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Der schwarze Schakal
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2.Teil: Die Söldner

Los Angeles 20.42 Uhr Ortszeit
Die Suite von Joseph Adrejewitsch

Josephs Laptop lag aufgeklappt auf dem Tisch in der Mitte des geschmackvoll möblierten Zimmers. Joseph hatte bei der Einrichtung sehr auf Stil geachtet. Die Wände waren in einem hellem cremefarbenen Grundton gehalten und mit einigen Gemälden behängt, die Joseph auf einigen Auktionen ersteigert hatte.
Unter ihnen waren neben einigen unbekannteren Bildern auch ein hervorragend gefälschter Rembrandt, der einen Ehrenplatz über dem großen Ziegelsteinkamin erhallten hatte. Joseph hatte, nachdem der Betrug erkannt worden war, den Fälscher eigenhändig getötet. Er tötete solche Leute immer selbst um nicht aus der Übung zu kommen. Außerdem verstand er bei Kunst absolut keinen Spaß und hasste solche Fälscher abgrundtief. Joseph hatte beim vierundzwanzigstens getöteten Fälscher aufgehört zu zählen und sie einfach als unausrottbar verstanden.
Meist waren es billige Maler gewesen, die sich damit ein Zubrot verdienen wollten und deren Arbeiten auch dementsprechend billig waren. Aber der Fälscher des Rembrandt war ein Genie gewesen und erst ein Experte an der Kunstakademie in Rom hatte den Betrug gemerkt. Die zwei Millionen, die er für das Gemälde bezahlt hatte, bekam er dann zum Glück wieder zurück. Der Fälscher war vielleicht ein künstlerisches Genie gewesen sein, aber er dachte doch tatsächlich, dass Joseph das Bild mit schmutzigem Geld bezahlt hätte und hatte sich nicht getraut auch nur einen Dollar auszugeben.
Trotzdem machte sich das Bild sehr gut in der restlichen Einrichtung, die vorrangig aus dem 17. Jahrhundert stammte, zumindest was die Möbel anging. Nur ein großer Ohrensessel fiel aus dem Rahmen der braunen, edlen Möbel, die im Stile des Barock gestaltet waren und einen schönen Kontrast zu den cremefarbenen Wänden bildeten. Er war mit weichem hellgrünem Stoff überzogen und stand genau vor dem Kamin, vor dem ein großes Eisbärenfell lag. Das flackernde Licht des Kaminfeuers stellte die einzige Lichtquelle in diesem Raum dar. Die Gardinen, die aus einem schweren, weinroten Stoff gefertigt waren, waren zugezogen und ließen keinerlei Licht herein oder heraus.
Plötzlich fing der Laptop an zu Pipen und der Bildschirm leuchtet auf. Ein Besucher wollte eine Videokonferenz herstellen. Eine große, schlanke Gestalt löste sich mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Ohrensessel und ging mit einem bauchigen Glas Cognac in der Hand zu dem blinkenden Computer. Mit der freien Hand bestätigte er noch im Stehen die Konferenz und setzte sich dann auf den weichgepolsterten Stuhl der vor dem Tisch stand. Eine dunkle Silhouette erschien auf dem Bildschirm und lies die Details des deformierten Gesichtes nur erahnen. Eine synthetische, durch einen Computer sämtlicher Stimmabdrücke beraubte Stimme ertönte als der Anrufer zu sprechen begann.
"Ich hoffe Sie haben gute Neuigkeiten für mich Joseph."
"Sehr gute sogar. Helldragon hat den Köder geschluckt. Der Überfall war sehr überzeugend gestaltet. Alle möglichen Zeugen wurden ausgeschaltet, die Fußgänger dachten, das wäre eine Razzia der LAPD. Das Restaurant war immerhin einer der Haupttreffpunkte der Triaden. Es war im übrigen auch ganz praktisch für meine Geschäfte. Zwei führende Mitglieder der hiesigen Familien wurden ausgeschaltet. Trotzdem verstehe ich ihren Plan noch nicht. Wenn Sie Helldragon ausschalten wollen, hätte das doch gleich das Team erledigen können."
"Sie haben schon richtig gesagt, Sie verstehen die Angelegenheit nicht. Es geht nicht darum ihn zu töten, sondern ihn zugrunde zu richten. Er soll vor seinen eigenen Leuten auf der Flucht sein und wie ein Verbrecher behandelt werden. Ich will, dass er den gleichen Schmerz und noch mehr spürt was ich zu spüren bekam.", Sagte die computergenerierte Stimme und die Gestalt auf dem Bildschirm betastete ihr fürchterlich entstelltes Gesicht.
"Ja, aber es sind drei Mitglieder des Teams bei dem Einsatz ums Leben gekommen. Es waren zwar nur Rekruten, die noch in der Ausbildung standen, aber Anderson ist trotzdem ziemlich wütend, weil sie ihn nicht ausschalten durften. Er ist ein ziemlicher Hitzkopf."
"Ein trauriges, aber unumgängliches Opfer. Richten sie Anderson aus, dass er einen Bonus von 100.000$ bekommt, wenn er diesen Auftrag ordnungsgemäß zu Ende führt. Aber wenn er mich enttäuscht und vielleicht noch überlebt, wird er nirgendwo vor meiner Wut sicher sein. Das Gleiche gilt für Sie, Joseph. Oder sollte ich besser "Schwarzer Schakal" sagen?"
Joseph schwitze leicht bei dem Gedanken was passieren würde, wenn jemand herausbekommen würde, dass er der schwarze Schakal war. Jener geheimnisvolle Killer, der für Morde an den verschiedensten Menschen und Anschläge auf nahezu alle öffentlichen Gebäude verantwortlich war. Dutzende Politikermorde, Morde an Mafiabosse und an sonstigen wichtigen Personen gingen auf sein Konto. Nebenbei waren bei seinen diversen Fluchten noch rund 15 Unschuldige umgekommen. Die zerfetzten, nicht mehr zu identifizierenden Leichen nicht mitgerechnet.
In nahezu allen Ländern der Welt war er zur Fahndung ausgerufen. Aber das machte ihm nicht so viele Sorgen, wie die diversen Mafiafamilien und Privatpersonen, die ihn aus Rache für ihre Freunde, Verwandten oder gar Eltern jagten und extreme Kopfgelder auf ihn gesetzt haben. Er galt als der gefährlichste Verbrecher der Welt und jeder Polizist der ihn auch nur zu erkennen glaubte, würde wahrscheinlich zur Sicherheit erst mal ein ganzes Eingreifkommando rufen.
Aber bis jetzt hatten sie noch nicht einmal eine grobe Beschreibung von ihm. Eine nicht zu vergleichende Menschenjagd würde einsetzten, wenn sie erst mal ein Bild oder vielleicht sogar Fingerabdrücke von ihm hätten. Und dieser Nr.1, wie er sich großkotzig nannte, hatte diese Informationen über ihn.
Einer seiner Waffenzulieferer bei dem Joseph einmal eine schwere Maschinenkanone bestellt hatte, hatte die zwei Schüsse in den Bauch und in die Brust anscheinend lange genug überlebt das er Nr.1 den wirklichen Namen des Schakals geben konnte. Und dabei hatte er doch nur einen unliebsamen Zeugen ausgeschaltet, der zuviel nachgedacht und beobachtet hatte. Der Typ hatte sich anscheinend zusammengereimt dass, die Waffe da im Fernsehen, seine Maschinenkanone war, die dort einen Politiker und seine ganze Wachmannschaft durchsiebt hatte. Und das Alles nur weil dieser bescheuerte kleine Diktator darauf bestanden hatte dass der Mord wirklich spektakulär und blutig ausgeführt werden sollte. Also hatte der Schakal sich selbiges 12,7 mm Geschütz besorgt und es auf eine fernsteuerbare Lafette montiert. Die Wand hinter dem Politiker glich nach dem Anschlag einer Mondlandschaft und war sogar stellenweise eingestürzt.
Auf jeden Fall hatte sich dieser hirntote Waffenschmuggler, nach dem Anschlag gedacht er könnte den Schakal erpressen und hatte eine Suche durch das komplette Passregister der Vereinigten Staaten gestartet. Und er hatte, Unglaublicherweise, auch noch Josephs richtigen Namen und Pass rausgefunden. Joseph war es schleierhaft, wie er das geschafft haben konnte. In den USA leben rund 255 Millionen registrierte Einwohner. Wie konnte man da eigentlich einen Einzelnen nur nach dem Bild identifizieren? Auf jeden Fall hatte es dieser Mann geschafft und die Information an diese Nr.1 weitergegeben, bevor er an den Schüssen gestorben war. Der hatte ihn daraufhin erpresst, so dass er nun für diesen Mann arbeiten musste.
Im Prinzip war die Arbeit für Nr.1 ziemlich lukrativ. Er hatte durch die Hilfe Josephs beträchtliche Mittel angehäuft und bezahlte ihn wirklich sehr gut. Aber Joseph mochte es nicht von Jemanden abhängig zu sein, der ihn jederzeit an einen seiner Feinden ausliefern könnte. Der schwarze Schakal hatte schon versucht ihn aufzuspüren, doch Nr.1 hatte ihn nie persönlich kontaktiert. Aber Joseph wartete nur darauf ihn einmal persönlich zu treffen.
Der Schakal hatte kein bisschen von seiner Tödlichkeit verloren. Außerdem hatte er sich zwei persönliche Leibwächter angeschafft, die in einem Appartement, das unter seiner Suite lag, wohnten und für ihn auch einige Botengänge erledigten.
Joseph hatte das gesamte Stockwerk aufgekauft. Das Geld dafür war die Belohnung für einen besonders gut ausgeführten Auftrag. Gegen Josephs Provision war der Bonus von Anderson ein Trinkgeld, wenn sie den Auftrag zu Ende führen würden.
"Ich werde Sie nicht enttäuschen Nr.1, der Auftrag wird planmäßig ausgeführt werden."
"In Ordnung. Einer meiner besten Mitarbeiter wird in wenigen Minuten bei Ihnen sein. Ich möchte, dass Sie ihn in Helldragons Team einschleusen. Er wird dafür Sorge tragen, dass alles glatt läuft. Sein Codename ist "Klapperschlange". Mehr brauchen Sie nicht über ihn zu wissen. Sie werden eine passende Identität für ihn besorgen und Helldragon dazu bringen ihn in sein Team aufzunehmen."
"Wird er meinem Befehl unterstellt oder arbeitet er alleine?"
"Im Zweifelsfall ist er sogar befugt, Ihnen Befehle zu erteilen. Und Sie werden seine Befehle so befolgen als wären es meine. Verstanden?", Sagte die Stimme. Durch die Löschung der Stimmabdrücke war diese Drohung schon fast lächerlich anzuhören.
"Verstanden! Joseph Ende.", Sagte Joseph mit ruhiger Stimme und beendete dann die Verbindung. Äußerlich blieb er seelenruhig, aber innerlich kochte er vor Wut. Dieses verdammte Arschloch. Erst wurde er gezwungen von diesem Krüppel Befehle anzunehmen und jetzt auch noch von einem der offensichtlich höher im Vertrauen dieses Arschlochs stand.
Joseph war in punkto Befehlsannahme sehr empfindlich. Und das schlug eindeutig dem Fass den Boden aus. Es wurde Zeit dass der "Schwarze Schakal" mal wieder auf der Bildfläche erschien. Und dieses Erscheinen würde für diesen Nr.1 überhaupt nicht lustig werden. Seine Wut entlud sich auf das Cognacglas in seiner Hand.
Der Druck der Finger auf den Rand wurde stärker, bis das bauchige Gefäß zersprang und kleine Glassplitter sich in Josephs Hand bohrten. Er würde diesem Emporkömmling schon zeigen wer der Schwarze Schakal war. Aber noch war der richtige Zeitpunkt nicht gekommen. Aber er würde kommen, das versprach sich Josef. Die Türklingel riss ihn aus seinen Gedanken und er verdeckte die verletzte Hand in der Bademanteltasche während er zur Tür ging um aufzumachen.


