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Der Kampf um die zentrale Stadt




Völlig unbeweglich lagen die beiden am Waldrand und beobachteten die Umgebung, die vor ihnen lag. Sie hatten Stunden gebraucht, um sich so zu positionieren. Schließlich durften sie unter keinen Umständen entdeckt werden. In den 7 Tagen, die sie jetzt gemeinsam unterwegs waren, hatte Buzz viel gelernt. Die Ausbildung die sie bisher genossen hatte, war anstrengend aber eine der besten gewesen. Doch das, was sie jetzt mitmachte, stellte einiges in den Schatten.

Und dabei hat doch alles so harmlos angefangen. Ein Spaziergang waren die ersten Tage gewesen. Doch dann schickte man ihnen die Elitetruppen auf den Hals. So schnell, wie sie vorgestoßen waren, mußten sie sich auch wieder in sicheres Terrain zurückziehen. Cambria mußten sie wieder aufgeben, da die gegnerischen Truppen einfach zu übermächtig auftraten. Also blieb von der einstigen West-Ost-Front nicht viel übrig. Drassen war sowieso gesichert und Grumm war leicht zu verteidigen, da man es nur von einem Stadtteil aus direkt angreifen konnte.

Aber Cambria!

Die zentrale Stadt!

Die größte Mine!

Und das Krankenhaus!

"Der Gegner wird damit rechen, daß wir uns die Stadt wiederholen wollen." hatte Blaze vor einigen Tagen gemeint. Es war für nicht nur Buzz ungewöhnlich, eine Frau zum Kommandanten zu haben. Aber es war ebenfalls gut zu wissen, daß man nicht allein war in diesem Geschäft, welches immer eine Männerdomäne bleiben wird.

Aber sie wollte es dem Gegner nicht so einfach machen. Deshalb teilte sie 3 Teams ein - 2 Snipertrupps und ein Angriffsteam. Zu der Zeit befanden sich alle in Grumm. Dorthin waren sie nach dem Angriff auf Cambria ausgewichen. Blaze entschied sich dazu, die Stadt von Westen anzugreifen, also aus der Richtung, wohin sie geflohen waren. Es wäre nicht die ultimative Lösung sagte sie, aber sie wollte nicht von der Seite vorstoßen, wo das Krankenhaus lag, um dann den Rest der Gegner auch dahin zu ziehen und am Ende ein Blutbad dort anrichten. Und von Süden fiel auch flach, weil sie dann zu weit in das Gebiet des Gegners vordringen müßten.

Also Westen.

Die beiden Snipertrupps sollten jeweils von Norden bzw. Süden her den Anfang machen, damit der Angriffstrupp nicht so schwer zu tun hat. Im Team waren 3 Sniper integriert, da ein Snipertrupp jedoch immer aus 2 Mann besteht, wurde Buzz ebenfalls eingeteilt. Da "Raider" und "Raven" ein abgestimmter Trupp waren, blieb ihr nur noch Maroon. `Eigentlich wußte niemand etwas stichhaltiges über ihn, abgesehen davon, daß er Sniper war.` überlegte Buzz. Der gut gebaute, sportliche Heimische mit der über das Auge verlaufenden Narbe. `Moment,` schoß es ihr durch den Kopf `er soll in ihrer Armee gedient haben.` Doch sie verwarf den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf die Einsatzbesprechung. Anscheinend hielt Blaze ihn für besser als den anderen Trupp. Daher bekamen er und Buzz die Aufgabe, die Stadt von Süden her anzugehen. Dummerweise war das Gebiet dort noch unbekannt, geographisch als auch vom Besetzungsgrad her. Seltsamerweise sprach sie das nicht im geringsten an. Nur ein kurzes Kopfnicken zwischen Maroon und seiner Kommandantin ließ vermuten, daß er sehr gut verstanden hatte, worum es ging. Der Plan war gemacht. Cambria sollte von 3 Seiten gleichzeitig angegriffen werden und der Gegner so zurückgetrieben werden und zur Flucht nach Osten gezwungen werden. Dort sollten dann schon einige Kameraden aus Drassen warten und den Rest erledigen. Es würde nicht einfach werden, aber das war der ganze verdammte Krieg nicht. Maroon und Buzz stellten also Trupp 1 und zogen auch als erste los, da sie mit Sicherheit mehr Zeit brauchen würden, um unentdeckt durch das gegnerische Gebiet bis zur Südseite von Cambria vorzudringen.

Operation Conquest hatte begonnen.

Die folgenden Tage hatten Buzz an die Grenzen ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten geführt. Alle Einsätze, die sie bisher mitgemacht hatte, waren mit diesem in keinster Weise zu vergleichen. Sie wurde nicht als Allrounder ausgebildet. Man hatte früh ihr Treffergeschick entdeckt und sie dementsprechend eingesetzt. Aber die Art dieses Einsatzes war völlig anders. Früher wurde sie im Angriff eingesetzt und ihre Aufgabe bestand darin, möglichst schnell möglichst viele Gegner zu töten. Und sie hielt sich auch für eine gute Schützin.

Doch einen echter Sniper hat andere Prioritäten als das Schießen. Ein guter Schütze visiert innerhalb weniger Sekunden sein Opfer an und tötet es. Ein guter Sniper verschafft sich so viel Zeit, wie er braucht, um einen sauberen Treffer zu landen. Es geht nicht darum, viele Gegner aus großer Entfernung auszuschalten, sondern vielmehr darum, so viele wie möglich zu umgehen und sich auf das eigentlich Ziel zu konzentrieren. Das hatte Buzz schnell begriffen, nachdem die erste 8 Mann starke Patroullie wenige Meter vor ihnen langspazierte. So etwas hatte sie nie gemacht und die ganze Zeit dachte sie, man müsse ihren wahnsinnigen Herzschlag hören. Maroon hatte sie vorbereiten wollen, auf das, was sie noch erwartete. So hatten sie sich gut getarnt neben den Weg gelegt und knapp eine Stunde gewartet, bis die Soldaten wieder vorbeizogen. Sie suchten das Gebiet genaustens ab, aber trotzdem entdeckten sie nicht die beiden Gestalten, die unter ihrem Gillie auf der Erde lagen und geduldig warteten ohne sich auch nur ein bißchen zu bewegen. Buzz wollte am liebsten den Kopf drehen, nur um zu sehen, aber sie riß sich zusammen.

Es war eine ungewöhnliche Taktik, die Maroon dort abzog, aber sie zeigte ihre Wirkung. Sie marschierten zuerst vor bis in feindliches Gebiet. Als sie sich dann südwestlich von Cambria befanden, begann er damit, Buzz in die "Künste der Sniper" einzuweisen - Tarnung, Taktik, die Beachtung der Umgebung, Berechnungen für Schüsse usw. Sie kamen sich in diesen Tagen persönlich recht nah, aber Buzz merkte, daß mit Maroon etwas nicht stimmte.

