Karboda 04.05.01 22:11 Uhr
  Seine Gedanken schweiften ab; eine Bewegung links von ihm ließ ihn wieder 
  zurück in die Wirklichkeit kommen. Seine Hand griff bereits instinktiv 
  zum Halfter an seinem rechten Bein, aber er senkte sie wieder als er Skye erkannte. 
  Ihr makelloser Körper wurde vom Lichtschein des Feuers umspielt. Ihr langes 
  pechschwarzes Haar war hinten zu einem Zopf zusammengebunden. Eine lose Strähne 
  hing ihr ins Gesicht. Sie trug genau wie der junge Söldner schwarze Kleidung. 
  Ein enges Top, das man undeutlich unter der Weste erkennen konnte, umspannte 
  ihren Oberkörper. Über diesem trug sie die obligatorische Kampfweste. 
  Dann eine weite Hose mit mehreren Taschen und Beuteln. Sie sah fast wie eine 
  normale Frau aus, wären da nicht die Ausbeulungen der Granaten gewesen, 
  die Magazine in den Taschen an ihrer Hose, das Kampfmesser an ihrem Oberarm, 
  das andere Messer an ihrem schweren Kampfstiefel, und die Pistole, die an dem 
  Halfter an ihrem rechten Bein hing. Langsam schritt sie auf ihn zu, er blickte 
  sie freundlich an, als sie ihn erreichte fragte sie höflich:
  "Kann ich mich zu dir setzten?"
  "Natürlich, mach's dir bequem." Dann herrschte wieder Stille 
  zwischen den Beiden, jeder war mit seinen Gedanken beschäftigt. Sie saßen 
  bloß da und blickten den Himmel an, beide versuchten nicht die Stille 
  durch irgendwelches Gespräch zu beenden, da sie diese entspannend und beruhigend 
  nach dem langen, stressigen Kampf am Mittag empfanden. Er wusste nicht mehr 
  wer es gewesen war, aber irgendwann bemerkte er, dass sie sich an den Händen 
  hielten. Er zog seine nicht zurück, sondern blieb ganz entspannt sitzen 
  und spürte ihre seidige Haut in seiner Hand. Er genoss dieses wunderschöne 
  Glücksgefühl. Er wusste nicht wie lange sie so da gesessen hatten, 
  aber irgendwann wurde er durch die dämmernde Sonne geweckt, das Feuer vor 
  ihm brannte nicht mehr, nur die verkohlten Holzstücke rauchten noch. Auch 
  von Skye war nichts mehr zu sehen. Sie hatte sich wohl leise verabschiedet als 
  er eingeschlafen war. 
An diesem Tag stand keine Mission bevor. Die Söldner putzten ihre Waffen 
  und entspannten sich, sammelten neue Kräfte für das nächste Massaker, 
  auf ihrer oder der anderen Seite. Master, Thor und Scully übten das Werfen 
  mit Wurfmessern. Scully war ein Meister seines Faches und zeigte den anderen 
  Beiden einige Kniffe mit denen man die Klinge sicher ins Ziel bringen konnte. 
  Longrifle und Phoenix berieten sich mit dem General. Dessen nächstes Ziel 
  war bereits fest geplant, es sollte die Hauptbasis im Südosten sein.
  "Hier! Das ist euer nächstes Ziel," erklärte er indem er 
  einen schwarzen Punkt auf seiner Karte mit einem Stift umrahmte," wir werden 
  die Basis natürlich nicht direkt angreifen, das wäre Selbstmord, selbst 
  für euch, obwohl ihr bewiesen habt dass ihr ausgezeichnete Kämpfer 
  seid. Wir müssen den Gegner zermürben, nach und nach ihre Verteidigung 
  schwächen. Morgen werdet ihr diesen kleinen Außenposten hochnehmen. 
  Er ist nicht sonderlich gut geschützt und dürfte deshalb keine allzu 
  großen Probleme darstellen. Dann möchte ich gerne, dass wir einen 
  Helikopter bekommen. Hier 53 Kilometer westlich von unserer Stelle ist eine 
  Tankstation für Helis. Das erledigt ihr dann nach dem Außenposten. 
  Dann haben wir einen Helikopter und sind weitaus mobiler. Was dann geschieht 
  weiß ich noch nicht, und wir warten doch besser ab, ob eure Mission erfolgreich 
  verläuft oder nicht. Nehmt euch den Hummer morgen früh und dann will 
  ich diese beiden Außenposten innerhalb der nächsten paar Tage haben. 
  Das heißt, rüstet euch entsprechend aus damit ihr einige Tage in 
  der Wildnis überlebt. Ich erwarte regelmäßige Berichte. Und 
  jetzt genießt euren freien Tag. Bis morgen früh."
Phoenix schlief nachmittags mehrere Stunden in seiner Hütte, da er in der Nacht nicht viel geschlafen hatte. Als er aufwachte war es bereits sechs Uhr, er wusch sich erst mal und ging dann nach draußen. Auch die meisten seiner Söldner hatten den Mittag genutzt um auszuschlafen. Thor hatte Scullys Wunde frisch verbunden und gesäubert. Dieser konnte das Bein wieder einigermaßen belasten, aber Laufen und schwere körperliche Anstrengung waren noch nichts für ihn. Phoenix hatte Skye den ganzen Tag nicht gesehen, sie hatte wohl auch geschlafen. Er verbrachte die letzten beiden Stunden des Tageslichtes damit seine neue Waffe kennen zulernen. Er nahm sie komplett auseinander, putzte und ölte sie dann. Das R93 CISM war in einem sehr guten Zustand. Es war ein Geradezugrepetierer, damit erzielte man die schnellsten Nachladeergebnisse bei Repetierern, es wog etwa 5.4 Kilo und hatte ein fünfschüssiges Magazin. Sein voriger Besitzer hatte sich sehr gut darum gekümmert.
Dann ging er wieder online, Schwerdel hatte ihm das Geld auf sein Konto bezahlt und war einverstanden Mattscho zu rekrutieren. Phoenix bezahlte die anfallenden Rechnungen. Ohne Geldprobleme war es sehr viel einfacher eine Mission dieser Größenordnung zu erfüllen. Wenn er da an Arulco zurückdachte, wo jeder Silberklumpen ein Vermögen gewesen war. Er hätte die Schlacht damals fast aus Geldmangel verloren. Das würde ihm diesmal aber nicht geschehen, dafür hatte sein Auftraggeber zu viel Geld.
