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Biographien --> Meltdown Teil 3


Meltdown`s Leben Teil 3:


08.07.1998 - Mexiko, Chicago, La Isla, Los Angeles

1. Mexiko
Die kleine Yacht dümpelte in Sichtweite der Küste im Golf von Mexiko. Das Mädchen blickte versonnen auf die funkelnden Sterne über ihr. Es war schön gewesen, wirklich schön. Juanito war genauso zärtlich und einfühlsam, wie sie es von ihm erwartete hatte.
"Woran denkst Du?" er begann sie mit der Zunge am Ohrläppchen zu kitzeln.
Bevor er weitere Fragen der Kategorie "Stimmungskiller" stellen konnte schubste Maria ihn lachend von sich "Ich brauch ne Abkühlung".
Sie hechtete über die Reling ins Meer. Der Anblick des langgestreckten sportlichen Körpers prägte sich in diesem Moment unauslöschlich in sein Hirn, sofort erwachte das Verlangen erneut. "Maria, komm wieder an Bord" bettelte er.
"Fang mich doch" rief sie lachend.
"Wenn ich Dich kriege..." - er sprang hinterher.

Doch zu seiner Überraschung prallte er auf etwas Hartes, dass sich unter ihm blitzschnell, reflexartig wegbewegte. Später würde er den Bruch seines Handgelenkes bemerken, doch jetzt kannten seine Sinne nur ein Ziel - raus aus dem Wasser.
"Maria, schnell aufs Boot, mach schnell..."
Maria, angehende Psychologin, erkannte an der Panik in seiner Stimme den Ernst der Situation, verzichtete auf jede Rückfrage und schwamm um ihr Leben.

Sie schafften es, doch noch in vierzig Jahren würden sie die Geschichte erzählen. Aber wann immer jemand wissen wollte was denn damals genau passiert sei hätten sie nur eine Antwort: "Das wüßten wir auch gerne, wirklich - das wüßten wir auch gerne."

Als das Paar an Bord kletterte war der Tigerhai, von der plötzlichen Attacke erschreckt, bereits fünfhundert Meter entfernt. In den nächsten Tagen würde er ohne Ziel durch den Pazifik streifen.

2. Chicago/USA (AM 10.00h)
Harvey Ringelton war verärgert. Da er sich nicht mehr sicher fühlte hatte er die Söldner in sein Büro bestellt. Der bankeigene Wachschutz diente nun vor allem seiner persönlichen Sicherheit. Nun waren es nur noch zehn Minuten, aber keiner der Söldner war erschienen. Er wandte sich an seinen Besucher "Da habe ich ja wohl genau die falschen angeworben?"
Tony Monten, abwesend seine 44er Magnum streichelnd, erwiderte ruhig "Geduld - ich habe mich informiert, die Organisation hat einen guten Ruf"
"Mag sein, aber vielleicht habe ich genau die unzuverlässigsten ausgesucht"
"Glaub ich nicht, sind doch alles Deutsche - die haben ihren Nationalstolz verloren, aber bestimmt nicht ihre Zuverlässigkeit"
Die Männer verfielen wieder ins Schweigen.