Buzz wurde immer besser, je weiter sie sich gen Osten bewegten. Natürlich kann man nicht innerhalb von wenigen Tagen aus einem guten Schützen einen guten Scharfschützen machen. Aber es reichte, um zu überleben und den Auftrag zu erfüllen. Nur das eigentliche Schießen konnten sie nicht üben, schließlich wäre der Auftrag mit ihrer Aufklärung im Eimer gewesen.

Der Zeitpunkt für den Angriff war noch nicht gekommen. Dennoch lagen die beiden bereits in ihrer Stellung am Waldrand, um sich schon mal auf die Situation einzustellen und sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Der Wald, aus dem sie gekommen waren war scheinbar feindfrei - trotzdem hätte Maroon es lieber gehabt, wenn eine Sicherung da wäre. Aber ein Snipertrupp ist nun mal auf sich allein gestellt. In der Stadt waren nicht viele Gegner zu erkennen. Zwei leichte Ziele auf den Dächern, eine Dreier- und eine Viererpatroullie und zwei oder drei weitere Ziele in den Häusern. Aber es waren mit Sicherheit noch einige mehr.

Der Zeitpunkt "Null" rückte immer näher, es waren jetzt nur noch 3 Stunden. Da hörten sie plötzlich ein Geräusch hinter sich. Sie lagen etwa fünf bis sechs Meter auseinander. Aus dem Augenwinkel konnte er keine Bewegung von Buzz erkennen - sie hatte also begriffen. Maroon hörte zwei verschiedene Stimmen. Die Bewegung waren sehr leise und langsam. Sie waren also entweder darauf bedacht, nicht von den Soldaten Deidrannas entdeckt zu werden oder sie waren genau solche. Egal was Sache war, sie durften sich auf keinen Fall zu entdecken geben. Sie hatten ja noch ein bißchen Zeit. Er überdachte die Situation und beschloß noch ein wenig abzuwarten. Die beiden setzten sich an einen Baum, der sich zwischen Buzz und ihm befand und zündeten sich eine Zigarette an. Jetzt konnte er auch erkennen, daß es gegnerische Soldaten waren. Also ruhig verhalten. Wenn sie sie töteten, würde man sie vermissen. Buzz hatte geflucht wie der Teufel es nicht besser konnte, als sie, von Maroon angewiesen, ihre Stellung aushob. Halb liegend, um ja nicht aufgeklärt zu werden. Jetzt zahlte sich die stundenlange Schufterei aus. Sie befanden sich mit dem Boden auf einer Ebene. Niemand mochte vermuten, daß dort jemand lag - das Gewehr im Anschlag. Buzz beobachtete Maroon ständig aus dem Augenwinkel, wartend auf ein Zeichen. Sollten sie die beiden töten oder nicht? Gehörten sie zur Besatzung von Cambria oder schlimmstenfalls zu einer Patroullie aus dem Süden?

Das Gespräch der beiden war in der Hinsicht nicht sehr aufschlußreich. Es beschränkte sich auf eine primitive Art, ihre Heldentaten darzustellen. Der eine erzählte voller Stolz, wie er eine Bauernfamilie gefoltert und gequält hatte und am Ende den Mann die Reihenfolge festlegen ließ, in der seine Familie sterben würde. Und anstatt sie mit einem Schuß hinzurichten, schoß er ihnen lediglich ins Bein und ließ sie qualvoll verbluten. Der andere rühmte sich damit, ein unschuldiges Mädchen vergewaltigt zu haben. Er legte dabei besonders viel Wert darauf, daß es ein kleines Mädchen von maximal 14 Jahren aus einem kleinen Dorf war und nicht eine Prostituierte, für die das ja Alltag wäre. Er hatte ein junges Leben zerstört und war stolz darauf. Ob er die Kleine abgemurkst hätte, fragte der andere darauf. "Nein" meinte er "ich hab Tom die Eltern bewachen lassen, damit ich sie ordentlich durchvögeln konnte. Danach hab ich mir die Hände gewaschen und bin mit ihm raus. Was hätte sie davon, wenn sie tot ist. So hat sie eine Erinnerung für´s Leben." Ein dreckiges Lachen folgte auf diese Bemerkung. "Du kennst den Alten bestimmt noch. Vengeance hieß er glaub ich. Er war doch auch mal in der Armee, aber dann hat man ihn doch rausgeworfen, weil er schlecht über die Herrin geredet hatte. Tja, und deswegen hat man seiner kleinen Tochter Besuch vorbei geschickt. So hat die Schlampe sich ihr erstes Date sicher nicht vorgestellt." Wieder ein grausames Lachen.

Währenddessen hatten die beiden Sniper natürlich alles mitgehört und Buzz hatte eine wahnsinnige Wut im Bauch. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte diesen beiden Arschlöchern die Kehle aufgeschlitzt. Sie wartete mit aller Ungeduld auf ein Zeichen von Maroon, damit sie genau das tun konnte.

Aber da kam nichts. Das konnte sie nicht verstehen. Wie kann man da nur so ungerührt daneben liegen. Sie hoffte nur, daß die beiden wieder nach hinten abziehen würden. Dann müßten sie sie nämlich töten. Man würde sie wohl kaum vermissen, sonst wären sie schon längst zu ihrer Einheit zurückgekehrt. Also nur eine Zweierpatroullie. Die konnte man doch problemlos beseitigen. Sie konnte sich kaum halten.

Doch das Glück war ihr nicht hold. Die beiden erhoben sich nach einer knappen Stunde Ruhepause und stiefelten jetzt völlig unvorsichtig und gedankenlos aus dem Wald heraus Richtung Cambria. Als sie weit genug weg waren, konnte Buzz nicht mehr innehalten. Sie blickte zu Maroon rüber, der immer noch regungslos in seiner Stellung lag und fragte voller Zorn über sein Verhalten: "Warum haben wir sie nicht kaltgemacht? Wie kann man nur so herzlos daneben liegen und sie einfach ziehen lassen, diese Schweine?" Das erste Mal jetzt drehte er seinen Kopf und schaute Buzz an. Sein Gesicht war komplett getarnt. Das einzige, was zu erkennen war, waren seine Augen. Er hatte ihr "eingeprügelt", daß es dort nichts geben dürfte, wodurch man sie ausmachen könnte. Als er den Kopf leicht hob, bemerkte sie jedoch eine winzige Lichtreflexion, die von seinem linken Auge ausging. Dann vernahm sie seine Stimme. Sie war vollkommen zittrig, das hatte sie von diesem Profi nicht erwartet. Und das, was er dann sagte, würde sie ihr Leben lang nicht vergessen.

"Mein Name ist Max Vengeance."

Diese Worte schlugen in ihr ein wie eine Atombombe. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit. Sie wollte etwas sagen, eine Entschuldigung oder so rausbringen, doch ihre Muskeln waren wie gelähmt. Sie war einfach nicht in der Lage, noch etwas zu sagen. "Ist schon in Ordnung." sagte er. "Wir haben noch etwas weniger als zwei Stunden, bevor es losgeht. Laß uns die Zeit nutzen, um uns wieder zu besinnen und auf den Auftrag zu konzentrieren."