Abends setzte er sich wieder vor ihrer Hütte ans Lagerfeuer, in der Hoffnung 
  dass Skye wieder kommen würde. Er musste längere Zeit warten, wurde 
  aber doch nicht enttäuscht. Sie kam wieder zu ihm, setzte sich neben den 
  jungen Söldner und betrachtete mit ihm den Sternenhimmel. Auch diesmal 
  herrschte Stille zwischen den Beiden. Ihre Hände fanden sich wieder von 
  selbst. Skye spürte die Wärme, die von Phoenix Hand ausging. Auch 
  sie hatte gehofft dass er hier sei, es sich unbewusst gewünscht. Aber doch 
  länger mit sich gehadert ob sie hierher kommen sollte oder nicht. Zu was 
  würde das führen? Und wieso tat sie es überhaupt? Nach und nach 
  entspannte sich ihr verkrampfter Körper und sie ließ schlussendlich 
  ihren Kopf auf die schmale Schulter des Söldners sinken. Dieser bemerkte 
  dies mit einem glücklichen Gesichtsausdruck und einem wenig festeren Händedruck. 
  So saßen sie die ganze Nacht. Sie schliefen Hand in Hand ein. 
  Morgens früh um Sechs wurden sie durch Longrifle geweckt. Dieser blickte 
  ihnen mit einem allwissenden Grinsen ins Gesicht und entfernte sich dann wieder. 
  Beide blickten sich verschlafen an, Phoenix legte sich mit einem Seufzer zurück 
  an den Baum, Skye lehnte ihren Kopf wieder an seine Schulter. Beide hatten vor 
  Kälte verkrampfte Glieder, auch durch die unbequeme Stellung in der beide 
  geschlafen hatten fügte nichts zu ihrem Wohlbefinden hinzu. Als Longrifle 
  verschwunden war, erhob sie sich langsam auf die Knie und hauchte dem Söldner 
  einen Kuss auf die Wange, dann verschwand sie. An ihrem Haus angekommen drehte 
  sie den Kopf noch einmal um und lächelte ihm zu. Er blieb noch eine Weile 
  sitzen, dann riss er sich auch endlich zusammen und erhob sich. Er streckte 
  seine steifen Glieder und ging dann zu ihrer Unterkunft um sich zu waschen. 
  
  
  "Los jeder sein Sturmgewehr mit 5-10 Ersatzmagazinen, Scully du nimmst 
  zwei Ladungen C4, und jeder Proviant für drei Tage," befahl Longrifle.
  "Skye, lass die Type-85 liegen, die bringt nichts, hier nimm das M16," 
  empfahl Phoenix und reichte ihr das Sturmgewehr. Dabei berührten sich ihre 
  Hände und Skye zwinkerte ihm fröhlich zu. Die Berührung war elektrisierend 
  für Phoenix. Er brauchte mehrere Sekunden um sich wieder zu fassen. Dann 
  der nächste Befehl von Longrifle:
  "Scully willst du wirklich wieder die Enfield nehmen?"
  "Ja, ich habe sie ordentlich geprüft und ich nehme diesmal M16 Magazine, 
  die passen auch hinein aber verrecken nicht beim kleinsten Stoß."
  "Wie geht's deinem Bein?"
  "Wenn ihr die Drecksarbeit erledigt, werde ich das auch noch überleben," 
  erwiderte er mit einem Grinsen und strich sein blondes Haar nach hinten.
  Schweigend überprüften sie ihre Ausrüstung. Phoenix klebte seine 
  6 Magazine zu drei Doppelpaketen aneinander. Das würde das Nachladen erheblich 
  beschleunigen. Auch einige der anderen Söldnern taten es ihm gleich. Dann 
  nahm Phoenix seine Pistole hervor, eine Sig P229 mit 13 Schuss .357 Kaliber. 
  Er schob das Magazin in die Waffe, und lud diese durch so dass eine Patrone 
  im Lauf war. Dann löste er das Magazin wieder und steckte eine dreizehnte 
  Kugel hinein, das war der letzte Schuss, der Schuss den man immer im Lauf haben 
  sollte, falls es mal brenzlig werden würde. Somit hatte er vierzehn Patronen 
  in der Waffe, und dieser Vierzehnte konnte den Unterschied zwischen Leben und 
  Tod ausmachen. Er steckte seine Waffe zurück in sein Beinhalfter und nahm 
  dann sein Gewehr in die linke Hand. Das R93 hing ihm bereits über der Schulter. 
  Vollständig ausgerüstet verließ er das Lager und begab sich 
  in Richtung Hummer, er setzte sich auf den Beifahrersitz und prüfte ob 
  das Funkgerät funktionstüchtig war. Nach und nach kamen auch die anderen 
  Söldner und nahmen Platz im Hummer. Nachdem alle eingestiegen waren und 
  ihre Ausrüstung verstaut hatten fuhren sie los. Thor fragte Phoenix nach 
  dem Ziel der Mission und dieser begann zu erklären:
  "Wir haben heute zwei Ziele auf dem Plan, zuerst müssen wir uns diesem 
  Lager nähern," er gab die Karte weiter, "dann werden wir das 
  Zielobjekt einige Zeit lang beobachten und sobald wir genügend Informationen 
  gesammelt haben stürmen wir. Das Lager muss komplett zerstört werden, 
  deshalb hat Scully auch die zwei Ladungen C4 bei sich. Falls wir diese Mission 
  rechtzeitig erledigen, fahren wir weiter zu diesem Punkt, das ist eine Heliauftankstation. 
  Dort müssen wir so lange warten bis ein Hubschrauber erscheint. Den müssen 
  wir dann erobern. Nähere Einzelheiten vor Ort."
  Der Hummer raste mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 65 Km/h über 
  die Schotterstraßen und Dschungelwege. Nach 90 Minuten hatten sie ihr 
  Ziel endlich erreicht. Das Lager war wirklich klein. Zwei Häuser, davon 
  eines die Kaserne und Funkraum, das andere wohl der Bereich des Offiziers. Die 
  Söldner lagen im angrenzenden Wald, der Hummer stand einen Kilometer weiter 
  entfernt. Sie beobachteten das Lager durch das Fernglas:
  "Ich zähle vier Wachen, nein wartet sechs... verdammt wir haben ein 
  Problem! Schaut mal rechts oben auf dem kleinen Hügel." Dort war ein 
  MG-Stand. 
  "Ein Bunker, ich sehe zwei Wachen, ein leichtes Maschinengewehr," 
  berichtete Scully während er durch das Glas beobachtete.
  "Ok genug Infos. Ziehen wir uns zurück."
  Langsam robbte jeder einige Meter zurück, bis sie außer Sichtweite 
  der Gegner waren. Dann erhoben sie sich und gingen geduckt noch hundert Meter 
  weiter in den Dschungel.