Los Angeles 07.15 Uhr Ortszeit
Michael Mattisons Appartement

Ein schrilles Fiepen tönte durch den Raum und riss die Gestalt aus ihrem Bett, die dort noch vor wenigen Minuten friedlich geschlafen hatte. Mit einer wuchtigen, schwerfälligen Handbewegung schaltete die Gestalt den Wecker aus und wälzte sich müde aus dem Bett. Nach etwa fünf Minuten die der müde Höllendrache auf der Bettkante gedöst hatte, setzte er sich in Richtung Bad in Bewegung.
Gestern oder eher heute hatte er noch bis ungefähr zwei Uhr versucht sich weitere Informationen zu der Farm zu holen, die sie wahrscheinlich angreifen wollten. Michael hatte schon immer ziemlich viel Schlaf gebraucht. Und wenn er müde war, war er unausstehlich. Das kalte Wasser zeigte nur langsam seine Wirkung. Seufzend drehte er das warme Wasser ganz weg und erschauerte unter dem Eiswasser, welches jetzt aus der Dusche kam.
Sofort klärten sich, wenn auch nur wenig, seine Sinne und sein Geist. Nach weiteren zehn Minuten kam er wesentlich munterer und erfrischter unter der Dusche hervor. Seine erste Handlung danach war, seinen Verband zu erneuern der ihn wahrscheinlich die halbe Nacht vom Schlafen abgehalten hätte, wenn er nicht so verdammt müde gewesen wäre. Nachdem das weiße Mullgewebe wieder ordentlich an seinem Platz saß machte er sich erst mal ein ordentliches Frühstück. Während er die Lebensmittel in eine genießbarere Form brachte, wurde er vollends wach und lief zu wahrer Höchstform in der Disziplin, des von einigen "Kochen" genannten Vorganges. Der gebratene Speck war krossbraun, die Spiegeleier waren perfekt und auch die Brötchen waren gut geworden. So sollte ein Frühstück aussehen.
Wenn Michael eines wirklich gut konnte, dann war es kochen. Er hatte, als er noch für die NSA tätig war, als Assistenzkoch in einem 5-Sternerestaurant gearbeitet. Das war damals seine Tarnung gewesen, in die er mit Hingabe geschlüpft war. Mit sichtlichen Genuss verzehrte er sein Frühstück und las nebenbei eine der diversen Zeitungen die er abonniert hatte und die er auf dem Weg in die Küche vor seiner Haustür aufgelesen hatte. Sein Blick fiel auf den Artikel eines Boulevardblattes über den Überfall auf das Restaurant. Der Artikel hatte in fetten Lettern die Überschrift:

"Polizei schlachtet unschuldige Bürger ab!"

Anscheinend war das Restaurant ein beliebter Treffpunkt der chinesischen Mafia gewesen. Ungefähr 75% der Gäste waren Verbrecher mit mehr oder weniger schweren Verbrechen auf dem Kerbholz gewesen. Es waren sogar zwei führende Mitglieder der Adlerklauen-Bruderschaft und der Zen-Bruderschaft im Restaurant gewesen.
Sie wollten angeblich über einen Friedensvertrag beraten, wenn man dem Schreiberling glauben schenken konnte. Michael bezweifelte es. Der Redakteur war zu sehr gegen die Polizei eingenommen und putzte sie erbarmungslos runter. Dass die beiden Bruderschaften schon vor Jahren einen Waffenstillstand vereinbart hatten und sich jetzt eigentlich nur noch wegen den Drogenmärkten in den Haaren lagen, hatte er einfach vergessen zu erwähnen oder wusste es nicht einmal. Es war viel wahrscheinlicher dass sich die beiden Führer dort getroffen hatten um über die Aufteilung der unabhängigen Bezirke zu beraten.
Der Redakteur wollte außerdem herausgefunden haben, dass die Spezialeinheit den Tod der unschuldigen Gäste bewusst in Kauf genommen hatte. Der Artikel enthielt noch diverse andere Beschuldigungen gegen die Arbeit der LAPD und wünschte Zeter und Mordio auf die Beamten herab. Der Klatschreporter nutzte die Pressefreiheit anscheinend maßlos aus um einen Privatfeldzug gegen die Polizei von Los Angeles zu führen.
Trotzdem würde er wahrscheinlich spätestens Morgen eine Anklage wegen Beamtenbeleidigung auf den Tisch bekommen. Michael nahm sich eine andere Zeitung und suchte nach dem entsprechenden Artikel.
Ein anderer Reporter hatte anscheinend mehr Abstand zur Sache und schilderte die Ereignisse ziemlich detailliert. Anscheinend hatte er eine Quelle bei der Polizei, denn einige Informationen waren auf Garantie vertraulich zu behandeln. Der Artikel trug die Überschrift:

Verkleidete Terroristen versetzten Bevölkerung in Angst und Schrecken!