In der Eingangshalle versahen Bill und Ken Jergens in der offenen Loge ihren Dienst. Natürlich waren sie über die erwarteten Personen informiert.
"Was für Typen sind denn das, die der Alte bestellt hat?"
"Gute Frage, müssen harte Jungs sein bei dem Job."
Während sie sich gespannt ausmalten wie echte Söldner wohl so aussehen, betrat ein junges Paar die Eingangshalle. Die Frau sah blendend aus. Mini Rock, bauchfreies Top, durchtrainierte Figur. Nur die RotGrünGelb gefärbten Haare, auf denen ein Walkman saß, störten den guten Gesamteindruck etwas. Sie bewegte sich rythmisch zu Hip Hop Klängen, die selbst aus der Entfernung deutlich zu vernehmen waren. Der in alte Jeans und T-Shirt gekleidete Mann, eine riesige, aber offensichtlich nicht schwere, Reisetasche tragend, begleitet fröhlich pfeifend die Melodie.
"Na, die haben sich wohl verlaufen"
"Yep - ich schmeiß sie sofort wieder raus"
Ken erhob sich und ging den Besuchern entgegen.
"Tut mir leid, aber hier haben sie keinen Zutritt"
Das Mädchen hörte ihn offensichtlich nicht - schlug den Weg Richtung Aufzüge ein, während ihn der breitschultrige Mann kurz anlächelte, um ihr dann zu folgen.
Das hatte Ken noch nicht erlebt - "Halt - bleiben sie sofort stehen."
Bill ahnte Ärger, schaltete vorsichtshalber die Aufzüge ab und drückte den Alarmknopf. Dann begab er sich ebenfalls zu den zwischenzeitlich vor dem Aufzug angekommenen Personen. Im folgenden versuchten die Zwei das Pärchen von ihrer Autorität zu überzeugen. Doch diese verstanden sie offensichtlich nicht, antworteten in einer fremden Sprache. Immerhin stellte die Kleine nach einer Weile den Walkman aus.
"Was nun?" fragte Ken entnervt seinen Bruder.
Statt diesem antwortete hinter ihm eine sonore Stimme im besten Englisch.
"Meine Herren, sie scheinen ihren Job nicht sonderlich ernst zu nehmen."
Bill fiel wie Schuppen von den Augen, dass sie sich mit dem Rücken zur Tür befanden, während sie mit dem Pärchen diskutiert hatten. Er drehte sich um - vor ihm standen zwei Männer, beide mitte Dreißig, beide ca. 1,85 groß und beide um die Hundert Kilo schwer. Einen Moment kam ihm der flüchtige Gedanke zur Waffe zu greifen, doch ein Blick in die stahlharten Augen der Männer belehrte ihn eines besseren.
Immerhin würden Manni und Fred gleich zu ihnen stoßen - schließlich hatte er den Alarmknopf gedrückt. Gehetzt blickte er zur Seitentür, hinter der die Wachleute ihren Bereitschaftsraum hatten. Sein Blut erstarrte. Links und Rechts der Tür lehnten zwei weitere, etwas jüngere Männer - die Arme vor der Brust verschränkt - locker an der Wand.
Da kamen seine Kollegen auch schon herausgestürmt. Sofort erkannten sie die Lage vor dem Aufzug und rannten los, dabei zu den Schulterhalftern greifend. Besser gesagt - sie wollten rennen, doch der Versuch endete nach wenigen Schritten auf dem Fußboden.
"Okay, das reicht!" sagte der Mann mit der sonoren Stimme "Wir werden von Mr. Ringleton erwartet."
Er wendete sich an den Mann neben ihm "Sligor, Du hattest mal wieder recht - hier sind Deine Dollars"
"Thanks Doktor" - zufrieden grinsend steckte der Angesprochene die Scheine ein.
"Hey Guys, da kommt der Scorpion" die Frau zeigte auf einen Mann Anfang Zwanzig der gerade die Eingangshalle betreten hatte. Gekleidet in Jeans, T-Shirt und ärmelloser Daunenweste, dazu auf dem Kopf eine Cap mit dem Bild eines Moskitos und der Aufschrift "State Bird of Canada", sah er aus, als wäre er gerade einem Grenzerepos entsprungen.
"Hallo zusammen, mein Flug hat sich verspätet"
Der Mann am Aufzug unterbrach sein Pfeifkonzert "Dann sind wir komplett - laßt uns hochgehen"
Bill nahm wütend zur Kenntnis, dass der Kerl plötzlich seine Sprache beherrschte.
"Wenn sie so freundlich wären und den Aufzug wieder mit Saft versorgen sind Sie uns fürs erste wieder los" sagte der Mann, der als Doktor bezeichnet worden war, lächelnd zu ihm.

Als die Söldner entschwunden waren fand Ken als erster die Sprache wieder.
"Was sollte das, können die nicht reinkommen wie jeder andere auch?"
"Die haben gewettet - die Scheißkerle haben gewettet ob sie es schaffen gegen unseren Willen hier rein zu kommen." antwortete sein Bruder.
Manni meldete sich zu Wort "...und sie haben es geschafft - einfach so. Wir haben uns übertölpeln lassen wie die Anfänger"
"Wie auch immer - in der Haut der Kerle, die die Kleine vom Boß entführt haben, möchte ich nicht stecken" zog Fred Bilanz.

