeitig abzusetzen.
Vielleicht lag es ja daran, daß Ralph ohne Mutter aufgewachsen war, vielleicht hatte der vielbeschäftigte Vorarbeiter ihm nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Andererseits, seine Nachbarn, die Lees, hatten ja ein ähnliches Problem und sie hatten ihre Tochter bestimmt nicht vernachlässigt. Ihr Verhältnis war immer gut, Josie hatte ihre Eltern auch bei jeder Gelegenheit besucht und finanziell unterstützt. So weit Morris wußte lag sie jetzt irgendwo im Lazarett.


"Mon Dieu! Was in aller Welt ist das? Ich kann es nicht glauben! Ich will es nicht glauben." Florence Gabriel hatte zusammen mit Biff Position auf dem Dach Verwaltungsgebäudes der Mine bezogen. Von hier aus konnten sie den Eingang der Mine im Auge behalten, meist kamen die Riesenkäfer hier vorbei.
Flo hatte eine AKSU, da sie allerdings nur noch dreiundzwanzig 5.45er Patronen besaß hatte sie außerdem noch eine Mac-10 dabei. Biff Apscott hatte seine Enfield mit Hohlspitzmunition geladen, ob das gut oder schlecht für die Monsterbekämpfung war wußte er allerdings auch nicht so genau.
Es war mindestens ein halbes Dutzend. Flo schoß, Biff schoß, die Milizionäre schossen.
Die großen Biester waren leicht zu treffen, doch schwer zu töten.
Einige starben, andere nicht.


Fred Morris versuchte, das in sein Büro eingedrungene Monster abzuwehren. Er warf mit allem was er hatte, schwang das Brecheisen.
'Warum habe ich die Tür nicht verbarrikadiert?' Viel zu schnell waren die Biester aufgetaucht.
Draußen wurde geschossen, direkt vor der Tür fiel ein Riesenkäfer tot zu Boden.
Dahinter tauchte ein Milizionär auf, schoß durch die Tür. Einer seiner Kameraden schlug das Fenster ein und feuerte ebenfalls ins Innere des Gebäudes. Das Monster wurde getroffen, tödlich verwundet.
Es war das letzte der sechs Monster.
Doch es war zu spät.
Zu spät für Fred Morris. Die messerscharfe Klaue der Bestie hatte ihn durchbohrt.
Die Gefahr für die Stadt war abgewehrt worden, doch der Vorarbeiter der Mine war tot.


23. Juli 1999, 5:15 Uhr, Lichtung im Wald südwestlich von Drassen

"Habe Feind in Sicht!" Leutnant Gillitt bemerkte den Posten, der in der Dunkelheit lauerte, zuerst.
Die Söldner hatten fast die gesamte Nacht verstreichen lassen, jetzt hofften sie auf die Unachtsamkeit der Bewacher. Dieser Soldat schien sie jedenfalls nicht bemerkt zu haben. Der junge Bursche kam wahrscheinlich frisch aus der Ausbildung.
'Aufpassen!' hatte Conrad diesen Typen immer eingeschärft, 'Gut das er nicht auf mich gehört hat.' dachte er jetzt.

Buns nahm ihn aufs Korn ihrer Dragunov, die Kugel würde ihn unterhalb des Helms mitten ins Gesicht treffen. Doch gerade als sie abdrückte stand er auf und drehte sich um. Das Projektil traf nur seinen linken Arm. Sofort ging er in Deckung und gab einen Schuß ab, um die anderen zu alarmieren.

Natürlich erschienen sofort zwei weitere Soldaten auf der Bildfläche.
Der Mann auf der linken Seite verschwand gleich wieder, als ihn Conrad Gillitt und Dimitri unter Beschuß nahmen. Der Mann auf der rechten Seite starb dagegen im Kugelhagel der Angreifer.