Gestern wurde das chinesische Restaurant "Red Dragon" Ort eines Terroranschlags. Von Seiten der Polizei war zu verlauten, dass eine derzeit unbekannte, terroristische Vereinigung das Restaurant als Spezialeinheit verkleidet gestürmt hätte.
Sämtliche Zeugen sagten aus, dass ein großer schwarzer SWAT-Einsatzwagen, der übrigens vor einer Woche während einer Routineinspektion aus einer Werkstatt entwendet worden war, vor dem Restaurant gehalten hätte und das Gebäude dann sofort von den Insassen gestürmt worden sei. Drei Mann hielten die Passanten zurück und trugen ebenfalls die Uniformen des SWAT-Einsatzkommandos. Aus dem Gebäude wurde dann über mehrere Schreie und automatisches Feuer berichtet. Nachdem das Killerkommando alle im Gebäude anwesenden Personen geradezu hingerichtet hatte, verschwand es so schnell wie es gekommen war. Das Küchenpersonal hatte den Angriff überlebt und wird derzeit verhört. Mittlerweile steht fest dass es sich auf keinen Fall um einen missglückten Einsatz einer echten Einsatzgruppe gehandelt hat, sondern dass es ein, anscheinend von langer Hand geplanter, Anschlag war.
Die Polizei ist ratlos, da kein Bekennerbrief oder etwas ähnliches hinterlassen wurde. Sicher ist nur, dass die Aktion mit äußerster Präzision und Brutalität durchgeführt wurde. Der einzige Hinweiß, dem die Beamten zur Zeit nachgehen, ist die Beschreibung eines grossen, sehr kräftigen Mannes, der nach der Schießerei in einer Seitengasse gesichtet wurde. Er steht im Verdacht ein Triadenmitglied zu sein, dessen Widerstand gegen die Angreifer es zu verdanken ist, dass das Küchenpersonal entkommen konnte. Der Verdächtige ist ca. 1,90 groß, hat schwarze Haare, ist sehr breitschultrig und trug eine dunkelblaue Kordjacke sowie eine schwarze Jeans. Für Hinweise die zur Ergreifung des Mannes führen hat die Polizei eine Belohnung von 300$ ausgesetzt.
Neben dem Artikel war ein Phantombild, das auf Grundlage der Zeugenaussagen gemacht worden war, untergebracht. Es hatte jedoch nur sehr geringe Ähnlichkeit mit ihm und würde den Ermittlern nichts bringen.
Michael ließ die Zeitung sinken und überdachte seine jetzige Situation. Die Polizei suchte also nach ihm. Schon wieder! Auch wenn sie ihm diesmal kein Verbrechen anhängen wollten. Helldragon wurde in einigen Ländern noch immer wegen verschiedener Verbrechen gesucht. Aber in den meisten waren die Verfahren gegen ihn meist sofort nach Beendigung seines Auftrages abgebrochen worden, weil er der Justiz dann den wahren Täter übergeben konnte. Oder zumindest was von ihm übrig war. Meist wollte der sich nicht so einfach ergeben. Dann wurde er eben mit den vereinten Kräften seiner Freunde überwältigt oder eben erschossen.
Jedenfalls war die Erkenntnis, dass er von der Polizei gesucht wurde, für ihn nichts Neues. Sie würden ihn so oder so nicht finden. Er war in keiner Verbrecherdatenbank gespeichert, nicht einmal wegen einer überfahrenen roten Ampel. Auch gab es keine Krankenakte über ihn, da jeder Arzt angewiesen wurde eine Nummer in Washington anzurufen, wenn er doch einmal in ein Krankenhaus musste. Das Ergebnis solch eines Anrufes war immer, dass seine Verletzung, meist eine Schusswunde, in keiner Akte vermerkt wurde und auch, dass der Arzt die Behandlung schnellstmöglich vergessen sollte. Ein paar alte Freunde in Washington waren doch äußerst nützlich in solchen Angelegenheiten.
Nach dem ausgiebigen Frühstück setzte er sich vor seinen Computer und überprüfte seine E-Mails. Angel of Death hatte nicht zurückgeschrieben und auch die elektronische Postkarte an Sandmann und Black Panther blieb unbeantwortet. Neben unzähligen Newslettern von allen möglichen Groß- und Zwischenhändlern für Waffen war auch eine E-Mail mit einer CIA-Adresse dabei.
Anscheinend war Killsharo bei den lieben Geheimdienstlern, durch seine Geschäfte, nicht sehr beliebt und sie wollten ebenfalls, dass er von der Bildfläche verschwand. Dann waren zur Unterstützung einige Baupläne und Satellitenfotos der beiden möglichen Ziele herbeigeschafft worden. Auch die offiziellen und inoffiziellen Akten von Killsharo, waren ihm von seinem Freund in Washington besorgt worden.
Obwohl Freund eigentlich schon ziemlich übertrieben war. Er hatte dem dicken Earl mal seinen fetten Arsch gerettet, als er einen Anschlag auf das Pentagon verhindert hatte. Earl war damals für die Nahostspionage verantwortlich gewesen. Er hatte trotz seiner Kontakte keine Ahnung von dem seit einiger Zeit geplanten Anschlag gehabt.
Nur durch die Hilfe von Helldragon und seinem Team war es gelungen die besetzte Raketenstellung auszuschalten. Die Terroristen hatten einen Stützpunkt eingenommen, wo Kurzstreckenraketen gelagert wurden. Damit hätten sie das Pentagon dem Erdboden gleichmachen können. Der Vorfall wurde in den Medien vertuscht, die sich kurze Zeit später wunderten, warum der Nahost-Konflikt von neuem entflammte.
Earl war nach diesem Ereignis bei seinen Vorgesetzten unten durch. Da aber seine Qualifikation außer Frage stand, wurde er in eine etwas ruhigere Abteilung versetzt. Nun arbeitete er sowohl für das Außenministerium wie für das Innenministerium. Er diente zwischen den beiden Abteilungen als Vermittler und entsorgte den Dreck den Beide am Stecken hatten. Dadurch hatte er Zugriff auf Daten und Akten von deren Existenz nicht mal der Präsident wusste.
In dieser Position war er wohl der wichtigste Informant für Michael. Wenn der Söldner mal die Hilfe von ihm benötigte, trafen sie sich immer auf den Stufen des Lincoln Memorials in Washington. Und Earl wollte sich in zwei Tagen mit ihm treffen. Das hieß das Michael noch anderthalb Tage für weitere Vorbereitungen hätte. Er würde Waffen, Munition und die restliche Ausrüstung besorgen müssen. Und nach den Bildern zu schließen brauchte er noch ein paar mehr Leute.
Über das Internet loggte er sich bei A.I.M. ein und besah sich die Söldner. Doch im Moment war niemand brauchbares dabei. Dann ging er auf die Linksektion. Anscheinend hatte sich die Association eine Partnerseite zugelegt. Auf der Partnerseite waren nur acht Söldner zur Verfügung. Drei davon allerdings gefielen ihm besonders.
Es war einmal ein Mann namens The Tree, der sehr gut mit Sprengstoff umgehen konnte und auch sonst ganz gut schießen konnte. Außerdem hatte er eine Spezialisierung auf Nachteinsätze und schwere Waffen. Helldragon schaltete sich mit einem Mausklick in eine Videoübertragung. Der Mann war einverstanden für den Wochenlohn von 15.000$ mitzumachen.
Die Nächste war eine Frau mit dem Namen Deathfairy. Sie hatte sich auf das lautlose Töten mit Wurfmessern und schallgedämpften Waffen spezialisiert. Helldragon hinterlies ihr eine Nachricht, dass er sie für einen Auftrag anwerben wolle.
Der dritte Söldner war wieder ein Mann, der sich der Werewolf nannte. Er konnte gut mit automatischen Waffen umgehen und war auch im Nahkampf sehr gut. Außerdem verfügte er über eine Auszeichnung als Häuserkampfexperte. Helldragon versuchte auch ihn zu erreichen und hatte ihn sogar kurze Zeit später auf dem Schirm. Sie einigten sich auf einen Preis von 16.000$ pro Woche. Plötzlich fiel Helldragons Blick auf einen weiteren Söldner dieser Agentur.
Es war ein Deutscher namens Todesbringer. Michael schaute sich sein Profil näher an. Er war ein Spezialist in verschiedenen asiatischen Kampfsportarten und konnte laut seiner Daten hervorragend mit Messern umgehen. Michael entschied sich ihn mitzunehmen. Er hatte zwar noch nicht viele Einsätze hinter sich, aber war in einem hervorragenden körperlichen Zustand. Durch den angegeben Link nahm er Kontakt mit ihm auf und sie einigten sich auf eine Vergütung von 12.000$ pro Woche.
Helldragon war zufrieden. Jetzt brauchte er noch einen guten Sanitäter. Er hatte von einer noch relativ unbekannten Söldneragentur namens B&HMP aus Deutschland erfahren und schaute auf ihre Seite.
Ein Söldner namens Cool_Ibo stach ihm ins Auge. Er hatte eine hervorragende Treffsicherheit und war ebenfalls ein guter Sanitäter. Außerdem besaß er eine Vorliebe für Kämpfe auf engem Raum. Und sie würden, wenn sie das Haupthaus angriffen auf sehr engem Raum kämpfen müssen.
Helldragon klinkte sich bei der Agentur ein und stellte eine Videokonferenz mit den Geschäftsführern der Agentur her. Auf dem Bildschirm erschienen zwei separate Fenster. Darunter standen die Namen der jeweiligen Person, Barlmoro und Hieb. Also waren die beiden Geschäftsführer auch gleichzeitig die Inhaber der Agentur. Helldragon hatte sie auch im Söldnerverzeichnis gesehen. Das war gut. So würden nur wenige von der Mission erfahren und die, die es erfahren würden, waren Pofis, die wussten worauf es ankam. Helldragon mochte es nicht, wenn nicht direkt beteiligte Leute von seinen Aufträgen erfuhren.
"Barlmoro & Hiebs Mercenary Pool. Wobei können wir Ihnen helfen?", Sagte der Mann unter dessen Fenster Barlmoro stand.
"Mein Name ist Helldragon und ich möchte einen Ihrer Söldner namens Cool_Ibo für eine Mission engagieren."
"Wir bevorzugen es eigentlich mit den entsprechenden Auftraggebern direkt zu verhandeln."
"Sie können meine Daten gerne überprüfen. Ich bin in der Söldnerwelt ziemlich bekannt und absolut legitim."
"Einen Moment bitte."
Ein Klicken war zu hören und der Bildschirm wurde für 5 Minuten dunkel. Helldragon begann sich schon zu langweilen, als sich der Bildschirm wieder aufhellte und die beiden Fenster wieder erschienen. Diesmal fing der Mann namens Hieb mit Reden an:
"Wir haben von Ihnen gehört. Da Sie einen ausgezeichneten Ruf genießen werden wir auf eine persönliche Verhandlung verzichten. Um was für eine Mission handelt es sich?"
"Die Mission beinhaltet die Exekution eines kriminellen Elements hier in Amerika. Die Sache wird durch die Unterstützung einiger meiner "Freunde" entschuldbar sein."
"Besteht die Gefahr eines Rückzugs Ihrer "Freunde" aus der Sache, so dass sie nicht mehr entschuldbar ist?"
"Nein, das entsprechende Objekt ist ihnen schon lange ein Dorn im Auge und wäre über kurz oder lang so oder so verschwunden."
"In Ordnung, wir sind einverstanden. Sein Gehalt für eine Woche beträgt 28.000$. Er wird über ihr Angebot informiert werden. Wir werden uns dann später bei ihnen melden. Falls er annimmt, wo soll er sich einfinden?"
"Falls diese Information weitergegeben wird oder durchsickert sind sie raus aus dem Söldnergeschäft. Nur damit wir uns verstehen."
"Seien sie versichert das wir solche Daten sehr vertraulich handhaben."
" In Ordnung. In Portland gibt es ein Hotel namens Blue Flower. Er soll sich dort ein Zimmer nehmen. Der Auftraggeber trägt sämtliche Spesen."
"In Ordnung. Er wird morgen dort sein."
Die Verbindung wurde beendet und Helldragon lehnte sich zufrieden zurück. Jetzt hatte er sein Team beinahe zusammen. Er müsste nur noch Sandmann, Black Panther und vielleicht noch Angel of Death, wenn sie denn wollte, auflesen. Er vermutete dass sie alle in Angel of Deaths Pub saßen, Angel vergessen hatte ihre E-Mails zu checken und Sandmann einfach seinen Laptop in seinem Haus liegengelassen hatte.
Jetzt wurde es aber erst mal Zeit sich die Waffen von Reaktor abzuholen. Er zog sich eine grüne Jacke über und setzte sich eine rote Kappe auf damit Passanten ihn nicht sofort erkannten und ging dann zu seinem Auto um sich seine Waffen abzuholen.