Neun Personen saßen um den riesigen Konferenztisch der Bank.
Während sie auf die bestellten Getränke warteten, begutachtete Harvey Ringelton seine Investition.
Da war erst mal der Wortführer - Dr. Kill - der Älteste im Team und offensichtlich von allen als Anführer akzeptiert. Wie auch sein Zwilling trug er eine Lederjacke, dazu Jeans. Ruhig erwiderte er seinen Blick. Den Scharfschützen nahm man ihm sofort ab.
Dann der Jüngste im Team - Scorpion Chris, so stand es jedenfalls in seinem Söldnerprofil, genannt wurde er aber nur Scorpion - seine Kleidung, wie konnte man in Chikago nur so rumlaufen? Aber seine durchtrainierte Figur, ..ihm war der Einzelkämpfer durchaus anzusehen.
Das Mädchen - Fiffi 05 -, Tony Monten hatte sie und den Mensch namens Targeteer zusätzlich angeworben. Als Harvey ihr Profil sah wäre er fast umgefallen. Die konnte nichts von dem, was ein Söldner seiner Meinung nach können muß. Nur in Elektronik war sie angeblich Spitze. Und über erhebliche medizinische Kenntnisse sollte sie auch noch verfügen. Da zahlte Monten der Idiot den Söldnern vermutlich nur eine nette Reisebegleitung. Ob es wohl auch irgendwo Fiffis mit den Nummern Eins bis Vier gab?
Dann dieser unverschämte Kerl - Sligor -, der abgesehen von den Gesichtszügen tatsächlich in Körpermaßen, Alter und Kleidung der Zwilling von Doktor Kill sein könnte. Wegen ihm hatte er extra so einen komischen Wein mit unaussprechlichen Namen aus Deutschland importieren müssen. Spezialgebiet automatische Waffen, dass paßte zu dem Kerl.
Neben ihm - Targeteer -, der mustert mich mit der gleichen Aufmerksamkeit wie ich ihn. Spezialist für lautlose Nachteinsätze. Wenigstens bei dem hat Monten eine gute Wahl getroffen. Und dann dieser fröhliche Typ - wie heißt er noch gleich - breit wie ein Schrank und bestimmt dumm wie Stroh. Wenn er noch einmal anfängt zu pfeifen wird er sofort gefeuert, egal ob er der Fahrer der Truppe ist oder nicht. Das der so ziemlich alles bewegen kann was fährt oder fliegt, ist kaum vorstellbar.
Der letzte - TSB -, für zwei Wochen genauso teuer wie der Wortführer, aber bestimmt zehn Jahre jünger. Komplett in Schwarz gekleidet, der hat eine Ausstrahlung, kriegt man glatt eine Gänsehaut. Spezialist für Nachteinsätze, zusammen mit Scorpion und Targeteer wird er vermutlich den Weg zu meiner Tochter freikämpfen. Was mag der Name wohl bedeuten? Die Frage spare ich mir besser, ist bestenfalls keine Antwort zu erwarten.

Harvey kam zu dem Schluß, dass sein Geld alles im allen gut angelegt war.

Als die Gruppe neunzig Minuten später auseinanderging, war folgende Aufgabenverteilung beschlossen worden:
1. In einer billigen Absteige wartete ein Latino aus L.A. auf 5.000 Dollar. Angeblich wußte er, wer den Anschlag auf Matty veranlaßt hatte, wollte aber nur mit der Sprache rausrücken, wenn er das Geld bekam. Sligor und Scorpion Chris würden mal mit ihm reden.
2. Nancys Entführer hatten sich noch nicht gemeldet. Fiffi 05 würde an verschiedenen Punkten der Stadt elektronische Einrichtungen installieren um einen Anruf über Handy anpeilen zu können. Außerdem war sie für die obligatorische Fangschaltung zuständig. Den Computer und das sonstige Zubehör das sie verlangte, würde nochmal fast 50.000 Dollar verschlingen.
3. Tank würde sie begleiten und unterwegs einen unauffälligen Wagen mit blickdichten Scheiben besorgen.
4. Dr. Kill und Targeteer bekamen die Adresse eines Waffenhändlers, bei dem sie die Gruppe ohne Formalitäten ausrüsten würden.
5. TSB erklärte nur, dass er noch was erledigen müsse. Harvey Ringelton versuchte erst gar nicht näheres zu erfahren.

Dr. Kill hatte außerdem dringend empfohlen einen oder zwei weitere Söldner zum persönlichen Schutz von Matty anzuwerben. Dabei hatte er ihm besonders einen Mann namens Madcat ans Herz gelegt. Als das Team den Raum verlassen hatte, setzte sich Harvey Ringelton daher wieder vor seinen PC und öffnete die Website der B&HMP. Tony Monten schaute ihm interessiert über die Schulter. Nach einer Weile hatten sie sich neben Madcat für Matrix entschieden.