  "Lagebesprechung: Wir haben ein Problem, das Nest! Hat jemand Vorschläge?" 
  Fragte Master. 
  " Mit einer Granate wäre es weg."
  "Unmöglich wir haben keinen Grantwerfer und keinen Mörser oder 
  kannst du Granaten über eine Entfernung von 150 Meter werfen?" widersprach 
  Thor Scully.
  "Wir brauchen eine Waffe mit Reichweite, die die Gegner sofort töten 
  muss, ich schlage dieses Baby hier vor," erklärte Phoenix indem er 
  auf sein Scharfschützengewehr wies.
  "Aber es sind zwei Gegner im Bunker."
  "Das dürfte kein Problem sein, ich erledige die zwei, und dann greift 
  ihr an. Ich versuche mich in eine gute Position zu bringen, wenn ich in Stellung 
  liege gebe ich Bescheid. Ich liquidiere die beiden MG-Schützen, dann greift 
  ihr an. Longrifle du wirst mit Skye von dieser Seite aus angreifen, ihr anderen 
  drei von der mir entgegengesetzten Richtung. Thor, Master ihr werft einen Blick 
  auf Scully. Zu dir", sagte er indem er sich zu Scully drehte, "du 
  hältst dich im Hintergrund, verstanden? Du deckst ihren Vorstoß. 
  Du musst dich nicht an die vorderste Front stellen. Ich rechne mit zehn Gegnern 
  mehr nicht, höchstens 12, geht kein Risiko ein. Erledigt sie aus sicherer 
  Entfernung und nutzt jede Deckung die ihr kriegt, denn die 150 Meter hier können 
  mörderisch werden. Ist das gut so Longrifle?" fragte Phoenix seinen 
  Lehrer.
  "Hmm, ist gefährlich, der Sturm, könnte klappen, mit etwas Glück..." 
  sprach Longrifle mehr zu sich selbst als eine Antwort für die anderen.
Phoenix kroch langsam durch das Gebüsch, die SG 552 schussbereit in den 
  Händen. Sein Blick wanderte immer wieder nach rechts vorne, wo das Lager 
  lag. Er befand sich jetzt auf der richtigen Seite und hatte endlich eine optimale 
  Scharfschützenposition erreicht. Er befand sich auf gleicher Höhe 
  des Lagers, war jedoch ausgezeichnet geschützt, da hier ein Bach durch 
  das Gras lief und ein großes Schilffeld nährte. Er schlich sich durch 
  das Schilf, versuchte dabei so wenig Bewegung wie möglich zu verursachen, 
  bis er das Lager richtig sehen konnte. Er schnitt einige Halme, des etwa anderthalb 
  Meter hohen Gewächses ab, um eine optimale Position zu erhalten. Langsam 
  ohne viel Bewegung zu machen, sein Ausbilder hatte ihn gelehrt mit der Natur 
  zu verschmelzen und da durften keine Halme knacken, da musste einer nach dem 
  anderen verschwinden. Langsam, dass ein zufälliger Beobachter nichts sehen 
  konnte. Dann legte er eine Decke auf den Boden, und sich selbst auf diese. Er 
  legte sein Sturmgewehr schussbereit neben sich, und nahm das Scharfschützengewehr 
  vom Rücken. Der Söldner klappte das Zweibein des R93 aus, öffnete 
  dann die Plastikklappen des optischen Visiers. Er justierte die Entfernung an 
  dem Gerät. Schlussendlich nahm er zwei Ersatzmagazine aus seiner Weste 
  und legte sie neben sich. 
  "Phoenix, bin in Position. Haltet euch bereit."
  Ein Blick durch das Visier. Im Bunker befanden sich noch immer die zwei Soldaten. 
  Einer stand gelangweilt neben dem LMG während der Zweite konzentriert durch 
  sein Fernglas in Phoenix Richtung schaute. Er konnte ihn nicht sehen, das war 
  unmöglich, Phoenix hatte die Sonne im Rücken, das Gesicht getarnt 
  und mit seiner schwarzen Kleidung war er nicht zwischen den dichten Schilfhalmen, 
  die durch eine Krankheit eine faulige dunkle Farbe bekommen hatten, zu erkennen. 
  
  "Phoenix, bin jetzt bereit, es geht los."
  Langsam schob sich sein Gewehrlauf durch das Schilf, der schwarz getönte 
  Lauf spiegelte sich nicht in der grellen Mittagssonne. Er presste die Schulterstütze 
  an seinen Körper, spürte die etwas raue Oberfläche des kalten 
  Kunststoffes an seiner Wange und blickte durch das Zielfernrohr. Die Atmung 
  wurde flach, die Instinkte vernebelten seine Gedanken, Schlagwörter schossen 
  durch seinen Kopf. Töten... Blut... Zielen... Feuer... Vernichten... Töten... 
  Überleben... 
  Langsam bewegte sich das Fadenkreuz auf den Gegner mit dem Fernglas zu. Phoenix 
  zielte sorgfältig auf den Kopf des Soldaten, genau zwischen dem Helm und 
  dem Fernglas würde die Kugel einschlagen, sein Laserzielvisier zeigte 203 
  Meter an. Eine optimale Entfernung für das R93. Sein Daumen wanderte langsam 
  zum Sicherungshebel. Mit einem leisen Klicken bestätigte die Waffe ihre 
  Schussbereitschaft. Er schob den Zeigefinger an den Abzug, dann ein letzter 
  Atemzug, er atmete langsam ein, lies dann die Hälfte der Luft nach außen, 
  den Rest blieb in der Lunge. Adrenalin benebelte seine Sinne, Anspannung und 
  Kampfesmut verschmolzen zu einem Ganzen. Er drücke den Abzug langsam nach 
  hinten. Das Gewehr dröhnte auf und stieß seinem Benutzer den Kolben 
  an die Schulter, dessen Körper durchfuhr einen Ruck. Mit einem geübten 
  Handgriff betätigte er den Repetierer und beförderte die nächste 
  Patrone in den Lauf. Die leere, glühend heiße Hülle wurde nach 
  rechts geschleudert und zischte kurz auf, als sie in einer Pfütze landete. 
  Der erste Blick durch das Zielfernrohr zeigte ihm dass er getroffen hatte. Der 
  Gegner lag am Boden, der andere Soldat stand erstaunt oder eher geschockt neben 
  der zerfetzten Leiche.