Los Angeles 09.45 Uhr Ortszeit
Sal Mettersons Werkstatt

Helldragon stand nach anderthalb Stunden Fahrt und dreimal so vielen Wutausbrüchen und Fluchorgien, durch den dichten Verkehr der Stadt vor dem Wellblechtor von Sals Werkstatt. Das Tor war offen und ein großer Lastwagen stand auf der Hebebühne. In der Vertiefung stand ein großer, schlaksiger Mann und hämmerte gerade mit einem Schraubenschlüssel auf irgendetwas herum. Dabei stieß er unaufhörlich Flüche aus und bedrohte das entsprechende Teil mit drakonischen Strafen, wenn es nicht sofort wieder funktionieren würde.
Das war Sal "Reaktor" Metterson bei der Arbeit. Ein Mechaniker und Elektronikspezialist der Extraklasse. Was er nicht hinbekam war so kaputt, dass es schon bei der bloßen Berührung auseinanderfallen müsste oder war überhaupt nicht kaputt und es fehlte nur eine Batterie. Beides hatte Helldragon schon erlebt und wunderte sich kein bisschen über die ungewöhnlichen Methoden des Mechanikers.
"He Sal! Unterbreche mal bitte deine "Reparatur" und gib mir meine Sachen. Ich habe endlich wieder Arbeit."
"Michael! Schön, dass du mal wieder vorbei schaust. Ich freu mich auch dich zu sehen.", Antwortet Sal in sarkastischem Tonfall.
Sal stieg aus der Grube und führte Michael tiefer in das Gebäude hinein. Bei einem Sicherungskasten blieb er stehen.
"Seit deinem letzten Besuch habe ich ein bisschen umgebaut."
Er öffnete den Sicherungskasten und tippte einen Code in das erscheinende Zahlenschloss. Mit einem leisen Quietschen öffnete sich ein Teil der Wand und offenbarte sich als Metalltür. Dahinter war Sals "andere Werkstatt" eingerichtet.
Tische mit Werkzeugen, auseinander und halb wieder zusammengebauten Waffen, merkwürdige Geräte, die man wahrscheinlich für Präzisionsarbeiten benötigte und natürlich die Aufbewahrungsschränke für die Waffen seiner Freunde. Darin bewarte Sal auch seine neuen Erfindungen auf, die er bei seinen Basteleien herstellte.
Im Moment waren nur Helldragons Galil und eine Kevlarweste, die irgendwie anders aussah, in einem der Schränke.
Vorsichtig nahm Michael seine Waffe in die Hand und fuhr liebevoll die Ummantelung entlang. Das Gewehr war von Reaktor im bestem Zustand gehalten worden und war perfekt ausbalanciert.
"Ich habe ein bisschen daran herumgeschraubt und hab es geschafft den Rückstoß zu minimieren. Damit verzieht die Waffe bei vollautomatischem Feuer nicht mehr so stark wie vorher."
Helldragon nickte und hob die Waffe an die Schulter. Mit unendlicher Befriedigung zog er den Abzug durch und vernahm deutlich das Klacken des Schlagbolzens auf die leere Kammer. Sal verwahrte seine Munition in einem extra Schrank auf.
Nach dem er sich auf das neue Feuergefühl am Schießstand eingeschossen hatte, zeigte Sal ihm die neue Weste.
"Das ist eine normale Kevlarweste, die ich mit einem neuen Verbundstoff behandelt habe. Der Stoff heißt PCVU. Ich habe keine Ahnung was das bedeutet, aber das Zeug ist verdammt hart. Wenn du davon eine drei mm dicke Schicht auf eine Kevlarweste aufträgst, ist die hart wie eine vier cm dicke Stahlplatte. Und das bei einem Viertel des Gewichtes. Ich kann dir noch eine weitere geben, aber mehr hab ich von dem Zeug nicht zur Verfügung."
"Ist okay. Man kann nicht alles haben."
Helldragon wusste nur zu gut, dass Sal noch was in einem geheimen Vorrat hatte um damit Experimente durchzuführen. Wenn es eine neue Technik gab, die Sal durch seine Kontaktleute bei der Armee bekommen konnte, spielte er, solange damit herum, bis er es verbessert oder eine gute Möglichkeit gefunden hatte es kaputt zu machen. Aber er würde niemals seinen ganzen Vorrat für so etwas vulgäres wie eine bessere Kevlarweste aufbrauchen. Nicht einmal für seine besten Freunde.
Nach dem er versprochen hatte, ihm das Ergebnis des Feldeinsatzes der Westen mitzuteilen, fuhr Helldragon zurück in sein Hotelzimmer. Dort setzte er sich wieder vor seinen Laptop und fing an auf die Tasten einzuhacken. Er würde noch ein paar Waffen für die anderen Kämpfer besorgen müssen.
Die Söldnerin namens Deathfairy hatte ihm geschrieben, dass sie akzeptierte und auf weitere Anweisungen wartete. Michael schrieb ihr und den anderen Söldnern dass sie sich m selben Hotel wie Cool_Ibo einfinden sollen. Michael hatte gute Kontakte zum dortigen Geschäftsführer und seine "Gäste" wurde immer zuvorkommend behandelt.
Danach ging er auf die Seite seines bevorzugten Ausrüsters und überprüfte die Warenbestände die der Betreiber täglich aktualisierte. Sie würden auf jeden Fall bei Nacht angreifen, brauchten also acht Nachtsichtgeräte. Black Panther brauchte keines. Er konnte bei Nacht fast genauso gut sehen wie am Tag. Dann brauchten sie noch sieben Kevlarwesten, da sie ja noch die zwei Behandelten von Reaktor hatten. Außerdem waren noch neun Headsets, eine Digitalkamera zur Überwachung, ein paar Ferngläser und Tarnfarben zu besorgen. Der Händler hatte alle Sachen vorrätig und wurde angewiesen sie zurückzulegen.
Jetzt war noch die Waffenfrage zu klären. Die drei amerikanischen Söldner würden ihre eigenen Waffen mitbringen und auch Sandmann, Angel of Death und Black Panther würden ihre Waffen da haben. Die Frage war, was die beiden deutschen Söldner benutzen würden.
Auf der Webseite des B&HMP war aufgeführt, dass Cool_Ibo eine M4A1 SOCOM bevorzugt.
"Könnte klappen."
Dazu wollte er noch zwei FN FiveseveN haben.
"Auch noch machbar."
Zu dem ganzen Zeugs wollte er noch einen 38. Smith&Weson Revolver haben.
"Kein Problem, die Teile bekommst du nachgeschmissen."
Den aufgeführten Bogen würde Cool_Ibo selbst mitbringen.
Der andere Söldner namens Todesbringer wollte am liebsten eine AK5D Bofors haben, was wohl etwas schwieriger werden könnte. Dazu eine H&K USP. Das würde Helldragon besorgen können.
Es würde wohl das Beste sein, wenn er die Waffen auf dem Weg nach Washington kaufen würde. Es gab außerhalb der Stadt einen guten Händler, der auch moderate Preise hatte.
Nachdem die Angelegenheit mit der Ausrüstung erst einmal geklärt war, mietete er per Telefon einen kleinen Van in dem er die Ausrüstung transportieren konnte. Auf dem Weg nach draußen streifte er sich noch die neue Kevlarweste über und steckte seine Sig Sauer in das Hohlster.
Jetzt wurde es Zeit, endlich mal sein Team abzuholen. Vorsichtig setzte er sich in seinen Jeep um die Wunde auf seinem Rücken nicht zu sehr zu belasten und fuhr los in Richtung Leasinggesellschaft. Sein Jeep war zwar gut für kurze Strecken und kleine Unternehmungen, aber nicht gerade für lange Reisen gedacht. Vor allem nicht, wenn man eine Wunde am Rücken hatte.
Bei der Gesellschaft holte er den Van ab und fuhr damit auf geradem Weg zu seinem Ausrüster. Der Mann kannte ihn bereits von früheren Geschäften sehr gut und half ihm sogar beim Verladen der Kartons.
Nach dem er alles eingeladen und bezahlt hatte, fuhr er weiter. Sein nächstes Ziel hieß Tacoma. Dieser kleine Ort in der Nähe von Seattle war der altgediente Treffpunk der vier Freunde. Angel of Death hatte dort vor Jahren einen Pub eröffnet, nachdem sich Sandmann offiziell zur Ruhe gesetzt hatte. Dort hatte sie auch ihren jetzigen Mann getroffen und hieß jetzt Sara Geldof. Ihr Mann war genau wie sie Ire und führte den Pub, wenn sie einen Auftrag hatte.
In diesem Pub trafen sie sich immer, wenn einer von ihnen ein Problem hatte oder einfach mal mit seinen besten Freunden reden wollte. Da Sandmann und Black Panther am nächsten wohnten waren sie dort ziemlich oft zu sehen und zählten wahrscheinlich schon zu den Stammkunden, obwohl sie nie viel tranken. Dafür machte Sandmann, Isaac, dort regelmäßig bei der Pubband mit und brachte so ziemliche Stimmung in das Haus. Während Isaac dann spielte saß Black Panther, oder Richard wie ihn seine Freunde nannten, in seiner dunklen Ecke und versucht möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen.