Sergeant Brady versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Die Rebellen kamen aus nordöstlicher Richtung. Wieviele es waren wußte er nicht, aber wenn sie aus Drassen kämen könnten es sehr viele sein. Jedenfalls hatten sie einen seiner Soldaten verwundet und einen der Raketenfritzen getötet.
Plötzlich verspürte Brady einen Schmerz in der Schulter, die Wucht riß ihn zu Boden. Offenbar war es eine Waffe mit Schalldämpfer, er hatte den Schuß nicht gehört und auch den Schützen nicht gesehen.

Vorsichtig robbte Brady zurück. Er sah, daß sich etwas weiter südlich ein Soldat den Angreifern näherte, unter Beschuß geriet und sich, vermutlich verwundet, wieder zurückzog.
Auch ein weiterer Soldat wurde unter Feuer genommen, es war einfach kein Herankommen. Vermutlich war es besser, den Rückzug anzutreten. Leise erhob sich der Sergeant, um sich davonzuschleichen. Er wußte nicht daß eine dänische Scharfschützin die Stelle, wo er zu Boden gestürzt war, nicht aus den Augen gelassen hatte.
Auch diesmal hörte Sergeant Brady keinen Schuß, sah keinen Schützen. Er spürte nur den Schmerz, sah das Einschußloch in seiner Brust. Als er es sah schlug sein Herz bereits nicht mehr.

Gleich darauf konnte Buns noch einen Soldaten verwunden, Conrad tötete einen anderen mit einem sauberen Kopfschuß. Einen dritten, einen untersetzten Mann, erschossen Hitman und MD.
Danach machten die Angreifer einen Bogen und näherten sich dem Schuppen aus südlicher Richtung.

Fast zu spät bemerkten sie den Soldaten, der sich hinter einer Kiste versteckt hatte.
Die erste Kugel des Soldaten bekam MD in die Weste.
Zu einem zweiten Schuß kam er nicht, MD's fünf Kameraden durchsiebten ihn.
Es war der letzte Verteidiger, die anderen waren geflohen.

...

"Wie sieht's aus?" fragte Nicholas Wilcox den letzten seiner Assistenten.
"Nur wir beide und zwei verwundete Soldaten haben es geschafft. Ich denke, alle anderen sind tot."
Das hieß, sie hatten fünf Männer, darunter zwei Raketenspezialisten, verloren.
"Wir gehen in südliche Richtung." entschied Wilcox, "Irgendwo dort schlagen wir das Lager auf und versorgen die Verwundeten."
'Hoffentlich treffen wir auf eine Patrouille.' dachte er.


23. Juli 1999, 8:45 Uhr, Straßenkreuzung nordwestlich von Alma

'Hier gibt's weit und breit keine Patrouille.' dachte Nicholas Wilcox. Sie würden wohl bis Balime oder Tixa laufen müssen. Das dauerte mindestens einen halben Tag. Und falls sie Bloodcats begegneten - oder Rebellen - würden sie es wohl gar nicht schaffen.
Die vierköpfige Gruppe lief ziemlich weit auseinandergezogen, jeder wollte so schnell wie möglich aus der Nähe der Rebellen verschwinden.


"Bad Boys!" Gerade noch rechtzeitig waren die Söldner in Deckung gegangen. Etwas dreißig Meter vor ihnen war ein Soldat zwischen den Bäumen zu erkennen, Ice Williams nahm ihn aufs Korn.
"Wieviele sind es?" fragte Jane.
"Ich sehe nur einen." Durch das Zielfernrohr beobachtete Ice den Feind, einen breitschultrigen Mann.
"Da wird der Rest der Patrouille nicht weit sein." vermutete Grunty.
"Knallen wir ihn ab?" fragte Meltdown, "Dann kommen die anderen schon herbei."
"Okay, macht euch bereit!" Jane hatte ihre Dragunov mit Schalldämpfer, Meltdown die C7. Ice vertraute auf seine H&K 21, wohl das beste Gewehr wenn man nicht leise sein mußte. Die anderen drei verfügten über je eine M14.
Leise mußte man nicht sein, im Gegenteil, es war gewollt daß die anderen Soldaten herbeigerannt kamen.
Jane hätte den Soldaten lieber lebend überwältigt, doch bei Tageslicht war das unmöglich. Sie zeigte auf Ice, dann auf den Soldaten und nickte.
Augenblicklich jagte Ice seinem Gegner fünf 7.62er Geschosse in den Leib.