`Wie stellt er sich das vor?` dachte sie bei sich. Es schien ihn nicht besonders zu berühren. Dafür sie umso mehr. Sie war völlig aufgewühlt, total unkonzentriert. Maroon beschloß, sie mit ihren Gedanken allein zu lassen. Es würde noch schlimmer werden, wenn er jetzt alles erzählt. Also beließ er es erst mal dabei. Sie würde mit Sicherheit darauf zurückkommen.

Er ging wieder in seinen üblichen professionellen Ton über, um sich, vor allem aber Buzz abzulenken. Er gab ihr die letzten Anweisungen. Beide überprüften noch mal ihre Tarnung, legten die Munition bereit, dann jeder seine Faustfeuerwaffe für den Nahkampf. Er ließ sie noch mal alles durchgehen, was von Bedeutung war: Entfernung, Temperatur, Gefälle, Wind, Hindernisse. Jetzt beruhigte sie sich auch wieder. Der Alltag der letzten Tage kehrte wieder ein. Die Gewehre wurden geladen, das Zielfernrohr noch einmal auf die richtige Einstellung geprüft. Maroon´s Waffe zu bekommen war nicht einfach gewesen. Es war eine Sonderanfertigung, die er schon in der Armee Arulcos benutzt hatte. Es hat eine Woche gedauert, die modifizierte Remington zu besorgen. Sie hatte einen außergewöhnlichen Lauf. Er bestand aus einer speziellen Legierung, die zum Hauptteil Titanium enthielt. Zudem war er ziemlich dick, um den Knall beim Schuß zu dämpfen. Auf kurze Entfernung sinnlos, aber auf größere Entfernung wurde das Geräusch verschwindend gering. Die Remington war ein Repetierer, er mußte also jeden Schuß einzeln nachladen. Dafür hatte die Waffe so gut wie keinen Rückstoß, war beim Schuß also leichter zu kontrollieren. Buzz dagegen ist vernarrt in Heckler&Koch. Der ehemals deutsche Hersteller hat schon immer robuste und zuverlässige Waffen produziert. So auch das "Accuracy". Es wurde für die deutsche Bundeswehr entwickelt, da das alte G3 doch schon ziemlich veraltet war und selbst mit aufgesetztem ZF nicht mehr den heutigen Ansprüchen entsprach. Das "Accuracy" verschießt 7,62er Patronen und kann als Repertierer sowie mit einem kleinen Magazin eingesetzt werden. Sie hat sich mit der Waffe so gut wie möglich vertraut gemacht, auch wenn das unter den hiesigen Umständen nicht einfach war. Aber sie waren bereit.

Fünfzehn Minuten noch. Zeit die Headsets wieder zu aktivieren. Die gesamten Tage über hatten sie Anweisung gehabt, die Batterien zu schonen und sich nicht durch unnötigen Funkverkehr zu verraten. Schließlich war der Gegner nicht zu unterschätzen.

Blaze hatte beschlossen, den Sniperteams den Anfang zu überlassen. 1600 Ortszeit sollten sie loslegen und ausschalten, was möglich war. Sie hatte zuerst daran gedacht, Schalldämpfer benutzen zu lassen; aber das wäre nicht sehr effektiv gewesen. So würden die ersten Gegner zwar lautlos ausgeschaltet werden, doch man würde sie trotzdem recht schnell bemerken. Außerdem hätten die Sniper um einiges dichter an die Stadt herangmußt, da die Unterschallmunition eine geringere Durchschlagskraft, Geschwindigkeit und Reichweite hat. Sinnlos für einen Angriff bei Tag. Buzz und Maroon machten sich daran, ihre Ziele auszuwählen. Zuerst die in den Häusern, dann die auf den Dächern. Die Patroullie würden sie Ivan mit seinem Mörser überlassen.

Währenddessen waren die anderen Teams auch schon bereit. Raider und Reaven hatten sich von Norden her der Stadt genähert und ihre Positionen schon zwei Tage vorher eingenommen. Auch sie hatten ihre Umgebung studiert, allerdings hatten sie keinen Überfall aus dem Rücken zu erwarten. Das war schon ein enormer Vorteil. Das Ehepaar hatte es in der Zusammenarbeit einfacher als das andere Sniperteam, schließlich haben sie schon vor dem Eintritt in A.I.M. jahrelang zusammengearbeitet. Es bestand einfach eine Harmonie zwischen ihnen, die nur schwer zu übertreffen war. Der eine wußte stets genau, was der andere tun würde, wen er als nächstes ins Ziel nehmen würde. Sie haben sich über Jahre hinweg eine Strategie aufgebaut, wie sie am effektivsten ihren Gegner ausschalten können.

Gegenüber Maroon und Buzz hatten die beiden einen weiteren Vorteil. Sie waren um einiges dichter am Stadtrand. Somit fiel es ihnen natürlich leichter, den Gegner aus Korn zu nehmen. Allerdings bestand die Gefahr, daß sie schneller entdeckt wurden. Aber sie waren im Tarnen mindestens genauso gut, wie Team 1. Sämtliche möglichen Fluchtwege waren erkundet, falls der schnelle Rückzug unumgänglich werden würde. Doch im Gegensatz zu Team 1 hatten sie Glück. Feindliche Patroullien hatten sie hier noch nicht gesehen und das würde sich auch die nächsten zehn Minuten nicht ändern.

Die beiden lagen ebenfalls ein paar Meter auseinander. Raven lag weiter westlich, also dichter zu Angriffsfront. Sie spähte ständig hinüber. Vor ca. dreißig Minuten bereits hatte sie erste Bewegungen entdeckt. Aber auch nur, weil sie wußte, wo sie suchen mußte. Der breiten Gestalt nach zu urteilen, war es Ivan gewesen. Doch der Schatten verschmolz sofort wieder mit dem dichten Dschungel und wurde unsichtbar. Sie waren also da.

Bis jetzt verlief alles planmäßig.

Blaze hatte sich dafür entschieden, den Trupp so spät wie möglich in Stellung zu bringen. Ca. fünf Kilometer vor Cambria ließ sie die Gruppe halten. Die Männer sollten das Gepäck ablegen und nur mitnehmen, was sie für den Angriff brauchen würden - Waffen, Munition, Schutzweste und Helm. Sie wies Ivan an, alles Notwendige vorzubereiten während sie mit Dr. Q das Terrain inspizieren wollte. Ivan, Fidel, Cliff, Grizzly und Red machten sich sofort an die Arbeit, noch bevor die Kommandantin im Dschungel verschwunden war.