Und zu diesem schönen Ort war Michael jetzt unterwegs. Dort würde er hoffentlich Angel of Death treffen, da er sie jetzt schon fest eingeplant hatte. Nach einigen Stunden Fahrt kam er in die Stadt und konnte das Schild der Kneipe schon von weitem sehen. Er fand direkt vor dem Eingang einen Parkplatz und betrat dann den Pub.
Amüsiert beobachtete Isaac die Menschen um ihn herum, während seine großen Hände wie automatisch über die Seiten des Banjos flogen. Einige Gäste, die auf der Durchreise und noch nie hier waren, schauten fasziniert zu, wie der zwei Meter zehn große Halbindianer mit seinen großen Pranken einfühlsam die Saiten des kleinen Gerätes bearbeitete.
Isaac gefiel das. Er konnte mit seinem Spiel den Menschen eine Freude bereiten und darauf kam es ihm immer an. Er lächelte zu Sara rüber, die hinter der Theke hin und her eilte um die zahlreichen Gäste zu bedienen und sie mit dem irischen Bier zu versorgen, das es nur hier gab.
Richard war wieder einmal in seine Ecke gegangen, nachdem er sich einen großen Krug voll Bier und einen zweiten genauso großen Krug mit Met genommen hatte. Er mochte die Menschen nicht, weil sie vor seinem Aussehen zurückschreckten. Auf jeden Fall redete er sich das ein. Isaac wusste, dass Menschen sehr viel verständnisvoller sein konnten als Richard zugeben wollte. Wahrscheinlich mochte er sein selbstauferlegtes Halbexil sogar.
Manchmal konnte Isaac ihm es sogar nachfühlen. Er mochte auch keine großen Menschenmengen und hatte geradezu Angst davor, in eine Großstadt zu gehen. Dort war immer nichts als Beton. Keine Natur wo Natur sein sollte. Keine Möglichkeiten sich zu verbergen. Solch eine Umgebung war das einzige was Isaac wirklich Angst machte. Durch seine Größe fiel er überall sofort auf. Aber in der Natur und allem was natürlich war, konnte er eintauchen wie in Wasser und sich seiner Umgebung komplett anpassen.
Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Mann kam herein, den er zu seinen besten Freunden zählte und den er manchmal trotzdem nicht verstand. Michael Mattison, genannt Helldragon. Isaac machte keine Anstalten ihm zuzuwinken oder sonst wie auf sich aufmerksam zu machen. Immerhin war das Lied noch nicht zu Ende und er wollte sein Publikum nicht enttäuschen. Michael ging geradewegs zum Tresen und bestellte sich bei Sara, die ihn freudig begrüßte, ein Bier. Dann drehte er sich um und schaute wie selbstverständlich in Isaacs Richtung. Er hatte ihn also doch bemerkt.
Michael musste fast grinsen. Am Gesichtsausdruck seines Freundes hatte er bemerkt, dass sein Freund sich eingebildet hatte, dass Helldragon ihn nicht gesehen hatte. Dabei hatte er bis jetzt nicht einmal in Isaacs Richtung geblickt. Er hatte einfach nur auf die Musik geachtet und die vielen Leute die zum Takt klatschten. Es gab nur einen Menschen, hier in Tacoma, der allein durch sein Banjospiel so eine Stimmung erzeugen konnte.
Plötzlich malte sich auf dem Gesicht von Isaac ein Lächeln. Was hatte das jetzt zu bedeuten, überlegte Michael gerade, als er sah das der Blick seines Freundes an ihm vorbeiging. Er wollte sich gerade umdrehen als sich etwas Hartes in seinen Rücken bohrte und eine Stimme wie aus Eis in sein Ohr flüsterte: "Sei gegrüßt toter Mann."
Obwohl er die Stimme erkannte, lief ihm doch sofort ein kalter Schauer über den Rücken.
"Mensch, lass den Scheiß Richard. Ich piss mir sonst noch die Hosen voll."
"Lass mich doch. Wenn du dich hier so selten blicken lässt muss ich doch jede Möglichkeit nutzten dir einen Schrecken einzujagen.", Sagte die Stimme Richards jetzt freundlich. Trotz der freundlicheren Worte hatte sie immer noch diesen Klang als würde er zum Frühstück Eiswürfel verspeisen.
Als Michael sich umgedreht hatte sah er, dass sich sein Freund kein bisschen verändert hatte. Er trug immer noch die verspiegelte Sonnenbrille vor seinen gelben Augen, die er sogar in Räumen nicht absetzte. Außerdem hatte er sich immer noch keine freundlichere Kleidungsfarbe zugelegt und war komplett in schwarz gekleidet. Als sich der rechte Ärmel des langen Hemdes ein bisschen zurückbewegte sah er auch die eisenbeschlagenen, ledernen Armhalterungen für seine Unterarmklingen. Nein, er hatte sich wirklich kein bisschen verändert. Er hatte auch noch immer diese Ausstrahlung die den anderen zu Beginn ihrer Freundschaft immer einen Schauer über den Rücken gejagt hatte. Michael hatte immer noch nicht herausbekommen woher das eigentlich kam. Richard hatte diese Eigenschaft einfach an sich. Man brauchte nicht einmal seine Augen zu sehen um zu wissen, dass dieser Mann einem Menschen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, den Bauch aufschlitzen und dann ungerührt zuschauen würde, wie er sterben würde.
Die zwei Freunde unterhielten sich über Nebensächliches und tauschten Neuigkeiten aus während Sandmann noch spielte und Angel of Death noch durstige Kehlen versorgen musste. Einige Minuten später war Isaac fertig mit Spielen und nachdem er sich höflich für den Applaus bedankt hatte, kam auch er zu ihnen. Zehn weitere Minuten vergingen bis sie mit vereinten Kräften die meisten Notfälle in Sachen Verdurstungserscheinungen bekämpft hatte und sich dann in einem kleinen Hinterzimmer trafen, das ihnen bei Aufträgen immer als Besprechungszimmer diente.
"Ich nehme an ihr habt eure E-Mails noch nicht überprüft? Ansonsten wäre ich enttäuscht, dass ihr nicht geantwortet habt.", Ergriff Helldragon das Wort.
"Mein Laptop liegt zu Hause und ich war die letzten Tage hier.", Antwortete Sandmann in fast entschuldigendem Ton.
"Wir hatten die letzten Tage ziemlich viel zu tun und ich hatte keine Zeit meine E-Mails abzurufen. Aber das ist doch jetzt erst mal egal. Worum geht es?"
"Ich habe einen neuen Auftrag, der sehr lukrativ ist, aber auch ziemlich gefährlich werden könnte. Ich habe schon fünf weitere Söldner angeheuert, will euch aber auch noch gerne dabei haben."
"Ich bin dabei. Ich habe da gerade dieses Messer gefertigt das ich mal ausprobieren will.", sagte Richard, alias Black Panther, erfreut und zog dabei eine 15 cm lange mit Grossen Widerhacken versehene Klinge hervor.
"Ich mache auch mit. Kann dich ja nicht alleine gehen lassen.", sagte Isaac, alias Sandmann.
"Ich war schon lange nicht mehr im Einsatz. Wird ne schöne Abwechslung zur Kneipe sein. Allerdings brauchen wir dann mal eine Aushilfe bei dem Andrang der zur Zeit herrscht."
"Dann sind wir uns ja einig. Morgen kommen die restlichen Söldner an. Ich habe sie alle zum Hotel Blue Flower in Portland geschickt. Ich kenne den Besitzer von einigen früheren Missionen. Er wird dafür sorgen, dass alles ruhig abläuft."
Nachdem er ihnen die Einzelheiten der Mission erzählt hatte, holte Sara ihre Waffen. Das waren im Einzelnen ihre, speziell für sie gefertigten, Colts im Kaliber 10mm AUTO an denen, mit den Abzügen verbunden, Laserpointer angebracht waren die sich nur einschalteten, wenn sie den Finger auf den Abzug legte. Dazu hatte sie noch ein G36K das ihr Sal mit einem 100 Schuss Beta C-Magazine ausgestattet hatte und an der ein Laserpointer, ein Zielfernrohr und ein von Sal entwickelter Schalldämpfer befestigt waren. Den Schalldämpfer konnte sie auch abnehmen um eine größere Feuerkraft zu erreichen. Aber das Besondere waren immer noch ihre Colts die sie, auch wenn sie beide gleichzeitig abfeuerte, sehr zielsicher handhabte. Diese Waffen waren ihr ganzer Stolz und sie gab sie niemals aus der Hand.
Nachdem sie das G36K im Van verstaut hatten, die zwei Colts hatte Sara gleich in die entsprechenden Hohlster am Rücken gesteckt, fuhren sie zum Haus von Sandmann und Black Panther damit auch sie ihre Sachen holen konnten.