3. Los Angeles/USA (zeitgleich)
Meltdown hatte es sich in den bequemen Sitzen des Flugzeugs gemütlich gemacht. An den stärker werdenden Vibrieren der Maschine erkannte sie, dass der Start gleich erfolgen würde. Hinter ihr gackerten die beiden Hühner begeistert von den Filmaufnahmen zu denen Tom sie offensichtlich eingeladen hatte. Pamela und Sue, so hießen sie wohl, waren wirkliche hübsche Mädchen, nur leider ein wenig oberflächlich bis zurückgeblieben. Bei der Begrüßung hatten sie deutlich spüren lassen, dass Meltdown optisch in einer anderen Liga spielte. Das Tom Tombs nebenbei als Fotograf für diverse Modemagazine arbeitete - wer hätte das gedacht? Sie hatte da so ihre Zweifel. Vermutlich handelte es sich um ganz andere Bilder - aber das würden die Hühner schon noch merken.
Außerdem war Rene Begol - Toms Freund, den er mit einem leidenschaftlichen Kuß begrüßt hatte - mit einem weiteren Leibwächter an Bord gekommen. Hatten sie beide nett begrüßt. Jetzt schliefen sie, waren wohl die ganze Nacht von Chicago kommend, unterwegs gewesen. Im anderen Abteil mußten sich weitere Personen befinden - schliefen ebenfalls. Die Maschine hob ab.
Eingelullt von dem beruhigenden Surren der Motoren - das Kichern der Mädchen irgendwann nicht mehr wahrnehmend - versank sie langsam in ihren Gedanken.

____________________________

Normas Leben (3)
Bin natürlich sofort zum Chef meiner toten Eltern gegangen. Hab ihn höflich gefragt wer ihren Tod zu verantworten hat. Wollt zuerst nicht mit der Sprache rausrücken, da hab ich halt unhöflich gefragt. Hat gewirkt, er gab mir nich nur den Namen sondern auch die Luger aus seiner Schreibtischschublade, in der er sich gerade vorher die Hand so bös gequetscht hatte. Hab ihm geraten in naher Zukunft nich zu telefonieren, dann bin ich los - direkt zu dem Mafia Knilch.
Seine Jungs warn so gewohnt, dass alle Angst vor ihnen haben - haben gar nich ihr Ende realisiert. Bei dem Scheißer angekommen hatt ich sechs Pusten in der Tasche - schwere Wahl.

Als der Typ sich noch nicht mal an meine Eltern erinnern wollte - mit der Luger ins Knie. Wimmerte auf dem Boden rum, bot mir Geld - mit der Eagle ins andere Knie. Da konnte er sich erinnern - tat ihm plötzlich Leid, bot mir noch mehr Geld - 44er in den Ellbogen. Verriet mir ungefragt die Struktur der Familie - 38er in den zweiten Ellbogen. Verfluchte mich auch noch - mit der Uzi in den Bauch - die Glock wollt ich behalten.
Da hat er nichts mehr gesagt, nur noch geschrien.
Hab die benutzten Waffen da hingeworfen und bin gegangen, raus aus der Stadt. Die Zeitungen warn später der Meinung es wär en Auftragsmord gewesen, ausgeführt von nem Killerkommando.

Also! - der Arsch hätt sich wenigstens entschuldigen können.

Dann ne Weile auf die gutbürgerliche versucht, Kellnerin - elf Monate, dann flog ich - natürlich wegen so nem besoffenen Kerl. Männer - bringen nur Ärger. Danach fast vier Jahre inne Autowaschanlage, bis sie dann auf oben Ohne umgestellt haben - nix für mich.
Später dann bei nem Wachdienst - schon besser, war nur mir selbst verantwortlich, Nachts gearbeitet, Tags geschlafen. Vor 8 Monaten isser Pleite gegangen - naja, an mir lags nich. Und danach die Krönung, Bulle wollt ich werden - in Chikago. Mußte mit son Fettwanst gehen. Wenn der nich am Fressen war, redete er immer von ner Insel namens Metavira, wo er als Söldner gearbeitet hat. Wers glaubt.... .
Söldner - könnt eigentlich was für mich sein, aber jetzt bin ich erst mal Leibwächter - welch ein Weg.
Bei den Bullen hat ich nur Ärger - überzogene Gewalt, was kann ich dafür, dass son Scheißer seiner Frau ne Bierflasche durch Gesicht zieht. Wollt ihm doch nur zeigen was das fürn Gefühl is. Oder der andere - verdammter Lude - mit d e m Gesicht wird er jedenfalls keine Pferdchen mehr locken. Ham mich gefeuert - wegen unnötiger Gewaltanwendung - Kerls halten halt immer zusammen, könnens nich leiden wenn sich ne Frau mal wehrt.