Jabba, wie er von seinen Freunden genannt wurde stand da und langweilte sich, 
  neben ihm blickte sein übereifriger Kamerad durch sein Fernglas, da er 
  vor einer halben Stunde eine Bewegung im Schilf gesehen hatte. Ihm selbst war 
  das egal, auch dass seit zwei Tagen die Gerüchte kursierten, die Rebellen 
  hätten zu einer Offensive geblasen. Er glaubte nicht daran, sie hatten 
  wohl wieder einen Konvoi überfallen, einige Molotow-Cocktails geworfen 
  und einige Schüsse aus ihren alten Karabinern abgefeuert. Zu mehr waren 
  die doch nicht fähig. Er grinste innerlich bei dem Gedanken, wie überlegen 
  die Armee den Rebellen doch war. Und trotzdem kämpften sie bereits seit 
  über drei Jahren gegen die Rebellen? Das lag an den Führungskräften, 
  sagte er sich immer wieder, die waren zu nichts fähig, die hatten wohl 
  auch das Gerücht von der Rebellenoffensive verbreitet um die Truppen wieder 
  pflichtbewusster zu machen. Sie glaubten wohl, dass die Soldaten besser Wache 
  schieben würden bei solch miesen Nachrichten. Und bei seinem Gefährten 
  schien es zu klappen. Er wollte ihn gerade auffordern das Fernglas wegzulegen 
  um das unterbrochene Kartenspiel fortzusetzen. Als dieser wieder anfing:
  "Da war wieder was, da ist... ," weiter kam er nicht. Da ertönte 
  der Schuss. Hatten die Offiziere doch Recht gehabt, waren die Rebellen etwa 
  schon hier? Jabba fuhr erschrocken zusammen, die Wirkung des Schusses erschreckte 
  ihn jedoch noch weitaus mehr als das Geräusch. Sein Freund wurde regelrecht 
  nach hinten geschleudert, der Helm flog durch die Luft und blieb polternd neben 
  der Leiche liegen. Die Kugel hatte seinem Gefährten den oberen Teil des 
  Kopfes weggesprengt. Jabba spürte wie ihm Blut ins Gesicht spritzte, er 
  blickte erstaunt auf die verstümmelte Leiche, dann erst gewannen die angelernten 
  Reflexe die Oberhand über den Schock. Er wollte sich zu Boden fallen lassen, 
  da ertönte wieder dieses ohrenbetäubende Donnern, er spürte den 
  Schlag an seiner Brust, es war kein Schmerz, nur ein Schlag der ihn nach hinten 
  warf. Er fiel zu Boden und bleib mit dem Gesicht zu seinem toten Gefährten 
  gedreht liegen. Er merkte wie sein Hemd langsam feucht und warm wurde, aber 
  er verspürte noch immer keinen Schmerz, er war bloß zu schwach um 
  sich zu erheben. So fühlt man sich also wenn man angeschossen wurde, es 
  war wohl die Wirkung des Schocks dass er nichts spürte, war das letzte 
  was ihm durch den Kopf schoss, dann wurde alles schwarz und er wurde ohnmächtig. 
  Mit der Linken noch immer sein Pokerblatt in der Hand haltend, es waren vier 
  Asse und eine Neun. 
  "Phoenix, Tangos am Boden, Bunker gesäubert ihr könnt loslegen!"
Die Anderen hatten nur auf diesen Befehl gewartet, noch bevor Phoenix fertig gesprochen hatte, waren sie auf den Beinen. Scully feuerte mehrere gezielte Schüsse auf eine der Wachen ab, diese brach tot zusammen, während die beiden anderen Söldner gleichzeitig losstürmten. Dann erhob Scully sich ebenfalls und lief ihnen langsam nach, das Lager immer im Auge behaltend. Thor und Master rannten geduckt auf dieses zu.
Auch Longrifle und Skye liefen auf das Lager zu, als der Ältere plötzlich 
  abbremste und sich zu Boden fallen ließ. Skye dachte, dass er einen Gegner 
  gesehen hätte, ließ sich ebenfalls fallen und musterte das Lager. 
  Aber da war nichts zu sehen. 
  "Minen, hier liegen Minen! Skye zurück wir müssen zurück. 
  Thor, Master passt auf!" ertönten Longrifles knappe Warnungen in ihren 
  Ohren. Jetzt sah Skye auch die tödlichen Sprengladungen, die kleinen Erhebungen 
  im Boden, die aufgewühlte Erde. Sie erhob sich und lief geduckt rückwärts, 
  während Longrifle ihren Rücken deckte. Plötzlich hörte sie 
  hinter sich Longrifles G3A3 aufpeitschen. Ein Burst, dann noch einer, sie wirbelte 
  herum und ließ sich rückwärts auf den Boden fallen. In der Drehung 
  sah sie einen Gegner im Lager zusammenbrechen. Longrifle stand auf und kam auf 
  sie zugerannt während sie seinen Rücken deckte. Nacheinander erreichten 
  sie den rettenden Wald. 
Der junge Kämpfer betätigte zum dritten Mal den Ladehebel seines Repetierers und lud eine weitere Patrone in die Kammer, dann blickte er wieder durch das Zielfernrohr. Er sah wie ein Gegner unter Scullys Feuer zusammenbrach. Die anderen Soldaten waren wohl in Deckung gekrochen. Sein Blick schweifte über das Lager, noch immer kein Gegner. Plötzlich sah er am Rande des Zielfernrohres eine Bewegung, aber da ertönten schon Longrifles Schüsse. Wieder zu spät. Dann sah er wie Thor und Master in das Lager stürmten.
Master entsicherte im Laufen sein AK74, hinter sich hörte er Scullys Schüsse, 
  vor sich rannte Thor. Als die Warnung über das Minenfeld kam betrachtete 
  er den Boden vorsichtig, aber hier schienen keine Minen zu sein. Noch 35 Meter, 
  er sah eine Bewegung, kam aber nicht dazu abzufeuern. Vor ihm sprang Thor über 
  die Sandsackbarriere und ließ sich auf der anderen Seite zu Boden fallen, 
  wo er den linken Bereich der Basis deckte. Master sprang ebenfalls über 
  die Barriere, kam jedoch schlecht auf und stolperte zu Boden. Er sah noch wie 
  ein Gegner auf ihn zielte, dann verschwand dieser aus seinem Blickfeld. Er rollte 
  sich ab um den Gegner wieder zu sehen, und warf sich dann auf den Boden. Der 
  Soldat fing an zu feuern, jedoch schlugen die schlecht gezielten Kugeln alle 
  in die Sandsackbarriere. Master riss die Waffe hoch, da schien der Gegner plötzlich 
  auf ihn zuzufliegen, seine Brust platzte regelrecht auf, als die .308 von Phoenix 
  ihm den Rücken durchschlug. Master musste erst mal schlucken, er hasste 
  diese ekligen Momente, das war einfach widerlich. Aber welcher Kampf war schon 
  sauber?