Wie erwartet wurde sofort aus nordöstlicher Richtung zurückgeschossen, direkt neben Jane schlug eine Salve ein. Mit ihrer weitreichenden Dragunov konnte sie genauer zielen, sie traf den Schützen. Auch Grizzly feuerte zweimal, der Gegner kippte vornüber und rührte sich nicht mehr.


"Paß auf!" rief Wilcox seinem Assistenten nach. Die beiden Soldaten waren tot und sein Assistent hatte nichts besseres zu tun als in Richtung der Rebellen zu laufen.
Er legte sich hin und schoß auf die Angreifer, die schossen aus mehreren Waffen zurück.
Er hatte keine Chance und Wilcox war allein.
Panisch rannte er davon.
Nicht schnell genug für Meltdowns Kugeln.

"Ooh, leck' mich, die sind alle tot. Gerade vier Mann, so eine kleine Patrouille. Was für 'ne Enttäuschung!"


24. Juli 1999, 10:30 Uhr, Drassen, Mine

"Dann wollen wir mal sehen, wo es hier hin geht!"
Ohne Probleme hatten die Söldner vor einer Stunde die Drassener Mine von den Monstern befreien können, doch dann hatten sie ein Loch im Boden bemerkt.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit kamen die Biester hier hervor.
Jetzt wagte sich ein zehnköpfiges Team hinab, bestehend aus Grunty, Meltdown, Ice, Grizzly, Buns, Conrad, Hitman, Biff, Numb und Jane. Conrad und Grizzly hatten die beiden Baretts dabei, hoffentlich konnten diese großen Waffen den Monstern Paroli bieten.


Kaum hatten sich alle Söldner durch den engen Gang gequetscht stand bereits das erste Monster vor ihnen, ein relativ kleiner Riesenkäfer.
Und von der linken Seite kam ihm ein noch größerer Käfer entgegen.
Conrad, Grizzly und Numb feuerten auf den großen, Biff und Ice auf den kleinen. Beide wurden im Stücke geschossen, doch neben dem kleineren tauchte ein größerer auf und spuckte grünen Schleim in Richtung der Eindringlinge. Ice und Jane duckten sich, so hatte Meltdown das Pech, als erste Bekanntschaft mit der ekelhaften Masse zu machen. Zum Glück hatte sie, wie die neun anderen, eine Gasmaske auf.
Grunty erledigte das Monster mit einer Salve 7.62er Hohlspitzmunition, gegen diese Art Gegner war das offenbar die beste Methode.
Ein auf der rechten Seite auftauchendes Monster wurde gleich darauf ebenfalls ein Opfer seiner M-14.

Langsam drang die Expedition weiter in die Höhle vor, geduckt und nicht zu dicht beieinander, um nicht vom Monsterschleim überrascht zu werden.
Wegen der Gasmasken mußte man auf den Einsatz der Nachtsichtgeräte verzichten, praktisch stolperte man nur durch die Dunkelheit und tastete sich an den Wänden entlang.