Nach einer halben Stunde Fahrt kamen sie an einen Feldweg, der von der Strasse abzweigte und rumpelten nun über die ausgefahrene Erde in den Wald hinein. Ein Schild mit der Aufschrift Privat schreckte unliebsame Besucher ab. In Wirklichkeit gehörte das Land der Regierung und Isaac hatte es nur gepachtet. Er hatte während seiner Zeit bei der Regierung und dann später in seiner kurzen Laufbahn als Söldner, genug Geld zurückgelegt um heute bequem leben zu können. Sie brauchten so oder so fast nichts zu kaufen, da sie sich ihre Mahlzeiten jagten oder im Wald sammelten. Deshalb nahmen Sandmann und Black Panther nur höchst ungern Sold für ihre Dienste. Nur wenn ihre Reserven einen zu niedrigen Stand erreichten, ließen sie sich bezahlen.
Nach weiteren 15 Minuten Fahrt erreichten sie die kleine Lichtung auf der das Blockhaus stand. Hinter dem Haus konnte man deutlich die Esse des Schmelzofens sehen, den Richard benutzte um seine zahlreichen Waffen anzufertigen. Seine Künste in Bezug auf Herstellung und Handhabung von Hieb-, Stich-, Schlag- und Wurfwaffen ließen die Tatsache, dass er noch nie mit einer Schusswaffe geschossen hatte in den Hintergrund treten. Manch ein Söldner würde das merkwürdig finden und sich fragen wie er denn da im Kampf überleben konnte. Aber wenn man ihn erst mal im Einsatz gesehen hatte, sah man sofort ein, dass man nicht unbedingt schießen musste um wirksam zu töten.
Die vier Freunde stiegen aus dem Van und gingen in das Haus. Dort suchten Sandmann und Black Panther ihre Waffen zusammen. Oder besser Black Panther suchte. Bei Sandmann genügte das Öffnen eines Schrankes um seine Ausrüstung zu vervollständigen. Während Black Panther ein paar Kisten mit selbstgeschmiedeten Waffen durchsuchte, um eine neue Klinge zu finden, die er ausprobieren wollte, machte Sandmann den anderen Tee und sie redeten über die bevorstehende Mission.
Nach dem Richard seine Tötungswerkzeuge und Einsatzkleidung endlich zusammen gesucht und in einer großen Sporttasche verstaut hatte, brachen sie wieder auf und fuhren nach Portland. Dort wurden Sandmann und Black Panther sowie die Ausrüstung rausgeworfen, während Angel of Death und Helldragon weiter nach Washington fuhren. Unterwegs wechselten sie sich mit dem Fahren ab damit der jeweils andere schlafen konnte. Mit dem Flugzeug wären sie zwar schneller gewesen, aber sie hatten ja noch ihre "Einkäufe" zu erledigen und mussten so, wohl oder übel, mit dem Auto fahren. Nach zwei Tagen des sturen auf die Strasse glotzen und des "das Gaspedal mit Betonfuß Durchdrückens" kamen sie endlich in die Nähe der Hauptstadt.
Den Waffenhändler fanden sie dann in einer großen, abgelegenen Lagerhalle. Ein kleiner Teil der Halle war abgetrennt. Dahinter waren sorgfältig, auf langen Regalen, die verschiedensten Waffen aufgereiht.
Angel of Death sah aus als wäre sie endlich im Paradies angekommen und schaute mit einem verzückten Grinsen auf die reichhaltige Auswahl an tödlichen Spielzeugen. Hinter den Regalen waren in großen Tonnen Magazine sowie lose Kugeln in den unterschiedlichsten Kalibern aufbewahrt. Während sie die Auslagen begutachteten kam aus den hinteren Teilen des Lagers ein dicker Mann angelaufen, den wahrscheinlich die zahlreichen schwerbewaffneten Männer herbeigerufen hatten, weil es lohnenden Kunden gab. Die Augen des dicken Mannes glänzten in Erwartung eines guten Geschäftes und er sagte in öligem Ton: "Egal was sie umbringen wollen. Wir haben das passende für sie. Gegen einen kleinen Aufpreis feilen wir ihnen sogar die Seriennummern raus."
"Wir brauchen ein paar Dinge, für einen kleinen "Jagdausflug"."
"Haben sie eine Aufstellung der Dinge?"
"Ja. Wir brauchen sieben M4A1 mit passenden Schalldämpfern. Dazu ein AK5D Bofors. Dann bräuchten wir noch zwei FiveseveN, einen 38.er Smith&Weson Revolver und eine H&K USP. Dazu wären rund drei Dutzend Handgranaten hilfreich. Für die Waffen bitte jeweils fünf Magazine. Oder vielleicht doch besser sieben, wenn es nicht so gut läuft."
"Ach ja.", Fügte er noch hinzu, weil ihm noch etwas einfiel. "Wenn sie das da haben, benötigen wir noch ein M60 mit 800 Schuss Munition und eine LAW. Zu den ganzen Waffen brauchen wir noch ein paar Laserpointer und Zielfernrohre und wenn sie da haben noch rund fünf Beta C-Magazine in 5,56 mm."
Der Gesichtsausdruck des Waffenhändlers hatte sich bei der Aufzählung der Dinge von einem seligen in einen leicht panischen Ausdruck gesteigert, als die Rede auf die Handgranaten, das M60 und die LAW kam.
"Ich werde sehen was ich tun kann. Bitte warten sie einen Moment."
"Wir haben Zeit.", erwiderte Helldragon selenruhig.
Nervös eilte der Verkäufer nach hinten und sprach mit mehreren der bewaffneten Leuten. Unwillkürlich drückte Helldragon den Rücken durch und seine Hand wanderte langsam zu seinem Hohlster mit der Pistole. Im nächsten Moment fiel ihm wieder ein das sie ihre Waffen ja am Eingang zum abgetrennten Bereich abgeben mussten. Sara hatte das gar nicht gefallen und sie hatte ihre Colts entladen und nur die Magazine abgegeben. Sie wollte ihre wertvollen Waffen nicht in fremden Händen wissen.
Aber nach einigen Gesprächen kehrte der Verkäufer zurück und Helldragon konnte sich wieder entspannen.
"Wir haben fast alles benötigte auf Lager. Sie können aber keine LAW bekommen. Die müssen sie sich schon wo anders besorgen. Wenn sie in einer Stunde wieder kommen können, haben wir den Rest bestimmt da und sie können es mitnehmen."
Leiser fügte er noch hinzu: "Bei solcher Ware bevorzugen wir Barzahlung."
"In Ordnung. Wir kommen in einer Stunde wieder. Auf wie viel beläuft sich der Gesamtpreis?"
"35.000 $. Die Munition bekommen sie gratis.", Antwortete der Verkäufer und ging dann schnell wieder nach hinten um das Nötige zu arrangieren. Als sie nach draußen gingen nahmen sie ihre Waffen bzw. Magazine wieder an sich und Sara beäugte den Wachmann mit einem bösen Blick. Mit unendlicher Wohltat lies sie die Magazine klackend in die Waffen einrasten und steckte sie wieder in die Hohlster.
Danach fuhren sie in die Innenstadt von Washington. Dort traf sich Helldragon alleine mit Earl während Angel of Death in einem kleinen Cafe auf ihn wartete.
Auf den Stufen des Lincoln Denkmals sah man schon von weitem die breite Gestalt von Earl sitzen. Es war kaum zu glauben wie schnell ein vorher sportlicher, durchtrainierter Mann in kürzester Zeit bei einem Schreibtischjob derart verfetten konnte.
"Na was haben Sie für mich.", Fragte Helldragon während er sich auf die Stufen neben seinen Informanten setzte.
"Das was Sie wollten. Ich verstehe nur nicht was Sie mit dem Mann wollen. Das ist doch nur ein Verbrecher.", Antwortete der fette Mann während er einen Aktenkoffer rüberreichte.
"Ich habe halt meinen Auftrag. Wenn ich mal wieder Hilfe brauche rufe ich Sie an.", Sagte Helldragon während er seinen eigenen Koffer Earl gab.
"Klar. Ich freu mich immer, wenn mich so ein nimmersattes Arschloch wie Sie anruft. Wann sind wir endlich quitt?"
Aber Helldragon tat als hätte er den letzten Einwurf nicht gehört und ging zu seinem Wagen. Dann holte er Sara ab und gemeinsam fuhren sie wieder zu dem Lagerhaus. Die bestellten Waffen waren in Kisten umgeladen worden. Die Munition und die Granaten waren in extra Kisten verpackt, damit man sie leichter umladen konnte. Das Umladen ging mit Hilfe der anwesenden Wachen recht schnell und problemlos über die Bühne. Das Bezahlen mit Bargeld war da schon wesentlich nervenaufreibender, wenn man einen Geldzähler hat der sich mehrfach verzählt. Nach einer Weile war alles geklärt und die beiden Kämpfer konnten jetzt mit einer Fuhre von fast neuen Waffen den Rückweg nach Portland antreten.