  "Phoenix, Tango am Boden."
  Neben sich fing Thors Commando an zu feuern. Auch Master schoss mehrere Salven 
  auf zwei anrückende Gegner. Das Gefecht war kurz, die Soldaten unvorbereitet 
  und schlecht ausgerüstet. Es war ein unfairer Kampf. Thor und Master zwei 
  perfekt ausgebildete Kämpfer gegen diesen Abschaum der Welt. Aber wer sagte 
  dass sie Abschaum waren, sie waren vielleicht auch nur Soldaten unter Befehlszwang. 
  Die Söldner töteten gerne, sie hatten sich den Beruf ausgewählt. 
  Aber die Truppen von Huang mussten töten, sie hatten keinen freien Willen. 
  Wer war also hier der Abschaum? Wer?
  "Thor, habe zwei erledigt."
  "Master, ebenfalls zwei am Boden."
  Zwei kurze Sätze, nichtssagend und doch beinhalteten sie dem Tod, schoss 
  es Phoenix durch den Kopf.
Somit waren sie im Lager drin, jetzt ging es nur noch darum dieses zu säubern. 
  Scully erschien hinter ihnen, während er ihren Rücken deckte schlichen 
  die beiden anderen ins Lager hinein. Thor erblickte einen Schatten hinter einer 
  Hausecke, und flüsterte in sein Mikro:
  "Vorsicht, Flashbang!"
  Er nahm eine Blendgranate vom Gürtel zog den Stift und rollte sie an der 
  Wand entlang, dann wandte er seine Augen ab, drückte ein Ohr fest an seine 
  Schulter und presste das Andere mit der linken Hand zu. Er hörte den ohrenbetäubenden 
  Knall nur gedämpft, sah einen grellen Lichtblitz durch seine geschlossenen 
  Augen, dann stürmte er um die Ecke und erledigte den benommenen Gegner 
  mit einem letzten Feuerstoss aus seiner Waffe. Er schob ein neues Magazin ein 
  und schlich dann weiter. 
Master hatte sich ebenfalls vor der Blendgranate geschützt und sah dann 
  wie Thor den Soldaten erledigte. Er selbst betrat das Kommandantenhaus. Kaum 
  eingetreten hörte er wie jemand eine Waffe durchlud, das Geräusch 
  kam eindeutig aus dem angrenzenden Raum. Er schlich sich vor die Tür und 
  warf einen Blick durchs Schlüsselloch. Dort sah er einen Offizier, die 
  UZI in der Hand, stand er an die hintere Wand gelehnt, ängstlich die Tür 
  betrachtend. Master verachtete diesen Feigling, der Offizier sollte seine Männer 
  befehligen und sich nicht hier verstecken. Er erhob sich, zielte auf die Tür 
  und feuerte die restlichen Kugeln seines Magazins ohne jegliche Gnade für 
  den Feigling durch die Tür, die unter der Wucht der Projektile zersplitterte. 
  Der Offizier wurde mehrmals in den Bauch und in die Brust getroffen, sein zerfetzter 
  Körper wurde hin und her gerissen und prallte dann an die Wand. Er rutschte 
  langsam zu Boden eine hässliche Blutspur an der Wand hinterlassend. Master 
  löste das leere Magazin, das klappernd zu Boden fiel. Nach dem Brüllen 
  der AK schien dieses leise Klappern grässlich leise, dann komplette Stille, 
  er nahm ein neues Magazin, schob es mit einem leisen Klicken in die Waffe, dann 
  lud er sie durch, mehr war nicht zu hören, im Lager herrschte komplette 
  Stille. Die Stille nach dem Kampf, das Kampfhoch verschwand. 
  "Master, Offizier erledigt." Er sah sich in dem Gebäude um, kein 
  Gegner, dann ging er nach draußen, dort war Thor, dieser prüfte ob 
  noch einer der Gegner lebte. Aber das Lager war erledigt. Sie riefen die anderen 
  Söldner, wobei sie das Minenfeld weit umgingen. Der Trupp begutachtete 
  die Waffen der Regierungstruppen, aber da war außer dem HK21E aus dem 
  Bunker nichts Interessantes dabei. Dieses Mehrzweckmaschinengewehr war dafür 
  umso interessanter. Das 21E war die neueste Version mit einem geringeren Rückstoss, 
  einer besseren Genauigkeit als die vorherigen Modelle, sowie was einzigartig 
  bei LMGs ist, war es mit ihm möglich halbautomatisch, mit Dreiersalven 
  sowie vollautomatisch zu schießen. Sie luden die Waffe sowie 1500 Schuss, 
  die sie im Bunker gefunden hatten, in ihr Fahrzeug. Währendessen platzierten 
  Scully und Longrifle die zwei Sprengladungen in den Gebäuden und stellten 
  die Zündfrequenzen ein. Phoenix begab sich zur Funkanlage und stellte die 
  Frequenz der Regierung ein. Dann fing er an zu senden:
"Ich hoffe sie können mich hören, ich spreche hier im Auftrag der Rebellen. Ich habe ihnen ein Angebot zu machen:
Lon Huang und seine Regierung haben aus diesem Land zu verschwinden und nie wieder zurückzukehren. Das gesamte Militär soll seine Waffen an die Rebellen abgeben und die Soldaten sollen zu ihren Familien zurückkehren. Ich hoffe sie haben sich dieses Angebot gemerkt denn ich werde es nicht mehr wiederholen. Falls die Bedingungen erfüllt werden, wird der Krieg in diesem Land ruhen, falls nicht werden wir weiter kämpfen bis die soeben genannten Personen alle tot sind, und das Land endlich in Frieden leben kann!
Phoenix Ende!
Dann begab er sich ebenfalls zum Wagen und sie fuhren bis zum Waldrand. Dort 
  blieben sie stehen. Scully nahm eine Fernbedienung hervor und drückte einige 
  Knöpfe. Die Söldner bewunderten das imposante Feuerwerk. Zuerst sahen 
  sie wie die Gebäude bebten, dann schossen Flammen zu den Fenstern heraus. 
