Seine Familie bewirtschaftete eine kleine Schaffarm im australischem Outback. Die nächsten Nachbarn wohnten ca. 3 Autostunden entfernt. Die Einsamkeit führte dazu, dass Trevor seine Schulbildung per Funkgerät und Video, vor allem aber über seine Mutter und die älteren Geschwister erhielt. Maggie legte dabei insbesondere auch Wert auf die praktischen Dinge des Lebens. So vermittelte sie z. B. ihren Kindern medizinische Grundkenntnisse. Bedauerlicherweise zeigte der sonst so gelehrige Trevor hier wenig Interesse.
Schon früh erkannte Big Harry, dass sein Sohn eine außergewöhnliche Begabung für Technik besaß. Bereits im Alter von 8 Jahren revolutionierte Trevor die bestehende Bewässerungssanlage, mit 10 erledigte er fast alle anstehenden Reperaturen. Ungefähr zu dieser Zeit begann er sich Fachlektüre zu Elektonik, Technik, Autos, etc. zu bestellen. Trotz ihrer kargen Einkünfte unterstützeten ihn seine Eltern in seinen Bestrebungen.
1984 verlor er einen älteren Bruder auf grausame Weise bei einem Zwischenfall mit Dingos. Trevor, der sich bisher lediglich für die technischen Aspekte von Waffen interessiert und seinen Brüdern gerne die Jagd überlassen hatte, begann mit dem Gewehr seines vertorbenen Bruders zu üben und wurde in der Folge zu einem sicheren Schützen und Schrecken für alle Wildhunde.
Im Alter von 19 Jahren wurde Trevor, gemeinsam mit seinem Vater dem ganzen Kontinent bekannt, als er eine notgelandete Cessna der "Flying Doktors" mit Ersatzteilen aus seinem Jeep, einer Brechstange, mehreren Blechdosen und dem BH seiner Schwester wieder flugtauglich machte. Da die Besatzung der Reperatur nicht traute, flog "Crazy Harry" die Maschine zum nächsten Krankenhaus. Australien vergaß den Vorfall schnell, der reiche "Blinddarmdurchbruch", dem durch die Colby`s das Leben gerettet wurde, nicht. So erhielt Trevor ein Stipendium nach Wahl.
In den nächsten Jahren erweiterte Trevor sein Wissen, trat eine gut bezahlte Stelle bei seinem Gönner an und heiratete eine eurasische Schönheit namens Sheila Weng. Er hätte zufrieden sein können, doch es fehlte ihm immer mehr Freiheit und Abenteuer des Outback.
1998 nahm er sich 1 Jahr Urlaub und begann auf der "Argo", der Jacht eines Freundes eine Kreuzfahrt in den asiatischen Meeren. Eines Tages kam in Manila ein gutaussehnedes Pärchen an Bord. Am 02.12.1998, um 4.15 AM wurde die Jacht in einer einsamen phillipinischen Bucht von Piraten geentert. Bei dem anschließenden Gefecht starben 2 Besatzungmitglieder und 11 Piraten (näheres im Ermittlungsbericht "Der Überfall auf die Argo"). In der Folge stellte sich das Pärchen als Söldner der AIM vor und versuchte Trevor zu rekrutieren..
Dieser bat sich Bedenkzeit aus, kehrte kurz in seinem Job zurück und stellte sich dann der AIM zur Verfügung. Sein erster offizieller Einsatz erfolgte mit guten Ergebnissen auf Arulco.