Sie hatten alle Zeit der Welt und die nahmen sie sich auch. Äußerst vorsichtig, die Nerven zum Zerreißen gespannt arbeiteten sie sich vor. Eine Zweierpatroullie war vor kurzen an ihnen vorbeigelaufen. Die Männer alberten rum und waren nicht konzentriert. Es schien also, als käme der Angriff unerwartet. Das konnte nur hilfreich sein. Als sie noch etwa 300 Meter vom Waldrand entfernt waren, bedeutete Blaze ihrem Kameraden sich hinzulegen und das letzte Stück gleitend zurückzulegen. Sie waren bei weitem nicht so unsichtbar wie die Sniper, aber für ihre Zwecke würde es reichen. Blaze prägte sich die Umgebung ein, die Wirkungsmöglichkeiten bezüglich der Häuser - kurz gesagt, alles was wichtig war. Vor ihnen lag eine freie Fläche. Ein paar Tage zuvor war sie noch unvermint. Aber das geschulte Auge der Kommandantin erkannte sofort, daß dies nicht mehr der Fall war. Die Verminung war jedoch ziemlich grob und unprofessionell. Mit ein bißchen Geschick sollten sie auch dieses Hindernis schaffen. Es war einfach der beste Angriffspunkt. Dr.Q fragte noch, wo sich die Sniperteams befanden. "Nördlich und südlich der Stadt." antwortete Blaze. "Ja, aber wo denn genau?" hakte er nach. "Ich weiß es nicht." meinte sie. "Sie haben völlige Freiheit, Hauptsache sie können so wirken, wie ich es wollte." Die Antwort verblüffte ihn, aber er wollte nicht als Vollidiot dastehen und beließ es dabei. Die beiden zogen sich zurück zum Sammelpunkt, um den Einsatz zu besprechen. Die anderen fünf hatten derweil schon die Rucksäcke und das restliche, nicht benötigte Material versteckt und waren auch schon getarnt. Blaze erklärte ihnen die Lage und ihre Absichten. Die Minen würden die Sache nicht einfacher machen, aber danach fragt ja am Ende keiner. Sie fragte Fidel, ob da was zu machen wäre, aber der meinte nur "Einfach nicht drauftreten.". Die Waffen und Funktionen wurden wie vor jedem Angriff zugeteilt. Ivan bekam wie immer den Mörser. Grizzly und Red hatten das MG. Blaze wollte sie äußerst rechts haben. "Sucht euch ne Grube, von der aus ihr einiges wegmetzeln könnt, aber seid vorsichtig, wegen den Zivis." Die restlichen sollten zu gegebener Zeit vorstoßen und den Gegner im Häuserkampf binden, damit die anderen nachrücken konnten. Das war es, worauf Fidel sich schon lange freute. Der Kampf Mann gegen Mann. So ein Bleispucker mag ja ganz toll sein, aber es geht doch nichts über eine mit einem Messer aufgeschlitzte Kehle. Bei diesem Gedanken wurde ihm ganz warm um´s Herz, der Teufel weiß warum. Cliff und Dr. Q bevorzugten beide das M16, und zwar die neueste Version, die C7. Eine robuste und leichte Waffe. Und außerdem nicht sehr teuer. Blaze dagegen setzte auf die FA-MAS. Besonders heute würde sie sich bewähren. Sie war leicht, handlich und vor allem sehr kurz für ein Sturmgewehr. Das zahlt sich später im Häuserkampf aus. Die Granaten wurden verteilt, die Munition auch. Dann brachen sie auf um die Stellungen zu beziehen.

Jeder der Söldner war hervorragend ausgebildet. So dauerte es auch nicht besonders lang, bis jeder einen idealen Platz ausgemacht hatte. Blaze schaute auf die Uhr. Noch zehn Minuten. Also Funke an und mal hören, ob noch alle da sind. Team 1 war zuerst dran. Wie ausgemacht, vernahm sie ein kurzes zweimaliges Knacken. gleich darauf ein dreimaliges - das Zeichen, das Team 2 vollständig und bereit war. Sie antwortete mit einem vier kurzen Signalen, um den Teams zu zeigen, daß bei ihnen auch alles ok war.

Noch 5 Minuten.

Der Gegner verhielt sich bis jetzt nicht sonderlich auffällig. Sie liefen ständig ihre Patroullienwege ab, allerdings ohne besondere Aufmerksamkeit zu zeigen. Blaze konnte durch das Fernglas nicht viel erkennen. Zwei Männer reinigten in der Sonne ihre Waffen, ein anderer schlief an einem Baum. Und dann noch die Frau auf dem Dach. Es schien, als hätte sie eine Dragunov. `So´n Mist` dachte sie leise. Die muß vorher weg. Da sie nicht genau wußte, wo ihre Sniperteams lauerten, konnte sie auch nicht einschätzen, ob eins der beiden den Sniper sehen konnte.

Und dann war es soweit. Der Zeitpunkt Null war gekommen. Die Sniper dachten alle so, wie sie ausgebildet wurden. Erst die Gegner, die nicht offen herumstanden, dann die, die am besten zurückschießen konnten und letztendlich der Rest.

Natürlich waren die Ziele in den Häusern schlechter zu treffen, aber das war egal. Für das Angreiferteam stellten sie immer noch die größte Gefahr dar. Raven gab den allerersten Schuß ab und die anderen folgten ihr in weniger als zwei Sekunden. Alle vier trafen, was aber durch das Überraschungsmoment recht einfach war. Auf der Seite von Team 1 gab es keine Feinde mehr innerhalb der Häuser, also visierten sie die auf dem Dach an.

Raider übernahm auf seiner Seite den letzten Feind in einem Haus. Er befand sich in einem kleinen Einfamilienhaus. Sorgfältig und dennoch fließend schnell legte er auf den breitschultrigen Mann an und zog langsam und gleichmäßig den Abzug durch. Der Schuß krachte. Er sah, wie das Geschoß den Hals durchschlug und visierte den nächsten Gegner schon an. Doch da war noch etwas. Etwas in dem Haus stimmte nicht. Er schwenkte zurück auf die Stelle, wo noch eben der Soldat stand. Jetzt erst sah er, wie eine junge hagere Frau durch den Raum auf das Fenster zu schwankte. Durch das ZF konnte er erkennen, daß sie eine schwere Bauchverletzung hatte. ?Mein Gott? dachte er. Raven indes hatte bereits zwei weitere Feinde erledigt. Zeit zum Ausweichen. Sie wollte gerade die Stellung wechseln, bemerkte aber das Raider nicht folgte. Sie schmiß sich auf den Boden neben ihn und versuchte mit ihm zu reden, aber er lag wie versteinert da. "Ich hab sie getötet." stammelte er nur immer wieder.

Auf der anderen Seite lief es besser, Maroon hatte nur einen Abschuß auf dem Dach, der war dafür umso spektakulärer. Er traf den Gegner in die Brust, wodurch dieser nach hinten geschleudert wurde und hinfiel. Er hatte mehr oder weniger Glück - er fiel nicht über den Dachrand, sondern blieb mit der Weste daran hängen. Allerdings ragte nun sein Kopf drüber hinaus und der Soldat, der an der Hauswand Schutz gesucht hatte, wurde überrascht und dachte nicht lange nach, worauf er schoß - er schoß einfach. Selbst für einen eingefleischten Söldner wie Maroon war das kein schöner Anblick. Buzz war etwas erfolgreicher. Sie hatte einen Abschuß auf dem Dach, ein präziser Treffer in auf die Nasenwurzel, der Mann war sofort tot. Dann visierte sie eine Etage tiefer an. Auch dieser Gegner hatte keine Chance.

"Buzz!" - "3 Treffer" kam die kurze Antwort.

"Team 1 - 5 bestätigte Abschüsse!" meldete Maroon.