So bemerkte Numb das Monster auch erst, als es direkt vor ihm stand. Brüllend richtete es sich auf, zum Glück war es im Schußfeld von Hitman und Ice. Hitmans AK74 hatte schien ihm nichts anhaben zu können, doch Ice' 7.62er Hohlspitzgeschosse aus der H&K21 konnten es und retteten Numbs Leben.
Ein direkt hinter dem gerade erschossenen auftauchendes Biest fiel Numbs M-14 zum Opfer, auch er hatte Hohlspitzmunition geladen.
Trotzdem wurde es eng für ihn, ein drittes Monster nebelte ihn mit grünem Schleim ein, eine Kugel aus Buns' Dragunov konnte es nicht sofort töteten. Und hinter diesem erschien bereits das nächste Biest.
Inzwischen waren allerdings schon einige Kameraden direkt hinter Numb, Conrad erwischte das bereits von Buns erwischte Tier, doch das Barett hatte nicht den erhofften Effekt auf Monster. Biffs Enfield hatte ihn, da war es nur noch ein Monster. Dieses trafen Buns und Grizzly, diesmal war das Barett tödlich.

Noch drei weitere Käfer wurden von den Söldnern in Gemeinschaftsarbeit getötet, damit war der erste Teil der Höhle gesäubert. Durch einen engen Gang drangen sie tiefer ein.


Doch plötzlich, ohne daß ein Monster sichtbar war, kam grüner Schleim aus dem Gang.
Grunty, der ganz vorn kniete hörte die Söldner hinter sich husten und stöhnen, er selbst hatte nur wenig abgekriegt, doch hinter ihm war alles grün.
Blindlings feuerte er, erwischte ein eins der Biester.

Immer mehr Schleim schlug ihnen entgegen, jetzt schossen alle in die Richtung aus der er kam. Vermutlich starben etliche der Käfer, doch es nützte nichts.
"Hitman hat's erwischt." rief Jane.
Hitman Hennessy hatte so viel giftigen Schleim abbekommen daß auch die Gasmaske nicht mehr half. Auch die anderen bekamen kaum noch Luft.
"Rückzug, wir schaffen's nicht!" Meltdown und Numb trugen den bewußtlosen Hitman, das Team zog sich aus der Höhle zurück.


Oben erwarteten sie bereits Hector Perez und zahlreiche andere Einwohner Drassens.
"Tut mir leid," sagte Jane Doherty, "aber so ist es nicht zu schaffen. Es sind einfach zu viele. Wir müssen den Mann mit dem Elixier finden, sonst kann sich keiner tiefer in die Höhle wagen."


24. Juli 1999, 15:00 Uhr, südlich von Cambria

"Greifen wir an, jetzt wo die Söldner in Drassen sind?" wollte Ralph Morris wissen.
"Nein, die haben ungefähr hundert Bewaffnete in Cambria. So ein Überraschungsangriff wie in Alma klappt nicht zweimal hintereinander." antwortete Maurice Duvall.
"Außerdem, wer soll die Stadt nachher sichern?" ergänzte Mike, "Brennan und seine Dilletantentruppe?"
"Aber warum sind wir hier?"
"Überlege doch mal, in ein paar Tagen werden diese Söldner mit der Monsterhöhle fertig sein. Entweder, weil sie es aufgegeben haben, oder sie haben die Viecher geschlagen. So oder so, was dürfte ihr nächstes Ziel sein?"
"Grumm?"
"Nein, die zentralen Raketen! Dann können sie ungestört mit dem Helikopter ihr ganzes Gebiet überfliegen." erklärte Mike.
"Und darum werden wir sie hier erwarten." sagte Maurice.
"Wir alle?"
"Nein, ich habe mit Blood, Malice und Shadow etwas anderes vor." antworte Duvall.
"Die sind unsichere Kantonisten, wenn's gegen Söldner von A.I.M. geht." erklärte Mike, als Ralph überrascht zu sein schien. "wenn sie merken, daß es ihre eigenen Kameraden sind, auf die sie schießen sollen, könnte es Probleme geben. Außerdem wird uns A.I.M. dann den Vertrag kündigen."
"Mike wird das übernehmen, zusammen Ralph und Wanda. Die Rebellen werden ihr blaues Wunder erleben!" sagte Duvall.