Anlage 1 zum Lebenslauf von Trevor Colby (zugeleitet von einem Kunden aus Manila)
Kopien zu den Akten aller genannten AIM Söldner
Der nachfolgende Bericht wurde auf Basis der Aussagen der Überlebenden (Abschrift Tonbandprotokoll) erstellt. Einige Details sind ungeklärt, da sich ein Paar, von dem lediglich die Spitznamen "Fox" und "Scully" bekannt sind, der Einvernahme entzog. Dies ist um so bedauerlicher, da diese Personen vermutlich zum Ableben des bekannten Schutzgelderpressers Shang Lo, der zusammen mit 5 Leibwächtern am 19.11.1998 in Manila ermordet wurde, nähere Auskünfte erteilen könnten. Die Personen sind zur Fahndung ausgeschrieben (Hinweis: Extrem gefährlich). Eine Überprüfung der Yacht und der übrigen Reiseteilnehmer ergab keine Hinweise auf Schmuggel oder andere illegale Handlungen. Gegen Trevor Colby wird in Absprache mit dem zuständigen Staatsanwalt kein Ermittlungsverfahren eröffnet.
Die Segeljacht "Argo" verließ am 21.11.1998 Manila mit nicht näher bezeichneten Ziel. An Bord befanden sich
Ermittler: |
Wer befand sich während des Überfalls an Bord ? |
Audrie: |
Wir hatten am Abend zuvor, wie so oft, lange zusammengesessen. Nur das Ehepaar Colby
und der Mann namens Scully gingen früh zu Bett.
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Sheila: |
Ja, wir wollten früh raus, um im Dschungel vielleicht was essbares zu schiessen. Gegen
3.00 AM sind wir dann mit dem Dingi an Land gerudert.
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Audrie: |
Ach wären wir doch nur mitgefahren, Paul würde noch leben. |
Ermittler: |
Wie gingen die Piraten vor ? |
Trevor: |
Sie kamen mit zwei kleinen Segelbooten, die an Lee und Luv mit der "Argo" vertäut wurden.
Sofern wir niemanden übersehen haben, enterten 9 Piraten die Yacht, je einer verblieb in
den Booten. Das wurde uns natürlich erst später klar.
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Audrie : |
Dann holten sie uns unter Waffengewalt aus den Betten und zwangen uns an Deck. Dort
töteten Sie Andy und Paul sofort.
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Ermittler: |
Wie ? |
Audrie: |
(Bricht in Tränen aus) |
Sheila: |
Sie schnitten Paul die Kehle durch, Andy wurde mit einem Kopfschuß regelrecht
hingerichtet.
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Trevor: |
Durch den Schuß wurden wir informiert, zum Glück waren wir noch in der Nähe. |
Audrie: |
(wieder gefasst) Vier von ihnen blieben bei uns, die anderen durchsuchten die Yacht. |
Ermittler: |
Was geschah dann ? |
Audrie: |
Karen hatte wie immer nackt geschlafen. Das weckte die Gier dieser Schweine. Einer
befahl Fox und mir uns ebenfalls zu entkleiden. Dann stellten sie uns nebeneinander auf,
wohl um unsere körperlichen Vorzüge zu vergleichen. Ich bin froh, dass ich die dreckigen
Bemerkungen nicht verstehen konnte.
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Ermittler: |
Wie reagierten die anderen Frauen ? |
Audrie: |
Karen und ich waren vollkommen apahtisch und willenlos, Fox wirkte auf mich wie ein
gefangenes Raubtier, dass lauernd nach einem Ausweg sucht. Dann hatten sie sich wohl für
Karen entschieden, zwei hielten sie fest, einer vergewaltigte sie, der Vierte achtete auf uns.
Nach einer Weile wehrte sie sich nicht mehr.
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Trevor: |
Wir waren inzwischen zu der Yacht zurückgeschwommen. |
Ermittler: |
Wer ? |
Trevor: |
Scully und ich. Sheila hatte sich mit der Flinte im Urwald versteckt. |
Sheila: |
Ich fühlte mich so nutzlos. |
Trevor: |
Wir lokalisierten einen Piraten im Boot, der achtete zum Glück nur auf die Show die ihm
oben geboten wurde. Scully tauchte und kam überaschend neben dem Kerl wieder hoch.