  Mit einem ohrenbetäubendem Krachen flogen die Häuser in die Luft, 
  fast wie in Zeitlupe konnten sie sehen wie sich einzelne Teile der Gebäude 
  lösten und diese dann gänzlich in der Luft auseinanderbrachen. Dann 
  erreichte sie die Druckwelle, sie mussten sich festhalten um nicht umgeworfen 
  zu werden, während ihr Fahrzeug erschüttert wurde. Der Boden vibrierte 
  unter ihren Füßen. Dann sank der Flammenball, der mehrere Meter gen 
  Himmel geschossen war, wieder in sich zusammen, übrig blieb ein riesiges 
  Feld voller brennender und rauchender Trümmer. Scully hatte wirklich große 
  Päckchen verwendet. Die Söldner stiegen wieder in ihr Fahrzeug und 
  fuhren weg. Während der Fahrt gab Phoenix einen Funkspruch mit dem derzeitigen 
  Stand der Mission an die Rebellen ab, dann erklärte er den anderen Söldnern 
  den weiteren Verlauf der Mission genauer:
  "Wir haben jetzt noch ein Dutzend Kilometer zu fahren, dann haben wir unseren 
  nächsten Zielpunkt erreicht. Das ist eine Auftankstation für Helis, 
  und da General Fandal einen Heli will besorgen wir ihm einen. Ich weiß 
  zwar noch nicht was er damit anstellen will aber Befehl ist Befehl. Wir beobachten 
  die Stellung erst mal und schlagen dann in der Nacht zu, sobald ein Helikopter 
  gelandet ist. Ich werde wieder mein Scharfschützengewehr benutzen um den 
  Piloten zu erledigen; nicht dass der uns mit dem Ding vor der Nase wegfliegt. 
  Je nach der Situation werdet ihr dann angreifen. Ich gebe euch dann wieder während 
  des Sturms Deckung. Aber es wird eine Nachtmission, deshalb wird es doch mehr 
  zum Nahkampf kommen, als zu einer Scharfschützenmission. Jeder benutzt... 
  " 
Weiter kam er nicht, da plötzlich ein helles Jaulen das Geräusch 
  des Motors übertönte. Master schrie aus vollem Halse:
  "Raketenangriff!"
Longrifle riss das Lenkrad des Fahrzeugs nach rechts und zog mit aller Kraft 
  an der Handbremse. Der Wagen drehte sich um seine eigene Achse, schleuderte 
  umher und kam dann quietschend zum Stehen. Die Rakete schlug zwanzig Meter vor 
  ihnen in den Boden und explodierte dort krachend. Die Söldner sprangen 
  aus dem Fahrzeug und begannen in das rettende Gebüsch zu sprinten, als 
  sie wieder eine LAW hinter sich hörten. Diese war besser gezielt und schlug 
  ein Dutzend Meter neben ihnen in einen Baum ein. Longrifle, der letzte ihres 
  Trupps, wurde schreiend durch die Luft geschleudert und fiel dann einige Meter 
  weiter zu Boden. Die anderen wurden durch die Druckwelle regelrecht zu Boden 
  gedrückt. Sie sprangen aber sofort wieder auf und liefen weiter, nur Longrifle 
  blieb liegen, als Master das sah brüllte er den anderen Kämpfern zu:
  "Longrifle ist unten, gebt mir Deckung!" Er drehte sich ruckartig 
  um und rannte die fünfzehn Meter ohne Rücksicht auf sein Leben zu 
  Longrifle. Das war der Slogan von Master. Zuerst die Kameraden, dann die Mission, 
  dann er selbst. Die Anderen ließen sich zu Boden fallen und entsicherten 
  ihre Waffen. Einige Schüsse ihrer Gegner pfiffen bereits durch die Luft. 
  Dann hörten sie wieder das grässliche Jaulen einer Rakete. Diese überquerte 
  die Straße jedoch nicht sondern explodierte vorzeitig an einem Baum, von 
  der anderen Seite hörte man lautes Schreien. Die Söldner begannen 
  ziellos in die Büsche auf der anderen Straßenseite zu feuern, dann 
  erreichte Master endlich Longrifle. Er hob diesen auf und wuchtete ihn sich 
  über die Schulter, schwer bepackt kam er in ihre Richtung gerannt. Die 
  Söldner deckten seinen Rückzug mit Sperrfeuer Diese ganze Aktion, 
  seit der ersten Rakete, hatte höchstens 30 Sekunden gedauert. 
  "Phoenix, lade nach, deckt mich."
  Er riss das Magazin aus der SG 552, drehte es um und steckte das Andere der 
  beiden Getapten in die Waffe.
  "Phoenix, bin wieder bereit.
  "Thor, lade nach."
  "Skye lade nach."
  Dann kamen die ersten Gegner.
  "Phoenix, Gegner im Blickfeld, etwa 15 Stück. Master komm uns verdammt 
  noch mal helfen." Er spürte bereits wie die Kugeln über sie hinwegflogen. 
  Master legte Longrifle behutsam zu Boden, er atmete noch, auch war keine größere 
  Verletzung festzustellen.
  Er warf sich zu den andern Söldnern, und ließ seine Kalaschnikow 
  sprechen. Seine Schüsse zerfetzten einen Gegner im Laufen, auch Skye und 
  Thor erledigten mehrere Gegner. Phoenix lud gerade ein neues Magazin in die 
  Waffe. Dann feuerte er wieder los, seine Waffe traf einen Gegner mehrmals in 
  die Beine, dieser fiel zu Boden, feuerte jedoch unter fürchterlichen Flüchen 
  weiter. Phoenix blickte durch den Zoom seiner Waffe, zielte kurz und gab dann 
  einen weiteren Schuss ab. 
  Hinter der ersten Gruppe Gegner kam ein weiterer Trupp von 6 Leuten aus den 
  Büschen gestürmt. Scully riss eine Granate aus seinem Gürtel, 
  zog den Stift, man sah wie seine Lippen sich bewegten als er langsam drei Sekunden 
  abzählte dann holte er weit aus und warf die Granate, mit einem riesigen 
  Wurf und einem brüllenden Kampfschrei, über die Gegner hinweg. Die 
  Granate explodierte noch bevor sie den Boden erreichte und riss zwei Gegner 
  zu Boden. Phoenix spürte plötzlich einen heftigen Schlag an der linken 
  Schulter, das Adrenalin ließ jedoch keinen Schmerz zu. Er feuerte eine 
  weitere Salve auf die Gegner und brüllte dann in sein Mikro:
  "Scheiße, bin verletzt!" 
  Master wollte gerade nachladen als plötzlich ein Schuss den Boden vor ihm 
  aufspritzen ließ. Er zuckte erschrocken zusammen, der Unterschied zwischen 
  Leben und Tod war manchmal nur ein Millimeter, schoss es ihm durch den Kopf. 