25. Juli 1999, 23:45 Uhr, Drassen, Mine

Lange hatten Ira Smythe und Hector Perez gebraucht, um die Söldner zu bewegen nochmals in die Mine hinabzusteigen. Es war extrem gefährlich, wahrscheinlich würden nicht alle Teilnehmer einer solchen Operation überleben. Doch gingen sie nicht hinab kamen die Monster wieder an die Oberfläche, sie schienen sich sehr schnell zu vermehren. Dann starben weitere Menschen in Drassen.
Es gab keinen Hinweis, wo sich der Mann mit dem Elixier aufhielt, falls es ihn überhaupt gab und er noch lebte. Also blieb nur ein erneuter Angriff mit Schußwaffen und Granaten.
Ira hatte keinen Grund, sich über ihre Mitstreiter zu beklagen, abgesehen davon daß sie sich ihren Einsatz gut bezahlen ließen. Dennoch, oder gerade deshalb, war es besser den Tod einiger Söldner als den von Zivilisten oder Milizionären in Kauf zu nehmen.

Jane Doherty war schließlich bereit, das Wagnis einzugehen. Wenn jemand eine Chance gegen die Bestien hatte waren es die kampferprobten Söldner.
Das Team bestand neben Jane und Ira aus Numb, Buns, Conrad, Grizzly, Meltdown, Ice, Hitman, Grunty und MD.
Mit den besten Waffen und Ausrüstungen die sie im Lager von Drassen hatten stiegen die elf in die Mine hinab.

Der Einsatz kam keine Stunde zu früh, bereits direkt hinter dem Eingang entdeckten sie das erste Monster. Die Riesenkäfer hatten das gestern 'gesäuberte' Bergwerk wieder in Besitz genommen und wären vielleicht noch diese Nacht an die Oberfläche gekommen.

"Mein Gott, was ist das..." fragte sich Dr. Michael Dawson, "nun, phylum Arthropoda, Klasse der Krustentiere, aber... was sind sie? Krill? Tiefseekrabben? Rinderfußkrebse?"
Was immer es war, eine Salve aus MD's AKM zerlegte es.
"Gott ich glaube, das sind Krebse... nur ein paar tausendmal vergrößert!"

Ein weiteres Untier wurde von Buns und Ice erlegt, dann rückten die Söldner weiter in die Mine vor.
Da sie Gasmasken trugen konnten sie auch diesmal keine Nachtsichtgeräte benutzen. So bemerkte Numb das nächste Monster auch erst, als es direkt vor ihm auftauchte. Egal, eine Salve seiner M-14 riß es in Stücke.
Das nächste konnte Jane mit der Dragunov schon in einiger Entfernung stoppen, ein Feuerstoß aus Gruntys Waffe besorgte den Rest.
Drei weitere Bestien kamen gemeinsam und starben gemeinsam durch die geballte Feuerkraft der Angreifer.

Die Söldner näherten sich dem Loch im Boden, das vom Bergwerk in die Höhle führte.
Hitman und Grunty erschossen ein Monster, das gerade aus dem Loch geklettert war, Meltdown erwischte eines das schnell auf sie zugerannt kam.
Dann kam der grüne Schleim aus der Dunkelheit herangeflogen, die Söldner antworteten mit Sperrfeuer in die Dunkelheit. Schließlich konnte Conrad den Verursacher des Schleims mit dem Barett ausschalten.

"Die Mine ist sauber," stellte Jane fest, "aber das war ja nur eine kleine Übung. Überprüft nochmal die Waffen und vor allem die Gasmasken. Jetzt wird's ernst!"


Kurz vor Mitternacht betraten die Söldner die Höhle der Bestien. Hitman, der eine Steyr AUG mit Hohlspitzmunition benutzte, entdeckte den ersten Riesenkäfer und jagte zwei Salven hinein.
Den zweiten, wesentlich größeren, sah Ira zuerst. Ihre Schrotladung traf, konnte das Tier aber nicht töten. MD's AKM hingegen konnte es.
Den dritten töteten Buns und Jane, beide mit Dragunovs ausgerüstet, schon in der Ferne, während der vierte es sehr nahe heran schaffte. Doch bevor er spucken konnte hatte ihm Numb bereits das Lebenslicht ausgeblasen.