Er packte ihn an der Kehle und zog den Mann ins Wasser als wäre er eine Stoffpuppe. Dort
erledigte er ihn mit seinem Bowie Knife. (1)
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Ermittler: |
Über welche Waffen verfügten Sie noch ? |
Trevor: |
Zu diesem Zeitpunkt nur über meinen Försternicker (Kleines, extrem scharfes Messer
deutscher Produktion). Aber ich hievte mich ins Boot und fand dort ein AK 47.
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Ermittler: |
Sie kennen sich mit Waffen aus? |
Trevor: |
In Australien arbeite ich für eine Firma, die sich u. a. auf die Modifikation von Serienwaffen
spezialisiert hat. Wir erhielten auch schon Aufträge Ihrer Regierung.
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Ermittler: |
Was geschah dann ? |
Audrie: |
Fox hatte wohl gemerkt was vorging. Sie sagte mir, ich müsse jetzt mutig sein und ihr alles
nachmachen. Dann sagte sie zu unserem Wächter in einem widerlich geilen Tonfall. "Scully
ist da und Du mieser gelber Affenschwanz wirst gleich sterben. Ich werde Dir dabei helfen.
Also komm her." Während dieser Worte ging sie in die Knie und bedeutete dem Mann
näherzukommen. Dann begann sie sich langsam die Lippen mit der Zunge zu befeuchten.
Einen Moment hatte ich Angst vor ihr. Der Kerl fühlte sich tatsächlich angesprochen und
öffnete seine Hose während er zu Fox ging. Sie tat ihm wirklich den Gefallen, der Kerl
muß sich wie im siebten Himmel gefühlt haben.
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Trevor: |
Ja, die Frau war hart drauf. Sie lenkte die einzige Wache gekonnt ab. Außerdem war es
dem Mann jetzt unmöglich sein Gewehr effektiv gegen sie einzusetzten.
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Audrie: |
Als ich das erkannte winkte ich einen der drei anderen zu mir, aber Karen war inzwischen
Ohnmächtig geworden. Daher kamen direkt zwei. Vor Angst und Ekel wäre ich am liebsten
über Bord gesprungen. Die waren sich ihrer Sache inzwischen so sicher, dass sie ihre
Waffen bei Karen liegen liessen.
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Ermittler: |
Was machte der Dritte ? |
Trevor: |
Der lehnte sich gegen die Reling, schaute Fox und seinem Kumpanen zu und steckte sich
einen Sargnagel an. Ich hätte ihn problemlos in den Arsch beissen können. Scully hielt die
Gelegenheit wohl für günstig, er hielt mir kurz den Daumen hoch und tauchte. Ich hielt jetzt
meinen "Nicker" bereit.
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Ermittler: |
Sie wollten angreifen ? |
Trevor: |
Als Scully plötzlich über die Reling flankte, richtete ich mich im Boot auf und schnitt
dem rauchenden Piraten von hinten die Kehle durch. (2) Dann griff ich nach dem AK. und
sprang ebenfalls an Bord.
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Audrie: |
Eins von den Schweinen bedrohte mich gerade mit dem Messer, damit ich auch in die Knie
gehe. Dann zuckt er zwei mal zusammen. Zuerst hatte er wohl Scully entdeckt, dann das
riesige Messer in seinem Bauch. (3) Der andere wollte sofort auf Scully los, wurde aber
abgelenkt als er den furchtbaren Schrei seines vor Fox stehenden Gefährten hörte.
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Ermittler: |
Sie hatte...? |
Audrie: |
Sie stand mit blutüberströmten Gesicht auf, nahm dem Kerl sein Gewehr ab, erschoss den
Mann vor mir.... (4)
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Trevor: |
Der war offensichtlich nicht fähig sich auf die geänderte Situation einzustellen. Schaute nur
panisch zwischen Scully, Fox und seinem verblutendem Kumpan hin und her.