  Ein weiterer Schuss raste auf ihn zu, die Kugel fetzte ihm ein Stück Fleisch 
  aus der Schulter weg. Nur ein Millimeter. Schreiend zerfetzte er den Schützen 
  der ihn aufs Korn nahm, das war noch mal gut gegangen. Er wusste nicht ob er 
  froh sein sollte dass er noch lebte, oder wütend dass er getroffen worden 
  war. Aber die restlichen zwölf Gegner waren fast an sie herangekommen die 
  Söldner bekamen unter dem mörderischen Sperrfeuer der Gegner fast 
  keine Gelegenheit gezielte Schüsse abzugeben. Phoenix sah plötzlich 
  vier Soldaten die auf ihn zugelaufen kamen, er zog den Abzug durch und erledigte 
  einen von ihnen, dann kam nur noch ein Klicken. Das Magazin war leer. Er drückte 
  den Knopf um es aus der Waffe fallen zu lassen und griff dann in seine Beintasche 
  um ein neues Magazin herauszureißen, aber das Magazin verfing sich im 
  Stoff der Hose. Er riss verzweifelt am Magazin, einer der Gegner legte an.
  "Hilf..."
  Das dunkle Hämmern eines G3 kam von hinten. Der Söldner fuhr erschrocken 
  herum und blickte in das schmerzverzerrte Gesicht von Longrifle. Er hatte eine 
  stark blutende Platzwunde am Kopf und mehrere Schnittwunden an seinem Körper, 
  seine Uniform war an einigen Stellen blutüberströmt. Der Soldat brach 
  mit einem endlos langen Todesschrei zusammen. Longrifle feuerte einige weitere 
  Feuerstöße bis das Magazin leer war, die beiden anderen Gegnern waren 
  nicht mehr zu sehen. Dann ließ er sich stöhnend zu Boden fallen und 
  lud mit zittrigen Händen ein neues Magazin in die Waffe. Auch Phoenix brachte 
  es endlich fertig das Magazin aus seiner Tasche zu ziehen. Die restlichen neun 
  Soldaten zogen sich langsam zurück, und wichen zu den Seiten aus, sie wollten 
  die Söldner von zwei Seiten angreifen, ihr Versuch frontal anzugreifen 
  hatte nicht geklappt, sie hatten gehofft durch die Raketen größere 
  Verluste bei den Söldnern zu erzielen. Scully nahm eine weitere Granate 
  und warf sie zu drei Gegnern. Nur einem gelang es der Granate zu entfliehen, 
  mit einem mächtigen Satz wollte er hinter einen Baum springen wurde jedoch 
  von Thor erledigt. 
"Los, ziehen wir uns langsam zurück," erklang der Befehl in 
  den Kopfhörern der Söldner. Einer nach dem anderen lief geduckt in 
  das dichte Buschwerk des Dschungels. Dort ließ sich Longrifle langsam 
  an einem Baum zu Boden gleiten, Thor stürzte zu ihm und begutachtete seine 
  Wunden. 
  "Das wird schon wieder, du hast nur etwas viel Blut verloren, aber noch 
  nicht lebensgefährlich." Er nahm sein Verbandszeug hervor und wickelte 
  ihm einen provisorischen Verband um den Kopf. Longrifle stand der Schweiß 
  auf der Stirn, er atmete schwer und versuchte die Ohnmacht zu bekämpfen 
  die sich in seinem Körper breit machte. Der Schweiß lief ihm in Bächen 
  das Gesicht herunter, machte Risse in die Tarnfarbe. Unter den freien Flächen 
  konnte man die Haut sehen, sie war bleich wie ein Leichentuch. Auch Master versuchte 
  die Blutung an der Schulter zu stoppen. Phoenix begutachtete seine Schulter, 
  die Patrone war in der Weste hängen geblieben, war jedoch so fest aufgeschlagen, 
  dass eine alte Wunde, die Phoenix von seiner letzten Mission in Marseille hatte, 
  aufgesprungen war, ein Stück Stoff diente als notdürftiger Verband. 
  Er befahl Skye und Master ihm zu folgen, während Scully und Thor Longrifle 
  schützen sollten. 
Die Anderen luden ein neues Magazin in ihre Waffe, dann schlichen sie, jeder etwa drei Meter voneinander entfernt, in Richtung Gegner. Leise schlugen sie sich durch den dichten Dschungel, die Waffe fest in der Hand, jeder blickte angestrengt durch die Blätter der Sträucher um eventuelle Gegner frühzeitig zu entdecken. Es war klar dass sie hier auf sie warten würden.
Skye blickte Phoenix fragend an, dieser nickte ihr zu und schlich dann weiter 
  durch das Gebüsch. Die Rebellin legte ihr M16 zu Boden und zog eine schallgedämpfte 
  Glock aus dem Gürtel. Langsam, Schritt für Schritt planend bewegte 
  sie sich vorwärts, verursachte aber noch immer mehr Lärm als sie gewollt 
  hatte. Sie war ein Meister im lautlosen Vorgehen, aber durch diesen dichten 
  Wald, mit dem Laub am Boden, war es unmöglich lautlos zu sein. Und so hörte 
  sie den Gegner auch bevor sie ihn sah. Aber er war bereits zu nahe. Ein Schatten 
  sprang auf sie zu. Sie wirbelte herum, und versuchte abzudrücken, aber 
  die Gestalt drücke ihre Hand nach oben sodass die Kugel bloß einige 
  Blätter in einer Baumkrone erschoss. Skye versuchte den Gegner von sich 
  zu drücken. Aber er war zu schwer, seinen blutgeilen Blick auf sie geheftet, 
  zog er sein Messer aus dem Gürtel und versuchte es ihr in die Brust zu 
  rammen. Skye suchte verzweifelt einen Ausweg, aber sie fand keinen. Das Messer 
  sank immer tiefer. Der ganze Kampf war außer dem angestrengten Keuchen 
  der Beiden lautlos. Skye riss plötzlich das Knie nach oben und rammte es 
  ihrem Gegner in die Weichteile, mit einem Zischen kam die Luft aus seinen Lungen. 
  Der Soldat verdrehte die Augen unter Schmerzen, öffnete den Mund um zu 
  schreien, aber es kam nur ein schmerzvolles Keuchen. Skye warf ihn von sich, 
  riss die Glock, die neben ihr zwischen einigen Blättern lag nach oben und 
  drückte ab, der erste Schuss fuhr durch das Auge und riss einen Teil des 
  Hinterkopfes weg, der Nächste zerstörte auch den Rest des Schädels.
  "Skye, einer weniger." Sie erhob sich und wischte sich das Blut aus 
  dem Gesicht. Auch Master hatte einen Gegner entdeckt, mit einem schnellen Ruck 
  schnitt er diesem die Kehle durch.
  "Master, auch einer."
  Ein weiterer Soldat verriet sich durch seine Neugierde, Skye erledigte ihn mit 
  drei Schüssen in die Brust. Langsam glich der Wald einem Schlachthof, überall 
  Blut, Leichenteile, Leichen. 