Weitere Monster kamen zunächst nicht hervor. "Still aber tödlich, nich' war?" bemerkte Numb.
Beim weiteren Vorrücken entdeckten sie Unmengen menschlicher Knochen und mancher fragte sich, ob nicht bald elf weitere Skelette dazukommen würden. Wieviele Monster gab es überhaupt und wie tief war diese verdammte Höhle?


Als die Söldner weiter nach Süden vorrückten schlug ihnen wieder grüner Schleim entgegen. Dann erschien ein Monster direkt vor ihnen, und wurde von Jane und Grizzly erledigt.
Mehrere andere Söldner erschossen das nächste, das übernächste fiel wieder Grizzly zum Opfer.
Dann tauchten gleich vier Bestien gleichzeitig auf und auf einmal war Buns völlig mit grünem Schleim bedeckt. Zum Glück konnten ihre Kameraden erst die Monster töten und anschließend die dänische Söldnerin vom giftigen Auswurf der Viecher befreien.

"Seit mein Bruder eine Spinne in meinem Bett versteckt hat, als ich zwei war, habe ich Angst vor Insekten... besonders, wenn sie so groß und grausig sind." sagte Buns, "Außerdem kann ich kaum noch atmen. Ich muß zurück an die Oberfläche."
"Gut, dann zieh dich zurück!" entschied Jane.
Die anderen rückten weiter vor.


Wenige Minuten später wünschten die anderen, sie wären ebenfalls gegangen.
Grüner Nebel verschlug Grizzly und Meltdown den Atem.
"Ein Babymonster!" entdeckte Jane, es war vielleicht zwei bis drei Meter 'klein'. Es hatte noch keinen Panzer, ein Schuß reichte um es zur Strecke zu bringen.
Doch der todbringende Nebel kam nicht von ihm.
Einige große Monster kamen. Das erste konnte Grunty erschießen, das nächste schaffte es bis zu Numb. Numb war verrückt genug, bei den meisten Einsätzen die Spitze des Teams zu bilden. Jetzt stürzten sich Bestien zuerst auf ihn. Seine Kameraden schossen so gut sie konnten, zwei Riesenkäfer starben, bevor sie zuschlagen konnten. Ein drittes traf Numb mit der Klaue am Kopf und trennte den Filter von seiner Gasmaske.
Dieses Untier konnte Conrad erschießen, doch aus einem Loch im Boden kletterten schon die nächsten und spien sofort ihren todbringenden Schleim und Nebel auf Numb und die anderen.
Die geballte Feuerkraft riß die Monster in Stücke, dieser Teil der Höhle war damit sauber.

Doch für Tim 'Numb' Sutton war es zu spät, ohne Gasmaske hatte er im giftigen Nebel keine Überlebenschance.


"Da unten muß das Nest sein." rief Ira, "Steigen wir runter und machen sie fertig!"
"Nein, das ist so zu gefährlich. Wer weiß wie groß das Nest ist und was noch zwischen uns und dem Nest liegt." wehrte Jane ab.
"Wenn wir jetzt aufgeben holen sich die Monster die Mine zurück und Numb ist umsonst gestorben!"
"Wir geben nicht auf. Wir fliegen mit Skyriders Hubschrauber nach Alma und holen Panzerfäuste, Granatwerfer und Senfgas, so viel wir haben. Und wir werben noch ein paar Hilfskräfte an, um den ganzen Kram zu tragen."
"Wen willst du denn dazu anwerben?"
"Haywire zum Beispiel, und Gumpy. Dann hat Speck noch diesen großen Kerl, Bubba oder wie der heißt."
"Was hältst du von Larry Roachburn?" fragte Grizzly.
"Den nehmen wir auch, der hat Erfahrung. Wenn alles klappt können wir noch vor dem Mittag einen neuen Angriff starten."



Von Roughneck0815


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