Kyle Simmons erblickt am 17. 5. 1964 das Licht der Welt. Der amerikanische Staatsbürger wird in Südafrika
geboren, George Simmons, sein Vater, ist Angestellter bei der US-Botschaft in Johannisburg.
Gerade in dem von
Rassenunruhen geprägten Land erkennt Kylle schon in jungen Jahren, daß Geld und Status Dinge sind, die
untrennbar zusammen gehören.
Das wissen auch seine Eltern. Diese sind sehr daran interessiert, ihn gut versorgt in den Vereinigten Staaten als
Rechtsanwalt zu wissen. Mit einem mittelmäßigen Schulabschluß bewirbt er sich 1984 als Student der
Rechtswissenschaften bei einer Universität in Miami. Er wird angenommen, bemerkt jedoch schnell, daß
Paragraphen und Plädoyers nicht seine Bestimmung sein können. Anstatt Interesse zu wecken, haben sie eher
eine einschläfernde Wirkung auf ihn.
Der mittlerweile 21-jährige sucht Abenteuer, die Mut und Geschick erfordern. Diesen Wunsch scheint man ihm am
ehesten bei der Army erfüllen zu können. Kyle verpflichtet sich für 7 Jahre.
Kaum ein halbes Jahr im Dienst, wird
den Kommandeuren seiner Einheit bewußt, wen sie da in ihren Reihen aufgenommen haben. Der junge Mann
genießt bald den Ruf eines absolut besessenen Soldaten. Von vielen Kameraden wird er Shadow genannt. Wie ein
Schatten ist er dem Gegner auf den Fersen und wiegt ihn in Sicherheit. Später dann taucht er urplötzlich auf,
verrichtet seinen Job mit tödlicher Präzision und verschwindet wieder, genauso lautlos wie er gekommen ist.
Als Sadam 1991 in Kuwait einmarschiert, wird Kyle`s Einheit als eine der ersten in die Golfregion verlegt. Es
dauert nicht lange, da wissen auch die Iraker, wer der Mann mit der Tarnfarbe im Gesicht ist. Shadow ist der
erste amerikanische Soldat, der die von den Irakern geräumte Kuwait-City betritt. Die militärische Führung ist der
Meinung, das diese Ehre nur ihm zukommt.
Als der inzwischen 27-jährige wieder in die Staaten kommt, erkennt er, das der militärische Alltagstrott zur zähen
Routine geworden ist. 1992 ist seine Dienstzeit beendet, er wird mit allen militärischen Ehren aus der Truppe
entlassen. Kyle fliegt zurück nach Südafrika. 1993 stirbt sein Vater. In seinem Testament hat Geoge Simmons
verfügt, daß sein Sohn den Besitz der Familie übernehmen soll. So erbt Shadow das beträchtliche Vermögen der
Familie. So schnell wie möglich verläßt er die alte Heimat. Er flüchtet vor der Trauer, die ihn seit dem Tod des
Vaters nicht mehr losläßt.
Das Geld gibt ihm die Möglichkeit, einen alten Freund in Hongkong zu besuchen, den er im Golfkrieg kennengelernt
hat. Johnny Edwards erzählt Kyle von seiner Tätigkeit als Söldner bei A.I.M. Dieser Job scheint auch für ihn das
genau Richtige zu sein. Er bewirbt sich bei der Agentur, die ihn mit Freuden in ihren Reihen aufnimmt. Auch hier
kennt man den glorreichen Golfkriegsveteran.
Die ersten kleinere Aufgaben meistert er mit Bravour. Momentan brennt er darauf, seine ganze Klasse unter
Beweis zu stellen. Die Experten sind sich einig, daß ihm das ohne weiteres gelingen wird. Nur wann erhält er den
Marschbefehl?
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