"Team 2 - ebenfalls 5 - Raider ist ausgefallen, Schockwirkung wegen Zivilistentreffer."

"FUCK!!!" entglitt es Blaze. "Ok hier 3, haben wir einigermaßen freie Bahn oder ist ein Hinterhalt zu erwarten?"

"Hier 1, bei uns sieht´s gut aus. Mit Sicherheit 2 Mann hinter dem Haus mit dem Flachdach und einer in der Ruine gleich am Stadteingang. Eine Gruppe von 5 Mann befindet sich in einem Vorgarten, etwa 600m südlich vom Krankenhaus - ich würde den Mörser vorschlagen. Zivilisten sind keine in der Nähe."

"Hier 2, in der Lagerhalle im Norden hab ich mindestens 6 gezählt und im Krankenhaus mindestens 4. Sieht nicht so aus, als wollten die da raus."

"Hier 3, Maroon, auf deinem Flachdach liegt ne Dragunov, die muß weg."

"1 verstanden." Er schaute Buzz an. Ein kurze Nicken und sie zog sich zurück.

Blaze gab Grizzly das Zeichen, sich am MG vorzubereiten. Ivan hatte bereits den Mörser schußbereit und legte auf die Fünfergruppe an. Blaze blickte wieder durch das Fernglas, auf die Stelle, wo der feindliche Sniper lag. Als sie die Frau sah, blickte sie direkt in die Mündung der Dragunov. `Scheiße, sie hat mich.` Blitzschnell drehte sich nach links unten weg und wartete auf einen Kugeleinschlag. Statt dessen knackte ihr Headset.

"Hier Buzz, die Dragunov ist erledigt."

"Saubere Arbeit Buzz." antwortete Blaze und gab das Zeichen für den Sturmlauf.

Zeitgleich feuerten Ivan und Grizzly los. Blaze, Fidel, Cliff und Dr.Q rannten aus ihrer Deckung heraus über die freie Fläche auf die Stadt zu. Geschickt wichen sie den Minen aus, achteten darauf sich nicht zu nah zu kommen, um kein gutes Ziel abzugeben. Ein ganzes Ende vor ihnen hörten sie, wie das Mörsergeschoß einschlug. Noch während der Flugphase war Ivan aufgesprungen und folgte den anderen. Rechts von ihnen pfiffen die MG-Geschosse vorbei. Sie dienten nur zur Einschüchterung des Gegners. Mit einem MG in eine zivile Stadt zu feuern war ziemlich riskant, doch Blaze vertraute da auf Grizzly.

Nachdem sie etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, tauchten die ersten Gestalten auf. Auf die Entfernung war es im Dunkel eines Hauses nicht zu erkennen, ob das nun ein Soldat oder ein Zivilist war.

Sie hatten anscheinend begriffen, daß der eigentliche Hauptangriff aus westlicher Richtung lief und konzentrierten das Feuer in diese Richtung. Aber durch die ständigen MG-Salven waren gezielte Schüsse kaum möglich. Außerdem gab das Angreiferteam auch vereinzelte Feuerstöße ab, welche den Gegner zur Deckung zwang.

Etwa 250m neben ihnen ging plötzlich eine der Minen hoch, wahrscheinlich durch einen Kugeleinschlag ausgelöst. Einer der wenigen weitreichenden Splitter traf Fidel in die linke Wade. Er ging zu Boden und konnte sich grade so noch an einer weiteren Mine vorbeirollen. Sofort schlugen mehrere Kugeln vor und neben ihm ein. Blaze blickte bei dem kurzen Aufschrei zur Seite und sah die Szene. Sie drehte sich nach hinten und schaute zu Ivan, der inzwischen wieder dran war. Er nickte ihr kurz zu und schon war sie wieder auf dem Vormarsch. Ivan rannte zu Fidel und sah sich die Wunde an. Dann packte er ihn am Arm, zog ihn hoch und mit einem knurrenden "Los Du Weichei!" rannten sie ebenfalls weiter. Blaze, Dr.Q und Cliff waren inzwischen am Stadtrand angekommen. Die Kommandantin deutete früh genug auf die Ruine, um Querbewegungen zu vermeiden. Dazu mußten sie durch die Schußlinie des MGs. Grizzly stoppte das Feuer und instinktiv eröffneten Fidel und Ivan kurze Feuerstöße in Feindesrichtung ab. Noch im Laufen machte Blaze eine Betäubungsgranate scharf und schleuderte sie in die Ruine. Ein dumpfer Ton ließ sie vermuten, was sie hoffte. Sie zog wieder die FA-MAS und stürmte auf die Ruine zu. Cliff und Dr.Q folgten ihr. Sie suchten zwischen den Mauern Schutz, wo auch der bewußtlose Soldat lag. Ein Schlag gegen die Schläfe und er würde noch ein bißchen länger schlafen. Sie schnappte sich seine Ruger Mini14, nahm das Magazin heraus und wechselte ihr eigenes. Cliff nahm sich sein Ersatzmagazin und steckte es ein. Dr.Q fand in einer Ecke noch zwei Handgranaten, schlich zur westlichen Mauer vor und schielte durch ein Loch hindurch, um etwas zu finden, worauf er seine eben erbeuteten Splitterspucker werfen könnte.

Das MG hatte inzwischen das Feuer wiederaufgenommen und Ivan und Fidel sprinteten weiter zum Stadteingang, allerdings an ein Haus auf der nördlicheren Seite. Dort trennten sie sich. Ivan kletterte auf das Dach und Fidel schlug die Scheibe ein verschwand im Haus.

"Nebel!" kam Blaze´ kurzes Kommando und schon verteilte Cliff drei Nebelgranaten im Vorfeld. Jetzt rückten Grizzly und Red im Schutz des Nebels und dem Deckungsfeuer der Kameraden nach. In der Ruine fanden sie eine gute Schußposition für das MG und legten sich hin. Dr.Q und Cliff bildeten ein Buddy-Team und sollten noch etwas weiter südlich ansetzten.

Grizzly eröffnete wieder das Feuer, als sich der Nebel langsam verzogen hatte und er wieder etwas erkennen konnte. Blaze hatte sich bereits im Schutz des Dunstes nach vorn bewegt. Auch sie suchte sich Deckung in einem Haus. Ivan hatte von dort oben eine gute Übersicht und versorgte den Rest des Teams mit seinen Aufklärungen. Fidel verband in dem Haus mit einer verdreckten Gardine seine Wunde notdürftig und dann wollte er in den Nahkampf.

Buzz kehrte wieder zu Maroon zurück. Er beschloß, die Stellung noch zu halten. Die Übersicht konnte hilfreich für das Angriffsteam sein.

Raider hatte sich derweil wieder einigermaßen gefangen, aber Raven hatte trotzdem das Kommando übernommen. Sie beschloss, zur Stadt vorzudringen. Langsam aber bestimmt, von Deckung zu Deckung schleichend, drangen sie in Richtung der wenigen Häuser vor.

Ivan suchte die Umgebung von seinem erhöhten Standpunkt aus ab, als jedoch etwa 400m vor ihm ein Sniper auftauchte, zog er sich vorsichtig zurück und kletterte wieder vom Dach herunter.

