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Steroid`s Leben:


Vicki Als mein Vater verhaftet wurde, weil er sich gegen die Kommunisten gestellt hat, habe ich angefangen, sie zu hassen.� Bobby Gontarski wirkt verbittert, als er mir diesen Satz sagt. Die Vergangenheit scheint ihn noch immer tief zu berühren.

Der am 9. 10. 1971 in Warschau geborene Pole erfährt schnell, daß Können und Leistung nicht zwangsläufig zu Ruhm und Erfolg führen. Das hängt in den ehemaligen Ostblockstaaten vielmehr vom Willen der Partei ab. Die Genossen entschieden, wer für den Staat brauchbar ist! �Wer kritisiert, verliert!�, sagt Bobby. �Meine Eltern waren Regimegegner und prompt kamen wir auf die Abschußliste.�

Die bittere Erkenntnis wird dem Jungen schon in der Schule deutlich. Er ist überaus begabt, belegt vordere Plätze bei Technikwettbewerben. Einmal verblüfft er die Jury, als er als Arbeit die detailgetreue Nachbildung einer russischen Makarov vorlegt. � Die waren heilfroh, als sie merkten, daß das Ding nicht scharf war.� Doch sein Talent nützt ihm wenig. Als er sich für den Besuch der Oberschule bewirbt, erhält er eine Absage. Der Traum vom Studium und späteren Ingenieurberuf ist damit Geschichte. 1987 beendet er die Schule und fängt eine Ausbildung bei der polnischen Feuerwehr an. 2 Jahre sorgt der �Lehrling� dafür, daß die ohnehin marode Ausrüstung der Kollegen intakt bleibt.

1989, er ist gerade volljährig geworden, muß er zur Armee. �Als Jahrgangsjüngster bist du der letzte Dreck, Offiziere und Mannschaften lassen ihren Frust an einem aus�, sagt der junge Mann. �Ich mußte mal mit Gasmaske und in voller Gefechtsausrüstung 10 km auf dem Sportplatz laufen. Als ich fertig war, hielten mir einige ältere Soldaten das Atemstück so lange zu, bis ich blau wurde. Dann rissen sie mir die Maske blitzschnell runter und drückten mich mit dem Gesicht in einen vollen Aschenbecher. Ich schnappte nach Luft und atmete den ganzen Dreck ein. Das ganze hieß dann `Staubsauger`!� Solcherlei Spielchen sind Alltag in der Armee.

Gontarski hat die Wahl, sich zu wehren oder weiter gequält zu werden. Der 18jährige entscheidet sich für ersteres. In seiner Freizeit trainiert er im Kraftraum, innerhalb kürzester Zeit wird aus dem bis dahin eher schmächtigen Jungen ein durchtrainierter Athlet. Als er sich eines Tages wehrt und zwei Soldaten krankenhausreif schlägt, bringt ihm das zweierlei ein: 1 Monat Arrest und den Spitznamen �Steroid�. Von nun an wird er nicht mehr belästigt.

Als er nach 2 Jahren die Truppe verläßt, hat sich sein Heimatland verändert. In Polen hat die freie Marktwirtschaft den Kommunismus abgelöst, seine Familie muß nun nicht mehr unter der Willkür der Roten leiden. 1992 beginnt er wieder bei der Warschauer Feuerwehr zu arbeiten. Mit seinem hervorragenden Technikverständnis bringt er die Einrichtung fast im Alleingang auf �Weststandard�.

Zur Belohnung darf er 1996 an einem Fortbildungsseminar in den Vereinigten Staaten teilnehmen. In New York lernt er ein Mädchen namens Sandra Unger kennen. Seine neue Freundin erzählt ihm von der Arbeit ihres Bruders bei A.I.M. Die Arbeit bei der Söldneragentur ist Bobbys einzige Möglichkeit in Amerika und somit bei Sandra zu bleiben. Er bewirbt sich. Das Unternehmen, das nach der Wende Militärpersonal aus Osteuropa sucht, engagiert ihn sofort. �Und jetzt warte ich auf meinen Flug nach Arulco�, sagt mir der Pole. �Dort wird es sicherlich heiß hergehen. Aber glauben Sie mir, mit Brandbekämpfung habe ich so meine Erfahrung!�

© Ostblock 89



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