Währenddessen in Portland beim Hotel Blue Flower
Sandmann machte es sich in dem Daunenbett seines Zimmers so bequem wie möglich und versuchte nach dem guten Essen ein wenig zu schlafen, bevor die anderen eintrafen. Aber es ging einfach nicht. Das Bett war einfach zu weich. Sandmann war es gewohnt auf einer Decke auf dem Boden zu schlafen. Also nahm er die Decke von dem Bett, breitete sie auf dem Boden aus und streckte sich nun darauf aus. Ja, so war es schon viel besser. Und schon im nächsten Augenblick war er eingeschlafen.
Ein Zimmer weiter hatte auch Black Panther ein kleines Problem. Aber nicht mit dem Schlaf. Er hatte noch nie besonders viel Schlaf gebraucht. Er konnte einfach wach bleiben und den gesamten Schlaf dann irgendwann später nachholen. Das war nicht sein Problem. Nein, er hatte das Problem welches seiner Spielzeuge er mit auf die Mission nehmen sollte. Er hatte viele Halterungen an seiner Kampfkleidung, aber auch die hatte nur ein begrenztes Fassungsvermögen ohne das die Waffen klapperten. Und das musste man auf jeden Fall vermeiden.
Letzten Endes entschied er sich für seine Armklingen, die er eh immer dabei hatte und die gezackte Klinge, die er schon in der Kneipe gezeigt hatte. Dazu ein wunderschönes Katana, welches er in tagelangem schmieden, falten und hämmern auf die traditionelle, japanische Art geschmiedet hatte. Ansonsten hatte er noch eine Art rasiermesserscharfer Stahlhandschuh, den man über die Hand zog und dann seine Hände wie eine einzige Waffe benutzt, sowie einen Bogen den er schon vor Jahren aus einer besonders schönen Weide hergestellt hatte. Als Wurfwaffen hatte er ein paar Wurfmesser, etliche Shuriken sowie ein Gerät was er sich selbst ausgedacht hatte. Es war flach und bestand aus einer schweren Stahllegierung namens Titanit. Es besaß eine sehr flache und weitreichende Flugbahn, da es einen genau errechneten selbstständigen Auftrieb besaß. An den Seiten waren große mit Wiederhacken versehene Zacken angebracht die sich tief in das Opfer graben und schwere innere Verletzungen hervorrufen konnten. Die nicht gezackten, rasiermesserscharfen geschliffenen Seiten, waren noch mit einer besonderen Carbidlegierung beschichtet und bohrten sich mühelos durch jede Art von Schutzweste. Wenn ein geübter Werfer es gegen den Wind schleudern würde käme es wie ein Bumerang zurück. Diese Waffe war eines seiner Meisterwerke. Sie zu entwerfen und dann auch noch zu konstruieren war eine seiner größten Herausforderungen, neben seinen Armklingen, gewesen.
Nach dem er alles an seiner Kleidung angebracht hatte, nahm er seinen Mantel, den er meist trug und an dem an der Innenseite zahlreiche Halterungen für große und kleine Klingen angebracht waren. So konnte er auch in der Öffentlichkeit ein Sammelsurium von Tötungswerkzeugen dabeihaben, ohne dass es jemand bemerkte.
So ausgestattet ging er runter ins Eingangshalle um sich die Örtlichkeiten einzuprägen. Zwar hatte Michael gesagt, dass sie hier sicher seien und der Hotelchef ein ehrlicher Mann sei, aber Richard war schon seit jeher ein bisschen paranoid und schaute sich alle Örtlichkeiten wo sie länger verweilten genau an. Dabei erkundete er mögliche Fluchtwege, die im Falle eines Angriffes nützlich sein könnten, sowie Versteck und Verschanzungsmöglichkeiten um einen Angriff erfolgreich abwehren zu können.
Nachdem er sich in der Einganshalle zur Genüge umgesehen hatte und sich die Gesichter der meisten Gäste eingeprägt hatte, erkundete er die Notausgänge und Treppenaufgänge. Er ging sogar soweit und stoppte die Fahrtzeit der Fahrstühle und berechnete daraus die Geschwindigkeit mit der sie flüchten könnten. Mit akribischer Genauigkeit speicherte er jede Einzelheit in seinem Gehirn ab, welches die Kapazität eines normalen Gehirns um das Vielfache überstieg.
Man sah es ihm vielleicht nicht an, aber unter seinem düsteren Äußeren steckte ein außergewöhnlich kluger Kopf der sogar den Vergleich mit einigen berühmteren Professoren nicht zu scheuen brauchte. Mit Leichtigkeit konnte er selbst die höheren mathematischen Berechnungen durchführen und begann seit neustem sich für die Teilchenphysik zu interessieren. Wenn er wollte könnte er schon jetzt Doktortitel in Metallurgie, organische Chemie, Biologie und mit ein bisschen Nachhilfe auch in der Chirurgie erwerben. Aber er wollte nicht, denn das hieße ja, sich von der Natur zu verabschieden und in eine große miefende Großstadt zu ziehen. Außerdem hatte er kein Interesse an einem Titel. Er wusste dass er etwas wusste und brauchte keinen Titel damit andere auch wussten das er etwas wusste.
So oder ähnlich verliefen seine Gedanken zu diesem Thema und es interessierte ihn nicht was andere Leute außer seinen Freunden dazu sagte. Obwohl, eigentlich hatte er noch gar nicht die Meinung anderer Leute eingeholt. Wie denn auch, wenn er nur selten einen zu Gesicht bekam und auch dann nie mit solchen Menschen redete. Er wollte nicht mit den Menschen reden, die ihn nicht mochten, weil er anders war. Der Einzige, der ihn nicht sofort mit Abscheu oder Schrecken begegnet war, war Isaac. Isaac war ein guter Mensch. Zwar ein wenig seltsam in seinen Ansichten und in seinem Charakter. Aber war er, Richard, nicht auch seltsam? War er mit seinen Augen und überhaupt mit seinem Wesen nicht der Seltsamste von allen? Wer hatte schon die Fähigkeiten und Kräfte, die er hatte. Tiere hatten diese Fähigkeiten. Tiere konnte in der Nacht sehen oder hatten solche Klauen wie er. Er hatte sogar schon Röntgenbilder gesehen. Und auch wenn er kein vollkommen ausgebildeter Chirurg war, wusste er doch das solche Knochen wie er sie besaß, normalerweise nicht in einem Menschen zu finden waren. Warum er sie trotzdem besaß, hatte er danach herauszufinden versucht. Dabei war er auf Sachen und Leute gestoßen, die er wohl besser nicht aufgestört oder die auf ihn aufmerksam geworden wären. Warum hatte er auch nicht die Finger von...
Ein kleiner Reisebus der vor dem Hotel anhielt zog mit einem Mal seine Aufmerksamkeit auf sich und riss ihn aus seinen Gedanken. Aus dem Bus stieg ein Mann, der aussah als wäre er gerade von den Hawaiiinseln gekommen. Er trug ein ziemlich buntes Hemd, sowie eine blaue, weite Jeans die mit einem Gürtel an seinen schmalen Hüften befestigt wurde. Die Augen des Mannes wurden von einer blaugetönten Brille gegen die Sonne abgeschirmt und seine kurzen dunkelblonden Haare hatte er mit Gel nach oben gestylt.
Keine Frage. Das war Cool_Ibo. Und das Cool, nahm man ihm sofort ab, wenn man seinen lässigen Gang betrachtete, mit dem er die Halle in Richtung Rezeption durchquerte. "Aber woher kam nur das Ibo?", Fragte Richard sich, als er ihm folgte.
Sofort als er die Eingangshalle betrat, wusste Cool_Ibo, das irgendwer ihn beobachtete. Aber es war eher ein Gefühl in der Magengegend, als ein richtiges Wissen. Es war als hätten seine Sinne etwas bemerkt, aber diese Information nur an seinen Körper und nicht an sein Bewusstsein weitergegeben. Langsam ließ er seinen Blick durch die Eingangshalle schweifen während er versuchte so locker wie möglich zu wirken. Er schob seine Brille höher auf die Nase und ging dann mit weitausladenden Schritten auf die Rezeption zu. Die Empfangsdame lächelte ihm freundlich zu.
"Was wünschen Sie?", Fragte sie freundlich als er vor dem Schalter stehen geblieben war.
"Ich brauche ein Zimmer für ein paar Tage und eine Auskunft. Sind hier vor kurzem ein paar kräftige junge Männer hier eingetroffen. Ich soll hier ein paar Geschäftsfreunde treffen."
Die junge Frau blickte mit einem ratlosen Blick auf die grellbunte Kleidung ihres Gegenüber und fragte sich gerade ob hier irgendwo eine versteckte Kamera mitlief, um zu testen wie man auf einen Hawaiianischen Geschäftsmann reagierte als einer der Freunde des Chefs näher kam und in dem freundlichsten Ton, dem er wohl fähig war, sagte: "Kann ich helfen? Ich glaube sie kennen mich noch nicht Mr. Ibo. Aber ich kenne sie und werde das gerne für sie regeln. Wenn sie erlauben."
Daraufhin schob sich Black Panther, der über sein eigenes Verhalten erstaunt war, an ihm vorbei, verabschiedete sich von der Empfangsdame höflich und drängte den Söldner dann mit leichtem Druck zu den Aufzügen. Cool_Ibo sah irgendwie leicht verstört drein. Lag es nun an der ungewöhnlichen Entwicklung der Situation oder an der Gesellschaft Richards.
"Mein Name ist Black Panther. Ich bin einer ihrer Mitstreiter und wir haben schon ein Zimmer für jeden weiteren Söldner reserviert."
"Wie viele werden es sein?", Fragte Cool_Ibo als er sich wieder gefasst hatte.
"Die Truppe wird aus insgesamt 9 Mann bestehen. Sie werden die Einzelheiten erfahren, wenn unser Anführer wiederkommt. Und da wir ja sowieso die nächsten Tage zusammen arbeiten werden, sollten wir mal zum du kommen."
Zusammen gingen die beiden zu ihren Zimmern, wo Black Panther dem Neuankömmling den Zimmerschlüssel überließ und dann auf sein eigenes Zimmer ging. Sie würden warten müssen bis die restlichen Söldner und Helldragon angekommen waren. Black Panther bemerkte dass er, als klar wurde das die Mission jetzt anfing, sofort in einen vertraut eisigen Tonfall verfallen war und die Menschen nur noch mit ihren Kampfnamen ansprach. Warum wusste er nicht. Er hatte es sich einfach angewöhnt, als Schutz davor das Fremde sein wirkliches Ich erfuhren.
Nachdem er sein Zimmer überprüft hatte, ob auch wirklich niemand hier gewesen war, ging er wieder runter zur Rezeption und versuchte mit der Rezeptzionistin zu vereinbaren, dass die weiteren ankommenden Geschäftsfreunde auf die bestellte Zimmer geschickt werden sollten. Dabei stellte es sich als Problem heraus, dass sie die Namen nicht kannten die die Söldner verwenden würden und auch die Beschreibungen nicht sehr genau waren. Außerdem schien die Rezeptzionistin nicht unbedingt erpicht darauf mit diesem seltsamen Mann, der selbst in der schattigen Hotelhalle seine Sonnenbrille nicht abnahm, weiteres als das Nötigste zu klären.
Nachdem sie nicht weiter kamen, ging Black Panther wieder hinauf und weckte Sandmann. Zusammen warteten sie die Ankunft der restlichen Söldner ab, die sich ziemlich hinzog. Die Nächste war Deathfairy. Die Söldnerin war extrem schlank, fast dürr. Trotzdem konnte man an ihren Armen deutlich die Muskelstränge sehen. Sie war auf jeden Fall trotz ihres Körperbaus fähig ein Genick genauso leicht zu brechen wie ein normaler Mensch eine Fischdose öffnete. Ihre Waffen hatte sie bei FedEx aufgegeben. Sie würden rechtzeitig ankommen.
Der nächste Söldner war Werewolf. Und bei dem war der Name wirklich zutreffend. Sein Gesicht schien von seinem Bart und den buschigen Haaren geradezu zugewachsen. Seine Haare hingen ihm bis über die Schultern und waren, obwohl durch nichts gezähmt oder zusammengebunden, sehr gepflegt und ordentlich. Er besaß einen ziemlich muskulösen Körper, war aber nicht allzu groß. Das Besondere waren seine Augen. Sandmann hatte bei einem Söldner noch nie solch sanfte Augen gesehen. Sie waren manchmal unter der dichten Haarpracht verdeckt. Doch wenn sie darunter aufleuchteten, könnte man meinen es wären die Augen eines alten Großvaters, der seinen Lieblingsenkel liebevoll anschaute, bevor er ihm einen Schokoriegel in die Hand drückte. Der Werewolf hatte seine Waffen gleich mitgebracht und sie in einer großen Reisetasche verstaut. Er wohnte gleich in der Nähe, hatte also mit dem Auto fahren können.
Nach einiger Zeit kam der andere Deutsche namens Todesbringer an. Dieser war wohl die größte Überraschung an diesem Tag. Der Söldner war großgewachsen und sehr kräftig. Seine mächtigen Schultern bildeten, im Verhältnis zu seinen Hüften ein großes V und warfen einen scharfen Kontrast zu einem älteren Gesicht, was man eigentlich erwarten konnte. Es war schon von einer tiefen Narbe gezeichnet, die quer über seine linke Wange lief und von seinen Nasenflügeln bis zu den Ohren reichte. Trotzdem konnte man deutlich die Jugendlichkeit erkennen, die man von einem 20 jährigen Erwarten konnte. Seine Ausrüstung würde Helldragon mitbringen, sofern er alles besorgen konnte was der Söldner wollte.
Der letzte der eintraf war The Tree. Dieser war, wie man schon vom Namen erwarten konnte, sehr groß und hatte einen noch größeren Brustumfang als der Sandmann oder Todesbringer. Seine blauen Augen leuchteten unter den buschigen Augenbrauen eiskalt hervor und die Leute, die ihm im Weg standen, wichen schleunigst aus als er näher kam. Man konnte schon von weitem sehen, dass er nicht dazu aufgelegt war, mit irgendjemandem Späße zu machen.
Black Panther begrüßte alle indem er einmal knapp nickte und sich dann wieder einer wissenschaftlichen Zeitung zuwandte, die auf einem Tische neben der Sitzgruppe lag auf der sie Platz genommen hatten.
Nach einiger Zeit wurde Werewolf unruhig und sagte:
"Worauf warten wir eigentlich? Müssen wir jetzt die ganze Zeit hier in der Eingangshalle warten?"
"Nein. Wir sitzen hier nur rum, weil wir nichts besseres zu tun haben. Du kannst gerne hochgehen und dich in deinem Zimmer amüsieren. Du kannst auch an die Bar. Es wäre aber besser, wenn alle erreichbar bleiben, damit man sie schnell zusammenrufen kann. Da aber Helldragon noch einige Besorgungen zu erledigen hat werden wir die nächsten Tage nichts zu tun haben außer hier rumzuhängen. Wenn du dich nicht allzu auffällig verhältst können sie auch in die Stadt gehen.", Antwortete Black Panther in der ihm eigenen Feinfühligkeit.
"War doch nur ne Frage. Musst nicht gleich zynisch werden. Ich geh hoch, wenn mich jemand braucht."
Die nächsten Tage waren im allgemeinen geprägt von kleinen Gesprächen zwischen den Söldnern und dem Herumsitzen auf den Zimmern oder in der Halle.
Während dieser Tage zeigte sich der Werewolf als sympathischer, aufgeschlossener Mensch der sich mit den anderen bis auf The Tree und Deathfairy ganz gut verstand. Die Beiden genannten waren das komplette Gegenteil des freundlichen Mannes. Sie verbrachten die meiste Zeit auf ihren Zimmer, grüßten selten und wenn dann nur höchst einsilbig und sagten nie mehr als das Nötigste.
Todesbringer war ein eher introvertierter Mensch, der sich verschlossen hielt, aber dennoch sehr höflich und zuvorkommend war. Er beteiligte sich an den Gesprächen, sagte aber nie etwas über sich selbst. In dieser Hinsicht besaß er eine Seelenverwandtheit mit Black Panther, der sich genauso verhielt.
Cool_Ibo hielt sich anfangs noch zurück beteiligte sich aber dann doch nach und nach mehr an den Gesprächen. Vor allem, wenn die Söldner sich über die neusten Waffen unterhielten, was ihr bevorzugtes Thema war, kam er ins schwärmen und haute mit Fachbegriffen geradezu um sich.
Sandmann hielt die Söldner bei Laune und die Gespräche am Laufen hielt sich ansonsten aber dezent im Hintergrund da er nicht zu sehr auffallen wollte.