Meltdown realisierte plötzlich, dass in der Ablage vor ihrem Sitz eine Söldnerzeitschrift befand. Den Rest des Fluges war sie in das Magazin vertieft. Besonders ein Artikel faszinierte sie. Da ging es um eine Organisation namens AIM. Leise sagte sie "Wow, bei denen sind auch Frauen willkommen."

4a. Chicago/USA (PM)
In dem kleinen Zimmer herrschte ein unbeschreiblicher Gestank. Scorpion, mit einer Schulter an die Wand gelehnt und so die einzige Tür des Zimmers und den Informanten im Auge, wünschte sich zurück in die tiefen Wälder Kanadas, während er dem Gespräch zwischen Sligor und dem Latino folgte.
"Son blonder gutaussehender Bla halt - wollt meine Kumpels und mich anwerben um son blasses Weib zu kaschn" sagte der Latino gerade.
"Natürlich habt Ihr abgelehnt, Gentleman die Ihr seid?
Der Kerl nahm Sligors Frage tatsächlich ernst.
"Natürlich nich - ham dem Bla gesagt OK, wolltn abe nur die Bucks ham."
"...die er Euch sicher ganz freiwillig gegeben hat?"
"Nope, wolltn ihn parat machen - inne Gasse, aber der Bla wollt nich mit de Kohle rüberkommen."
"Und?"
"Bla Man - meine Kumpels hät n schon überzeugt, aber dann.." der Mann verstummte.
"Ja?"
"Bevor ich weiterrede, ...."
Sligor wurde auffordernd die offene Handfläche entgegengehalten. Lächelnd griff dieser in seine Jacke und legte einen Briefumschlag hinein.
"Dieses Lächeln - hoffentlich macht der Kerl jetzt nichts falsch" überlegte Scorpion.
Doch der Latino zählte nicht einmal nach, machte natürlich den erahnten Fehler.
"Is nich genug, will das Doppelte"
Der Schlag kam so schnell, dass Scorpion ihn kaum sah.
"Hör mal zu Bruder, ich hab jetzt die Schnauze voll. Seit zehn Minuten muß ich mir in diesem Drecksloch Deine verkorkste Lebensgeschichte anhören. Entweder Du erzählst uns jetzt was, oder ich nehm die Scheinchen und bin weg."
Während Scorpion interessiert beobachtete, wie das Auge des Informanten langsam zuschwoll, antwortete dieser in einem wahren Redeschwall:
"Is ja gut, bla Man - ma kanns doch versuchen. Meine Fans machten grad den Blassn platt, als so ne Nutte kam und ohne Vorwarnung wild um sich schoß. Gehörte zu dem Typ. Mir hat sie zwei Dinger reingejagt. Wenn Ihr die seht - killt sie und spuckt noch mal drauf - für mich. Die Puta..."
"Jetzt reichts - Du hast noch zehn Sekunden - dann..."
"Ja, ja, ja, ...ja. Also der Bla hat n Handy, ..und das hab jetz ich, .. und auf dem Handy hat er zuletzt mit ner Numer hier in Chicago gesprochen. Da meldet sich son Bla, der erzählt was von Dead Ghosts, de Bla denkt seine Gang is die beste. Da hab ich gedacht - der Banker läßt was springen und bin her."
"Weiter!"
"Prisoner, so heißt der Bla, sagt, wir in LA sin Lullis - weil wir den Job nich erledigt ham. Er hätts erledigt - das Mädel für nen andern Blondie genappt."
"Gib mir die Nummer!"
Nachdem Sligor die Nummer hatte, wandte er sich zur Tür.
Scorpion fragte grinsend "Hast Du nicht etwas vergessen?"
"Ach ja, der Kerl macht einen ganz konfus" lachte Sligor kopfschüttelnd. "Hey Bla Man, wir haben jetzt kein Geld mehr bei uns - sollen Deine Freunde für nichts sterben oder willst Du sie lieber hereinrufen?"
Nach kurzer Überlegung rief der Latino: "Olla Compadres - alles gut - kommt rein!"
Tatsächlich betraten ein Schwarzer und ein weiterer Latino das Zimmer und begaben sich sofort zu ihrem Kumpan.
Im Türrahmen stehend ließ Sligor nochmal seinen Blick über den Verwundeten und seine Kumpel wandern. "Wenn ich Dir einen Tip geben darf. Dein Bein verströmt einen Geruch - da ist der Brand drin. Nimm das Geld und marschiere sofort in das nächste Krankenhaus, sonst bist Du übermorgen tot."
Den Beiden entging nicht der Blick, den die Neuankömmlinge tauschten.
5000$ - da fiel ihnen die Wahl nicht schwer.