Der Soldat merkte dass etwas nicht stimmte, auf seinem Gesicht liefen Schweißtropfen 
  herunter und das war nicht wegen der Hitze, er hatte Angst. Seine Männer 
  schienen tot zu sein aber er hatte noch keinen einzigen Schrei gehört. 
  Irgendwas war hier faul, und zwar gewaltig. Er schaute sich verzweifelt um, 
  keiner seiner Männer war mehr zu sehen, Panik begann sich in ihm breit 
  zu machen, er packte sein G3 fester in die Hand. Da war doch eine Bewegung gewesen, 
  er drückte den Abzug und feuerte eine Salve in die Büsche. Keine Schreie, 
  nichts. Jetzt rechts von ihm, ein Rascheln, er wirbelte herum und gab wieder 
  einen Feuerstoß ab, er schrie aus vollem Halse dabei um seine Furcht zu 
  bekämpfen. Jetzt raschelte es links, er blickte sich vorsichtig um, aber 
  da war nichts. Bildete er sich das etwa alles ein? Nein, das war der Schatten 
  eines Menschen gewesen, er feuerte drei Schüsse dann hörte er nur 
  noch ein verhängnisvolles Klicken, und die Söldner hatten es sicher 
  auch gehört. Er griff fieberhaft in seinen Munitionsbeutel, und riss ein 
  neues Magazin hervor, erleichtert steckte er es in die Waffe und lud durch, 
  dann zerfetzten ihn mehrere Schüsse aus einer versteckten Waffe. Master 
  trat schweigend auf die Lichtung und blickte auf die zusammengekrümmte 
  Leiche auf dem Boden. Sie hatte einen schmerzerfüllten, ängstlichen 
  Gesichtsausdruck. Er bückte sich und drückte die gläsernen Augen 
  des Anderen zu. Daraufhin nahm er den Helm sowie den Munitionsbeutel des Soldaten 
  an sich. Die Weste war durch die Schüsse aus seiner Eagle zersplittert. 
  Sie gingen stillschweigend zu den anderen Söldnern zurück. Longrifle 
  schaffte es mit Thors Hilfe bis zum Hummer. Dann rasten sie los, die andere 
  Mission für diese Nacht war abgesagt worden. Jetzt mussten erst mal die 
  Wunden gepflegt werden. 
  Sie wurden schweigend im Lager begrüßt, einige der Rebellen kamen 
  mit einer Trage und halfen Longrifle ins Haus zu tragen. Die anderen Söldner 
  gaben erst mal ihre Waffen im Lager ab, dann ging jeder duschen. Nachdem sie 
  sich wieder einigermaßen menschlich fühlten ging es zur Nachbesprechung. 
  Sie gaben Fandal einen ausführlichen Bericht. Thor begann zur gleichen 
  Zeit Masters Schulterwunde zu nähen. Dann flickte er auch Phoenix Schulter 
  wieder zusammen, nachdem das geschafft war, ging er zu Longrifle um sich um 
  dessen Wunden zu kümmern. Er hatte eine Platzwunde am Kopf, die er nähte, 
  sowie mehrere kleinere und größere Schnittwunden und Verbrennungen 
  im Rücken und an den Armen die durch die Explosion verursacht worden waren. 
  Er nahm die provisorischen Verbände ab, wusch die Wunden, desinfizierte 
  sie, entfernte einige Splitter und verband sie dann aufs neue. Er befahl Longrifle 
  zwei Tage Bettruhe und dann eine Woche Schonzeit dann wäre er wieder fit. 
Es war jetzt 19 Uhr und Phoenix ging online um seine E-Mails zu checken. Mattscho 
  hatte ihm geschrieben. Er würde am 7.ten um 1300 in Hongkong landen, und 
  fragte wohin er dann gehen sollte. Phoenix schickte ihm eine Nachricht an welcher 
  Stelle er den Helikopter treffen würde, und wo er auf der Insel landen 
  sollte. Mattscho schrieb auch dass er die nötigen Artikel mitgebracht hätte 
  sowie mehrere Geschenke von Schwerdel, wollte jedoch nicht übers Internet 
  darüber reden. Nachdem das Team jetzt wohl für einige Zeit nicht komplett 
  war und Phoenix eine bessere Rückversicherung haben wollte schickte er 
  Schwerdel eine Nachricht mit den bisherigen Erfolgen aber auch dem Fehlschlag 
  dieses Tages. Er fragte für einiges Geld um das Team vervollständigen 
  zu können. Da Herr Schwerdel wohl gerade online war, kam die Antwort einige 
  Minuten später zurück. Schwerdel dankte für den ausführlichen 
  Bericht, bedauerte ihre Verletzungen und hoffte dass sie bald wieder einsatzbereit 
  wären. Er war auch damit einverstanden die nötigen Gelder für 
  die Anheuerung weiterer Söldner zur Verfügung zu stellen. Phoenix 
  ging zur A.I.M. Seite und sprach dort mit einigen Söldnern, einen guten 
  Techniker suchte er, aber Trevor, der mit ihnen in Arulco gekämpft hatte, 
  war abwesend, deshalb entschied er sich für einen Freelancer. Spontan fiel 
  ihm da Sean ein, ein guter Techniker und passabler Kämpfer, er war bloß 
  etwas arrogant und überschatzte sich manchmal selbst. Aber sonst wusste 
  Phoenix niemanden der ihm helfen konnte. Er suchte noch nach einem Kämpfer, 
  und da fiel ihm Log ins Auge, ein ausgezeichneter Martial-Arts Kämpfer, 
  der sogar Dr.Q im Nahkampf Konkurrenz machte. Er war billig, aber gut ausgebildet, 
  genau der Mann der ihnen hier noch fehlte, er hatte sicher einige Schwächen 
  aber seine Stärken überragten die bei weitem. Er teilte den zwei Söldnern 
  die exakten Daten für ihre Ankunft mit und schickte dann Schwerdel die 
  Rechnung, dieser überwies die geforderte Summe kommentarlos, er schien 
  sich keine Gedanken ums Geld zu machen. 
  Danach ging er noch einmal zu Longrifle, dieser schlief unruhig, da seine Wunden 
  ihn schmerzten, aber Thor hatte ihnen versichert dass keine Gefahr für 
  ihn bestehe und er in spätestens 10 Tagen wieder auf den Beinen wäre. 
  Nach dem anstrengendem Gefecht schliefen die Söldner erschöpft ein. 
Von Phoenix
copyright by www.jaggedalliance.de - Stand: 06.12.2001