Währenddessen in Josephs Suite

Der Bildschirm leuchtete auf und verbreitete ein gespenstisches Licht über den, aus dunklem Holz gefertigten, Tisch. Eine mit kleinen Pflastern bedeckte Hand bedeckte Hand bediente die Tastatur und gab die Videokonferenz frei.
"Hallo Joseph. Wie ich höre ist es ganzgut gelaufen. Gab es irgendwelche Schwierigkeiten.", Fragte die ausdruckslose Computerstimme sofort als die Verbindung stand.
"Keine Probleme. Ihr Mann ist drin und hat sich problemlos eingegliedert. Sie schöpfen keinen Verdacht. Wie werden wir weiter vorgehen?"
"Nun da der Plan angelaufen ist, können sie ja endlich alles erfahren. Also, ich habe vor..."
Nachdem noch ein paar Einzelheiten geklärt und die nötigen Vorbereitungen abgesprochen waren, beendete Joseph die Verbindung. Er war seit dem Moment, wo ihm der komplette Plan enthüllt worden war, innerlich immer unruhiger geworden. Dieser Plan war seine große Chance. Wenn er seine Karten geschickt ausspielen würde wäre Nr.1 noch vor dem Finalen Ende tot. Aber dazu musste er noch ein paar eigene Vorbereitungen treffen. Er betätigte den Knopf auf einer Sprechanlage, die auf seinem Schreibtisch stand und gab einem seiner engsten Mitarbeiter seine Instruktionen...


Von Shadow-of-Death


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