Dr.Q und Cliff umrundeten gerade das südlichste Haus und bewegten sich möglichst leise zur nächsten Ecke vor. Stets bereit, jeden Moment zu feuern. Immer geduckt unter den Fenstern entlang. Die Nerven zum Zerreißen gespannt.

Fidel hatte die Gegend um das Haus lange genug beobachtet, um sicher zu sein, daß sich niemand in Schußposition befand, wenn er das Haus verließ. Er öffnete die Tür, kroch herau, schmiegte sich an die Wand und schloß die Tür wieder. Ein kurzes "Ivan" sagte ihm, daß sein Freund sich hinter ihm befand.

Grizzly und Red lagen in ihrer Deckung in der Ruine und hielten das Feld unter Beschuß. Allerdings neigte sich die Munition langsam dem Ende zu. Aber sie hatten ja noch Zweitwaffen.

Blaze hatte sich bereits durch das Haus zum Hintereingang begeben und es verlassen. Der Soldat, der sich dort befand konzentrierte sich in die falsche Richtung. Sie schlich sich von hinten an, zog ihm die Beine weg und trat ihm dazwischen. Den Schock nutzte sie aus, beugte sich über ihn und brach ihm das Genick.

Noch war der Kampf lange nicht vorbei.

Fidel und Ivan bewegten sich lautlos zwischen den Häusern hindurch auf die Lagerhalle hinzu. Sie schlichen an der Wand entlang. Stimmen waren zu hören. Fidel zog den Stift aus einer seiner Splittergranaten und lugte durch das Fenster. Keine Zivis. Gut. Er warf die Granate und stieß zu Ivan, der inzwischen Deckung hinter einem Felsen gesucht hatte. Die Splitter durchschlugen das dünne Wellblech und zerfetzten fast das halbe Gebäude. Sich gegenseitig deckend drangen die beiden vor und drangen in die Halle ein. Dort fanden sie ein Bild der Verwüstung vor, drei Tote, ein Bewußtloser und ein röchelnder Sterbender mit einem Splitter im Hals. Das waren nur fünf. Sie blickten sich hinter ihrer Kiste um. Da kam auch schon der erste Feuerstoß vom hinteren Teil. Fidel schoß zurück und Ivan schlich an der Wand vor. Als er ihn sah, legte er kurz an und mit einem gezielten Feuerstoß schaltete er ihn aus. Schnell sicherten sie die Halle, Fidel betrachtete den Bewußtlosen. Aber der würde nicht mehr aufwachen. Raven und Raider hatten die Szene beobachtet und stießen jetzt zu den beiden hinzu. Dr.Q und Cliff wurden inzwischen in einem heftigen Feuerkampf gebunden. Die beiden hatten als Deckung lediglich eine Hausecke, und da konnte man nicht sonderlich gut schießen. Doch die beiden teilten sich auf und somit nahm Cliff die 4 Soldaten aus einem anderen Winkel zusätzlich unter Beschuß. Er erwischte einen am Bein und ein anderer bekam eine Kugel in den Kopf. Dann rollte Dr.Q aus seiner Deckung heraus und schoß eine Salve ab. Einen hatte er getötet, der andere zog sich weiter zurück. Die beiden setzten sofort zur Verfolgung an. Als sie jedoch um die Hausecke kamen, wo er vorher stand, erwartete sie Blaze bereits mit einem Lächeln und einem blutigen Messer.

Die beiden getrennten Gruppen, die sich jetzt in der Stadt befanden, bewegten sich jetzt zielstrebig auf das Krankenhaus zu. Blaze wies die anderen vier über Funk an, von Nordwesten her das Krankenhaus anzugreifen. Sie drangen weiter vor zum Krankenhaus. Dort schien eine Panik ausgebrochen zu sein. Einige Patienten verließen schreiend das Krankenhaus. Ein Teil durch die Tür, ein Teil durch die Fenster. Der Kopf von einem der Ärzte war an die Eingangstür der Krankenhauses genagelt - scheinbar als Warnung.

Blaze hielt mit ihrem Trupp an dem kleinen Lager vor dem Krankenhaus, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Sie wollte den Trupp auf keinen Fall trennen, da die gegenseitige Sicherung im Häuserkampf von enormer Wichtigkeit war. Dr.Q schlug vor, durch ein Fenster in einem der Abstellräume einzusteigen. Er kannte sich dort ein wenig aus, da er sich das Gebäude nach der ersten Eroberung gründlich angesehen hatte. Diese Räume waren dreckig und ungemütlich, wahrscheinlich hielt sich dort niemand auf. Vorsichtig näherten sie sich dem Fenster. Draußen war kein Gegner mehr zu erkennen und im Lager war es auch ruhig gewesen.

Währenddessen war die Gruppe unter Ivan von Norden her ans Krankenhaus vorgedrungen. Auch er entschied sich, nicht durch die Haupttür reinzugehen. Ein bereits offenes Fenster bot sich an und sie stiegen ein.

"Wir sind drin." hörte Blaze, da fielen auch schon die ersten Schüsse. ein Soldat war ganz plötzlich durch die Tür gekommen und Raven hat sofort ihre Beretta gezogen. Sie wußte, daß die simple Weste auf diese kurze Entfernung nicht schützen würde. Dennoch schoß sie dem Mann sicherheitshalber in den Kopf. Das Geschoß drang durch das rechte Auge in den Kopf ein. Er fiel nach hinten, riß seine AKM hoch und ein Feuerstoß löste sich, der Raider förmlich zersiebte. Die 7,62er durchdrang die Weste problemlos. Er prallte an die Wand hinter ihm und fiel dann auf den Boden. Raven blickte entsetzt zu ihrem Mann, alles schien für sie wie in Zeitlupe abzulaufen.

"Neeeeiiiiiinnnnn"

Sie rannte sofort zu ihm, drehte ihn auf den Rücken und nahm seinen Kopf in die Hände.

"Du darfst nicht sterben, nicht jetzt!"

"Sssssccchhht. Ich weiß, daß es soweit ist." antwortete er mit schwacher Stimme. "Du sollst wissen, daß ich Dich liebe und daß ich Dich immer lieben werde."

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann schlossen sich seine Augen und der Kopf wurde plötzlich ganz schwer in ihrer Hand. Sie drückte ihn fest an sich.

"Ich liebe Dich auch." Sie weinte. "Ich liebe Dich auch."

Fidel sicherte die Tür mit seiner H&K MP53 und Ivan hatte bereits die AKM in der Hand. Er hielt Raven die Waffe hin und schaute sie an. Ihr hübsches Gesicht war tränenüberströmt.

"Er hätte nicht gewollt, daß Du jetzt aufgibst."

Sie nickte schluchzend. Behutsam legte sie den Kopf ihres Mannes auf den Boden und griff nach der AKM. Sie überprüfte das Magazin und stand wieder auf. Fidel streckte ihr den gehobenen Daumen entgegen und sie lächelte zurück.