Draußen sagte Sligor mehr zu sich selbst als zu SC: "Wenn der verdammte Kerl noch einmal Bla gesagt hätte - ich hätte ihn über den Haufen geschossen."
SC: "Das wär sicher lustig geworden - so ganz ohne Artillerie"
Sligor: "Bin mal gespannt ob die anderen alles auftreiben konnten?"

4b. Chicago/USA (PM)
Während TSB im japanischen Viertel in einem Dojo über den Erwerb seiner bevorzugten Waffe verhandelte und Tank an anderer Stelle begeistert einen frisierten Dogde erwarb, betraten Dr. Kill und Targeteer "Sams Gun City".
Der Laden entsprach in seinen Dimensionen einem deutschen Supermarkt und ließ auf den ersten Blick keine Wünsche offen. Nur gibt es in einem deutschen Supermarkt halt keine bewaffneten Wachposten, die auf hohen Stühlen ständig die Käufer im Blick haben.
"Hier sind wir richtig" sagte Targeteer mit kaum gebändigter Begeisterung.
"Abwarten" Dr. Kill begab sich zu einem weißbärtigen Mann, der den Eindruck vermittelte, dass er in seiner Lehrzeit noch Vorderlader verkauft hatte.
"Hallo, ich bin Sam. Was braucht Ihr denn?"
Nachdem Dr. Kill den Namen Harvey Ringelton erwähnt hatte wurde der Alte sofort ernst, vor ihren Augen verwandelte sich Sam von Typ "alter Kumpel" zum eiskalten Profi.
"Wir gehen nach hinten. ...... Pete, ich brauch Dich ..."
Zusammen mit dem gerufenen Verkäufer und Sam betraten sie einen kleinen fensterlosen Raum, dessen einzige Möblierung aus drei Holztischen bestand.
"Ich gehe davon aus, dass Ihr mir ne Liste mitgebracht habt?"
Wortlos übergab Dr. Kill das Papier.
Die Augen des Alten wanderten über den Text, zogen sich zwischendurch zusammen oder weiteten sich erstaunt.
"Damned" sagte er nach einer Weile aus tiefsten Herzen "Wollt Ihr Rache für die Schweinebucht üben? (CIA Fiasko auf Kuba - A.d.V.)" Er wurde wieder Ernst. "Alles habe ich nicht da, aber einiges kann ich noch heute liefern. Pete, such mal das Zeug zusammen."
Der Verkäufer nahm den Zettel, blickte drauf und wurde um einige Nuancen blasser. Sein Mund zuckte, der Blick wanderte mehrfach von Targeteer zu Dr. Kill und zurück, aber schließlich erinnerte er sich an seinen Job und verschwand.
"Die M24 - wer wird damit schießen?" fragte Sam
"Ich" erwiderte Dr. Kill. Dabei war ihm deutlich anzusehen, wie sehr es ihm widerstrebte vielleicht eine "fremde" Waffe für diesen Job benutzen zu müssen. Targeteer wußte, dass Dr. Kill seine geliebte Spezialversion des M24, ausgebaut mit ZF, LP, extra langem Lauf und Ständer, mehr als nur vermißte. Die Waffe war exakt auf Dr. Kills Schießgewohnheiten abgestimmt. Auf den Weg gebracht hatte er sie. Aber für den Fall, dass sie nicht rechtzeitig eintreffen sollte mußte halt Ersatz herhalten.
Sam ahnte wohl die Gedankengänge der Männer "Wir haben hinten einen guten Schießstand, natürlich nicht mit genügendem Schußabstand - aber fürs erste justieren.....?
Während die beiden entschwanden kümmerte sich Targeteer um den Einkauf, dabei sorgfältig die Liste abhakend. Neben der dazugehörigen Munition sammelte sich auf den Tischen nach und nach folgender Bestand an:

TSB
- Tokarev TT33
- AK-101

Sligor
- Barracuda
- H&K-21

Scorpion
- 44 Desert Eagle
- FN Fal

Tank
- CZ-75 Military
- H&K G-36

Targeteer
- 44 Desert Eagle
- HK MP 5 Navy

Dr. Kill
- IMI Mini UZI

Zum Schluß kamen noch Kampf- und Wurfmesser, Granaten aller Art, Schalldämpfer, Zielfernrohre, Ständer und sonstiges Zubehör dazu.
"Das wars" Pete verließ den Raum.

Targeteer schaute mißmutig auf die keine Sammlung. Es fehlte einiges. Und natürlich war seine Lieblingswaffe wieder nicht dabei. Er begann zu überlegen ob er sich statt dessen ein MG oder doch nur eine MP aussuchen sollte, da betrat der Verkäufer noch mal den Raum.
"Ich hab mal bei den gebrauchten Sachen geschaut. Bin noch nicht lange in dem Job, daher weiß ich nicht ob diese Armbrust Ihren Ansprüchen genügt?"
Er legte eine Horton Hunter Express SL 175 auf den Tisch. Danach packte er das entsprechende Zubehör (siehe Lebenslauf Danny) dazu.

Targeteer grinste Pete freudig an "Knapp, geht so gerade noch". Sein Tag war gerettet.

5. Mexiko (zeitgleich)
Nachdem die Maschine auf einem namenlosen Flugfeld gelandet war, wurden sie mit mehreren Fahrzeugen zum Hafen gebracht. Dabei fuhr Meltdown zusammen mit Kyle und Tom. Die beiden hatten ihr einiges über die neue Chefin erzählt, sie darauf aufmerksam gemacht, dass Adios durch einen Unfall, über den sie nicht redete, ein mißgebildetes Gesicht hatte. "Nimms mir nicht übel, aber wenn Du eine Schönheit wärst - ich hätte Dich nicht anwerben können"
"Sie haßt nämlich schöne Frauen" pflichtete Rene bei.
"Und wenn wir nicht schwul wären...."
"..dann würde sie auch uns nicht in ihrer Nähe dulden"
"Irgend so ein geldgeiler Spinner hat ihr mal gesagt er wolle sie heiraten.."
"..und ist prompt bei den Fischen gelandet" vollendete Rene wiederum den Satz.
"Es gibt nur einen, den sie ständig um sich duldet..."
"....und der ist ihr so treu ergeben wie ein Hund."
Meltdown, leicht belustigt über das eingespielte Duo, nahm die Informationen zur Kenntnis ohne ihre Meinung kundzutun. Das Gehörte bestärkte sie nur in ihrem Entschluß nach Ablauf von zwei Wochen, für die sie sich verpflichtet hatte, zu kündigen, um sich bei der AIM zu bewerben.

Während Tom und Rene mit ihren Helfern, die durch Drogen im Dämmerzustand gehaltene, Nancy Ringelton an Bord der kleinen Yacht brachten, kauften sich Meltdown und die beiden Mädchen in einem kleinen Hafengeschäft noch einige Dinge des täglichen Bedarfs. Nachdem auch sie an Bord waren legte das Schiff ab.
Laut rief Tom dem Kapitän zu "Kurs La Isla! Hombre, morgen früh will ich auf La Isla sein!"

6. La Isla/Pazifik
Isabella "Adios" Reitman spielt überlegend mit dem Telefon. Rene hatte sie über Funk informiert. Nancy Ringelton befand sich an Bord der "Argo", doch Matty - ihre Schwester - hatte den Mordanschlag überlebt.
Nein, sie würde den eingebildeten Bankaffen noch nicht anrufen. Er hatte sich widersetzt - dafür würde eine seiner Töchter sterben. Gefällte Entscheidungen zu ändern lag ihr nicht - also Matty.
"Keicho" Sofort stand er vor ihr. Kurz nahm sie bewundernd seine großflächigen Tätowierungen zur Kenntnis, dann erteilte sie ihre Anweisungen.

Weiterlesen (4. Teil)


(c) Kenai


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