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Audrie: |
...und feuerte mehrere Schüsse, ich glaube man nennt es Burst, in den Mann vor ihr. (5)
Sie sagte etwas in der Form "Hab ich Dir doch versprochen" und fing an laut zu lachen,
während sie sich dem Luk zuwendete.
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Trevor: |
Scully hatte sich auch bewaffnet. Er bedeutete mir, den zweiten Aufgang zu bewachen.
Dort kamen direkt darauf zwei Piraten hoch, auf der engen Treppe behinderten sie sich
gegenseitig. Ich brauchte nur draufzuhalten. (6) (7)
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Audrie: |
Scully und Fox schossen am zweiten Luk auch, haben auf Anhieb einen von den Kerlen
getötet. (8) Fox rief "Trevor, wieviel hast Du erwischt ?"
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Trevor: |
Ich sagte es ihr, sie meinte dann zwei müßten noch unten sein. Scully bedeutete uns, die
Aufgänge weiter im Auge zu behalten und ging runter.
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Audrie: |
Ich habe noch nie so einen mutigen Mann kennengelernt. Bis zu diesem Tag habe ich ihn
nur für einen Sonnyboy gehalten, der gerne mit den Frauen anderer Männer flirtet.
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Ermittler: |
Bitte nicht abschweifen. Wurde Ihr Freund unten verletzt ? Was geschah dort ? |
Trevor: |
Keine Ahnung, später stellten wir fest, dass er beide mit dem Messer tötete. (9) (10) Aber
wir hatten andere Probleme.
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Audrie: |
Plötzlich kletterte hinter Trevor lautlos ein weiterer Pirat an Bord. Wir hatten ja noch gar
nicht gewußt, dass die mit zwei Booten gekommen waren. Ich wollte ihn warnen, aber..
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Trevor: |
...da lief plötzlich Karen mit einer Machete in der Hand auf mich zu; hoch erhoben, als wolle
sie mir den Kopf spalten. Ich ließ mich fallen, brachte es zum Glück nicht fertig auf sie zu
schießen. Dann dachte ich mein Kopf platzt, so laut war der Knall als der Kerl hinter mir,
wollte wohl einen Kopfschuß anbringen, feuerte. Jetzt traf die Kugel Karen in die Schulter.
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Audrie: |
Trevor reagierte sofort. Er rollte sich auf dem Boden herum und jagte dem Kerl mehrere
Kugeln in den Körper. (11) Dieser wurde rückwärts ins Meer geschleudert. Dann tauchte
Scully auf, er meinte was von "Gute Ablenkung" und hielt Richtung Fox den Daumen hoch.
Diese verschwand direkt unter Deck und kam mit einem überdimensionierten Erste Hilfe
Pack wieder hoch.
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Trevor: |
Ich griff mir ein Boot und holte Sheila ab. |
Sheila: |
Als ich mit Trevor wieder an Bord kam war Karen bereits verbunden. Fox sagte es sei ein
glatter Durchschuss und es bestehe keine Gefahr.
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Audrie: |
Ja, Fox hatte uns ein Beruhigungmittel gespritzt. Nachdem Scully sie in Ihre Koje getragen
hatte, blieb ich bei ihr.
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Ermittler: |
Sprechen Sie weiter. |
Audrie: |
Irgendwann schliefen wir ein, wir wurden erst durch das Geknatter Ihres Helikopters
geweckt.
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Sheila: |
Wir halfen Scully und Fox ihr persönliches Habe in eins der Piratenboote zu verbringen.
Dann trennten wir uns. Wir nahmen Kurs auf Manila. Sechs Stunden später informierten wir
die Küstenwache über Funk.
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Ermittler: |
Warum erst nach sechs Stunden ? |
Trevor: |
Weil Scully uns darum gebeten hatte. |
Ermittler: |
Warum haben Sie sie nicht aufgehalten ? |
Trevor: |
Wollen Sie uns verarschen? |