Auf der anderen Seite nutze Cliff den Augenblick des Schußwechsels, um die Scheiben des Fensters einzuschlagen. Schnell stiegen die drei ein und horchten an der Tür. Da kam über Funk die Meldung vom Ausfall Raiders. Aber sie machten weiter. Gut so. Sie hörten schnelle harte Schritte, eindeutig Soldaten. Sie entfernten sich rasch und Blaze öffnete die Tür.

"Cliff führt, ich decke und Q, du hälst uns den Rücken frei." wies Blaze knapp an. Sie schaute kurz über den Gang. Nichts zu sehen. Cliff ging voraus und bog gleich nach links weg, die anderen folgten. Glücklicherweise hatte das Krankenhaus nur ein Stockwerk, das machte die Sache wesentlich einfacher.

Ivan, Fidel und Raven hatten Glück, der Teil in dem sie sich befanden, schien etwas abgelegen zu sein und es gab wohl nur die eine Wache, die sich grade verabschiedet hatte. Ivan nahm sich dessen alte Funke. Sie legten den Toten gut sichtbar in die Tür. Fidel legte eine kleine Drucksprengladung indem er sie unter den Körper schob. Sie verschwanden in einem der Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite. Kaum waren sie weg, da gingen die Gangtüren auch schon auf. Ivan hörte drei Stimmen heraus. Als sie den Soldaten liegen sahen, wurden sie sofort mißtrauisch. Unter der Sicherung des dritten gingen die anderen beiden langsam vor. Vorsichtig schauten sie in das Zimmer. Der leichte Tritt vom größeren der beiden gegen den Toten reichte schon aus, um die Sprengladung zu zünden und die beiden zu zerfetzen. Fidel hatte hinter der Tür schon die Senfgasgranate in der Hand, aber Ivan schüttelte nur den Kopf. Er warf ihm eine Betäubungsgranate zu. Fidel zog den Stift und nickt Raven zu. Sie öffnete schnell, aber leise die Tür und Fidel schleuderte die Granate in Richtung des dritten. Gleich nach der Detonation stürmte er mit gezogenem Messer aus der Tür. `Hm, waren doch zwei.` dachte er. Mit gekonnter Technik tötete er die beiden lautlos. Solche Soldaten hatten es nicht verdient zu leben. Er rief die beiden leise heraus und sie machten sich daran, den nächsten Teil des Gebäudes zu säubern. Das Bild, das sich ihnen hinter der großen stählernen Tür bot, war abstoßend. Die Gänge waren mit Blut verschmiert, überall lag Dreck und Abfall herum. An der linken Wand stand ein Bett, auf dem sich ein stöhnender Mann befand. Er verzog das Gesicht unter den starken Krämpfen, die seinen Körper befielen. Der Großteil der Beleuchtung war ausgefallen, entweder durch kaputte Birnen oder mutwillige Zerstörung. Eine völlig überforderte Schwester rannte kopflos durch den Gang von einem Zimmer zum nächsten, um die Patienten zu beruhigen. Als sie die drei Söldner sah, blieb sie wie angewurzelt stehen und starrte sie an. Ivan versuchte ihr durch Handzeichen deutlich zu machen, daß sie weiter ihrer Arbeit nachgehen sollte. Scheinbar begriff sie die Lage, jedenfalls verschwand sie wieder schnell vom Gang. Inzwischen gingen Raven und Fidel an der rechten, Ivan an der linken Wand vor. In den Zimmern befanden sich keine Soldaten, doch dann hörten sie es. Es war das kläglich Wimmern einer weiblichen Stimme aus dem letzten Zimmer auf der linken Seite. Ivan ging leicht geduckt vor, bis er etwas in das Zimmer hineinsehen konnte. Gegen das Licht konnte er die Umrisse eines Mannes erkennen, der scheinbar auf irgendwas auf dem Boden vor ihm einschlug. Er zeigte kurz auf sein Kampfmesser und dann auf Fidel. Der verschwand sofort mit einem Lächeln in dem Zimmer und Raven und Ivan gingen daran vorbei. Sie hörten ein kurzes Röcheln und dann nur noch das ständige Wimmern der Frau. Fidel kam aus dem Zimmer und sah nach hinten. Die überforderte Schwester stand auf dem Flur bei dem Patienten mit den andauernden Krämpfen.

"Psst!"

Sie blickte hoch. Er zeigte auf das Zimmer, aus dem er grade gekommen war und schon waren sie im nächsten Gang verschwunden. Die Schwester rannte hinein und blieb entsetzt stehen, als sie den immer noch blutenden Mann liegen sah. Fidel hatte ihn mit der offenen Kehle nach unten gelegt. Man mußte ja nicht mehr Schrecken verbreiten, als nötig.

Cliff hatte sie inzwischen ins Zentrum des Gebäudes geführt.

"Hier treffen die beiden Hauptgänge aufeinander, der Nord-Süd-Gang und der Ost-West-Gang."

Blaze zeigte nach rechts. Mit einem kleinen Spiegel lugte Cliff vor her in beide Seiten des Ganges. Ein Mann nur. Er zeigte Blaze die Richtung und warf ihr seine Glock 17 mit dem aufgeschraubten Schalldämpfer zu. Er wußte damit umzugehen, aber er wußte auch, daß es jetzt auf ein besseres Auge ankam, als er besaß. Sie legte vorsichtig die FA-MAS zur Seite und wartete auf ein Zeichen von Cliff. Als der Gegner sich umdrehte, nickte er ihr schnell und bestimmt zu. Sie drehte sich um die Ecke herum, faßte das Ziel auf und schoß ihm in den Hinterkopf. sie sicherte die Waffe und gab sie Cliff zurück. Dann gingen sie in die entgegengesetzte Richtung. Dr.Q wischte als Letzter noch schnell durch seine Gesicht und strich über die Tür, durch die sie schnell hindurchschlüpften. Das Ambiente hier war nicht viel besser, als bei Ivan. Dreckige OP´s, überlastete Ärzte und dem Geruch nach zu urteilen, befanden sich rechts neben ihnen die Toiletten. `Boah, is ja schlimmer als Nervengas.` dachte Dr.Q und machte ein sorgenvolles Gesicht. Sie gingen weiter vor als plötzlich die eine kleine Gruppe von vier Mann aus dem zweiten OP heraustrat. Cliff und Blaze legten kurz an und schalteten alle mit je einem Feuerstoß aus. Sie warteten noch einige Sekunden, aber es kam niemand mehr. Ok, jetzt waren sie sowieso lokalisiert worden, also los. Jeder Raum wurde schnellstens durchsucht aber es befand sich niemand mehr darin. Plötzlich schrie Q auf. er hatte den beiden nur kurz hinterher gesehen, wie sie wieder auf ihre professionelle Art in einen OP reingingen und daher nicht rechtzeitig bemerkt, wie ein feindlicher Soldat mit seiner RPK-74 durch die große Gangtür stürmte. Glücklicherweise hatte der Blödmann anscheinend vergessen, sein Magazin nach dem letzten Kampf wieder aufzufüllen. Jedenfalls spuckte die Waffe lediglich zwei Geschosse aus. Eines traf Q in der Magengegend, daß andere seine C-7. Als er zurückschießen wollte klemmte der Verschluß. Er sah den Mann an, der hektisch versuchte, sein Magazin zu wechseln. Dann sprang er auf, warf ihm die Waffe entgegen und rannte auf ihn zu. Der Soldat wehrte mit der rechten Hand die heranfliegende Waffe ab, warf seine ebenfalls weg und zog ein Messer. Jetzt kamen Blaze und Cliff aus dem Zimmer und versuchten die Lage zu überblicken. Cliff drückte sich sofort gegen die Wand und sicherte in die andere Richtung, während Blaze Q helfen wollte. Doch der verdeckte den Gegner, so daß sie nicht schießen konnte. Dann holte dieser mit dem Messer weit aus und ging auf Q zu. Q wich geschickt aus und drückte den Kopf des Mannes mit voller Wucht gegen die Wand. Er drehte ihn um und holte aus, um ihm einen gezielten Schlag auf den Kehlkopf zu geben. Doch dann hielt er plötzlich inne. Er hatte bis dato nur mit seiner C-7 getötet, aber nie mit seiner Kampfkunst. Er hatte sie zur Selbstverteidigung erlernt und nun sollte er einen Menschen auf diese Weise umbringen. Nein, das konnte er nicht. Blaze kam mit angelegter Waffe dichter, noch völlig perplex, weil sie ja erwartet hatte, daß Q zuschlägt. Doch er gab ihm nur einen Schlag gegen die Schläfe und er sank benommen in sich zusammen. Er sah ihn an und dann sie.

"Ich konnte es nicht." sagte er nur. Sie nickte verständnisvoll.

Jetzt stießen Ivan und die anderen noch zu ihnen.

"Der andere Teil war feindfrei. "sagte Fidel. Er blickte zu Dr.Q.

"Na du alter Gipskopf? Das mit der Tarnschminke an der Tür kannst doch nur du gewesen sein."

"Ich wollte euch nur sagen, daß wir in diesem Teil sind."

"Komm Blaze, sei mal ehrlich. Er ist doch bestimmt wieder volle Kanne mit der Birne gegen die Tür gelaufen." Die Gruppe lachte ausgelassen über den kleinen Scherz. Aber nach so einem Kampf tat ein bißchen Humor ganz gut. Die Kommandantin meldete an den Rest des Teams, das die Stadt eingenommen sei. Sie sollten sich alle in der Stadtmitte, auf dem kleinen Marktplatz eintreffen. Dort wolle sie ein HQ bestimmen und mit der Milizenausbildung beginnen.

Dr.Q nahm sich Blaze beiseite. Leicht stotternd fing er an.

"Ich weiß nicht, wie ich sagen soll. Ich seid mir echt gute Freunde und Kollegen geworden und ich will euch ja nicht einfach so hängen lassen, aber....das hier....dieses Krankenhaus...."

"Ich weiß." sagte sie und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Wir brauchen hier sowieso einen Mann, der die Stadt im Auge behält. Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen, ich hätte dich wahrscheinlich sowieso gefragt."

"Danke," sagte er, "ich werde dich hier nicht enttäuschen." DR.Q schaute sich um. Jetzt war er wieder, was er immer sein wollte. Und hier gab es viel zu tun.

Grizzly und Red hoben indes ihre Stellung auf. Den Gefangenen fesselten und knebelten sie erst mal und machten sie auf den Weg, um die Rucksäcke zu holen. Sie legten zur Sicherheit eine kleine Schnur an den Abzug des MG´s und um den Soldaten herum. Dann stiefelten sie los.

"Ich wette nen fünfziger, das der Idiot sich bewegt und die Knarre losgeht." stichelte Red.

"Ok," sagte Grizzly, "ich halte dagegen." Im Wald angekommen gruben sie die Rucksäcke aus und luden sie sich auf. Etwa vier bis fünf kurz aufeinanderfolgende Schüsse unterbrachen die angenehme Stille. Red war schon auf dem Rückweg.

"Du schuldest mir 50 Dollar!" rief er zurück.

Buzz und Maroon hatten ihre Waffen schon in der Tragetasche verstaut und saßen noch am Waldrand. Er redete nicht viel, nur das Nötigste an Anweisungen. Sie füllten die Stellungen wieder einigermaßen auf und paßten sie der Umgebung an. Dann machten sie sich auf den Weg in Richtung Cambria. Auf dem Rückweg suchte sie nach Worten, aber ihr fiel nichts ein.

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Sie sind beide schon drei Jahre tot, gleich nachdem es passiert war. Es ist schon ok." sagte er in ruhigem, gesenktem Ton.

Sie sah zu ihm rüber, aber er blickte geradeaus auf den Boden. Sie wußte wirklich nicht, was sie im Moment sagen sollte, also schaute sie wieder nach vorn und hing ihren Gedanken hinterher.

Nachdem Blaze den ganzen Angriff zusammengefaßt und analysiert hatte, wurden einige Milizen ausgebildet, die erstmal als Wachen aufgestellt wurden, um die Nacht zu überstehen. Abends saß die Gruppe dann noch bei einem kleinen Lagerfeuer und erzählte ein wenig über dies und das. Maroon saß ein wenig abseits auf dem Flachdach. Dank der guten Ausbildung unter seiner Obhut, schwing sich Buzz beinahe lautlos auf das Dach. Sie setzte sich neben ihn und beide schauten sich den hell erleuchteten Mond an.

"Ich wollte mich für mein Verhalten von vorhin entschuldigen. Das war nicht fair von mir, dich so anzumachen." sagte sie leise. Er hatte Tränen in den Augen.

"Ich konnte nichts tun." er brachte die Worte kaum heraus. "Als ich zur ihr wollte, haben sie mir mit dem Messer durch´s Gesicht gefahren." Das Eis war gebrochen. Er begann zu erzählen.

Wie sie in sein Haus kamen und ihn zusammenschlugen.

Wie sie seine gesamte Einrichtung zertrümmerten.

Wie sie den Hühnern die Köpfe abschlugen, um zu wetten, wie lange sie durchhielten.

Und nahmen sie sich sein Mädchen. Sie war doch noch so jung. Warum? Wie kann man so etwas tun? Jetzt konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten.

Sie überlegte, was sie tun sollte. Eigentlich sollte man das in diesem Job nicht tun, aber welches Kraut war schon dagegen gewachsen. Würde er sie zurückstoßen? Vorsichtig legte sie ihren Arm um ihn und zog ihn leicht an sich. Er "wehrte" sich nicht und legte den Kopf auf ihre Schulter. Langsam gewann er wieder an Fassung. Zärtlich strich sie ihm durch die dunklen, verklebten Haare. Er spürte ihren warmen Atem an seinem Ohr. Er genoß es. Dann hob er seinen Kopf und strich mit seiner Nase über ihre Wange. Was für ein wunderschönes samtiges Gefühl. Wie im Einsatz saßen sie unbeweglich da, ganz dicht beieinander und sahen sich in die Augen. Er strich ihr ein Strähne aus dem Gesicht, schloß seine Augen und....



Von Riccardo Blumenthal

 

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